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Karoline von Günderrode lebte und schrieb gegen die Konventionen ihrer Zeit. In Gedichten, Studien und Skizzen widmete sie sich, in ihrem Freiheitsdrang radikal, philosophischen, religiösen und psychologischen Fragen; ihre Briefe zeigen eine Frau zwischen Hoffnung und Enttäuschung, Sehnsucht und Verzweiflung, dem Wunsch nach Anerkennung und dem Leiden an Demütigungen. Sie war nur sechsundzwanzig Jahre alt, als sie 1806 ihrem Leben ein Ende setzte. Den Liebesverrat, den sie erfuhr, konnte sie nicht verwinden. Die Nachwelt hat mit Spekulationen, aber auch mit einfühlsamen Porträts reagiert; Christa Wolf, Hermann Hesse oder Johannes Bobrowski zollten der Dichterin Respekt. Die vorliegende Ausgabe bietet eine umfangreiche Auswahl aus dem lyrischen Werk, der literarischen Prosa und der Korrespondenz einer der faszinierendsten Persönlichkeiten der deutschen Romantik.
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Seitenzahl: 284
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wurde 1780 in Karlsruhe geboren und früh in ein Frankfurter Stift gegeben, wo sie sich intensiv mit Philosophie und Mythologie, Religion, Geschichte und Literatur beschäftigte. Unter dem Pseudonym »Tian« veröffentlichte sie mit 24 Jahren ihr erstes Buch mit dem Titel Gedichte und Phantasien, das selbst bei dem Dichterfürsten Goethe auf Interesse stieß. Die »Sappho der Romantik« verarbeitete in ihrer Poesie auf unkonventionelle Art große Themen wie Freiheit und Liebe sowie Gedanken zu Gefangenschaft und Tod. Als sich ihre große Liebe, der Heidelberger Philologe Georg Friedrich Creuzer, 1806 von ihr trennte, setzte Karoline ihrem Leben mit nur 26 Jahren durch einen Dolchstoß am Flussufer in Winkel am Rhein ein Ende.
Hans-Joachim Simm, Dr. phil., geboren 1946, lebt als freier Publizist bei Frankfurt am Main. Er war bis 2009 Leiter des Insel Verlags, des Verlags der Weltreligionen und der Buchreihe »edition unseld«. Er gab zahlreiche Werkausgaben deutscher Dichter und Schriftsteller und Anthologien heraus.
Zum Buch
»… heut hab ich die Günderrode gesehen, es war ein Geschenk von Gott.«Bettina von Arnim
Karoline von Günderrodes literarisches Werk – Lyrik, Dramen, Prosa und Briefe – erfuhr erst spät die angemessene Wertschätzung. Intelligent und gebildet, in Kontakt mit den maßgeblichen Vertretern der Romantik, Hölderlin und Novalis nahestehend, hat sie sich in ihrem Werk philosophischen, mythologischen und psychologischen Fragen gewidmet, in Gedichten und Phantasien, Studien und Skizzen.
Die Tragik ihres kurzen, von eigener Hand beendeten Lebens schwebt über Karoline von Günderrodes Werk und spiegelt sich in der Schwermut, die ihrer Poesie innewohnt. Ein Großteil ihrer Dichtung beschäftigt sich intensiv mit dem Verlust eines geliebten Menschen, dem Gefangensein in einem fremden Leben und den Verlockungen eines selbst herbeigeführten Todes. Auch in ihren Briefen findet sich die Todessehnsucht wieder sowie der Unmut darüber, dass ihr gesellschaftliches Umfeld ihre Interessen nicht teilt. Da die Günderrode sich, gerade in ihren Briefen, kühn mit philosophischen und wissenschaftlichen Fragen auseinandersetzt, bricht sie mit dem zu ihrer Zeit vorherrschenden Frauenbild, das die Entfaltung ihres melancholisch-wissbegierigen Gemüts nicht zuließ. Dieser von Hans-Joachim Simm herausgegebene Band enthält Gedichte, Prosa, Fragmente und Briefe einer jungen Frau, die ihrer Zeit in vielem voraus war. Briefe von Zeitgenossen, in denen sie sich zu Karoline von Günderrode äußern, runden die Sammlung ab.
»Ihre Gedichte lebten aus der Zeit uns aus einer beschwingten, sehr individuellen Melancholie. Sinn und Form sind flüchtig. Der Gedanke eilt weit voraus und verflüchtet.«Wolfgang Koeppen
Karoline von GünderrodeIn die unbegrenzte Weite
Karoline von Günderrode
Gedichte, Prosa, Briefe
Herausgegeben von Hans-Joachim Simm
Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.d-nb.de abrufbar.
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Alle Rechte vorbehalten
Copyright © by marixverlag GmbH, Wiesbaden 2014Der Text basiert auf der Ausgabe marixverlag, Wiesbaden 2014Covergestaltung: Nicole Ehlers, marixverlag GmbHBildnachweis: tr3gi/fotolia.comeBook-Bearbeitung: Bookwire GmbH, Frankfurt am Main
ISBN: 978-3-8438-0428-8
www.marixverlag.de
DEM SCHÖNEN WERD’ ICH IMMER ANGEHÖREN
Gedichte und Phantasien
Wandel und Treue
Timur
Don Juan
Die Manen
Wunsch
Der Adept
Ein apokaliptisches Fragment
Der Trauernde und die Elfen
Die Bande der Liebe
Des Wandrers Niederfahrt
Mahomets Traum in der Wüste
Liebe
Ariadne auf Naxos
Der Franke in Egypten
ES HAT EIN KUSS MIR LEBEN EINGEHAUCHT
Poetische Fragmente
Piedro
Die Pilger
Der Kuß im Traume,
VERLOHREN IST WEN LIEBE NICHT BEGLÜCKET
Melete
Zueignung
Adonis Tod
1.
2.
3. Adonis Todtenfeyer
Gebet an den Schuzheiligen
Die Malabarischen Witwen
Die Einzige
Die eine Klage
Aegypten
Der Nil
Eine persische Erzählung
Der Caucasus
Überall Liebe
Der Gefangene und der Sänger
Briefe zweier Freunde
An Eusebio
An Eusebio
Fragmente aus Eusebio’s Antwort
An Eusebio
EINSTENS LEBT ICH SÜSSES LEBEN
Gedichte aus dem Nachlaß
Vorzeit, und neue Zeit
Verschiedene Offenbahrungen des Göttlichen
Liebe und Schönheit
Tendenz des Künstlers
Der Dom zu Cölln
Die Töne
Hochroth
Wie Thau auch glänzt
Einstens lebt ich süßes Leben
Der Knabe und das Vergismeinnicht
Des Knaben Morgengruß
Der Luftschiffer
Novalis deinem heilgen Seherblikken
Einer nur u einer dienen
Das Fest des Maien
Herrlicher Sänger
Wild verwirrt sind mir die Sine
Weihet kein Prister den Schwur
Wo erfrag ich den Freund
Seh ich das, Spatroth, o Freund
Liebst du das Dunkel
ES IST EINE UNENDLICHE KRAFT, EIN EWIGES LEBEN
Prosa
Geschichte eines Braminen
DIE VORTREFLICHKEIT IST EIN GANZES
Prosa aus dem Nachlaß
Der Traum
Die Vortreflichkeit ist ein Ganzes
ein Traum
Die Nachtigall
Das Reich der Töne
Die Musik
Die Musik für mich
Träume
Jdee der Erde
OFT UND VERGEBENS HABE ICH MICH MIR SELBST WIDERSETZT
Briefe
Friedrich Carl von Savigny an Leonhard und Friedrich Creuzer
Karoline von Günderrode an Karoline von Barkhaus
Friedrich von Leonhardi an Leonhard Creuzer
Friedrich Carl von Savigny an Leonhard Creuzer
Karoline von Günderrode an Gunda Brentano
Karoline von Günderrode an Gunda Brentano
Karoline von Günderrode an Gunda Brentano
Clemens Brentano an Friedrich Carl von Savigny
Clemens Brentano an Karoline von Günderrode
Karoline von Günderrode an Clemens Brentano
Clemens Brentano an Gunda Brentano
Friedrich Carl von Savigny an Karoline von Günderrode
Karoline von Günderrode an Friedrich Carl von Savigny
Karoline von Günderrode an Friedrich Carl von Savigny
Friedrich Carl von Savigny an Karoline von Günderrode
Karoline von Günderrode an Friedrich Carl von Savigny
Friedrich Carl von Savigny an Karoline von Günderrode
Karoline von Günderrode an Friedrich Carl von Savigny
Bettine Brentano an Karoline von Günderrode
Clemens Brentano an Karoline von Günderrode
Karoline von Günderrode an Clemens Brentano
Clemens Brentano an Karoline von Günderrode
Karoline von Günderrode an Friedrich Carl von Savigny
Clemens Brentano an Karoline von Günderrode
Karoline von Günderrode an Clemens Brentano
Karoline von Günderrode an Friedrich Carl von Savigny
Tagebucheintrag Karl Philipp Kaysers
Friedrich Creuzer an Leonhard Creuzer
Friedrich Creuzer an Karoline von Günderrode
Karoline von Günderrode an Friedrich Carl von Savigny
Friedrich Creuzer an Karoline von Günderrode
Karoline von Günderrode an Friedrich Creuzer
Friedrich Creuzer an Karoline von Günderrode
Friedrich Creuzer an Karoline von Günderrode
Friedrich Creuzer an Karoline von Günderrode
Friedrich Creuzer an Karoline von Günderrode
Karoline von Günderrode an Friedrich Creuzer
Friedrich Creuzer an Karoline von Günderrode
Clemens Brentano an Sophie Mereau
Friedrich Creuzer an Lisette Nees von Esenbeck
Karoline von Günderrode an Friedrich Creuzer
Friedrich und Sophie Creuzer an Karoline von Günderrode
Friedrich Creuzer an Karoline von Günderrode
Karoline von Günderrode an Carl Daub
Friedrich Creuzer an Susanne von Heyden
Karoline von Günderrode an Friedrich Creuzer
Friedrich Creuzer an Karoline von Günderrode
Karoline von Günderrode an Friedrich Creuzer
Karoline von Günderrode an Carl Daub
Karoline von Günderrode an Friedrich Carl von Savigny
Karoline von Günderrode an Carl Daub
Karoline von Günderrode an Friedrich Creuzer
Friedrich Creuzer an Karoline von Günderrode
Karoline von Günderrode an Friedrich Carl von Savigny
Karoline von Günderrode an Sophie Creuzer
Friedrich Creuzer an Karoline von Günderrode
Friedrich Creuzer an Karoline von Günderrode
Karoline von Günderrode an Friedrich Creuzer
Karoline von Günderrode an Friedrich Creuzer
Friedrich Creuzer an Karoline von Günderrode
Friedrich Creuzer an Karoline von Günderrode
Karoline von Günderrode an Friedrich Creuzer
Friedrich Heinrich Schwarz an Leonhard Creuzer
Carl Daub an Susanne von Heyden
Karoline von Günderrode an Lisette Nees von Esenbeck
Susanne von Heyden an Carl Daub
Susanne von Heyden an Carl Daub
Karoline von Günderrode an Friedrich Creuzer
Susanne von Heyden an Hektor von Günderrode
Clemens Brentano an Achim von Arnim
Friedrich Creuzer an Leonhard Creuzer
Friedrich Creuzer an Leonhard Creuzer
Zu dieser Ausgabe
Alphabetisches Verzeichnis der Gedichtüberschriften und -anfänge
Violetta
Ja, du bist treulos! laß mich von dir eilen;
Gleich Fäden kannst du die Empfindung theilen.1
Wen liebst du denn? und wem gehörst du an?
Narziß
Es hat Natur mich also lieben lehren:
Dem Schönen werd’ ich immer angehören
Und nimmer weich ich von der Schönheit Bahn.
Violetta
So ist dein Lieben, wie dein Leben, wandern!
Von einem Schönen eilest du zum Andern,
Berauschest dich in seinem Taumelkelch,
Bis Neues schöner dir entgegen winket –
Narziß
In höh’rem Reiz Betrachtung dann versinket
Wie Bienenlippen in der Blume Kelch.
Violetta
Und traurig wird die Blume dann vergehen
Muß sie sich so von dir verlassen sehen!
Narziß
O Nein! es hat die Sonne sie geküßt.
Die Sonne sank, und Abendnebel thauen.
Kann sie die Strahlende nicht mehr erschauen,
Wird ihre Nacht durch Sternenschein versüßt.
Sah sie den Tag nicht oft im Ost verglühen?
Sah sie die Nacht nicht thränend still entfliehen?
Und Tag und Nacht sind schöner doch als ich.
Doch flieht ein Tag, ein Andrer kehret wieder;
Stirbt eine Nacht, sinkt eine Neue nieder,
Denn Tröstung gab Natur in jedem Schönen sich.
Violetta
Was ist denn Liebe, hat sie kein Bestehen?
Narziß
Die Liebe will nur wandlen, nicht vergehen;
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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