Im Glauben Christus schauen - C. H. Spurgeon - E-Book

Im Glauben Christus schauen E-Book

C. H. Spurgeon

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Beschreibung

„Das Evangelium lässt uns zu Christus aufschauen, bis wir wachsen und so werden wie er“, verkündete Charles Spurgeon in seiner Predigt im Mai 1887. Bis heute sind die Predigten Spurgeons unvergessen, weil sie über Generationen den Glaubenden Trost und Stärkung waren und noch immer sind. Dieses Buch hat aus dem reichen Schatz der Verkündigung Spurgeons Aussagen mit einem zweifachen Anliegen zusammengestellt. Der Glaubende soll gestärkt und erbaut werden, indem er erkennt, wie treu der Herr und wie machtvoll seine Verheißungen sind. Überdies soll das vorliegende Andachtsbuch herausfordern, in der Heiligung zu wachsen und im Glauben tiefere Wurzeln in Christus zu schlagen. Mögen die Worte Spurgeons und der Heiligen Schrift dem Leser zum Segen werden.

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Im Glauben Christus schauen

Mit der Bibel und Charles Spurgeon durch das Jahr

Tägliche Andachten Ausgewählt und aus dem Englischen übersetzt

Impressum

© 2014 Folgen Verlag, Wensin

Autor: Georg Walter

Umschlaggestaltung: Gunnar Gstettenbauer, Pforzheim

Foto: David Niblack, Imagebase.net

ISBN: 978-3-944187-83-9

VerlagsSeite: www.folgenverlag.de

Kontakt: [email protected]

Verwendete Bibelübersetzung

Bibeltext der Schlachter

Copyright © 2000

Genfer Bibelgesellschaft

Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung

Alle Rechte vorbehalten

Die Print-Ausgabe dieses eBooks ist im Verlag distomos Publikation, Höfen, erschienen und ist unter www.dpublikation.de erhältlich.

Dieses eBook darf ausschließlich auf einem Endgerät (Computer, eReader, etc.) des jeweiligen Kunden verwendet werden, der das eBook selbst, im von uns autorisierten eBook-Shop, gekauft hat. Jede Weitergabe an andere Personen entspricht nicht mehr der von uns erlaubten Nutzung, ist strafbar und schadet dem Autor und dem Verlagswesen.

Inhalt

Vorwort

 

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

 

Quellen

Unsere Empfehlungen

Vorwort

»Das Evangelium lässt uns zu Christus aufschauen, bis wir wachsen und so werden wie er«, verkündigte Charles Spurgeon in seiner Predigt über Hebräer 4,12 im Mai 1887. Spurgeon hatte sowohl zu Gottes Wort als auch zu Jesus Christus eine so innige Beziehung, dass beides für ihn gewissermaßen zu einer göttlichen Realität verschmolz. »So viel über den Herrn Jesus gesagt werden kann, kann auch über das inspirierte Buch gesagt werden! Wie eng sind diese beiden Dinge miteinander verbunden! Wie klar ist es, dass diejenigen, die das eine gering achten, das andere verwerfen!«, so der Fürst der Prediger.

Spurgeon machte in seinen Predigten oft Gebrauch von dem Wort »Gesetz« oder von »Gottes Gesetz«. Gelegentlich meinte er damit das mosaische Gesetz, aus dessen Knechtschaft der Mensch durch Gnade aus Glauben vollkommen befreit ist. Häufig verstand er jedoch darunter die Gesamtheit von Gottes Wort, das den Menschen in Form der Heiligen Schrift geoffenbart wurde. In seiner Predigt The Lover of God’s Law filled with Peace (Wer Gottes Gesetz liebt, wird mit Frieden erfüllt) erläutert er: «Unter dem Wort ‚Gesetz‘ verstehe ich nicht nur die Zehn Gebote, sondern die gesamte göttliche Offenbarung zur Zeit Davids und wie sie uns bis heute gegeben ist. Was immer Gott geoffenbart hat, wird von heiligen Menschen geliebt. Dieses heilige Buch, das wir gewöhnlich als Bibel bezeichnen, enthält Gottes Gedanken, die er den Menschen offenbarte. Es ist das Gesetz der Heiligkeit, die Leitlinie unseres Handelns, und es ist das Gesetz des Glaubens, durch das wir seine göttliche Gnade empfangen.«

Die Auszüge aus Predigten und Schriften Spurgeons geben dem Leser einen Einblick in die Bedeutsamkeit der Heiligen Schrift im persönlichen Glaubenswandel. Dass auch Spurgeon innere Kämpfe zu bestehen und äußere Schwierigkeiten zu meistern hatte, und dass er stets Zuflucht bei Gottes Wort suchte, soll dem Leser in seinen Bedrängnissen Mut machen. Charles Spurgeon nahm ferner in seinen Tagen wahr, dass unter Gläubigen nicht selten fleischliche Trägheit und Oberflächlichkeit anzutreffen war. Wo immer er eine derartige Haltung bemerkte, konnte er seine Zuhörer herausfordern, ihre Lethargie zu überwinden und ihrem Herrn im brennenden Eifer nachzufolgen. Bewusst wurden auch jene Abschnitte aus seinen Predigten in die täglichen Andachten aufgenommen, die den Leser zu einem heiligen Wandel anspornen sollen.

Dieses Buch verfolgt ein zweifaches Anliegen. Es will stärken und erbauen, indem es zeigt, wie treu unser Herr und wie machtvoll seine Verheißungen sind. Aber es will auch herausfordern, in der Heiligung zu wachsen und im Glauben tiefere Wurzeln in Christus zu schlagen.

Mögen die ausgewählten Schriftstellen aus Gottes Wort und die Erläuterungen Spurgeons dem Leser in seinem täglichen Glaubenswandel ein Segen sein, um in der Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott und durch Gottes Wort Trost, Stärkung und Wegweisung zu empfangen, damit der Schöpfer von Himmel und Erde durch sein Volk verherrlicht werde.

1. Januar

Der Löwe brüllt; wer sollte sich nicht fürchten? Gott, der Herr, redet; wer sollte nicht weissagen?

Amos 3,8

Das Wort Gottes kann für sich selbst Sorge tragen und wird es tun, wenn wir es predigen und damit aufhören, es zu verteidigen. Siehst du den Löwen? Um ihn zu erhalten, haben sie ihn in einen Käfig gesperrt – sie haben ihn hinter eisernen Gittern eingeschlossen, um ihn vor seinen Feinden zu bewahren! Siehe, wie bewaffnete Männer sich versammelt haben, um den Löwen zu schützen. Was für ein Gedröhn sie mit ihren Schwertern und Speeren machen! Diese mächtigen Männer wollen einen Löwen verteidigen. O Toren und Kleinmütige! Öffnet die Türe! Lasst den Herrn der Wälder frei. Wer wird es wagen, sich ihm entgegenzustellen? Was kümmert er sich um seine Beschützer? Lasst das reine Evangelium ausgehen mit all seiner Majestät, einem Löwen gleich, und bald wird es sich seinen Weg bahnen und sich seiner Widersacher entledigen. Ja, wir versuchen nicht, uns für die gewichtigeren Wahrheiten der Offenbarung zu entschuldigen. Wir preisen siebenmal am Tag den Herrn dafür, dass er uns seinen Rechtsspruch gegeben hat, der so gerecht und so gewiss ist.

2. Januar

Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und es dringt durch, bis es scheidet sowohl Seele als auch Geist, sowohl Mark als auch Bein.

Hebräer 4,12

Wo große Theologen unterschiedliche Meinungen vertreten, bin ich nicht geneigt, meine eigene Interpretation im Widerspruch zu der ihrigen zu präsentieren. Dennoch möchte ich es wagen, meine Interpretation darzulegen, die alle diese einschließt und mit niemandem in Konflikt steht. Es ist ein glücklicher Umstand, wenn wir einen Weg des Übereinkommens mit all denen sehen, die sich gegenseitig widersprechen. Mir hingegen war die bloße Tatsache eine große Lehre, dass es schwierig ist zu erkennen, ob der Heilige Geist in dieser Schriftstelle von dem Christus Gottes oder von dem Buch Gottes spricht. Dies zeigt uns eine große Wahrheit Gottes, die wir andernfalls nicht so deutlich wahrgenommen hätten. So viel über den Herrn Jesus gesagt werden kann, kann auch über das inspirierte Buch gesagt werden! Wie eng sind diese beiden Dinge miteinander verbunden! Wie klar ist es, dass diejenigen, die das eine gering achten, das andere verwerfen!

3. Januar

Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und es dringt durch, bis es scheidet sowohl Seele als auch Geist, und es ist ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens.

Hebräer 4,12

Wie eng ist das Wort, das Fleisch wurde, mit dem Wort verbunden, das inspirierte Menschen kundtaten. Es mag am allerbesten sein, diesen Text sowohl auf das fleischgewordene Wort Gottes als auch auf das inspirierte Wort Gottes zu beziehen. Denke diese beiden Dinge zusammen, denn Gott hat sie verbunden, und dann wirst du in dem Text neues Licht und neuen Sinn erkennen.

Das Wort Gottes, das heißt, diese Offenbarung von Gott selbst in Form der Heiligen Schrift, ist alles, was hier beschrieben wird, weil Jesus, das fleischgewordene Wort Gottes in ihm ist. Er wird selbst gleichsam als göttliche Wahrheit in dieser sichtbaren und wahrnehmbaren Offenbarung Fleisch. Und auf diese Weise wird sie lebendig und wirksam, durchdringend und scheidend.

4. Januar

Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützt gar nichts. Die Worte, die ich zu euch rede, sind Geist und sind Leben.

Johannes 6,63

Wie der Christus Gott offenbart, so offenbart dieses BUCH [die Bibel] Christus, und daher hat es als Gottes Wort Anteil an allen Eigenschaften des fleischgewordenen Wortes. Wir können vielfach die gleichen Dinge von dem geschriebenen wie vom fleischgewordenen Wort sagen. In der Tat sind sie so eng miteinander verbunden, dass es unmöglich wäre, sie voneinander zu trennen. So denke ich darüber, denn heute gibt es einige Personen, die die Lehre der Offenbarung leugnen, aber sie preisen dennoch den Christus. Von dem Christus sprechen sie in den höchsten Tönen, aber seine Lehre verwerfen sie, mit Ausnahme jener Lehren, die mit der heutigen Philosophie übereinstimmen. Sie sprechen viel über Jesus, während sie sein Evangelium und sein inspiriertes Wort verwerfen. Ich glaube, ich schätze sie richtig ein, wenn ich sage, dass sie wie Judas den Sohn des Menschen mit einem Kuss verraten. Sie gehen sogar so weit, dass sie Lehren mit Namen nennen, obwohl sie diese in einem anderen Sinne gebrauchen. Sie verführen die Leute. Sie sprechen von Loyalität gegenüber Christus und Ehrerbietung für die Bergpredigt – aber tatsächlich gebrauchen sie leere Worte.

5. Januar

Führe meine Sache und erlöse mich; belebe mich nach deinem Wort!

Psalm 119,154

Ich werde angeklagt, Misstrauen zu säen. Ich säe »Misstrauen«, und es ist mein Wunsch, dies zu säen. Zu viele Christen geben sich damit zufrieden, irgendetwas zu hören, solange es von einem klugen Mann in einer einnehmenden Weise verkündet wird. Wenn Christus in seiner Predigt nicht enthalten ist, ist die Lebendigkeit und Kraft gewichen. Wie ich bereits sagte, wir werden Christus nicht ohne das Wort haben, so wie wir das Wort nicht ohne Christus haben werden. Wenn du Christus aus der Schrift entfernst, hast du die wesentliche Wahrheit Gottes verloren, die niedergeschrieben wurde, damit wir sie verkündigen. Ja, wenn du Christus als Stellvertreter, Christus in seinem Tod, Christus in seinem blutgetränkten Gewand entfernst, dann hast du alles entfernt, was lebendig und kraftvoll ist. Wie oft haben wir euch in Bezug auf das Evangelium daran erinnert, was alle Menschen angeht: »Das Leben ist im Blut.« Ein Evangelium ohne Blut ist ein lebloses Evangelium!

6. Januar

Wer das Wort verachtet, der wird zugrunde gehen; wer aber das Gebot fürchtet, der wird belohnt.

Sprüche 13,13

Ein bekanntes Bild, das unseren Herrn vor Pilatus darstellt, wurde kürzlich geschaffen. Es hat verdient, große Beachtung zu finden. Eine gewisse exzellente Zeitung, die zu einem billigen Preis eine große Zahl von Gravuren druckt, hat dieses Bild veröffentlicht. Aber da das Bild für eine Seite der Zeitung zu groß war, haben sie nur einen Teil davon gedruckt. Es ist interessant anzumerken, dass sie Pilatus hier und Kaiphas dort zeigten, aber da auf dem Blatt kein Platz mehr für Jesus war, haben sie diesen Teil des Bildes weggelassen. Als ich das Bild sah, dachte ich, dass dies auf fabelhafte Weise einen Großteil moderner Verkündigung charakterisiert.

Das Wort Gottes ist lebendig. Dies ist ein lebendiges BUCH. Es ist ein Geheimnis, das nur Menschen mit neuem Leben, durch den Heiligen Geist lebendig gemacht, ganz verstehen werden.

7. Januar

Wenn du gehst, sollen sie dich geleiten, wenn du dich niederlegst, sollen sie dich behüten, und wenn du aufstehst, so sollen sie zu dir reden!

Sprüche 6,22

Nimm irgendein anderes Buch neben der Bibel; es mag ein gewisses Maß an Kraft darin enthalten sein, aber niemals diese unbeschreibliche Lebenskraft, welche atmet und spricht und ruft und siegt. Da ist ein majestätischer Stil an Gottes Wort und mit dieser Majestät eine Lebendigkeit, die sonst nirgends gefunden wird. Keine andere Schrift trägt das himmlische Leben in sich, das Wunder wirkt und überdies dem Leser Leben spendet. Gottes Wort ist lebendiger und unvergänglicher Same. Es bewegt, es rüttelt auf, es lebt, es spricht als lebendiges Wort zum Menschen. Salomon sagt: »Wenn du gehst, soll es dich geleiten, wenn du dich niederlegst, soll es dich behüten, und wenn du aufstehst, so soll es zu dir reden!« Hast du jemals erfahren, was das bedeutet? Das BUCH lag mit mir im Streite. Das BUCH hat mich zerschlagen. Das BUCH hat mich getröstet. Das BUCH hat mich angelächelt. Das BUCH hat wegen mir die Stirn gerunzelt. Das BUCH hat meine Hand ergriffen. Das BUCH hat mein Herz erwärmt. Das BUCH weint mit mir und singt mit mir. Es flüstert mir zu, und es predigt mir. Es zeigt mir den Weg und bewahrt meine Schritte.

8. Januar

Das Gras ist verdorrt, die Blume ist abgefallen; aber das Wort unseres Gottes bleibt in Ewigkeit!

Jesaja 40,8

Wir mögen über Lehrer und Pastoren hinauswachsen, aber nicht über Apostel und Propheten. Ein menschliches System, das einst kraftvoll und einflussreich war, mag vergehen und all seine Kraft einbüßen. Aber Gottes Wort ist immer frisch und neu und voller Kraft. Keine Falte wird auf dessen Stirn sein, kein Zittern der Füße. Hier, im Alten und im Neuen Testament, haben wir die ältesten und die neuesten Bücher. Und doch ist das Evangelium so wahrhaft aktuell wie die Zeitung des heutigen Morgens. Ich sage es noch einmal, unsere Worte kommen und gehen. Wie die Bäume des Waldes ihre Blätter hervorbringen, um sie schließlich als welke Blätter abzustoßen, so haben die Gedanken und Theorien von Menschen eine Zeit lang Bestand, um dann zu vergehen und als Nichts zu verrotten. Das Gras ist verdorrt, die Blume ist abgefallen; aber das Wort unseres Gottes bleibt in Ewigkeit!

9. Januar

An jenem Tag werden die Tauben die Worte des Buches hören, und die Augen der Blinden werden aus Dunkel und Finsternis heraus sehen.

Jesaja 29,18

Das BUCH [die Bibel] war mir als junger Mann mein bester Begleiter, und es ist noch immer mein Seelsorger am Morgen und am Abend. Es ist ein lebendiges BUCH – durch und durch lebendig. Vom ersten Kapitel bis zum letzten Wort ist es voll von einer eigenen, unergründlichen Lebenskraft, was es für jedes lebendige Gotteskind zu einer Schrift macht, die vor jeder anderen Schrift Vorrang hat. Ihre Lebenskraft ist derart, dass sie den Lesern Leben spenden kann. So wirst du oft bemerken, wenn du mit dem Lesen beginnst, wenn du mit Gottes Offenbarung ins Gespräch kommst, dass du tot bist. Aber dies spielt keine Rolle, denn du wirst erquickt werden, wenn du tiefer in sie eindringst. Du brauchst der Schrift kein Leben zu bringen. Du wirst Leben aus der Schrift empfangen. Oft ist ein kleiner Vers ein Anfang – wie Lazarus auf einen Befehl des Herrn Jesus erweckt wurde. Wenn unsere Seele schwach und sterbenskrank ist, kann uns ein einziges Wort, welches der Geist Gottes lebendig macht, im Herzen aufrichten.

10. Januar

Denn das Wort des Herrn ist wahrhaftig, und all sein Tun ist Treue.

Psalm 33,4

Die Heilige Schrift ist voll von Kraft und Energie. O, die Majestät des Wortes Gottes! Sie klagen uns an, dass wir aus der Bibel einen Götzen machen. Dies ist eine Anklage, die sie selbst erfunden haben. Wenn es so etwas wie lässliche Sünden gibt, ist eine mangelnde Wertschätzung der Heiligen Schrift eine unter ihnen. Für mich ist die Bibel nicht Gott, aber sie ist Gottes Stimme, und ich höre nicht ohne Ehrfurcht auf sie. Welch eine Ehre ist es, berufen zu sein, das heilige Wort zu studieren, auszulegen und zu veröffentlichen! Ich kann nicht umhin zu empfinden, dass ein Prediger des Wortes Gottes nicht nur auf einer Kanzel steht, sondern auf einem Thron. Wie wirksam und kraftvoll ist es, wenn die Seele von Sünde überführt wird und in die Freiheit des Evangeliums eintritt! Wir haben Männer gesehen, die im Kerker des Teufels gefangen waren, und wir haben versucht, sie zu befreien. Wir haben an den eisernen Stäben gerüttelt, aber wir vermochten sie nicht herauszureißen, um die Gefangenen freizusetzen. Aber das Wort des Herrn ist ein mächtiger Zerstörer von Riegeln und Gittern. Es zerstört nicht nur die Festungen des Zweifels, sondern es enthauptet auch den Riesen Verzweiflung.

11. Januar

Mein Geist, der auf dir ruht, und meine Worte, die ich in deinen Mund gelegt habe, sollen nicht mehr aus deinem Mund weichen, noch aus dem Mund deiner Kinder, noch aus dem Mund deiner Kindeskinder, spricht der Herr, von nun an bis in Ewigkeit!

Jesaja 59,21

Keine Gefängniszelle noch ein Kerker im Schloss Zweifel [Ort in John Bunyans Buch Die Pilgerreise] kann eine Seele knechten, wenn das Wort Gottes, der Schlüssel, der alle Schlösser öffnet, in Wahrheit angewendet wird und die Riegel der Verzagtheit löst. Es ist lebendig und wirksam, um Ermutigung und Erweiterung zu schaffen. O Geliebte, was für eine wunderbare Kraft hat das Evangelium, um uns Trost zu spenden! Es brachte uns zuerst zu Christus und lässt uns zu Christus aufschauen, bis wir wachsen und so werden wie er. Gottes Kinder werden nicht durch gesetzliche Methoden, sondern durch die Gnade geheiligt. Das Wort Gottes, das Evangelium Christi, hat über die Maßen Kraft, die Heiligung zu fördern und Hingabe von ganzem Herzen zu schaffen, was sowohl unsere Pflicht als auch unser Vorrecht ist. Möge der Herr wirken, dass sein Wort sich machtvoll in uns erweist, indem er uns zu jedem guten Werk fruchtbar macht, um seinen Willen zu tun!

12. Januar

Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe.

Johannes 15,3

Indem wir durch das Wasserbad im Wort – das ist die Reinigung durch das Wort – reingewaschen werden, können wir jeden Tag lauter sein und vor dem Herrn in weißen Gewändern wandeln und die Lehre Gottes, unseres Retters in allen Dingen zieren. Das Wort Gottes ist in unserer persönlichen Erfahrung lebendig und wirksam, und wir werden das in dieser Weise erfahren, wenn wir tätig werden, um unseren Nächsten zu segnen. Liebe Brüder, wenn ihr in dieser traurigen Welt danach trachtet, Gutes zu tun, und wenn ihr mit einer mächtigen Waffe kämpfen wollt, haltet euch an das Evangelium, an das lebendige Evangelium, an das alte, alte Evangelium. Darin ist Kraft genug, um der Sünde und dem Tod der menschlichen Natur zu begegnen. Alle menschlichen Gedanken, so ernsthaft du sie anwenden mögest, werden nicht mehr sein als ein Halm, mit dem man Leviathan kitzelt. Nichts kann die Schale dieses Monsters durchbrechen als nur Gottes Wort. Dies ist eine Waffe, die aus härterem Material als Stahl gemacht wurde, und nur sie kann Panzerhemden durchdringen.

13. Januar

Und davon reden wir auch, nicht in Worten, die von menschlicher Weisheit gelehrt sind, sondern in solchen, die vom Heiligen Geist gelehrt sind, indem wir Geistliches geistlich erklären.

1. Korinther 2,13

Es wird über Gottes Wort gesagt, dass es scheidet. Es scheidet zwischen Seele und Geist. Nichts anderes vermag dies zu tun, denn diese Scheidung ist zu schwer. Unzählige Male haben Autoren versucht, den Unterschied zwischen Seele und Geist zu beschreiben. Aber ich stelle in Frage, ob es ihnen gelungen ist. Zweifelsohne ist es eine sehr annehmbare Definition zu sagen, dass die Seele das Leben des natürlichen Menschen und der Geist das Leben des wiedergeborenen oder geistlichen Menschen ist. Aber es ist das eine, etwas zu definieren, und etwas ziemlich anderes, etwas voneinander zu scheiden. Gottes Wort wirkt, und es zeigt dem Menschen den Unterschied dessen auf, was von der Seele und was vom Geist ist, was vom Menschen und was von Gott ist, was aus göttlicher Gnade und was aus dem Natürlichen ist. Das Wort Gottes ist in dieser Hinsicht in wunderbarer Weise der entscheidende Maßstab. O wie viel ist bei unserem Christsein von der Seele und nicht vom Geist!

14. Januar

Dein Wort ist wohlgeläutert, und dein Knecht hat es lieb.

Psalm 119,140

Brüder und Schwestern, lasst uns das Wort Gottes tief verehren. Wenn es uns alles ist, lasst es uns lesen, studieren, schätzen und es zum Beistand unserer rechten Hand machen. Und ihr, die ihr nicht bekehrt seid, für euch bete ich, dass ihr die Bibel mit heiliger Liebe und Ehrerbietung behandelt. Lest sie mit dem Ziel, Christus und sein Heil darin zu finden. Augustinus pflegte zu sagen, dass die Schrift die Windeln des Kindes Christi Jesu sind. Indem ihr die Windeln aufwickelt, bin ich mir sicher, dass ihr Christus begegnen werdet. Wann immer wir uns schwach fühlen in unseren Pflichten, lasst uns zum Wort Gottes und zu Christus im Wort gehen, um Kraft zu empfangen. Und dies wird die beste Kraft sein. Die Kraft der natürlichen Fähigkeiten, die Kraft unseres angehäuften Wissens, die Kraft unserer gesammelten Erfahrungen, all dies ist Nichtigkeit. Aber die Kraft, die im Wort ist, wird sich als wirksam erweisen. Steh auf von der Zisterne deiner sinkenden Kraft und komm zur Quelle der Allmacht. Denn während die Jungen schwach und müde werden und junge Männer dahinsinken, werden diejenigen, die hiervon trinken, laufen und nicht müde werden. Und sie werden voranschreiten und nicht schwach werden.

15. Januar

Die Summe deines Wortes ist Wahrheit, und jede Bestimmung deiner Gerechtigkeit bleibt ewiglich.

Psalm 119,160

Ich glaube, dass einer der besten Wege, Menschen vom Irrtum zu überzeugen, nicht so sehr darin besteht, den Irrtum bloßzustellen, sondern darin, die Wahrheit noch klarer zu verkündigen. Wenn ein Stock sehr krumm ist, und du willst das beweisen, hole dir einen geraden Stock und lege ihn an seine Seite. Wenn die Menschen schauen, werden sie sicher den Unterschied sehen. Gottes Wort hat eine sehr scharfe Klinge, und alle schneidenden Worte, die du brauchst, holst du dir besser aus ihm. Wenn wir stets zwischen Seele und Geist, zwischen Mark und Bein scheiden wollen, lasst uns zum Wort Gottes gehen, um zu scheiden. Wir müssen das Wort Gottes auf mehreren Ebenen nutzen. Da ist dieses Thema der Heiligkeit, über das der eine dies und der andere das sagt. Kümmere dich nicht darum, was sie alle sagen, gehe zu dem BUCH [die Bibel], denn es ist der Schiedsrichter in allen Fragen. Inmitten der heutigen Kontroversen um tausend Themen, halte dich an das unfehlbare BUCH, und es wird dich ohne Irrtum leiten. Ein Mann dieses einen BUCHES, sofern dieses BUCH die BIBEL ist, ist wahrhaft ein Mann – er ist ein Mann Gottes.

16. Januar

Und so halten wir nun fest an dem völlig gewissen prophetischen Wort, und ihr tut gut daran, darauf zu achten als auf ein Licht, das an einem dunklen Ort scheint, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen.

2. Petrus 1,19

Halte fest am lebendigen Wort und lass das Evangelium unserer Väter dein Evangelium sein.

Lass das Evangelium der Märtyrer, lass das Evangelium der Reformatoren, lass das Evangelium der blutgewaschenen Menge vor Gottes Thron, lass das Evangelium unseres Herrn Jesus Christus dein Evangelium sein und kein anderes.

Und es wird dich erretten und dich zu einem Werkzeug machen, damit andere zur Ehre Gottes durch dich errettet werden.

17. Januar

Denn dies alles hat meine Hand gemacht, und so ist dies alles geworden, spricht der Herr. Ich will aber den ansehen, der demütig und zerbrochenen Geistes ist und der zittert vor meinem Wort.

Jesaja 66,2

Ich hoffe, mich hauptsächlich mit der Person am Ende des Verses zu beschäftigen: »und der zittert vor meinem Wort.« Das Erzittern ist aus Gottes Sicht ein bewundernswerter Charakterzug. Von seinem Thron im Himmel spricht der herrliche Jahwe von jenen, die zerbrochen sind und vor seinem Wort zittern. Es ist eine sehr große Gnade, dass das Wort Gottes Heilige beschreibt, die sich auf einem Tiefstand göttlicher Gnade und in traurigen Seelenzuständen befanden. Manchmal treffen wir auf Kinder Gottes an sehr hohen Orten – ihr geistliches Leben ist kraftvoll und ihre innere Freude ist überströmend. Wenn wir euch die Heiligen dieser Art beschreiben, rufen die Kleingläubigen: »Ach, davon weiß ich gar nichts! Wollte Gott, es wäre so mit mir! Aber in Wirklichkeit ist es nicht so.« Sie sind durch solche Dinge zutiefst beunruhigt, obgleich dies ihren Geist und ihr Verlangen nach Gott eigentlich anspornen sollte, denn gewiss, wenn ein Gläubiger die Lieblichen Berge [Bunyan, Die Pilgerreise] erklimmen kann, gibt es umso mehr Hoffnung, dass auch andere dies tun können.

18. Januar

Wir wissen, dass wir aus dem Tod zum Leben gelangt sind, denn wir lieben die Brüder.

1. Johannes 3,14

Wir haben Gott dafür zu danken, dass er in seinem unschätzbaren Wort über Zerbruch zu uns redet. In der Bildergalerie all derer, die durch Glauben errettet wurden, finden wir sowohl Rahab als auch Sarah und den irrenden Samson sowie den heiligen Samuel. Im Familienregister des Herrn treffen wir auf Gläubige, die schwach und niedergeschlagen und fehlerhaft waren. Wir haben in der Heiligen Schrift Beispiele von Männern, die sich in sehr unbequemen und schwierigen Situationen befanden, und die zweifelsohne voll Gnade waren. Es wird von Gottesmännern gesprochen, die in ihrer Seele krank waren, in deren Leben die göttliche Gnade auf einem Tiefstand war, und die ihre Freude verloren hatten. Ihr Geist war kalt wie der Winter geworden. Doch der Herr sieht das geistliche Leben in den Seinen, selbst wenn es nur noch kleine Anzeichen dafür gibt, und selbst wenn diese Anzeichen schwach sind. Dass diese kleinen aber sicheren Anzeichen in der Schrift erwähnt werden, wird vielen zur Freude. Ich kenne viele unter Gottes Volk, die durch das Wort getröstet wurden: »Wir wissen, dass wir aus dem Tod zum Leben gelangt sind, denn wir lieben die Brüder.«

19. Januar

Ihr, die ihr Gott sucht, euer Herz soll aufleben!

Psalm 69,33

Es ist sehr tröstend, wenn der Herr sagt: »Ihr, die ihr Gott sucht, euer Herz soll aufleben!« Selbst die Suchenden werden leben. Obgleich sie noch Suchende und noch nicht Besitzer sind, haben sie die Verheißung des Herrn auf ewiges Leben. Obgleich sie lediglich etwas nachjagen und bei ihrer Suche müde geworden sind, wird die Liebe, die sie suchen ließ, sie dennoch vorangehen lassen. »Wer den Namen des Herrn anruft, wird errettet werden« – das ist ein gesegnetes Wort, in der Tat. »Ich rufe seinen Namen an«, sagt jemand, »ich weiß, dass ich es tue. Ich schreie zu ihm im Gebet. Ich will, dass sein Name über mir ausgerufen wird. Ich habe mich entschieden, dass er mein Gott sein soll, und ich gebe mich ihm hin. Und wenn das bedeutet, dass ich den Namen des Herrn anrufe, dann bin ich wahrhaft ein Kind Gottes.« Diese kostbare Schriftstelle gab meinem Herzen besonderen Halt in Zeiten großer Bedrückung des Geistes. Ich weiß, ich rufe den Namen des Herrn an, und ich werde errettet. Wie oft habe ich zu mir selbst gesagt: »Eines weiß ich, dass ich, der ich einst blind war, jetzt sehe!« Nur einen Strahl des Lichts zu sehen ist der entscheidende Beweis, dass ich nicht länger blind bin.

20. Januar

Den Aufrichtigen geht ein Licht auf in der Finsternis: der Gnädige, Barmherzige und Gerechte.

Psalm 112,4

Das Auge, das einen einzigen Lichtstrahl sehen kann, ist ein größerer Beweis für Heilung als eines, das den Fluten des Sonnenlichts ausgesetzt ist und nichts sieht. Denn wenn das Auge nur einen einzigen Strahl wahrnehmen kann, dann ist die Sehfähigkeit vorhanden. Der Mann, der Jesus vertrauen kann, wenn er in seiner Seele an einem Tiefpunkt angelangt ist, ist keineswegs ein kleingläubiger Mann, sondern vielmehr ein Mann von starkem Vertrauen. Wer sind diese Leute, die vor Gottes Wort zittern? Ich meine, ich höre eure Herzen rufen »O, mögen wir zu diesen gehören!« Lasst mich die Antwort darauf geben, indem ich euch sage, wer sie nicht sind. Es sind nicht stolze Leute – diese rufen nicht: »Wer ist der Herr, dass ich seiner Stimme gehorchen sollte?« Die Demütigen hören auf das Wort Gottes. Sie sind nicht länger leichtfertig und unbekümmert, denn die Stimme des Herrn hat sie von ihrem Verhalten überführt. Sie haben ihre Häupter vor Jahwe gebeugt, und sie hören mit andächtiger Aufmerksamkeit auf alles, was er sagen mag.

21. Januar

Dient dem Herrn mit Furcht und frohlockt mit Zittern.

Psalm 2,11

Die Lilie des Tales hat einen Reiz, der in anderen Blumen nicht gefunden werden kann; ihre herrlichen Farben werden sehr geschätzt. Zeigt mir solche Lilien unter den Menschen, denn ich glaube, dass unter solchen Jesus lebt. Jesus liebt sehr wohl die Menschen, die einen demütigen und zerbrochenen Geist haben und die vor seinem Wort zittern. Heutzutage gibt es zu viel Bronze und zu wenig Gold. Ich zittere lieber vor Gottes Wort, statt meine eigene Vortrefflichkeit zu bezeugen. Wir haben genug an Selbstzeugnissen – lasst uns Gott bezeugen. Es gibt Leute, die mit Gottes Wort vertraut sind. Du kannst nicht zittern, wenn du seine Stimme nie gehört hast oder das BUCH [die Bibel] nie geöffnet hast. Es ist nichts Heiliges an so viel Papier, an Druckerschwärze und am Einband, nichts an der Aufmachung einer Bibel kann dich zittern lassen. Du musst Gott reden hören und wissen, was er dir zu sagen hat! Wenn du überrascht erkennst, wie oft du das Gesetz gebrochen hast und wieviel Mangel es bei dir an Freude am Evangelium gibt, dann zitterst du. Nur Einsicht und Wertschätzung von Gottes Wort kann dich vor ihm zittern lassen. Und umso besser du es verstehst, desto mehr Anlass zum Zittern wirst du haben.

22. Januar

Darum, meine Geliebten, wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht allein in meiner Gegenwart, sondern jetzt noch viel mehr in meiner Abwesenheit, verwirklicht eure Rettung mit Furcht und Zittern.

Philipper 2,12

Die höchste Freude, die Gottes Wort sterblichen Menschen schenken kann, wird dem zuteil, der mit andächtiger Ehrfurcht und heiligem Zittern vor Gott steht. Wenn der Gläubige über die Freude am geschriebenen Wort hinausgehen und das fleischgewordene Wort selbst in all seiner Herrlichkeit in Person sehen könnte, würde er noch mehr zittern. Denn was sagte Johannes: »Als ich ihn sah, fiel ich wie tot zu seinen Füßen.« Ein Blick auf das fleischgewordene Wort würde ein noch größeres Zittern hervorrufen als alles Verständnis des Wortes. Doch ein solches Zittern ist Zeichen göttlicher Gnade und keineswegs zu tadeln. Was bedeutet dieses Zittern? Es bedeutet nicht sklavische Furcht. Wer vor Gottes Wort zittert, mag dies im ersten Augenblick tun, weil das Wort zu Tode erschreckt. Wenn derjenige in der göttlichen Gnade wächst und mit dem Gott der Liebe vertrauter wird, zittert er aus einem anderen Grund. Er zittert, weil er eine heilige Ehrfurcht für Gott hat und folglich für das Wort, in welchem so viel Kraft und Majestät des Allerhöchsten wohnt.

23. Januar

Pracht und Majestät sind vor seinem Angesicht, Stärke und Herrlichkeit in seinem Heiligtum.

Psalm 96,6

Gottes Volk zittert vor Gott, erstens, aufgrund seiner außerordentlichen Majestät. Beachte, was aus Hesekiel wurde, aus Daniel, aus Johannes, dem geliebten Jünger, als diese Gott in einer Vision schauten. Niemand kann Gottes Angesicht sehen und leben. Es muss immer eine Art Wolke dazwischen sein. Durch den Schleier des Menschseins Christi können wir Gott sehen und leben. Aber Gott ist absolut jenseits von allem Verständnis der Kreatur – ihn zu sehen, ist zu viel für uns. Selbst ein flüchtiger Blick seines Gewandes ist etwas Überwältigendes! Diejenigen, die jemals Gott gesehen haben, zitterten vor ihm und vor seinem Wort. Denn das Wort des Herrn ist voller Majestät. Jeder Satz der Schrift hat eine göttliche Königswürde an sich, die der wahre Gläubige empfindet und erkennt, und darum zittert er davor. Er zittert vor der durchdringenden Kraft von Gottes Wort. Kommst du jemals an diesen Versammlungsort und setzt dich in eine Reihe und sagst: »Herr, lass es zu, dass dein Wort mich durchforscht und prüft, damit ich nicht in die Irre gehe.«?

24. Januar

Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, auf dem du wandeln sollst; ich will dir raten, mein Auge auf dich richten.

Psalm 32,8

Gewisse Leute brauchen immer das Liebliche und den Trost. Aber die weisen Kinder Gottes strecken sich nicht in einem ungebührlichen Maße nach diesem aus. Wir bitten um das tägliche Brot, nicht den täglichen Zucker. Weise Gläubige beten, dass das Wort des Herrn sich als lebendig und wirksam erweise, als etwas, das Gut und Böse in den Gedanken und Vorsätzen des Herzens zu scheiden vermag. Gottes Wort soll an ihnen verrichten, was der Metzger mit dem Tier tut, wenn er es in der Mitte auseinandertrennt und die Eingeweide zur Untersuchung offenlegt – ja, er spaltet die Mitte des Knochens, damit das Mark zum Vorschein kommt. Warum? Sünder werden noch mehr verhärtet, und Christen werden noch demütiger. Derjenige, der Trost auf Kosten der Wahrheit sucht, wird in seiner Torheit Schmerzen erleiden. Glückselig ist am Ende der Mensch, der das Wort des Herrn ertragen kann, wenn es ihm als Donner und flammendes Feuer begegnet, wenn er dagegen nicht rebelliert, sondern sich unter es beugt. Wenn es dich zittern lässt, war es dazu bestimmt, dich zittern zu lassen.

25. Januar

Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.

1. Johannes 1,9

Es sagte jemand, nachdem er Massillon [Jean-Baptiste Massillon, 16631742, frz. Prediger] predigen hörte: »Was für eine wortgewandte Predigt. Wie herrlich hat er gepredigt!« Massillon erwiderte: »Dann hat er mich nicht verstanden. Eine weitere vergeudete Predigt.« Wenn eine Predigt, welche die kommende Strafe über die Sünde zum Inhalt hat, den Zuhörer nicht zittern lässt, ist unverkennbar, dass sie nicht von Gott ist. Denn die Hölle ist nicht etwas, worüber man ohne Zittern spricht. Mein innerster Wunsch ist es, mehr und mehr in dem Empfinden für die überwältigende Macht von Jahwes Gericht über die Sünde zu wachsen, damit ich den Unbußfertigen mit umso tieferem Ernst predigen kann, in welcher Gefahr sie sich befinden und damit ich sie mit Tränen und Zittern anflehen kann, sich mit Gott versöhnen zu lassen.

26. Januar

Ich will aber den ansehen, der demütig und zerbrochenen Geistes ist und der zittert vor meinem Wort.

Jesaja 66,2

Derjenige, der den Herrn recht kennt, zittert voller Ehrfurcht, damit er Gottes Gesetz nicht bricht. Er erkennt, was für ein vollkommenes Gesetz es ist, und wie geistlich es ist. Gottes Gesetz spricht zum ganzen menschlichen Leben, und der Mensch ruft: »Es ist zu hoch. Ich kann es nicht halten. O mein Gott, hilf mir, ich bitte dich.« Er betrachtet das Gesetz mit Ehrfurcht. Er bewundert es mit einer heiligen Furcht. Er zittert vor Gottes Wort, nicht weil es ihm missfällt, sondern weil er es nicht ertragen kann, dass er so weit entfernt ist, die gerechten Forderungen zu erfüllen. Er erkennt, dass das Gesetz in Christus erfüllt ist, und dort ist sein Friede. Und doch ist sein Friede mit tiefer Ehrfurcht verbunden. Der Herr vergleicht den, der vor seinem Wort zittert, mit einem Tempel. »So spricht der Herr: Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel für meine Füße! Was für ein Haus wollt ihr mir denn bauen? Wo ist der Ort, an dem ich ruhen soll? Denn dies alles hat meine Hand gemacht, und so ist dies alles geworden, spricht der Herr. Ich will aber den ansehen, der demütig und zerbrochenen Geistes ist und der zittert vor meinem Wort.« Die vor seinem Wort zittern, sind sein Tempel.

27. Januar

Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden Heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen habt?

1. Korinther 6,19

Für den Juden war der Tempel etwas sehr Wunderbares. Da stand dieses heilige und wunderbare Gebäude, die Freude der ganzen Welt – ausgekleidet mit solidem Holz und überzogen mit purem Gold, die gehauenen Steine zusammengefügt ohne Hammer oder Axt. Im Denken der Israeliten gab es nie ein Bauwerk, das diesem gleichkam. Doch der herrliche Jahwe spricht leichthin vom Tempel und sagt: »Was für ein Haus wollt ihr mir denn bauen? Oder wo ist der Ort, an dem ich ruhen soll? Denn dies alles hat meine Hand gemacht, und so ist dies alles geworden, spricht der Herr. Ich will aber den ansehen, der demütig und zerbrochenen Geistes ist und der zittert vor meinem Wort.« So ist also der Mensch, der vor Gottes Wort zittert, ein Tempel Gottes. Er ist es ausdrücklich. Er besitzt so viel mehr, was über das Haus Salomons hinausgeht. Sein Herz ist voller Anbetung. Selbst sein Zittern ist Anbetung. Wie die Engel in der Gegenwart Gottes ihre Angesichter verhüllen, so verhüllt der gute und wahrhaftige Menschen sein Angesicht und zittert beständig, wenn er den anbetet, der ewig lebt. Mögen wir zittern, wenn sich der Ewige uns naht!

28. Januar

Denn der Tempel Gottes ist heilig, und der seid ihr.

1. Korinther 3,17

Der Gottlose in seiner Unvernunft mag keine Gottesfurcht haben, aber der Mensch, der mit Zittern und Ehrfurcht anbetet, hat durch die göttliche Gnade eine heilige Sensibilität empfangen. Beachte, dass der Herr uns nicht nur mit einem Tempel vergleicht, sondern er zieht uns dem Tempel vor. Und überdies, er zieht uns selbst dem großen Tempel des Universums vor, der nicht mit Menschenhand gemacht ist, und den er selbst als so viel größer betrachtet als das Haus, das Salomon erbaute. Der Herr sagt: »Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße.« Und doch scheint er zu sagen: »All dies ist weder mein Ruheort, noch der Ort, an dem ich wohne. Aber in dem Menschen will ich wohnen, in dem Menschen, der vor meinem Wort zittert.« Der Herr schätzt einen zitternden Geist nicht nur mehr als den irdischen, goldenen Tempel, sondern mehr als den himmlischen Tempel droben!

29. Januar

Habt acht, dass ihr den nicht abweist, der redet!

Hebräer 12,25

Wir sind nicht eine gebeugte Menge, die am rauchenden Berg Horeb vor Furcht zittert. Wir sind an diesen Ort gekommen, wo wir die eine große zentrale Gestalt vorfinden: die Gnade Gottes in Christus Jesus. Wir haben uns gewissermaßen im äußeren Zirkel versammelt, von welchem die Heiligen droben und die heiligen Engel den inneren Zirkel bilden. Was die Verkündigung des Evangeliums durch uns an diesem Ort angeht, soll es nicht das Wort des Menschen sein, sondern das Wort Gottes. Und obgleich es durch einen schwachen Mund zu euch kommt, ist die Wahrheit dennoch nicht schwach. Habt acht, dass ihr den nicht abweist, der redet!

Zunächst zur überragenden Vortrefflichkeit des Wortes Gottes selbst. Habt acht, dass ihr den nicht abweist, der redet! Was Jesus redet, betrifft deine Seele, betrifft deine ewige Bestimmung; es ist Gottes Weisheit, Gottes Weg der Gnade, Gottes Plan, durch den du errettet werden wirst. Wenn dies eine zweitrangige Sache wäre, müsstest du nicht so ernsthaft darauf hören, aber unter allen Dingen unter dem Himmel, betrifft dich nichts so sehr wie das Evangelium.

30. Januar

Denn wenn jene nicht entflohen sind, die den abgewiesen haben, der auf der Erde göttliche Weisungen verkündete, wieviel weniger wir, wenn wir uns von dem abwenden, der es vom Himmel herab tut!

Hebräer 12,25

Sieh zu, dass du dieses kostbare Wort, das kostbarer als Gold und Rubinen ist, das alleine deine Seele zu erretten vermag, nicht abweist. »Habt acht, dass ihr den nicht abweist, der redet!«, denn ein Wort Gottes ist besser als die Gedanken aller Philosophen, und ein Satz aus dem Mund Christi schätze ich als kostbarer ein als die ganze Bibliothek von Alexandrien [größte Bibliothek des Altertums] und auch die Bodleian Library [Bibliothek Oxfords, die zweitgrößte Bibliothek Großbritanniens], wenn man so will, denn all dies kommt vom Menschen. Nein, es ist Christi Denkweise, die wir uns zu eigen machen müssen; andernfalls mag sich unser Denken als Fluch erweisen. Ein Mann, der am Ertrinken ist und dem wir ein Seil zuwerfen, täte besser daran, es zu ergreifen, als lediglich über andere Möglichkeiten der Errettung nachzusinnen. Wenn deine Seele verloren ist, gibt es eine bessere Beschäftigung für dich, als dich lediglich der Schwärmerei und den Erfindungen deines eigenen vermeintlichen Urteilsvermögens hinzugeben.

31. Januar

Ich erinnere euch aber, ihr Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch fest steht.

1. Korinther 15,1

Halte dich an das Evangelium Jesu, geoffenbart von Gott, damit du nicht verloren gehst – und endgültig verloren bist. Meine Seele begibt sich in die Arme dieser Offenbarung. Es scheint mir die beste Botschaft zu sein, die mein aufgewühltes Gewissen je hörte: Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich, indem er ihre Übertretungen nicht zurechnet. O, es kann niemals einen vernünftigen Grund dafür geben, den Retter zu verwerfen, und darum lege ich es dir ans Herz, da so viele Menschen durch unvernünftige Beweggründe abgelenkt werden. Seht zu, dass ihr den nicht abweist, der redet. Möge der Geist Gottes dir schenken, dass du Gott nicht widerstehst.

Quellen

1. Januar: Wer Gottes Gesetz liebt, wird erfüllt mit Frieden.

The Lover of God’s Law filled with Peace. Predigt im Metropolitan Tabernacle, 22. Januar 1888.

2. - 16. Januar: Das Wort ein Schwert.

The Word a Sword. Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, 17. Mai 1887.

17. - 28. Januar: Zittern vor dem Wort des Herrn.

Trembling at the Word of the Lord. Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, 1. Mai 1884.

29. - 31. Januar: Gottes Wort nicht abweisen.

God's Word Not To Be Refused. Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, 27. November 1870.

1.-12. Februar: Die Bibel.

The Bible. Predigt in der Exeter Hall, London, 18. März 1855.

13. Februar - 5. März: Wer Gottes Gesetz liebt, wird erfüllt mit Frieden.

The Lover of God’s Law filled with Peace. Predigt im Metropolitan Tabernacle, 22. Januar 1888.

6. März: Charles Spurgeon.

Spurgeon’s Sermon Notes. Kregel Publications, Grand Rapids, 1990, S.219.

7. März: Ein himmlisches Muster für unser irdisches Leben.

A Heavenly Pattern for Our Earthly Life. Predigt in der Exeter Hall, London, 30. April 1884.

8. März - 23. März: Der größte Kampf in der Welt.

The greatest fight in the world. Predigt während der Pastor’s College Conference, London, April 1891.

24. März - 16. April: Wie wir die Bibel lesen sollen.

How to Read the Bible. Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, 21. Juni 1866.

17. April - 30. April: Die Unveränderlichkeit Gottes.

The Immutability of God. Predigt in der New Park Street Chapel, Southwark, 7. Januar 1855.

1. Mai - 26. Mai: Verheißungen empfangen.

Obtaining Promises. Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, 16. Februar 1862.

27. Mai - 5. Juni: Die geheime Speise und der öffentliche Name.

The Secret Food and the Public Name. Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, ohne Datum.

6. Juni - 18. Juni: Das Licht der Welt.

The Light of the World. Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, Datum unbekannt.

19. Juni - 26. Juni: Die Fülle und das Erfülltwerden.

The fulness and the filling. Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, Datum unbekannt.

27. Juni - 9. Juli: Segnungen des Bundes.

Covenant Blessings. Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, 14. April 1872.

10. Juli - 24. Juli: Jesus, der König der Wahrheit.

Jesus, The King of Truth. Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, 19. Dezember 1872.

25. Juli - 10. August: Siehe, das Lamm Gottes!

Behold the Lamb! Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, 14. Juli 1872.

11. August - 18. August: Der Herr segnet seine Heiligen.

The Lord Blessing His Saints. Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, 26. September 1872.

19. August - 7. September: Der Beistand.

The Paraclete. Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, 6. Oktober 1872.

8. September - 14. September: Der Triumph des Christentums.

The Triumph of Christianity. Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, 21. April 1872.

15. September - 23. September: Wasser, darin man schwimmen muss.

Waters to Swimm In. Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, 25. April 1872.

24. September - 2. Oktober: Ein helles Licht in tiefen Schatten.

A Bright Light in Deep Shades. Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, 12. Mai 1872.

3. Oktober - 9. Oktober: Gottes herzliche Barmherzigkeit.

God’s Tender Mercy. Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, 23. Mai, 1869.

10. Oktober - 15. Oktober: Der hohe Fels.

The High Rock. Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, 1859.

16. Oktober - 23. Oktober: Leben, Wandel und Triumph des Glaubens.

The Life, Walk and Triumph of Faith. Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, ohne Datum.

24. Oktober - 30. Oktober: Leben und Wandel im Glauben.

Life and Walk of Faith. Predigt im Metropolitan Tabernacle, 7. Dezember 1862.

31. Oktober - 3. November: Gottes Herrlichkeit und seine Güte.

God’s Glory and His Goodness. Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, ohne Datum.

4. November: Vergebung.

Forgiveness. Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, 20. Mai 1855.

5. November - 11. November: Die Auferstehung Christi und die Neuheit unseres Lebens.

Christ's Resurrection and Our Newness of Life. Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, 29. März 1891.

12. November - 16. November: Sohnschaft - Der Heilige Geist und sein Rufen.

Adoption - The Spirit and the Cry. Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, 14. April 1878.

17. November - 24. November: Wahre Anbetung.

True Worship. Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, 1. September 1870.

25. November - 27. November: Der triumphierende Christus.

Christ Triumphant. Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, 4. September 1859.

28. November - 4. Dezember: Unermessliche Liebe.

Unmeasurable Love. Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, 7. Juni 1885.

5. Dezember - 9. Dezember: Vorgeschmack auf das himmlische Leben.

Foretastes of the Heavenly Life. Predigt in der New Park Street Chapel, Southwark, Anfang 1857.

10. Dezember - 14. Dezember: Der Thron der Gnade.

The Throne of Grace. Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, 19. November 1871.

15. Dezember - 19. Dezember: Das sprechende Buch.

The Talking Book. Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, 22. Oktober 1871.

20. Dezember - 23. Dezember: Krieg um die Wahrheit.

The Truth War. Predigt im Music Hall, Royal Surrey Gardens, London, 11. Januar 1857.

24. Dezember - 26. Dezember: Freude, geboren in Bethlehem.

Joy Born at Bethlehem. Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, 24. Dezember 1871.

27. Dezember: : Krieg um die Wahrheit.

The Truth War. Predigt im Music Hall, Royal Surrey Gardens, London, 11. Januar 1857.

28. Dezember - 31. Dezember: Die Herrlichkeit Christi - Siehe!

The Glory of Christ - Beheld! Predigt im Metropolitan Tabernacle, London, 20. Oktober 1861.

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