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Lesen wie im Fieber: die Geschichte New Yorks als unglaubliches Romanepos
Rutherfurd erzählt die Schicksale von vier Familien – einer holländischen, deutschen, britischen und einer italienischen –, in denen sich die ganze Geschichte der aufregendsten Metropole der Welt widerspiegelt: von den Anfängen im 17. Jahrhundert, als in »Neu- Amsterdam« Pelz und Branntwein gehandelt wurde, über die Freiheitsbestrebungen und den Bürgerkrieg bis zu den großen Finanzcrashs des 20. Jahrhunderts. Ein großes Epos voller Liebe und Abenteuer und aufregender Porträts historischer Persönlichkeiten.
Rutherfurds farbenprächtiges Familienepos zeichnet die Geschichte New Yorks von seiner Gründung bis in unsere Zeit nach. Zahlreiche historische Persönlichkeiten wie George Washington, Abraham Lincoln, Theodore Roosevelt oder der legendäre Bankier und Großunternehmer J. P. Morgan werden dem Leser in Nahaufnahme porträtiert. Und immer wieder wird deutlich, wie sehr auch deutsche Einwanderer – der aufsässige Gouverneur Johann Jakob Leisler, der unbeugsame Drucker J. P. Zengen oder der Multimillionär Johann Jakob Astor – die Geschichte dieser faszinierenden Stadt prägten.
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Seitenzahl: 1760
DAS BUCH
In diesem Roman werden die Schicksalsfäden von vier Familien aus Holland, England, Italien und Deutschland mit der Geschichte der rastlosen Welthauptstadt verwoben. Dabei zeichnet Edward Rutherfurd die Geschichte New Yorks von seiner Gründung bis in unsere Zeit nach. Zahlreiche historische Persönlichkeiten wie George Washington, Abraham Lincoln, Theodore Roosevelt oder der legendäre Bankier und Großunternehmer J.P. Morgan werden dem Leser in Nahaufnahme porträtiert. Und immer wieder wird deutlich, wie sehr auch deutsche Einwanderer – der aufsässige Gouverneur Johann Jakob Leisler, der unbeugsame Drucker J.P. Zengen oder der Multimillionär Johann Jakob Astor – die Geschichte dieser faszinierenden Stadt prägten.
DER AUTOR
Edward Rutherfurd, 1948 in Salisbury geboren, studierte in Cambridge und Stanford. Er lebt seit zwölf Jahren in Dublin und New York. Seine Romane »Sarum« (1990), »London« (1998), »Der Wald der Könige« (Blessing, 2000), »Die Prinzen von Irland« (Blessing, 2005) wurden internationale Bestseller.
Dieses Buch widme ich,mit dem Dank eines ganzen Lebens,Eleanor Janet Winth.
1664
Das also war die Freiheit.
Das Kanu schwamm mit dem Ebbestrom des Flusses, Wasser klatschte gegen den Bug. Dirk van Dyck sah das kleine Mädchen an und fragte sich: War diese Reise ein schrecklicher Fehler?
Großer Fluss, der ihn nach Norden rief. Großer Himmel, der ihn nach Westen rief. Land der vielen Flüsse, Land der vielen Berge, Land der vielen Wälder. Wie weit zog es sich hin? Niemand wusste es genau. Hoch über den Adlern konnte einzig die Sonne auf ihrer ungeheuren Reise nach Westen dieses Land in seiner Gänze überblicken.
Ja, hier hatte er die Freiheit gefunden und die Liebe, hier in der Wildnis. Van Dyck war ein großer, kräftiger Mann. Er trug Schlumperhosen, Stulpenstiefel und über dem Hemd eine Lederweste. Jetzt, wo sie sich dem Hafen näherten, hatte er einen breitkrempigen Hut mit einer Feder aufgesetzt. Er starrte das Mädchen an.
Seine Tochter. Kind seiner Sünde. Seiner Sünde, für die er, wie die Religion sagte, bestraft werden musste.
Wie alt war sie? Zehn, elf? Sie war so aufgeregt gewesen, als er eingewilligt hatte, sie mit flussabwärts zu nehmen. Sie hatte die Augen ihrer Mutter. Ein bildhübsches Indianerkind. »Bleiche Feder« nannten sie ihre Leute. Nur ihre helle Haut verriet den Rest der Geschichte.
»Bald sind wir da.« Der Niederländer sprach auf Algonkin, der Sprache der dortigen Stämme.
Neu-Amsterdam. Ein Handelsposten. Ein Fort und ein kleines Städtchen hinter einer Palisade. Aber dennoch wichtig im weltumspannenden Handelsimperium der Niederlande.
Van Dyck war stolz darauf, Niederländer zu sein. Ihr Land mochte klein sein, aber die unbeugsamen Niederländer hatten sich gegen die mächtigen spanischen Besatzer erhoben und die Unabhängigkeit erkämpft. Sein Volk hatte die gewaltigen Deiche gebaut und damit der tobenden See riesige Flächen fruchtbaren Landes abgetrotzt. Die seefahrenden Niederländer hatten ein Handelsimperium aufgebaut, das den Neid aller Reiche erregte. Ihre Städte – Amsterdam, Delft, Antwerpen –, in denen hohe, schmale Giebelhäuser stattliche Kanäle und Wasserwege säumten, waren in diesem Goldenen Zeitalter Rembrandts und Vermeers Zufluchtsorte für Künstler, Gelehrte und Freidenker aus ganz Europa. Ja, er konnte auf seine Herkunft stolz sein.
An seinem Unterlauf war der große Fluss tideabhängig. An diesem Morgen floss er hinunter zum Ozean. Am Nachmittag würde er umschlagen und nach Norden zurückfließen.
Das Mädchen schaute nach vorn, flussabwärts. Van Dyck saß ihr zugewandt, an einen hohen Haufen Felle gelehnt, größtenteils Biberfelle, der den Mittelteil des Kanus füllte. Das Kanu war groß und breit, mit Bordwänden aus Baumrinde, robust, aber leicht. Vier Indianer paddelten, zwei vorn, zwei achtern. In kurzem Abstand folgte ihnen ein zweites Boot, bemannt mit seinen eigenen Männern, den Strom hinab. Er war gezwungen gewesen, dieses indianische Kanu anzumieten, um die ganzen Waren, die er gekauft hatte, überhaupt transportieren zu können. Stromaufwärts war der Spätfrühlingshimmel gewittrig; über ihnen graue Wolken. Aber vor ihnen glänzte hell das Wasser.
Ein plötzlicher Sonnenstrahl blitzte hinter einer Wolke auf. Der Fluss machte ein klopfendes Geräusch an der Bordwand. Wie eine Eingeborenentrommel, die ihn warnte. Die Brise prickelte an seinem Gesicht, leicht wie perlender Wein. Er sprach wieder. Er wandte sich erneut an seine Tochter. Er wollte ihre Gefühle nicht verletzen, aber er musste sie warnen.
»Du darfst nicht sagen, dass ich dein Vater bin.«
Das Mädchen blickte hinunter auf den kleinen Anhänger, den sie um den Hals trug. Ein winziges Gesicht, geschnitzt aus Speckstein, rot und schwarz bemalt. Das Gesicht hing, nach indianischer Sitte, kopfunter. Eigentlich logisch: Wenn man den Anhänger hochhob, um ihn anzusehen, starrte einem das Gesicht richtig herum entgegen. Es stellte eine indianische Gottheit dar, den Maskierten, den Herr des Waldes, den Wahrer des Gleichgewichts der Natur.
Bleiche Feder gab keine Antwort, sondern schaute nur hinab auf ihr Amulett. Woran dachte sie? Verstand sie seine Warnung? Er konnte es nicht erkennen.
Über die felsigen Klippen hinweg, die sich wie eine hohe steinerne Palisade das westliche Ufer entlangzogen, kam jetzt ein fernes Donnergrollen. Das kleine Mädchen lächelte. Als Männer der See, dachte der Niederländer, mochten seine Landsleute den Donner nicht. Ihnen brachte er nur Gefahren und Ängste. Doch die Indianer waren klüger. Sie wussten, was es bedeutete, wenn der Donner sprach: Die Götter, die im untersten der zwölf Himmel wohnten, kämpften gerade, um die Welt vor dem Übel zu beschützen.
Das Geräusch hallte das Flusstal hinunter und verklang. Bleiche Feder ließ das Amulett wieder aus der Hand gleiten, eine winzige Geste voll Anmut, und schaute auf.
»Werde ich deine Frau kennenlernen?«
Dirk van Dyck schnappte leicht nach Luft. Seine Frau Margaretha hatte keine Ahnung, dass er schon so nah war. Er hatte ihr seine Rückkehr nicht angekündigt. Aber konnte er wirklich hoffen, das Mädchen an Land zu bringen und es vor seiner Frau verbergen zu können? Er musste verrückt gewesen sein. Unbeholfen drehte er sich herum und starrte den Fluss hinab. Sie hatten schon das nördliche Ende des schmalen Territoriums namens Manhattan erreicht, und die Tide riss sie mit sich. Zum Umkehren war es jetzt zu spät.
Margaretha de Groot tat einen langsamen Zug aus der Tonpfeife, die sie zwischen den sinnlichen Lippen hielt, sah den Mann mit dem Holzbein nachdenklich an und fragte sich, wie es wohl wäre, mit ihm zu schlafen.
Groß gewachsen, straff, entschlossen, mit durchdringenden Augen mochte er zwar grau sein und mittlerweile weit im mittleren Alter, doch immer noch hatte er eine Aura von Unbeugsamkeit. Und sein Holzbein – das war eine Auszeichnung, ein Ausweis seiner Tapferkeit in der Schlacht. Diese Wunde hätte manch einen Mann getötet, nicht aber Pieter Stuyvesant. Er ging die Straße überraschend schnell entlang. Als Margaretha auf das harte, polierte Holz starrte, spürte sie, wie sie leicht erschauderte, doch er sah es nicht.
Was hielt er wohl von ihr? Sie gefiel ihm, da war sie sich sicher. Sie war eine schöne, vollbusige Frau in den Dreißigern mit einem breiten Gesicht und langen blonden Haaren. Aber sie war nicht fett geworden wie so viele andere ihrer Herkunft. Sie hatte noch immer eine gute Figur und durchaus etwas Wollüstiges an sich. Und was ihre Neigung zu einem gelegentlichen Pfeifchen anging – die meisten Niederländer rauchten Pfeife und ihre Frauen nicht minder.
Er sah sie, blieb stehen und lächelte.
»Guten Morgen, Greet.« Greet. Welch vertrauliche Anrede. Wie die meisten Niederländerinnen war Margaretha van Dyck normalerweise unter ihrem Mädchennamen bekannt, Margaretha de Groot; und diese Anrede hatte sie eigentlich von ihm erwartet. Natürlich kannte er sie, seit sie ein junges Mädchen war. Aber trotzdem … Er war doch sonst ein so förmlicher Mensch. Sie errötete fast. »Sie sind noch immer allein?«
Sie stand vor ihrem Haus, einem typischen niederländischen Stadthaus: einem schlichten rechteckigen Gebäude, zweistöckig, mit hölzernen Seitenwänden und der schmalen Giebelfront, die zur Straße ging. Diese Fassade wies ein hübsches Muster aus schwarzem und gelbem Backstein auf. Ein paar steile Stufen führten zur großen Haustür hinauf, die durch ein Vordach geschützt war. Das war die holländische stoep oder wie man später schrieb: stoop, die Freitreppe. Die Fenster waren nicht groß, aber das Ganze wirkte durch den hohen Stufengiebel, den die Niederländer so sehr liebten, eindrucksvoll, und der Dachfirst war durch eine Wetterfahne bekrönt.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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