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Acht Jugendliche können ihr Glück kaum fassen: Im Rahmen eines Projekts reisen sie in das Computerspiel Island of Death. In dieser Computerwelt müssen sie erst einmal zu einem bestimmten Standort finden, was gar nicht so leicht ist. Danach müssen sie es schaffen, einen Angriff zu überleben und sicher wieder in ihre Welt zurück zu reisen. Werden es alle Jugendlichen schaffen, obwohl sich die vier Mädchen und die vier Jungs untereinander nicht kennen? Wie gut können sie zusammenarbeiten? Eines steht fest: Ihnen stehen spannende Abenteuer in ihrem Lieblings-Computerspiel bevor.
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Seitenzahl: 149
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Texte: Copyright © 2024 by Coco Schager
Umschlaggestaltung: Copyright © 2024 by Coco Schager
Vertrieb: epubli – ein Service der Neopubli GmbH, Berlin
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung der Autorin unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Inhalt
Prolog
Vanessa und Henry
Tag 1
Tag 2
Tag 3
Tag 4
Tag 5
Zoe und Felix
Tag 1
Tag 2
Tag 3
Tag 4
Tag 5
Tag 6
Hailey und Jonas
Tag 1
Tag 2
Tag 3
Tag 4
Tag 5
Tag 6
Tag 7
Amy & Leon
Tag 1
TAG 2
Tag 3
TAG 4
Tag 5
TAG 6
Tag 7
Alle
Tag 8
Tag 9
Tag 10
Tag 11
TAG 12
Tag 13
Tag 14 - 16
Epilog
Es war erst ein Monat her, als Hailey, Vanessa, Zoe und Amy ein Plakat in ihrer Schule hängen sahen. In jenem ging es um eines der beliebtesten Computerspiele. Dieses bot die Möglichkeit, in die virtuelle Welt zu reisen. Wie genau es funktionieren würde, wussten die vier Freundinnen zu dem Zeitpunkt noch nicht. Nur eines wussten die 15-Jährigen: Sie wollten es unbedingt machen.
Nun saß Amy nervös in dem Büro des Direktors. Es ging, wie schon die Male zuvor, um das bevorstehende Projekt. Bei jenem wurden zwei kleine Gruppen, die sich nur untereinander kannten, ausgewählt und in eine „Gaming-Welt“ geschickt. „Schön, dass ihr da seid“, begrüßte der Direktor die Freundinnen. „Ihr wurdet ausgelost und werdet insgesamt 16 Tage in…“, er legte eine kunstvolle Pause ein, „Island of Death verbringen!“
Begeistert sah Amy ihre Freundinnen an. Natürlich kannten sie alle das Spiel. Es war eine Insel, auf der 200 Spieler und Spielerinnen landeten und ums Überleben kämpften. Die Kämpfe dauerten so lange, bis nur noch ein Spieler oder eine Spielerin lebte. Die Mädchen fragten sich, wie das Leben auf dieser Insel wohl war, wenn keine Kämpfe waren. Schließlich konnte man nur einer der Kämpfenden sein, wenn man das Spiel spielte. Klar, man konnte verschiedene Welten auswählen und sogar eigene erstellen, jedoch konnte man nicht dort das „echte“ Leben sehen. Aber man konnte ja die ganzen Häuser und Städte sehen, also musste es wohl auch ein „normales“ Leben geben. Und genau dieses wollten die Freundinnen erleben. Den typischen Alltag in einer virtuellen Welt. Es klang verrückt, doch das Projekt bot exakt das an.
„Eure Aufgabe ist folgendes: Ihr werdet an vier verschiedenen Orten der Insel aufwachen und müsst so schnell wie möglich zu einer riesigen Villa gelangen. Ihr seid jeweils mit einem Jungen eingeteilt, ansonsten werdet ihr kaum Kontakt zueinander haben, bis ihr in der Villa ankommt. Nur in den Städten oder Gebäuden, die ihr findet, gibt es Karten, ihr bekommt nur einen Kompass und etwas Gold zur Verfügung gestellt. Natürlich leben auch Bots, also Roboter, die euch wie normale Menschen vorkommen werden, dort. Sie sind euch freundlich gesinnt und können mit euch kommunizieren. Dazu wurden sie extra umprogrammiert. Schließlich wissen die Programmierer über euren Aufenthalt Bescheid. Allerdings gibt es auch echte Menschen dort, welche dasselbe Projekt selbst absolviert haben und sich dafür entschieden haben, auf der Insel zu bleiben, oder, weil sie es nicht geschafft haben beziehungsweise ist eine Gruppe verschollen und nicht mehr auffindbar. Seit diesem Vorfall ist die Technologie viel besser und vor allem sicherer geworden und die Programmierer können uns garantieren, dass ihr wieder zurückkommt, insofern ihr das nicht selbst irgendwie verhindert. Sobald ihr drinnen seid, gibt es kein Zurück mehr“, erklärte der Direktor ihnen.
Zoe blickte ihn an. „Wie lange haben wir Zeit?“, wollte sie wissen. „Ihr habt eigentlich 16 Tage lang Zeit, allerdings kommen am 14. Tag die Spieler. Ihr werdet dann sehen, wie es weiter geht“, beantwortete der Direktor die Frage.
Die Mädchen nickten und fuhren mit dem Direktor zu dem Ort, von wo aus sie nach Island of Death gelangen würden. Kurz vor den vier Türen blieben die Freundinnen stehen und umarmten sich. „Wir schaffen das“, sagte Vanessa motiviert. Sie öffneten die Türen. „Was ist eigentlich das Schlimmste, was passieren kann?“, erkundigte sich Amy. Die Antwort des Direktors kam sofort: „Ihr könntet sterben.“ Amy lief ein Schauer den Rücken hinab, aber sie wusste, dass es kein Zurück gab. Sie war schon durch die Tür getreten.
Verwundert öffnete Vanessa die Augen. Sie lag auf einem Schlafsack, alles um sie herum war…pink?! Schlagartig setzte Vanessa sich auf. Wo war Hailey, ihre beste Freundin? Sie seufzte, als ihr bewusst wurde, dass sie Hailey erst wiedersehen würde, wenn sie es bis zur Villa geschafft hatte. Aber wer war ihr Teampartner? Auf einem Schlafsack etwa einen Meter weiter weg lag ein Junge. Vanessa schätzte ihn auf etwa siebzehn. Kurz überlegte die Jugendliche, was sie machen sollte, doch dann rüttelte sie vorsichtig an der Schulter des Jungen. „Hey, du. Wach auf“, murmelte sie. „Ich bin ja schon wach“, kam die verschlafene Antwort des Typen. Dann setzte er sich auf und fuhr sich durch die schwarzen Haare, bevor er Vanessa musterte.
„Ich bin Henry“, sagte er schließlich und lächelte Vanessa zu. „Ich bin Vanessa.“ „Sag mal, spinne ich oder ist hier alles pink?“, wollte Henry schließlich wissen. „Nein, es ist alles pink. Suchen wir einen Ausgang, sonst werde ich noch verrückt!“ Nach einer Weile fand Henry einen Ausweg und schnell krabbelten die beiden aus dem pinken Etwas. Als sie draußen waren, erkannten sie, dass es sich um ein Zelt handelte. „Natürlich, ein pinkes Zelt mitten in einem herbstlichen Wald. Total logisch“, sagte Henry und rollte die Augen.
„Ist das da vorne ein See?“, erkundigte sich Henry. Vanessa stand auf, klopfte sich den Dreck von der Hose und sah in die Richtung, in die Henry deutete. „Ich denke schon. Gehen wir hin und schauen, ob wir dort eine Bleibe für die Nacht finden. Ich habe herzlich wenig Lust, in einem pinken Zelt zu pennen“, sagte Vanessa und stapfte los. Henry begann nach einiger Zeit eine Unterhaltung. Zuerst redeten die beiden über die Schule. Anschließend wollten sie voneinander wissen, warum sie das Projekt gewählt hatten.
Als sie am Seeufer ankamen, sagte Henry grinsend: „Fazit: Du bist sympathisch.“ Vanessa grinste ebenfalls und meinte: „Danke, ebenfalls!“ „Mitten im See ist eine kleine Insel, siehst du die? Da steht ein Haus drauf, darin werden wir schlafen“, beschloss Henry. „Schön und gut, aber wie stellst du dir das vor? Wir können nicht fliegen“, wand Vanessa ein. „Müssen wir auch nicht, da drüben ist ein kleines Boot“, erklärte Henry.
Nach fünf Minuten Diskussion saßen die zwei Jugendlichen in dem kleinen Boot und ruderten zu dem Haus. „Ich zieh das Boot ein bisschen hoch, nimmst du die Ruder?“, fragte Henry. Vanessa nickte. Sie befestigten Boot und Ruder gut und liefen dann die Stiegen zum Haus hoch. Die Tür war nicht zugesperrt, also öffnete Henry sie. „Hey, hier ist ein Schild“, bemerkte Vanessa, griff nach dem Schild, was neben der Tür lehnte und las es vor: „Dieses Haus ist für müde Reisende. Bitte einfach ein Zimmer nehmen und bedienen. Es dürfen alle hier wohnen, so lange Zimmer frei sind!“ „Das klingt doch super!“, freute Henry sich und betrat das Haus. Sie befanden sich in einem Vorraum, dahinter schienen das Wohnzimmer und die Küche zu liegen. Vorsichtig gingen sie in den ersten Stock hoch. Gerade als sie oben waren, trat eine junge Frau aus einem der Zimmer. „Hi“, begrüßte sie Vanessa und Henry. „Meine Freundin und ich bewohnen eines der Zimmer, aber es ist ja noch eines frei. Sie ist gerade angeln, aber kommt gleich. Esst doch mit uns.“ Während Henry von der Freundlichkeit etwas überfordert war, nahm Vanessa das Angebot dankend an und zog Henry in ein freies Zimmer. „Die Bots sind hier wohl sehr freundlich unterwegs“, stellte Henry überrascht fest. Vanessa lachte. „Ja!“
Vanessa sah sich in dem kleinen Zimmer um und entdeckte eine Karte auf der Wand. „Henry, schau mal!“ Der Junge trat zu ihr und betrachtete ebenfalls die Karte. „Wir sind von dem pinken Punkt nahe der Küste gekommen, jetzt befinden wir uns hier“, stellte Henry fest und deutete auf den großen See, in dessen Mitte eine Insel war. „Da oben ist eine Stadt. „Autumn Trees“ steht darüber, dorthin gehen wir morgen. Wir besorgen uns eine Mitfahrgelegenheit, mit der wir zu dem kleinen Dorf da unten an der Küste fahren“, plante Vanessa. „Klingt machbar“, fand Henry.
Während des gemeinsamen Abendessens unterhielten sie sich über die Insel. Hauptsächlich redeten die zwei Frauen, es klang wie ein Vortrag aus einem Reiseführer. Zwar zeigten die Frauen Emotionen, aber sie beschrieben einfach die Städte der Insel. Wie viele Gebäude wo waren, welche Stadt am größten war und solche Sachen. „Schon komisch, so Bots“, dachte Vanessa.
Nach dem Essen gingen Vanessa und Henry nach oben, machten sich hintereinander im Bad fertig und legten sich anschließend schlafen.
„Komm, lass uns gehen, bevor die beiden aufwachen“, flüsterte Henry. Vanessa nickte zustimmend. Sie packten den Rucksack, nahmen sich rasch etwas aus der Küche zu essen und traten ins Freie. Mit dem Ruderboot, mit welchen sie zur Insel gekommen waren, ruderten sie wieder zurück. „Ist das nicht witzig? Eine Insel auf der Insel“, sagte Vanessa. Henry lachte. „Du hast Recht!“
Sie brauchten etwa zweieinhalb Stunden bis nach „Autumn Trees“. „Nicht gerade die schönste Stadt“, meinte Vanessa und sah missbilligend auf den Boden, wo ein wenig Müll lag. „Schau mal da, auf dem Hügel“, erwiderte Henry bloß. Auf einem Hügel standen ein paar süße, altmodische Hütten, die gerade von der Sonne angestrahlt wurden. „Das finde ich schon viel schöner“, sagte das Mädchen und lächelte. Henry und sie schlenderten den schmalen Pfad zu den Hütten entlang. „Bei einer der größeren steht, dass noch Zimmer frei wären. Also nehme ich an, dass es ein kleines Hotel ist“, sagte Vanessa und ging zielstrebig auf das Haus zu. Ein netter Mann empfing sie.
„Guten Tag, die Herrschaften. Wir sind zwar kein sehr luxuriöses Hotel, dafür haben wir bequeme, billige Zimmer und eine gute Atmosphäre!“ Henry und Vanessa sahen sich ein Zimmer an und nahmen es schließlich. Der Mann brachte ihnen noch eine Karte der Insel. „Dankeschön“, strahlte Vanessa. „Gerne doch! Abendessen könnt ihr in der Stadt, ein kleines Frühstück gibt es bei uns“, erklärte der Hotelbesitzer. „Danke. Können Sie uns sagen, ob es irgendjemanden gibt, der uns morgen zu diesem Dorf hier bringen könnte?“, wollte Henry wissen und tippte auf einen Punkt auf der Karte. „Puh, ich werde mich einmal umhören und euch Bescheid geben, wenn ich etwas in Erfahrung gebracht habe“, entgegnete der Mann und verließ das Zimmer. „Also, es ist gerade einmal Mittag, wir haben bereits eine Unterkunft und um den Rest kümmert sich der nette Mann“, fasste Vanessa zusammen. „Was machen wir den restlichen Tag?“ „Naja“, grinste Henry, „Ich habe eine Bowling-Halle gesehen. Willst du ein wenig bowlen?“ „Ich hab das noch nie gemacht“, gestand Vanessa. „Ist doch egal, es geht um den Spaß. Genug Gold haben wir noch übrig“, sagte Henry. „Na dann, ab zum Bowlen!“, rief Vanessa begeistert. Henry lachte.
In der Bowling-Halle war wenig los und die beiden bekamen eine Bahn zugeteilt. „Bowlen ist ganz leicht. Da in der Kugel sind drei Löcher, da kommen Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger rein. Dann stellst du dich etwa dreieinhalb bis viereinhalb Meter von der Linie weg, hältst die Kugel entspannt auf Hüfthöhe und rollst sie dann auf die Pins zu“, erklärte Henry und zeigte Vanessa die korrekte Haltung. „Wenn ich alle zehn beim ersten Mal umschieße, ist es ein Strike, oder?“, fragte Vanessa. „Genau. Du darfst jedes Mal zweimal werfen, je mehr Pins du triffst, desto besser. Wenn du beim zweiten Wurf alle umschießt, nennt man das Spare“, fuhr Henry fort. Vanessa nickte. „Klingt ja ganz einfach“, fand sie. „Ist es auch“, stimmte Henry ihr zu.
Sie verbrachten fast drei Stunden mit bowlen, Vanessa lernte schnell und hatte bereits vier Strikes geschafft. Als sie fertig waren, setzten sie sich in das Café und sahen den anderen beim Bowlen zu, während sie jeweils einen Kakao tranken. Eine knappe Stunde saßen die beiden im Café und unterhielten sich über Schule, Hobbys und Vorlieben. „Willst du ein wenig durch die Stadt gehen? Wir müssen noch ein Restaurant für den Abend finden“, schlug Henry vor und erhob sich. Vanessa nickte und so schlenderten sie durch die Stadt. Viel gab es nicht zu sehen. Ein paar kleinere Gebäude, vermutlich Wohnungen, zwei Bürohäuser, die Bowling-Halle, ein kleiner Shop mit Lebensmitteln und zwei Fastfood-Restaurants.
„Die Auswahl ist zwar nicht groß, aber wir haben zwei Möglichkeiten. Such du dir eines aus“, sagte Vanessa. „Okay“, meinte Henry, schloss die Augen, streckte einen Arm aus und drehte sich ein paar Mal im Kreis. Er stoppte, öffnete die Augen wieder und meinte grinsend: „Das mit den Hotdogs!“ Vanessa lachte, Henry stimmte in ihr Lachen mit ein. Fröhlich gingen sie in das Restaurant, setzten sich an einen freien Tisch und bestellten zwei Himbeersäfte und zwei Hotdogs. Als sie das Essen und Trinken bekamen, hob Henry sein Glas, prostete Vanessa vergnügt zu und wisperte: „Auf den ersten Tag unserer Reise!“ Vanessa grinste und flüsterte zurück: „Es ist zwar der Zweite, aber egal. Auf unsere Reise und uns!“
Zurück im Hotel wurden sie von dem Hotelbesitzer angesprochen. „Hallo, ihr Lieben. Wie war euer Tag in der Stadt?“ „Sehr schön, danke.“ „Das freut mich! Ich habe herausgefunden, dass eine ältere Dame aus dem Dorf ebenfalls hier im Hotel ist. Sie wäre einverstanden, euch morgen gratis mit ins Dorf zu nehmen, allerdings ist sie eine Langschläferin und meinte, sie würde erst gegen Mittag fahren, wenn euch das Recht ist“, erzählte der Mann. „Aber natürlich! Richten Sie ihr bitte ein großes Dankeschön aus“, strahlte Vanessa. Der Hotelbesitzer nickte, fügte noch hinzu, dass die Dame sie am Zimmer abholen würde und wünschte noch einen schönen Abend.
Vanessa und Henry waren erfreut über die Tatsache, dass ihr Plan genauso lief, wie sie sich erhofft hatten. In ihrem Zimmer setzten sich die beiden auf das Doppelbett und breiteten die Karte vor sich aus. „Wir werden in dem Dorf schlafen, dann werden wir den Fluss mit einem Ruderboot überqueren. Da das sehr anstrengend sein wird, werden wir direkt hier in dieser Fischerhütte am anderen Ufer übernachten und dann weiter nach „Raspberry Farm“. Dort finden wir sicher eine Scheune oder so, von welcher wir dann direkt zur Villa laufen können“, sagte Henry und fuhr mit dem Finger die Linie entlang.
Vanessa schwieg eine Weile, dann sagte sie: „Ich nehme an, wir werden die ersten in der Villa sein. Also sollten wir morgen früh aufstehen, rasch essen, damit wir noch einmal in die Stadt können und genug Proviant einkaufen können. Vielleicht finden wir auch einen zweiten Rucksack oder eine Tasche.“ „Mhm, deine Pläne sind gut. Also komm, geh du zuerst ins Bad, dann gehe ich!“ Vanessa schnappte sich ein Handtuch und verließ das Zimmer, um in das Badezimmer zu gelangen, welches von allen Gästen benutzt wurde. Trotz dieser Tatsache war es strahlend weiß und sah nagelneu aus. Rasch putzte sie sich die Zähne mit ihrem Finger und der Zahnpasta, die im Bad war. „Wir müssen definitiv Zahnbürsten kaufen. Für alle!“, dachte Vanessa. Sie hüpfte schnell unter die Dusche und kehrte dann in ihr Zimmer zurück. Henry ging ins Bad. Noch bevor er aus dem Badezimmer wieder zurückgekommen war, war Vanessa bereits eingeschlafen.
Henry machte sich im Bad fertig und schlich sich dann aus dem Zimmer, um das Frühstück auf das Zimmer zu tragen. Sanft weckte er Vanessa auf. „Was is‘ denn, ich will schlafen“, murmelte Vanessa und drehte sich auf die andere Seite. „Nein, aufstehen, shoppen gehen“, flüsterte Henry grinsend. „Shoppen?“ Vanessa schlug die Augen auf. „Mädchen“, lachte Henry und schüttelte den Kopf. Vanessa grinste ertappt.
Rasch frühstückten sie und während Henry das Geschirr wieder in die Küche brachte, machte Vanessa sich blitzschnell im Badezimmer fertig.
In dem Shop gab es zu dem Glück der Jugendlichen Zahnbürsten, Zahnpasta, einen großen Rucksack und genug Proviant. Sicherheitshalber kaufte Vanessa auch noch eine Packung Pflaster.
Voll beladen machten sie sich auf den Weg zurück ins Hotel. Am Eingang kam ihnen eine ältere Dame entgegen, die einen schweren Koffer die Stiegen hinuntertragen wollte. „Warten Sie, ich helfe Ihnen!“, rief Henry und stellte vorsichtig seinen Rucksack ab. Er lief zu der Dame und trug ihren Koffer zu dem weißen Auto, welches vor der Tür stand. „Danke dir, junger Mann“, meinte die Dame und lächelte. „Seid ihr die Kinder, die mit mir ins Dorf fahren?“, erkundigte sie sich anschließend. Vanessa und Henry nickten. „Das ist aber schön. Ist das euer ganzes Gepäck?“ Wieder nickten die beiden. „Legt es hinten in den Kofferraum, dann könnt ihr auf der Rückbank sitzen.“ „Danke!“, rief Vanessa und trug die Rucksäcke zum Kofferraum, wo Henry sie ihr abnahm und gut verstaute.
Nebeneinander quetschten sich die Jugendlichen auf die Rückbank. „Ich hoffe, es stört euch nicht, wenn ich noch schnell in die andere Richtung tanken fahre?“, erkundigte sich die Dame. „Nein, natürlich nicht“, erwiderte Vanessa schnell. So fuhren sie erst eine Stunde zur Tankstelle. „Seht ihr die Bank da vorne?“, unterbrach die Dame die Stille. Vanessa und Henry nickten. „Solche Bänke stehen bei allen Tankstellen, wenn man eine Mitfahrgelegenheit sucht, muss man sich nur dorthin setzen oder neben der Straße gehen, dann bleiben alle stehen und erkundigen sich, wo man hin möchte. Irgendwie funktioniert das auf dieser Insel, es ist für alle hier selbstverständlich“, erzählte die Dame.