Jugend und sozialer Wandel - Frank Findeiß - E-Book

Jugend und sozialer Wandel E-Book

Frank Findeiß

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2010
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Soziologie - Kinder und Jugend, Note: mit Erfolg, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Sprache: Deutsch, Abstract: Der gesamte Komplex an Begrifflichkeiten, mit dem sich sozialer Wandel beschreiben lässt, resultiert aus verschiedenen Theoriegebäuden innerhalb der Soziologie, die allesamt unterschiedliche Konzepte hervorbringen1, daher lassen sich Begriffe wie u. a. Lebensstil, Werte, soziale Ungleichheit, Identität, Individualisierung und Jugend, die in dieser Arbeit als Zentralbegriffe in Bezug auf sozialen Wandel in Zusammenhang gebracht werden sollen, nur schwer im einzelnen klar definieren. Damit allerdings deren Bedeutung für die gegenwärtige soziologische Erforschung zum sozialen Wandel deutlicher wird, müssen vor allem noch zwei grundlegende Faktoren näher erläutert werden. Zum einen der jeweilige gesellschaftliche Hintergrund, auf dem Veränderungen stattfinden, und zum anderen die damit einhergehende Situation der Jugend. Zum ersten Punkt lässt sich eine Einteilung anführen, die zwar eine nicht wissenschaftlich fundierte Bestimmung darstellt, aber doch in dieser Art allgemein akzeptiert wird. Es handelt sich dabei um die verschiedenen Gesellschaftsformen von Vormoderne, Moderne und Postmoderne, deren jeweils immanente soziale Strukturen durch den Wandel von der Feudalgesellschaft zur Industriegesellschaft und damit durch den Prozess der Industrialisierung bestimmt sind. Dabei war das Entstehen von einer Lebensphase wie der der Jugend ein Nebenprodukt, das nun aber einen immer größeren Raum im gesellschaftlichen Leben einnimmt, was man daran erkennt, dass die „Gesamtkultur“ „zunehmend jugendkulturelle Elemente assimiliert und der jugendliche Gestus in andere Lebensaltersstufen übernommen wird“ 2. Während es in der Feudalgesellschaft, in der das Leben von geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung – beim Manne die Arbeit auf dem Felde, bei der Frau die Arbeit im Hause – geprägt war, einer ausgedehnten Jugendphase ermangelte und somit ein nahezu unmittelbarer Übergang vom Kindes- zum Erwachsenenalter stattfand, brachte die Industrialisierung das Faktum Freizeit hervor, das zu einem „Moratorium der Jugendphase“ führte. Mit diesem Moratorium sind soziale Anforderungen verbunden, denen sich Jugendliche stellen müssen: die schrittweise Ablösung vom Elternhaus gehört ebenso dazu wie die Wahl eines Ausbildungsgangs und eines Berufs; die eigene Geschlechterrolle muss entwickelt werden, die Leistungsansprüche in Schule und Berufsausbildung gilt es zu erfüllen.

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