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Die ersten Bildergeschichten von Wilhelm Busch erschienen ab 1859 als Einblattdrucke. In Buchform wurden sie erstmals 1864 unter dem Titel Bilderpossen veröffentlicht. Schon seit den 1870er Jahren in ganz Deutschland berühmt, galt er bei seinem Tod dank seiner äußerst volkstümlichen Bildergeschichten als "Klassiker des deutschen Humors". Als Pionier des Comics schuf er bis heute populäre Werke. Oft griff er darin satirisch die Eigenschaften bestimmter Typen oder Gesellschaftsgruppen auf, etwa die Selbstzufriedenheit und Doppelmoral des Spießbürgers oder die Frömmelei von Geistlichen und Laien. Viele seiner Zweizeiler sind im Deutschen zu festen Redewendungen geworden, zum Beispiel "Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr" oder "Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich". Seine vom Stil Heines und Schopenhauers beeinflusste Lyrik und Prosadichtung stießen beim Publikum, das mit seinem Namen komische Bildergeschichten verband, auf Unverständnis. Dass seine künstlerischen Hoffnungen enttäuscht wurden und er übersteigerte Erwartungen an sich selbst zurücknehmen musste, sublimierte er mit Humor. Dies spiegelt sich in seinen Bildergeschichten wieder.
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Seitenzahl: 24
Wilhelm Busch
Illustrierte Geschichten
Texte: © Copyright by Wilhelm Busch
Umschlag:© Copyright by Walter Brendel
Verlag:
Das historische Buch, Dresden / Brokatbookverlag
Gunter Pirntke
Mühlsdorfer Weg 25
01257 Dresden
Inhalt
Impressum
Geschichten 76 bis 88
Monsieur Jacques à Paris während der Belagerung im Jahre 1870
Der Partikularist
Wie man Napoliums macht
Fruchtstück
Auch der erledigt italienische Frage
Der alte gute Leibzüchter
Die Brille
Das Napoleonspiel
Ehre dem Photographen! Denn er kann nichts dafür!
Die Folgen der Kraft
Der hastige Rausch
Bilder zur Jobsiade
Die Preußen setzen ihren Marsch auf Paris fort.
Vive la république!
Die Beleuchtung in Paris wird immer spärlicher.
Milch gehört zu den Seltenheiten.
Was Zigaretten anbelangt, so ist Monsieur Jacques bereits auf seine Seegrasmatratze angewiesen.
Anfang der Selbst-Zernierung.
Häusliches Wildbret.
Moustache richtet sein Augenmerk auf das kleinere Geflügel.
Monsieur Jacques bratet seinen Kanarienvogel.
Monsieur Jacques wird lebhaft an die Gestalt erinnert, welche man Wurst zu nennen pflegt.
»Excusez, mon ami, mais c'est la guerre.«
Moustache fährt Schlitten.
Monsieur Jacques erfindet die Explosionspillen.
Erster Versuch.
Günstiger Erfolg der neuen Erfindung.
Zwei Karbonaden pour les Prussiens.
Statt der Preußen stürzen sich zwei hungrige Citoyens auf die geladenen Karbonaden.
Furchtbare Wirkung der neuen Sprenggeschosse.
Monsieur Jacques wird desperat, ladet seine eigenen Stiefel
und sprengt sich selbst gegen die Decke.
»Jetzt kommen die Franzosen – die Preußen kriegen Schläge.«
»Haha! Saarbrücken! Gelt, der kleine Lulu!«
»Weißenburg – –! Wer's glaubt!«
»Pah! Der Max Mahon zeigt's ihnen schon!«
»Wörth! Wörth! Hm, sonderbar!!«
»Mars-la-Tour. Siehst du wohl!«
»Aber der Max Mahon fangt's fein ein. H – u – iii!!«
»Sedan. Pfui Teufel!«
»Gefangen! Was – gefangen – er?«
»O Straßburg, o Straßburg, du wunderschöne Stadt!«
Sie: »Metz, Metz, Metz!« – Er: »Verrat!«
»Und das Viktoria-Geschieß' auch noch!«
Nimm Feder und Tintenfaß!
Mach dies,
mach das!
Und mach noch so!
So steht er do
bei Austerlitz und Waterloo.
Den Kürbis nimm!
Setz die Gurke dran!
Drei Radi vollenden
den großen Mann.
Potz Dübel, wat druckt mich der Stiebel.
Wutte woll ruut!
Wen ich mal groß und mündig bin,
Des Mittags, als es zwölfe war,
Setzt sich zu Tisch der Herr Aktuar.
Er schaut bedenklich, ernst und stille,
Die Suppe an durch seine Brille.
Und durch die Brille, scharf und klar,
Entdeckt er gleich ein langes Haar.