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„Jeden Augenblick genießen“ ist das konkreteste und am meisten an der Praxis orientierte Buch Thich Nhat Hanhs. Nach kurzen Einführungen in die verschiedenen Aspekte der Achtsamkeit folgen in jedem Kapitel ausführliche, lebensnahe Übungsanleitungen. Achtsamkeit ist der Schlüssel zu einem bewussten Leben. Sie hilft uns, mit den Herausforderungen des Lebens besser umzugehen. Achtsamkeit entwickelt sich, in dem wir Schritt für Schritt das Gewahrsein für die verschiedenen Bereiche des Lebens wecken. Dafür bietet dieses Buch eine von Thich Nhat Hanh entwickelte Übungsfolge. Jedes Kapitel macht mit einem bestimmten Aspekt der Achtsamkeit vertraut – und wir lernen, achtsam mit unseren Gefühlen, Gedanken, Mitmenschen und eben auch mit eher unangenehmen Situationen des Lebens umzugehen und so jeden Augenblick wirklich zu genießen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 142
INHALT
Einleitung
Jeden Augenblick genießen
Achtsamkeit im Alltag
Übungen
Atmen
Sitzmeditation
Das Lächeln des Buddha
Gehmeditation
Autofahren
Zähneputzen
Duschen
Zur Toilette gehen
Hausputz
Achtsamkeit auf den Körper
Eins werden mit dem Körper
Übungen
Geleitete Meditation: Achtsamkeit auf den Körper
Achtsamkeit auf die Körperhaltungen
Tiefenentspannung
Achtsamkeit auf die Gefühle
Die Gefühle wahrnehmen
Übungen
Bauchatmung
Gefühle während des Tages wahrnehmen
Achtsamkeit im Umgang mit anderen
Ganz da sein
Übungen
Meditation der Liebenden Güte (Metta-Meditation)
Tiefes Zuhören – dem Atem folgen bei einem Gespräch
Der Friedensvertrag
Der Neuanfang
Umarmungsmeditation
Das Miteinander-Verbundensein aller Dinge
Intersein
Übungen
Die Berührung der Erde
Achtsames Essen
Geleitete Meditation: Betrachtung der sechs Elemente
Wer bin ich?
Leben und Tod überschreiten
Tief in die Natur des Daseins schauen
Übungen
Geleitete Meditation: Die Fünf Betrachtungen
Geleitete Meditation: Geburt- und Todlosigkeit
Betrachtung über die Vergänglichkeit des Körpers
Anhang
Ein Tag der Achtsamkeit
Die Fünf Achtsamkeitsübungen
Das Sutra über die volle Vergegenwärtigung des Atems
Das Sutra über die Fünf Arten, den Ärger zu beenden
Kontaktadressen
Zum Weiterlesen
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Copyright-Seite
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Hauptteil
Anhang
Buch
Achtsamkeit ist der Schlüssel zu einem bewussten Leben. Sie hilft uns, mit den Herausforderungen und Schwierigkeiten des Lebens besser umzugehen. Thich Nhat Hanh, einer der bedeutendsten buddhistischen Lehrer, zeigt hier, wie wir Schritt für Schritt das Gewahrsein für alle Bereiche unseres Alltags wecken. Die von ihm entwickelte Übungsfolge unterstützt uns in diesem Prozess. Jedes Kapitel macht mit einem bestimmten Aspekt der Achtsamkeit vertraut und bietet konkrete Übungsanweisungen an, die zur unmittelbaren Umsetzung einladen. So können wir lernen, jeden Augenblick zu genießen.
Autor
Thich Nhat Hanh war einer der bekanntesten spirituellen Lehrer unserer Zeit. Der Zen-Meister, Dichter und Friedensaktivist lebte zwischenzeitlich aufgrund seines Engagements für ein Ende des Vietnam-Kriegs in Frankreich im Exil. Das von ihm gegründete Praxiszentrum Plum Village wird jährlich von Menschen aus aller Welt besucht. Die zahlreichen Bücher des Autors bringen den Menschen aller Kulturen die Kunst des achtsamen Lebens näher.
Außerdem von Thich Nhat Hanh im Programm
Achtsam leben – wie geht das denn?, Arkana Antworten von Herzen, Arkana Aus Angst wird Mut, Arkana Das Wunder der Achtsamkeit, Arkana Der furchtlose Buddha, Arkana Die Welt ins Herz schließen, Arkana Der Geruch von frisch geschnittenem Gras, Arkana Im Hier und Jetzt zuhause sein, Arkana Frei sein, wo immer du bist, Arkana
Thich Nhat Hanh
Jeden Augenblick genießen
Übungen zur Achtsamkeit
Mit einer Einleitung von Thomas Schmidtg
Wir haben uns bemüht, alle Rechteinhaber ausfindig zu machen, verlagsüblich zu nennen und zu honorieren. Sollte uns dies im Einzelfall aufgrund der schlechten Quellenlage bedauerlicherweise einmal nicht möglich gewesen sein, werden wir begründete Ansprüche selbstverständlich erfüllen.
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Deutsche Ausgabe Februar 2024
Copyright © Thich Nhat Hanh
Copyright © 2004 der deutschen Erstausgabe: Theseus Verlag in der Kamphausen Media GmbH, Bielefeld
Copyright © 2024 dieser Ausgabe: Arkana, München, in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München
Projektbetreuung: Susanne Klein
Zusammenstellung und Bearbeitung: Thomas Schmidt
Lektorat: Ursula Richard
Layout und Covergestaltung: Tina Agard Grafik und Buchdesign, Esslingen
Covermotiv: © iStockphoto/filo
ISBN 978-3-641-37013-8V001
www.arkana-verlag.de
Einleitung
Jeden Augenblick genießen
Achtsamkeit im Alltag
Übungen
Atmen
Sitzmeditation
Das Lächeln des Buddha
Gehmeditation
Autofahren
Zähneputzen
Duschen
Zur Toilette gehen
Hausputz
Achtsamkeit auf den Körper
Eins werden mit dem Körper
Übungen
Geleitete Meditation: Achtsamkeit auf den Körper
Achtsamkeit auf die Körperhaltungen
Tiefenentspannung
Achtsamkeit auf die Gefühle
Die Gefühle wahrnehmen
Übungen
Bauchatmung
Gefühle während des Tages wahrnehmen
Achtsamkeit im Umgang mit anderen
Ganz da sein
Übungen
Meditation der Liebenden Güte (Metta-Meditation)
Tiefes Zuhören – dem Atem folgen bei einem Gespräch
Der Friedensvertrag
Der Neuanfang
Umarmungsmeditation
Das Miteinander-Verbundensein aller Dinge
Intersein
Übungen
Die Berührung der Erde
Achtsames Essen
Geleitete Meditation: Betrachtung der sechs Elemente
Wer bin ich?
Leben und Tod überschreiten
Tief in die Natur des Daseins schauen
Übungen
Geleitete Meditation: Die Fünf Betrachtungen
Geleitete Meditation: Geburt- und Todlosigkeit
Betrachtung über die Vergänglichkeit des Körpers
Anhang
Ein Tag der Achtsamkeit
Die Fünf Achtsamkeitsübungen
Das Sutra über die volle Vergegenwärtigung des Atems
Das Sutra über die Fünf Arten, den Ärger zu beenden
Kontaktadressen
Zum Weiterlesen
Im Sommer 2003 lud Thich Nhat Hanh zum ersten Mal zu einem Alltagskurs ein, der in der Technischen Universität in Berlin stattfand. Über fünfhundert Menschen lernten und vertieften während der Zeit von fünf Tagen zusammen mit ihm und den Nonnen und Mönchen aus Plum Village die Kunst der Achtsamkeit.
Im Unterschied zu den sonst üblichen Retreats verbrachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht einen oder mehrere Tage durchgängig an einem Ort, sondern lebten ihren ganz normalen Alltag; sie arbeiteten, betreuten Kinder oder Angehörige, erledigten Besorgungen und so weiter. Jeweils am Abend trafen sie sich wieder, um Vorträge von Thich Nhat Hanh zu hören, Übungen wie Gehmeditation, achtsames Essen und Tiefenentspannung zu praktizieren und sich über die Möglichkeiten auszutauschen, im ganz konkreten Alltag Achtsamkeit zu üben.
Das vorliegende Buch beruht sowohl auf den Vorträgen, die Thich Nhat Hanh während dieses Alltagskurses gehalten hat, als auch auf den vielen unterschiedlichen Übungen, die er zusammen mit den Nonnen, Mönchen und Laienpraktizierenden in den letzten Jahrzehnten in seinem Zentrum Plum Village in Frankreich entwickelte.
In seinen Vorträgen betont Thich Nhat Hanh immer wieder, dass es letztlich entscheidend ist, im Hier und Jetzt, in unserem Alltag Achtsamkeit zu verwirklichen. Er gibt eine Fülle von Anregungen, wie wir die Lehre des Buddha in unserem modernen Leben umsetzen können. Die Übungen, die Thich Nhat Hanh vorschlägt, und von denen im vorliegenden Buch eine Auswahl vorgestellt und erläutert wird, können uns dabei helfen, in unserem Alltag mehr Freude und inneren Raum zu entdecken und dem Leben in uns und um uns herum in all seinen Formen Dankbarkeit und Wertschätzung entgegenzubringen. Von dem Frieden, den wir dadurch gewinnen, wird auch unsere Mitwelt, die Menschen, Tiere und Pflanzen, mit denen wir diesen Planeten teilen, unmittelbar profitieren.
Die ausgewählten Übungen sind thematisch geordnet und schließen sich jeweils an einen Ausschnitt aus den Vorträgen Thich Nhat Hanhs zu den Bereichen Achtsamkeit im Alltag, Achtsamkeit auf den Körper, Achtsamkeit auf unsere Gefühle, Achtsamkeit im Umgang mit anderen Menschen, Intersein und Geburt- und Todlosigkeit an.
Das vorliegende Buch enthält ebenfalls eine Reihe von geleiteten Meditationen, die in dieser Form von Thich Nhat Hanh und seinen Schülerinnen und Schülern entwickelt wurden. Sie bestehen jeweils aus einer Reihe von Leitsätzen, die entweder das Ein- und Ausatmen zum Gegenstand der Achtsamkeit und Konzentration haben oder ein Bild. Das Bild steht dabei stets in enger Beziehung zum Atem und wird von ihm getragen. Diese einfache Form der Leitsätze hat den Vorzug, dass sich diese leicht einprägen und in einfacher Weise auch allein praktizieren lassen. Wer an stilles Sitzen während der Meditation gewöhnt ist, fühlt sich vielleicht anfangs mit diesen Übungen nicht besonders wohl. Sie können aber eine Hilfe sein, um die Konzentration und Achtsamkeit auf bestimmte Aspekte zu lenken, tief in unseren Geist zu schauen, heilsame Samen in ihm anzulegen, zu stärken und zu pflegen, damit sie zu Mitteln werden können, um unser Leiden zu verwandeln. Geleitete Meditationen wurden von Übenden bereits zu Lebzeiten des Buddha angewendet. Den entsprechenden Nachweis finden wir im Sutra für die Kranken und Sterbenden.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Buch nicht nur zu lesen, sondern mit ihm auch zu üben. Diese hängen von Ihren Bedürfnissen, Ihren Erfahrungen und der Ihnen zur Verfügung stehenden Zeit ab.
Es ist sicherlich nicht sinnvoll, das Buch in einem Rutsch durchzulesen. Vielleicht mögen Sie sich mit einem Kapitel und den darin angesprochenen Aspekten einen gewissen Zeitraum lang beschäftigen, die Übungen durchführen und schauen, welche Wirkungen sie haben.
In jedem Fall ist es hilfreich, zusammen mit Menschen zu üben, die bereits Erfahrungen in der Praxis der Achtsamkeit gesammelt haben. Auf diese Weise kann ein Austausch stattfinden, in dem Schwierigkeiten und Fragen thematisiert werden können. Mit wachsender Erfahrung werden wir schließlich in der Lage sein, gemeinsam weitere Wege und Möglichkeiten zu entdecken, in unserem Alltag Achtsamkeit zu kultivieren.
Eine weitere Möglichkeit wäre, sich in einer kleinen Gruppe von Freundinnen und Freunden für einige Tage jeweils am frühen Abend zu treffen, um gemeinsam Sitzmeditation zu üben und sich über die Erfahrungen auszutauschen, wie während des vergangenen Tages Achtsamkeit am Arbeitsplatz oder in der Familie praktiziert wurde. Schließlich können sich alle eine Art »Hausaufgabe« stellen, das heißt eine Übung auswählen, die am nächsten Tag im Mittelpunkt stehen soll. Die Übungen in diesem Buch können dazu eine Anregung sein.
Um unsere Fähigkeit, achtsam zu sein, weiterzuentwickeln, ist es sinnvoll, von Zeit zu Zeit ein sogenanntes Retreat (Einkehrzeit) zu besuchen. Unter der Anleitung erfahrener Lehrerinnen und Lehrer können wir dort unsere Meditationspraxis vertiefen und festigen.
Thich Nhat Hanh spricht davon, dass es nicht nötig sei, unser Glück und unseren Frieden zu verschieben oder darauf zu warten. Wenn wir Frieden wollen, dann ist er hier, in diesem Moment verfügbar. Die von ihm vorgeschlagenen Übungen können dabei eine Hilfe sein.
Thomas Schmidt
2004
Das letztendliche Ziel des Lebens ist es, zu sein, das heißt, auf eine Weise zu leben, dass eine Zukunft möglich wird. Das Beste, was wir für unsere Zukunft tun können, ist, dass wir uns so gut, wie wir es vermögen, um den gegenwärtigen Moment kümmern. Wenn wir in den gegenwärtigen Augenblick investieren, dann investieren wir in die Zukunft.
Der Buddha sagt, dass die Zukunft nur aus einer Substanz bestehe – und das ist die Gegenwart. Der beste Weg, sich eine gute Zukunft zu sichern, liegt darin, sich so gut wir können um die Gegenwart zu kümmern. Wenn wir ganz gegenwärtig sind und wenn wir uns um diesen Augenblick mit all unseren Möglichkeiten kümmern, dann ist dies das Beste, was wir tun können, um uns und anderen eine gute Zukunft zu sichern. Sich um unsere Zukunft zu sorgen oder zu ängstigen, hilft uns nicht. Wir wissen nicht genau, wie viele Tage uns noch zur Verfügung stehen. Selbst wenn wir hundert Jahre leben würden, haben wir nur 36.500 Tage zur Verfügung. Aber wie viele von uns können 36.500 Tage leben? Wir wissen nicht, wie viele Tage wir noch zu leben haben. Es gibt Menschen, die so alt sind wie ich und noch am Leben sind. Und es gibt junge Menschen, die schon sterben müssen.
Jeden Moment unseres täglichen Lebens sollten wir deshalb dazu verwenden, mehr Achtsamkeit, Verständnis und Mitgefühl zu entwickeln. Wir können uns zum Beispiel um Gedanken bemühen und Dinge sagen, die voller Mitgefühl und Verständnis sind. Jeder von uns ist dazu in der Lage. Und wir können so handeln, dass sich Mitgefühl und Verständnis in unserem täglichen Leben manifestieren. Es ist möglich, so zu handeln, dass Freude und Glück für die Menschen um uns herum wirklich werden. Jeder Gedanke, jedes Wort, jede Handlung trägt unsere Unterschrift.
Der Buddha sprach davon, dass es nur einen Moment gibt, in dem wir wirklich lebendig sind, und dies ist der gegenwärtige Augenblick. In vielen Vorträgen betont er immer wieder, dass es möglich sei, in diesem Moment glücklich zu sein. Der Weg, den der Buddha uns dazu vorschlägt, ist die Praxis der Meditation. Diese besteht in erster Linie darin, zum gegenwärtigen Moment zurückzukehren. In unserem Alltag bilden Körper und Geist keine Einheit. Unser Körper ist hier, und unser Geist weilt in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Dies wird in der buddhistischen Tradition als Zustand der Zerstreutheit oder als Mangel an Achtsamkeit bezeichnet. Es ist sehr wichtig, den Geist zum Körper zurückzubringen, um wirklich im gegenwärtigen Moment zu verweilen. Wenn Körper und Geist vereint sind, dann sind wir in der Lage, wirklich in tiefen Kontakt mit dem zu kommen, was im gegenwärtigen Moment da ist. Alle Wunder des Lebens, der blaue Himmel, die Blumen, der Fluss, die Kinder, all das finden wir nur im gegenwärtigen Augenblick. Aber wenn wir den gegenwärtigen Augenblick verpassen, dann verpassen wir alles.
Viele Menschen fühlen sich sehr unglücklich und wissen nicht, was sie mit den ihnen gegebenen vierundzwanzig Stunden des Tages anfangen sollen. Manchmal sehen Menschen – auch sehr junge – keinen Ausweg mehr und begehen Selbstmord. Ihre Eltern, die Lehrer, unsere Politiker sind nicht in der Lage, ihnen zu helfen. In unseren Schulen lernen die Schülerinnen und Schüler viel über Technik, aber sie lernen nicht, wie sie vierundzwanzig Stunden des Tages glücklich leben können. Niemand hilft ihnen, tief zu schauen und ihre falschen Vorstellungen zu verändern.
Deshalb sollten wir lernen, wie wir in unserem Alltag glücklich leben können, und anderen damit zeigen, dass es möglich ist, in diesem Moment glücklich zu sein. Es gibt so viele wunderbare und erfrischende Dinge, die uns dabei helfen können, wieder zu unserem Wohlbefinden zurückzufinden.
Als ich ein junger Mönch war, fragte ich mich, warum der Buddha auf vielen Bildern und Statuen die ganze Zeit lächelt. Wie kann er angesichts des unermesslichen Leidens in der Welt immerzu lächeln? War er sich des Leidens bewusst? Schließlich fand ich heraus, dass wenn der Buddha stets geweint hätte, er niemandem zu helfen vermocht hätte.
Wir müssen unsere Freude und unser Lächeln immer wieder nähren, um die Kraft zu haben, anderen zu helfen. Wir müssen so üben, dass wir genügend Freude und Stabilität entwickeln können. Wenn wir das nicht tun, werden wir sehr schnell von dem Leiden, das uns umgibt, überwältigt.
Der Buddha nahm sich Zeit für sich, Zeit für Gehmeditation, Essmeditation und Zeit für Sitzmeditation. Gerade weil der Buddha sein Lächeln lebendig erhalten konnte, war er dazu in der Lage, so vielen Menschen zu helfen. Wenn Sie die Fortführung des Buddha sein wollen, dann müssen Sie das Gleiche tun.
Die Energie der Achtsamkeit ist die Energie des Buddha in uns. Wir können diese Energie mit der Übung des Atmens und Gehens in uns kultivieren. In unserem Alltag leben wir häufig in Unachtsamkeit, dem Gegenteil von Achtsamkeit. Wir trinken unseren Tee, aber wir sind uns dessen nicht bewusst. Unser Geist beschäftigt sich mit der Vergangenheit oder der Zukunft. Achtsamkeit ist die Energie, die uns dabei hilft, unseren Geist zu unserem Körper zurückzubringen, zum gegenwärtigen Augenblick. Eine Einatmung oder ein Lächeln genügt. Wenn unser Geist und unser Körper eins sind, dann sind wir in diesem Augenblick ganz gegenwärtig. Wir sind ganz und gar lebendig.
In der christlichen Tradition feiern wir Ostern, das Fest der Auferstehung. Wir können sagen, dass jedes Mal, wenn wir uns unserer Ein- und Ausatmung bewusst sind, jedes Mal, wenn wir einen achtsamen Schritt tun und wir unseren Geist zu unserem Körper zurückbringen, wir die Auferstehung praktizieren. Essen, trinken und atmen wir, ohne uns dessen bewusst zu sein, was wir tun, dann sind wir wie Zombies, wie lebendige Tote. Mit der Übung des achtsamen Atmens oder Gehens stehen wir in gewissem Sinne von den Toten auf.
In unserem Alltag sind wir es gewohnt, stets der Zukunft entgegenzulaufen. Wir glauben nicht wirklich daran, dass Glück im gegenwärtigen Augenblick möglich ist. Vielleicht irgendwann in der Zukunft, aber nicht jetzt, nicht heute. Aus diesem Grund opfern viele Menschen den gegenwärtigen Augenblick für die Zukunft. Nach der Lehre des Buddha ist es aber sehr wohl möglich, hier und jetzt glücklich zu sein. Wenn wir zum gegenwärtigen Augenblick zurückkehren, dann können wir all die Bedingungen für unser Glück erkennen, die bereits jetzt schon erfüllt sind. Das wahre Leben findet sich nur im gegenwärtigen Augenblick. Das Reich Gottes oder das Reine Land ist hier und jetzt. Wenn Ihre Achtsamkeit und Ihre Konzentration stark genug sind, dann ist nur ein einziger Schritt notwendig, um in das Reich Gottes zu gelangen. Der blaue Himmel, der Sonnenschein, die grünen Pflanzen, all das gehört zum Reich Gottes. Die blühenden Blumen, die singenden Vögel und Ihr kleines Kind, all das ist Teil des Paradieses. Und Sie selbst, auch Sie gehören dazu. Es ist die Energie der Unachtsamkeit und unsere Gewohnheit, immer zu eilen und zu rennen, die uns daran hindern, im Reich Gottes zu leben. Und es sind unsere Angst, unser Ärger und unsere Gewalt, die verhindern, dass wir dorthin gelangen. Mit der Praxis der Achtsamkeit und Konzentration können wir diese negativen Energien in uns umarmen und verwandeln. Die Energie der Achtsamkeit und Konzentration hilft uns dabei, in Kontakt mit dem Reich Gottes oder dem Reinen Land Buddhas zu kommen.
Der französische Schriftsteller André Gide sprach davon, dass Gott vierundzwanzig Stunden am Tag für uns da sei. Das bedeutet, dass auch das Reich Gottes vierundzwanzig Stunden des Tages für uns da ist. Meine Übung besteht darin, jeden Tag im Reich Gottes zu gehen. Auch Sie können das lernen.