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Wo immer Karoline Mayer hinkommt, wird sie auf ihre scheinbar grenzenlose Kraft angesprochen. Gerade auch hier bei uns in Deutschland, wo viele Menschen einen tieferen Sinn in ihrem Leben suchen. Dabei ist die Kraft, die wir suchen, in uns allen und zu jeder Zeit schon da. Wir spüren sie, wenn wir von der Sinnhaftigkeit unseres Tuns überzeugt sind - wenn wir unsere Träume leben. Diese Träume können uns und unsere Welt verändern. Wir müssen nur lernen, daran zu glauben.
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Seitenzahl: 294
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Schwester Karoline Mayer | Angela Krumpen
Jeder trägt einen Traumim Herzen
Von der Kraft, die alles ändern kann
© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2015
Alle Rechte vorbehalten
www.herder.de
Umschlaggestaltung: agentur Idee
Umschlagmotiv: © Bertram Walter
E-Book-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig
ISBN (E-Book) 978-3-451-80378-9
ISBN (Buch) 978-3-451-31218-2
Inhalt
Vorwort: Von der Kraft, die alles ändern kann
Morgenröte: Jeder trägt einen Traum im Herzen
Morgens: Wer an seine Träume glaubt, bekommt Kraft
Mein Traum hat sich immer selbst geträumt
Träume kann man finden
Träume können verloren gehen. Aber man kann sie erinnern. Ein ganzes Leben lang
Vormittags: Wer an seinen Träumen festhält, packt an
Mein Traum: ein Leben in Würde
Träume sind für alle da
Mittags: Wer seine Träume nicht aufgibt, hält durch
An Träumen festzuhalten, die gesellschaftlich nicht gewollt sind, braucht enorme Kraft. Aber dabei kann Unmögliches möglich werden
Jeder Traum bringt dich an deine Grenzen. Aber weil es dein Traum ist, geht es dort weiter
Manche Träume bleiben Jahrzehnte im Schatten, bevor ihre Blüten das Licht der Welt erblicken
Es ist leichter seine Träume zu verwirklichen, wenn man sie ganz lebt. Denn ein halbes Opfer raucht nur, aber ein ganzes brennt
Nachmittags: Wer seine Träume ernst nimmt, verändert sich
Mein Traum ließ mich meine inneren Hindernisse wie Häute abstreifen
Durch unsere Träume wachsen wir über uns hinaus
Unsere Träume erschließen uns neue Horizonte
Wer seinem Traum treu bleiben will, muss auch bittere Wahrheiten annehmen
Abends: Wer seine Träume nicht verrät, verändert die Welt
In meinem Traum ist jeder Mensch einfach nur ein Mensch
Wo Menschen gemeinsam träumen, wird der Traum immer größer
Die eigenen Träume zu leben, wird andere ermutigen
Menschen brauchen Orte, um ihre Träume leben zu können
Ein verwirklichter Traum ist ein Modell, an dem andere für ihre eigenen Träume Maß nehmen können
Gelebte Träume sind wie eingepflanzte, fruchttragende Samen
Nachts: Wer seine Träume träumt, lernt leben
Nicht alle Träume erfüllen sich
Mein Traum ist nur mein Traum
Verzicht und Opfer gehören zu jedem Traum
Träume verwirklichen heißt Hindernislaufen
Auch Träumen will gelernt sein
Die Nacht ist die Zeit der Träume
Ein neuer Tag: Mein Traum? Ein gutes Leben für alle
Es war eine kurze Nacht gewesen. Trotzdem war das Frühstück früh angesetzt. Aus ganz Deutschland waren die Menschen gekommen, um zu gratulieren. Nach den Reden wurde gefeiert. Und die kleine, zierliche, siebzig Jahre jung gewordene Jubilarin hatte keine Aufforderung zum Tanz ausgelassen. Als ich selbst ins Bett ging, war die Nacht zwar nicht mehr jung. Die Hauptperson aber sah ich noch Gespräch um Gespräch führen, Menschen umarmen, Freunde herzen.
Als ich mich am nächsten Morgen mit schweren Augen zum Frühstück quälte, waren die Tische für über hundert Menschen eingedeckt. Es duftete nach Kaffee und Tee. Zwischen den Tischen wieselte die Hauptperson des Abends herum, richtete hier den Brötchenkorb, fügte dort die Aprikosenmarmelade hinzu. Alle anderen rieben sich die Augen und fragten, was immer alle fragen: »Wie macht sie das nur? Woher hat sie nur diese Energie, diese Kraft?«
Das ist eine berechtigte Frage: Woher hat Sr. Karoline Mayer nur so viel Kraft? Wer ihr begegnet, kommt unweigerlich mit ihrer kraftvollen Energie in Kontakt, wobei sie immer als Erstes klarstellt: »Ich bin die Karoline. Und ich bin selbst mit dem lieben Gott per Du.« Um dann mit ihrem durchaus umwerfenden Charme fortzufahren: Weil das so sei, halte sie es mit dem Rest der Welt auch so.
So habe ich Karoline in den zehn Jahren, in denen ich sie jetzt kenne, immer per Du und immer auf Augenhöhe mit Menschen jeden Alters und jeder Schicht sprechen hören: von ganz arm bis ganz reich, ganz ohne Ausbildung und hochakademisch, diesseits und jenseits des Atlantiks. Viele dieser Menschen erinnern sich lange an die Begegnungen mit ihr. Als ich Schwester Karoline in Chile begleitete, passierte es immer wieder, dass Menschen im Bus, auf der Straße, in einer Kirche angelaufen kamen. In Europa ist das übrigens gar nicht so viel anders. Aber da kommen die Menschen gezielt dorthin, wo Karoline einen Besuch macht, eine Predigt hält, einen Vortrag oder eine Lesung hat. Und selbst in der Nähe von Jerusalem, wo Karoline nur zweimal in ihrem Leben für kurze Zeit war, ist es ihr so ergangen. In Chile wird Karoline meist freudig mit »Madre« oder »Hermana«, was »Mutter« oder »Schwester« heißt, begrüßt. Dann fragt man sie: »Erinnerst du dich noch?« und sprudelt los, was sie vor einem, vor zehn oder vierzig Jahren mit Karoline erlebt haben. In der Regel folgt eine Geschichte, in der Karoline ihnen geholfen oder Mut gemacht hat. Sehr oft sind es Geschichten, in denen das Leben eine ganz andere Wendung, eine Wendung zum Besseren genommen hat, weil Karoline darin aufgetaucht ist. Das wiederum ging nur, weil Karoline Mayer als junge Ordensschwester 1968 in Europa einschiffte und in Chile von Bord ging.
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