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Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Ratgeber - Sport und Fitness, Note: 1,0, Private Berufsakademie Saarbrücken, Sprache: Deutsch, Abstract: Da der Anteil der Älteren an der Bevölkerung stetig zunehmen wird, ist es von großer Wichtigkeit für Fitnessclubs, die Erschließung der älteren Zielgruppe vorzunehmen bzw. seniorenspezifische Angebote zu integrieren. Denn angesichts der demographischen Entwicklung bietet diese Zielgruppe ein steigendes Kundenpotential in den Dienstleistungsbereichen Fitness und Gesundheit, nicht zuletzt da in Folge der Kürzungen im Gesundheitssystem insbesondere ältere Menschen die Eigeninitiative für eine Prävention von beispielsweise Erkrankungen des Bewegungsapparates übernehmen müssen. So ließe sich die veränderte Altersstruktur für die Entwicklung der Fitnessbranche und der Clubs nutzen. Neben dem in zunehmendem Maße aufkommenden allgemeinen Bewusstsein über die gesundheitsförderliche Bedeutung eines Kraft,- Ausdauer- und Beweglichkeitstrainings, wird eine weitere sportmotorische Fähigkeit häufig vernachlässigt: die Koordination. Vor allem ein propriozeptives Training trägt wesentlich zu einer effektiven Verletzungsprophylaxe bei Älteren bei. Die Diplomarbeit wird sich beispielhaft mit einem präventiven Angebot für Senioren befassen, indem sie die Einführung eines propriozeptiven Trainings im ARS VITALIS trainingswissenschaftlich und betriebswirtschaftlich untersuchen wird.
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mit verletzungsprophylaktischer Ausrichtung für Frauen und
Männer im Alter von 60 bis 70 Jahren im ARS VITALIS
Diplomarbeit zur Erlangung des Grades Diplom-Fitnessökonom (BA Saarland) eingereicht
von
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3. Kritische Reflektion über die gewonnenen Ergebnisse 52
3.1 Kritische Betrachtung der Gleichgewichts-Tests
als Mittel der objektiven Beurteilung des Trainingserfolges von „Balance Gym“ 52
3.2 Kritische Betrachtung der Fragebögen als Mittel
der Erfolgsbeurteilung von „Balance Gym“ 53
3.3 Kritische Betrachtung der wirtschaftlichen Erfolgsbeurteilung 54
VII. Schlussfolgerung 56
VIII. Zusammenfassung 57
Literaturverzeichnis
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Bereits seit vielen Jahren zeichnet sich in Deutschland ein demographischer Wandel mit einem zunehmenden Anteil der älteren Bevölkerung ab.
Unter Betrachtung der für die Bevölkerungsentwicklung prägenden Faktoren Sterbefälle, Geburten und Wanderungen in der Vergangenheit, hat das statistische Bundesamt die bisherige Entwicklung fortgeschrieben. So wurden unter festgelegten Bedingungen Vermutungen für die nächsten 50 Jahre angestellt. Zum einen wird sich danach die Erhöhung der durchschnittlichen Lebenserwartung um etwa weitere vier Jahre fortsetzen. Zum anderen wird die gegenwärtig niedrige Geburtenhäufigkeit auf Dauer anhalten und zu einer Abnahme sowie einer immer älter werdenden Bevölkerung führen. Weiterhin wird von einer Abnahme des jährlichen positiven Zuwanderungssaldo auf 100.000-200.000 Menschen pro Jahr ausgegangen.1
Während sich der Anteil der 60- oder über 60-Jährigen im Jahr 1900 noch auf ca. 5% der Bevölkerung belief, waren es 1975 bereits ca. 19%2. Im Jahr 2003 stieg dieser Anteil auf ca. 24% an. Prognosen zu Folge werden im Jahr 2030 ca. 37 % der Bevölkerung 60 Jahre oder älter sein.3Gleichzeitig verringert sich der Anteil der 20- bis 59-jährigen von 58,1% im Jahr 2003 auf 50% im Jahr 2030.4
Eine prognostizierte Bevölkerungszahl von 65,00 bis 70,00 Millionen Bundesbürgern im Jahr 2050 würde einen Bevölkerungsrückgang von 11,9 bis 16,9 Millionen Einwohnern in Deutschland im Vergleich zum Jahr 2001 bedeuten.
Geht man von dem momentan durchschnittlichen 6%igem Bevölkerungsanteil der Fitnessclubmitglieder in Deutschland aus, so würde es auch zu einem merklichen Rückgang der Mitgliederzahlen und der potentiellen Kunden kommen. Denn von etwa fünf Millionen Mitgliedern würden im Jahr 2050 weniger als vier Millionen Mitglieder ”übrig bleiben”.5Da der Anteil der Älteren an der Bevölkerung jedoch stetig zunehmen wird, ist es von großer Wichtigkeit für Fitnessclubs, die Erschließung der älteren Zielgruppe vorzunehmen bzw. seniorenspezifische Angebote zu integrieren. Denn angesichts der demographischen Entwicklung bietet diese Zielgruppe ein steigendes Kundenpotential in den Dienstleistungsbereichen Fitness und Gesundheit, nicht zuletzt da in Folge der Kürzungen im Gesundheits-
1vglSchimmelfelder, S. 35, 2004; In: Fitness Tribune
2vgl. Fischer, S.5, 2004; In: Fachbeiträge zum Seniorensport
3vgl. Winkels, S.12, 2004; In: Fachbeiträge zum Seniorensport
4vgl. Albers, Strack, S.19, 2003; In: Studienbrief Gesundheit I
5vgl Schimmelfelder, S. 36, 2004; In: Fitness Tribune
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system insbesondere ältere Menschen die Eigeninitiative für eine Prävention von beispielsweise Erkrankungen des Bewegungsapparates übernehmen müssen. So ließe sich die veränderte Alterstruktur für die Entwicklung der Fitnessbranche und der Clubs nutzen. Jedoch gibt es noch zu wenig Angebote der Unternehmen, die auf Senioren ausgerichtet sind,6obwohl der Altersdurchschnitt in fast allen Fitnessclubs wie im ARS VITALIS tendenziell steigt. Eine Folge ist, dass zahlreiche potenzielle ältere Mitglieder nicht speziell akquiriert werden. Auch das ARS VITALIS legte bisher keinen Schwerpunkt auf eine Marketingstrategie in dieser Form, da die Clubphilosophie ein ganzheitliches Angebot für Menschen jeden Alters beinhaltet.
Neben dem in zunehmendem Maße aufkommenden allgemeinen Bewusstsein über die gesundheitsförderliche Bedeutung eines Kraft,- Ausdauer- und Beweglichkeitstrainings, wird eine weitere sportmotorische Fähigkeit häufig vernachlässigt: die Koordination. So wird im ARS VITALIS trainingspraktisch der Kraft und der Ausdauer mehr Bedeutung beigemessen, die zweifellos ihre Berechtigung haben. Jedoch hat dies zur Folge, dass die Mitglieder weder um die Bedeutung und Vorteile eines koordinativen Trainings wissen, noch überhaupt sich über dessen Existenz bewusst sind. Es gibt beispielsweise Chi Toning und Step-Kurse im Angebot des Gruppentrainings. Diese stellen jedoch koordinativ zu hohe Anforderungen für viele Senioren dar bzw. rufen solche Befürchtungen bei ihnen hervor. Vor allem ein propriozeptives Training trägt wesentlich zu einer effektiven Verletzungsprophylaxe bei Älteren bei.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die gegenwärtige und prognostizierte demographische Entwicklung eine stärkere Berücksichtigung der älteren Zielgruppe im Fitnessclub zur Folge haben muss.
Die Diplomarbeit wird sich beispielhaft mit einem präventiven Angebot für Senioren befassen, indem sie die Einführung eines propriozeptiven Trainings im ARS VITALIS trainingswissenschaftlich und betriebswirtschaftlich untersuchen wird.
6vgl.Schimmelfelder, S. 34, 2004; In: Fitness Tribune
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Aus der oben dargestellten Problemstellung und der aktuellen Ausgangssituation im ARS VITALIS ergibt sich die Aufgabenstellung, ein präventives Angebot für Senioren, welches ein propriozeptives Training beinhaltet, im ARS VITALIS zu implementieren. Nach einer genaue Bedarfsanalyse (vgl. Kap. IV.1) soll es in Form eines Gruppentrainings mit 60-70-jährigen Frauen und Männern durchgeführt werden. Dafür ist vorerst eine Dauer von 12 Wochen vorgesehen. Diese Form des Trainings soll zu mehr Kommunikation und Erlebnis-gefühlen führen, die bei älteren Menschen wichtige Komponenten sind. Der Kurs erhält den Namen ”Balance Gym”, ohne die aktiven und teilweise sicher jung gebliebenen Teilnehmer in die Gruppe Senioren zu kategorisieren.
”Balance Gym” hat in erster Linie die Aufgabe, bei den Teilnehmern eine Verbesserung der propriozeptiven Fähigkeiten der unteren Extremitäten, d.h. der Reaktionsfähigkeit, der situativen Anpassungsfähigkeit und insbesondere der Gleichgewichtsfähigkeit, innerhalb der 12 Wochen zu erzielen. Das Ausmaß soll in einer Steigerung in einem Propriozeptionstest um mindestens zwei Übungen bei den Teilnehmern liegen (siehe Kap.IV.4.1). Dadurch soll zugleich eine gesteigerte Stand- und Bewegungssicherheit im Alltag bewirkt werden, die eine Verletzungsgefahr durch Stürze reduzieren soll.