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Als junger Philosophiestudent notierte sich Daniel Klein 40 Zitate großer Denker in einem Notizbuch und hoffte so Antworten darauf zu finden, wie sich ein gutes Leben gestalten lässt. Diese Weisheiten greift er nun nacheinander auf und erweitert sie um Erkenntnisse, die er in seinem späteren Leben gesammelt hat. Von Aristoteles und Epikur über Emerson und Camus bis Aldous Huxley nähert sich Klein humorvoll und zugleich tiefgründig großen philosophischen Ideen an. Er leitet daraus mögliche Lebensweisheiten für den sinnsuchenden Leser ab und schickt ihn auf eine spannende und erhellende Entdeckungsreise zu sich selbst.
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Für Samara, Daniel und Eliana
Jetzt seid ihr dran.
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Ralf Pannowitsch
Die Originalausgabe erschien 2015 unter dem Titel »Every Time I Find the Meaning of Life, They Change It: Wisdom of the Great Philosophers on How to Live« bei Penguin Books, einem Imprint der Penguin Publishing Group, Teil der Penguin Random House LLC.
ISBN 978-3-492-97333-5
März 2016
© 2015 Daniel Klein
Deutschsprachige Ausgabe:
© Piper Verlag GmbH, München/Berlin 2016
Litho: Lorenz & Zeller, Inning am Ammersee
Covergestaltung: Rothfos & G abler, Hamburg
Covermotiv: gettyimages
Datenkonvertierung: Kösel Media GmbH, Krugzell
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»Immer wenn ich den Sinn des Lebens gefunden habe, ist er schon wieder woanders.«
nach Reinhold Niebuhr, amerikanischer Sozialphilosoph und Theologe (1892–1971)
Es ist noch nicht lange her, da räumte ich ein paar Bücher weg und stieß dabei auf ein altes Notizheft mit der Aufschrift »Sinnsprüche«. Es enthielt kurze, flüchtig zu Papier gebrachte Zitate von Philosophen, auf jeder Seite eins. Unter die meisten hatte ich kaum leserliche Kommentare gekritzelt.
Ich musste unwillkürlich lächeln. Diese kleine Sammlung hatte ich fast schon vergessen. Die ersten Einträge zeigten die unverkennbaren Kleckse und Wischspuren von Füllertinte – Nachrichten an mich selbst, vor etwa fünfzig Jahren mit dem Federhalter geschrieben, den mir meine Eltern zum Highschool-Abschluss geschenkt hatten. Ich muss damals neunzehn oder zwanzig gewesen sein und hatte gerade beschlossen, Philosophie als Hauptfach zu studieren.
Der Grund für diese Entscheidung – und für dieses Notizbuch – lag darin, dass ich gehofft hatte, von den großen Philosophen ein paar Orientierungshilfen zu bekommen, die mir sagten, wie ich mein Leben am besten leben konnte. Damals hatte ich keinen blassen Schimmer, was ich nach dem Studium machen wollte; im Grunde wusste ich nur, dass ich kein Arzt, Anwalt oder Geschäftsmann sein wollte – Kriterien, mit denen ich in meiner Klasse eindeutig einer Minderheit angehörte. Ich malte mir aus, dass mich ein Philosophiestudium auf den richtigen Weg bringen würde.
Ungefähr in der Mitte des Notizbüchleins habe ich angefangen, meine Eintragungen mit dem Kugelschreiber zu machen, und meine Kommentare zu den Aussprüchen der Philosophen schmolzen auf wenige Worte zusammen, etwa »Es muss einen besseren Weg geben!« oder »Hilfe!«. Der letzte Eintrag ist ein Satz des Theologen Reinhold Niebuhr: »Immer wenn ich den Sinn des Lebens gefunden habe, ist er schon wieder woanders.« Darunter hatte ich gekritzelt: »Toll, dass Sie mir das jetzt sagen!« Ich muss Mitte dreißig gewesen sein, als ich das Notizbuch mit den Sinnsprüchen beiseitelegte.
Als ich nach mehreren Jahrzehnten nun wieder in diesem Büchlein blätterte, überkam mich erst einmal das große Schaudern: Wie naiv musste ich damals gewesen sein! Hatte ich wirklich geglaubt, von Philosophen lernen zu können, wie ich leben sollte – von Philosophen, die manchmal schon Tausende Jahre tot waren? Was hatte ich mir dabei nur gedacht?
In den philosophischen Texten, die ich als Student las, waren Ratschläge zur Lebensführung selten. Zunächst mussten dort andere Fragen beantwortet werden, zum Beispiel: »Wie können wir wissen, was wahr ist?« oder: »Gibt es eine rationale Grundlage für ethische Prinzipien?« oder auch: »Was ist der Sinn von ›Sinn‹?« Es ergab ja auch keinen Sinn, wenn ich mir über den Sinn meines Lebens oder des Lebens anderer Leute den Kopf zerbrach, ohne überhaupt zu wissen, welchen Sinn das Wort ›Sinn‹ hat.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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