Julia Bestseller - Susan Mallery 3 - Susan Mallery - E-Book
SONDERANGEBOT

Julia Bestseller - Susan Mallery 3 E-Book

Susan Mallery

0,0
5,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 5,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

SO ZÄRTLICH WIE DU von MALLERY, SUSAN
Endlich wird Stephanie wieder einmal von einem Mann umworben! Ihr neuer Pensionsgast, der überaus attraktive Psychologe Nash Harmon, ist zwar eigentlich in die Stadt gekommen, um nach seinen Geschwistern zu suchen. Doch gefunden hat er Stephanie - die Liebe seines Lebens …

HEISSE NÄCHTE IN TEXAS von MALLERY, SUSAN
Endlich wird Stephanie wieder einmal von einem Mann umworbeVon der süßen Haley geht ein Zauber aus, dem sich Kevin Harmon einfach nicht entziehen kann: Sie ist so unschuldig und unerfahren, dass sie auf Anhieb den Beschützer in ihm weckt. Aber nicht nur den. Auch den Mann, der leidenschaftlich begehren kann.n! Ihr neuer Pensionsgast, der überaus attraktive Psychologe Nash Harmon, ist zwar eigentlich in die Stadt gekommen, um nach seinen Geschwistern zu suchen. Doch gefunden hat er Stephanie - die Liebe seines Lebens …

TRAUMANN GESUCHT von MALLERY, SUSAN
Sie ist zurück! Kari, die Liebe seiner Jugend. Gage Reynolds kann sein Glück kaum fassen, als das süße Model wieder in seiner Stadt auftaucht. Endlich kann es ein Happy End geben! Doch dann wird Gage in eine Familienangelegenheit verwickelt, die alles infrage stellt.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 602

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Susan Mallery

Julia Bestseller – Susan Mallery 3

IMPRESSUM

JULIA BESTSELLER erscheint in der HarperCollins Germany GmbH

Redaktion und Verlag: Postfach 301161, 20304 Hamburg Telefon: +49(0) 40/6 36 64 20-0 Fax: +49(0) 711/72 52-399 E-Mail: [email protected]
Geschäftsführung:Thomas BeckmannRedaktionsleitung:Claudia Wuttke (v. i. S. d. P.)Produktion:Jennifer GalkaGrafik:Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)

© 2002 by Susan Macias Redmond Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Deutsche Erstausgabe 2004 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg

© 2003 by Susan Macias Redmond Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Deutsche Erstausgabe 2004 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg

© 2003 by Susan Macias Redmond Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Deutsche Erstausgabe 2004 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg

Fotos: David De Lossy, hessianmercenary / Thinkstock

© by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg, in der Reihe JULIA BESTSELLER, Band 98 - 2010

Veröffentlicht im ePub Format im 10/2015 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 9783733766313

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Führung in Lesezirkeln nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Alles über Roman-Neuheiten, Spar-Aktionen, Lesetipps und Gutscheine erhalten Sie in unserem CORA-Shop www.cora.de

Werden Sie Fan vom CORA Verlag auf Facebook.

SUSAN MALLERY

Traummann gesucht

Kari Asbury hat alles erreicht: Sie lebt in der großen Stadt, ist Topmodel und wird begehrt. Nur ihre Jugendliebe, der faszinierende Sheriff Gage, scheint unerreichbar. Als sie nun in ihre alte Heimat zurückkehrt, um das Haus ihrer Großmutter zu verkaufen, will Kati das unbedingt ändern. Doch Gage scheint gerade mit ganz anderen Dinge beschäftigt zu sein …

Heiße Nächte in Texas

Endlich beginnt für die süße Haley ein neues Leben! Mit ihrem alten Auto macht sie sich auf eine weite Reise und trifft in Texas den faszinierendsten Mann, den sie je kennen gelernt hat: Kevin Harmon! Er beschützt sie, als ihr Gefahr droht. Und sie pflegt ihn, als er verletzt wird. Nun soll dieser Mann ihr auch endlich zeigen, wie aufregend die Liebe ist …

So zärtlich wie du

Die bezaubernde Stephanie hat wahrlich genug um die Ohren: Allein kümmert sie sich um ihr süßes Kind und leitet dazu auch noch eine gemütliche Frühstückspension. Doch nun bringt sie auch noch ein überaus anziehender Gast aus der Fassung: der attraktive Psychologe Nash Harmon. Der scheint sich leidenschaftlich um sie zu bemühen. Oder spielt er etwa mit ihr?

Traummann gesucht

1. KAPITEL

Kari Asbury hatte nicht erwartet, dass es einfach sein würde, den Scheck in Possum Landing einzulösen. Sie wäre allerdings nie auf die Idee gekommen, dass sie deswegen ihr Leben aufs Spiel setzen müsste.

Nicht nur, dass der Scheck von einer Bank im Sündenpfuhl New York City ausgestellt worden war. Ihr Führerschein stammte ebenfalls aus New York. Ida Mae Montel würde zweifelsohne wissen wollen, warum ein Mädchen, das in Possum Landing, im Staate Texas, geboren und aufgewachsen war, freiwillig zu den Yankees ging. Und warum sie dazu noch ihren texanischen Führerschein aufgegeben hatte. War denn nicht jeder stolz darauf, Texaner zu sein?

Sicherlich würde die Bankmanagerin, Sue Ellen Boudine, den Scheck höchstpersönlich und mit spitzen Fingern begutachten, so als ob er vergiftet wäre. Dann würden die beiden Frauen einige Anrufe tätigen – wahrscheinlich, um ihren Freunden zu erzählen, dass Kari wieder in der Stadt war, dazu noch mit einem New Yorker Führerschein – und schließlich tief seufzen. Dann, und erst dann, würden sie Kari das Geld endlich geben. Oh, aber zuerst würden sie noch versuchen, sie dazu zu bringen, in der First Bank in Possum Landing ein Konto einzurichten.

Kari zögerte vor der großen, doppelten Glastür und überlegte, ob sie das Geld wirklich so dringend brauchte. Vielleicht wäre es besser, die Gebühr in Kauf zu nehmen und das Geld am Automaten zu holen. Doch dann fiel ihr ein, es wäre vielleicht gar nicht so schlecht, wenn rasch bekannt würde, dass sie auf Besuch in Possum Landing war. Umso schneller hätte sie alle Fragen beantwortet und könnte sich endlich ein wenig Ruhe gönnen.

Außerdem interessierte es sie, ob Ida Mae ihr Haar immer noch hoch aufgetürmt trug. Eine Frisur, die eine Unmenge von Haarspray verlangen musste. Als sie an Ida Maes Friseur dachte, musste sie unwillkürlich lächeln. Und dieses Lächeln lag noch auf ihrem Gesicht, als sie die Tür öffnete und die Bank betrat. Sie blieb stehen und wartete darauf, mit entzückten Schreien und überschwänglichen Umarmungen willkommen geheißen zu werden.

Doch nichts passierte.

Kari runzelte die Stirn. Sie sah sich in der Bank um, die bereits 1892 gegründet worden war – die hohen, schmalen Fenster, die edlen Echtholztäfelungen, die Schalter. Ida Mae stand am ersten Schalter links, aber die ältere Frau sagte kein Wort. Sie lächelte noch nicht mal. Sie blickte Kari nur mit einem panischen Gesichtsausdruck an und machte eine seltsame Geste mit der Hand.

Bevor Kari herausfinden konnte, was die Geste bedeutete, wurde plötzlich etwas Hartes, Kaltes gegen ihre Schläfe gepresst.

„Ah, sieh mal einer an. Wir haben noch eine Kundin, Jungs.“

„Zumindest ist diese hier jung und hübsch.“

Karis Herz setzte einen Schlag lang aus. Draußen zeigte das Thermometer bestimmt dreißig Grad an, aber hier in der Bank schien es eiskalt zu sein.

Langsam, ganz langsam wandte sie sich dem Mann zu, der immer noch mit der Pistole auf ihren Kopf zielte. Er war klein, untersetzt und trug eine Skimaske. Was um alles in der Welt ging hier vor sich?

„Wir rauben die Bank aus“, erklärte der Mann, als ob er ihre Gedanken lesen könnte.

Sie sah sich rasch um. Mit dem Mann, der die Pistole auf sie richtete, befanden sich insgesamt vier Räuber in der Bank. Zwei hielten die Kunden und die Angestellten in Schach, während der vierte Gangster sich von Ida Mae das Geld in einen Sack einpacken ließ.

„Gehen Sie in die Mitte des Raumes, und legen Sie Ihre Handtasche auf den Boden“, befahl der Mann Kari. „Dann gehen Sie zu den anderen Ladies hinüber. Tun Sie, was wir Ihnen sagen, dann wird Ihnen nichts passieren.“

Ein eisernes Band schien sich um Karis Brust zu legen, und ihre Kehle war wie zugeschnürt. „Ich … äh … ich habe keine Handtasche.“

Sie hatte tatsächlich keine dabei. Der Führerschein und der Scheck steckten in der Gesäßtasche ihrer Jeans.

Der Bankräuber sah sie einen Moment an und nickte dann. „Sieht tatsächlich so aus. Gehen Sie jetzt darüber.“

Das kann doch nicht wahr sein, dachte Kari, während sie zu den anderen Kunden hinüberging. Warum muss ausgerechnet mir das passieren?

Beinahe hatte sie die Gruppe erreicht, als die Hintertür der Bank aufgerissen wurde.

„Na, so was?“, hörte man eine tiefe, männliche Stimme sagen. „Schlechter Zeitpunkt, Jungs, nicht wahr? Die Frage ist nur, ob für euch oder für mich.“

Einige Frauen schrien auf. Einer der maskierten Männer packte sich eine ältere Frau und hielt ihr den Pistolenlauf an die Schläfe. „Bleiben Sie zurück“, schrie er. „Bleiben Sie, wo Sie sind, oder diese Lady hier wird sterben.“

Kari hatte keine Zeit zu reagieren. Der Mann, der sie eben noch mit der Waffe bedroht hatte, ergriff ihren Arm, zog sie grob an sich und schlang einen Arm um sie. Erneut spürte sie den Druck des Pistolenlaufes an ihrem Kopf.

„Es sieht so aus, als ob wir ein Problem hätten“, bemerkte der Gangster grimmig, der sie als Geisel genommen hatte. „So, Sheriff, jetzt werden Sie uns hinausgehen lassen, und ich verspreche Ihnen, dass niemand verletzt wird.“

Kari hatte das Gefühl, sich in einem Traum zu befinden. Das, was hier geschah, konnte einfach nicht wahr sein. Erst konnte sie vor Angst kaum atmen, und in der nächsten Sekunde platzte Gage Reynolds unerwartet wieder in ihr Leben. Mitten in einem Banküberfall und einer Geiselnahme.

Vor acht Jahren war er ein junger Hilfssheriff gewesen, der in seiner Kakiuniform umwerfend attraktiv ausgesehen hatte. Und auch jetzt sah er noch so gut aus, dass eine Frau einfach nur schwach werden konnte. Bloß, dass er mittlerweile Sheriff geworden war, wie der glänzende Stern an seiner Brust verriet.

Er nahm jetzt seinen Cowboyhut ab und schlug ihn gegen seine Oberschenkel. Sein dunkles Haar glänzte, und der Blick seiner ebenso dunklen Augen war hellwach.

„Bringen Sie mich nicht dazu, sie zu erschießen“, warnte der Maskierte.

„Wissen Sie überhaupt, wen Sie sich da geschnappt haben?“, fragte Gage so gelassen, als ob er sich gar nicht bewusst wäre, was hier in der Bank geschah. „Das ist Kari Asbury.“

„Bleiben Sie, wo Sie sind, Sheriff.“

Der Bankräuber drückte den Lauf der Pistole noch ein wenig fester gegen ihre Schläfe, und Kari zuckte zusammen. Gage schien es nicht zu bemerken.

„Sie ist die Frau, die abgehauen ist.“

Kari konnte den Schweiß des Gangsters riechen. Sie war sicher, dass er nicht beabsichtigt hatte, eine Geisel zu nehmen. Der Gedanke, dass ihm die Situation über den Kopf wachsen könnte, ließ sie allerdings nicht ruhiger werden.

„Ganz genau“, bekräftigte Gage, legte den Hut auf den Tisch und streckte sich. „Vor acht Jahren hat diese hübsche Frau da mich vor dem Altar stehen lassen.“

Trotz der Pistole, deren Mündung sich gegen ihre Schläfe drückte, konnte Kari ihre Entrüstung nicht zurückhalten. „Ich habe dich überhaupt nicht am Altar stehen lassen. Wir waren noch nicht mal verlobt.“

„Vielleicht. Aber du wusstest, dass ich dich fragen würde, und du bist trotzdem weggelaufen. Das ist doch praktisch das Gleiche, oder etwa nicht?“

Er hatte die letzte Frage an den Bankräuber gerichtet, der tatsächlich nachdachte, bevor er antwortete. „Wenn Sie ihr noch keinen Antrag gemacht hatten, kann man wohl kaum sagen, dass sie Sie vor dem Altar stehen gelassen hat.“

„Das mag sein, aber sie hat mich beim Abschlussball versetzt.“

Kari konnte es nicht fassen. Ausgenommen bei der Beerdigung ihrer Großmutter vor sieben Jahren, hatte sie Gage das letzte Mal am Nachmittag vor dem Abschlussball der Highschool gesehen. Obwohl sie damit gerechnet hatte, ihm irgendwann über den Weg zu laufen, hatte sie sich ihr Wiedersehen bestimmt nicht so vorgestellt.

„Es war etwas komplizierter“, erwiderte sie und konnte es nicht fassen, dass sie sich vor einem Bankräuber verteidigen musste.

„Hast du nun die Stadt ohne Vorwarnung verlassen oder nicht, Kari? Mehr als einen kurzen Brief war ich dir damals nicht wert. Du hast mit meinem Herzen gespielt wie mit einem Fußball.“

Der Gangster sah sie vorwurfsvoll an. „Das war nicht sehr nett.“

Sie starrte zurück. „Ich war achtzehn Jahre alt, und ich habe mich in dem Brief für mein Verhalten entschuldigt.“

„Ich bin nie darüber hinweggekommen“, meinte Gage dramatisch, und der Schmerz schien ihm aus jeder Pore zu strömen. Er griff in die Brusttasche seiner Uniform und holte sich eine Packung Kaugummis heraus. „Du siehst einen gebrochenen Mann vor dir.“

Kari unterdrückte den Drang, mit den Augen zu rollen. Sie wusste nicht, welches Spiel Gage spielte, aber sie wünschte sich, er würde es mit jemand anders tun.

Ihre Verwirrung wurde zur Wut, als Gage einen Kaugummistreifen herausnahm und ihn dem Bankräuber anbot. Als Nächstes würden sie womöglich noch zusammen ein Bier trinken gehen. Der Bankräuber wollte das Kaugummi nicht annehmen, doch das war nicht so wichtig. Gage hatte eine Beziehung zu dem Mann aufgebaut, das allein zählte.

„Sie ist nach New York City gegangen“, fuhr Gage fort und steckte das Kaugummipäckchen wieder in die Brusttasche. „Sie wollte Model werden.“

Der Maskierte schaute Kari an und zuckte dann die Schultern. „Hübsch genug ist sie ja. Aber wenn sie wieder zurück ist, hat es wohl nicht so geklappt mit der Karriere.“

Gage seufzte theatralisch. „Ich glaube kaum. All der Schmerz und das Leiden waren umsonst.“

Kari verlor langsam die Geduld – mit Gage und mit dem Bankräuber. Doch irgendetwas sagte ihr, dass jetzt noch nicht der richtige Zeitpunkt war, um sich aus dem Griff des Kriminellen loszureißen.

Währenddessen hoffte Gage inständig, dass Kari noch einen Moment mitspielen würde. Obwohl alles in ihm drängte, sie auf der Stelle aus den Händen dieses Schufts zu befreien, zwang er sich, gelassen und konzentriert zu bleiben. Er musste außer Kari noch andere beschützen. Mit Kunden und Angestellten zusammen befanden sich fünfzehn unschuldige Personen in diesen alten Mauern. Fünfzehn überrumpelte Menschen und vier kaltblütige Männer mit Pistolen. Dieses Verhältnis gefiel Gage ganz und gar nicht.

Er schaute aus den Augenwinkeln zu den Fenstern hinüber, um das Sonderkommando zu überprüfen, das die Bank in diesem Moment umstellte. In einer Minute mussten die Jungs ihre Stellung eingenommen haben.

„Wollen Sie, dass ich sie umbringe?“, fragte der Bankräuber.

Kari schnappte entsetzt nach Luft. Ihre großen blauen Augen weiteten sich, und jegliche Farbe wich aus ihrem Gesicht.

Gage kaute auf seinem Kaugummi herum und zuckte dann die Schultern. „Es ist zwar freundlich von Ihnen, mir das anzubieten, aber ich glaube, ich werde mich zum passenden Zeitpunkt selbst mit ihr auseinandersetzen.“

Das Team hatte seinen Platz inzwischen fast eingenommen. Gages Herz raste, aber er ließ sich nichts anmerken. Noch ein paar Sekunden, dachte er. Noch …

„Hey, sieh mal!“

Einer der Bankräuber im hinteren Teil des Raumes hatte sich plötzlich umgedreht. Ein Polizist war den Bruchteil einer Sekunde zu spät in Deckung gegangen. Der Gangster, der Kari in der Gewalt hatte, fluchte laut.

„Verdammt! Zum Teufel mit …“

Mehr brachte er nicht heraus, denn Gage sprang auf ihn zu, entriss Kari seinen Händen, rief ihr zu, sich hinzulegen, und stieß dann mit voller Kraft dem Bankräuber seinen Stiefel in den Bauch.

Der Mann schrie auf, sackte kraftlos zu Boden und wurde sofort von zwei Mitgliedern des Sonderkommandos in Handschellen gelegt.

Das Team war jedoch nicht schnell genug gewesen, um den Mann neben Ida Mae festnehmen zu können. Ein Schuss ging los.

Gage reagierte, ohne nachzudenken. Er warf sich auf Kari und schützte ihren Körper mit seinem. Ein halbes Dutzend Schüsse wurde abgegeben, bevor Stille eintrat.

„Beweg dich nicht“, zischte er ihr ins Ohr.

„Das kann ich auch gar nicht“, stöhnte sie.

Nach einer Weile, die beiden wie eine Ewigkeit erschien, wahrscheinlich aber nur einige Sekunden dauerte, vernahmen sie die Stimme eines der Gangster. „Ist ja schon gut. Ich ergebe mich.“

Man hörte einige Geräusche, und schließlich rief ein Mann laut: „Gefahr vorüber!“

Er rief das noch ein paar Mal, bis Gage endlich von Kari herunterrollte und zu den anderen hinüberschaute. Es ging allen gut, und auch Ida Mae war nichts geschehen. Nachdem der Bankräuber, der sie in Schach gehalten hatte, angeschossen worden war, hatte sie ihm in den Unterleib getreten. Er hatte die Pistole fallen lassen und war dann festgenommen worden.

Der Leiter des Sonderkommandos ging zu Gage hinüber und schaute ihn an. Der Mann war von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet, trug einen Schutz vor dem Gesicht und war über und über mit Munition behängt.

„Ich weiß immer noch nicht, ob Sie ein verflixter Narr oder ein besonders mutiger Mann sind. Eins von beidem müssen Sie sein, sonst hätten Sie sich nicht ungeschützt in einen bewaffneten Bankraub begeben.“

Gage setzte sich auf und lächelte. „Irgendeiner musste es ja tun, und ich glaube kaum, dass einer Ihrer Männer freiwillig gegangen wäre. Außerdem wissen wir doch, wie diese Kleinstadtkriminellen sind. Sie sind an den Anblick von Sheriffs gewöhnt, aber ihr mit eurer schwarzen Kluft hättet ihnen eine Todesangst eingejagt. Sie hätten vielleicht überreagiert und jemanden erschossen.“

Der Mann nickte. „Wenn Sie jemals vom Kleinstadtleben genug haben, denken Sie an uns. Sie wären eine Bereicherung für unser Team.“

Gage dachte noch nicht mal über dieses Angebot nach. „Ich fühle mich sehr geschmeichelt“, erwiderte er, „aber ich liebe meine Arbeit. Und ich bin genau an dem Platz, an den ich gehöre.“

Der Mann nickte erneut und ging davon.

„Du hast gewusst, dass sie da waren?“

Er drehte sich um und sah, wie Kari ihn anschaute. Sie lag immer noch auf dem Boden. Ihr einst langes blondes Haar hatte sie in eine modische Kurzhaarfrisur verwandelt. Make-up betonte ihre großen blauen Augen, und sie war noch schöner, als er es in Erinnerung hatte.

„Das Sonderkommando?“, fragte er. „Klar. Ich wusste, dass sie das Gebäude umstellten.“

„Ich war also nie in Gefahr?“

„Kari, ein Bankräuber hat eine Pistole an deinen Kopf gehalten. Ich würde das nicht als ungefährlich bezeichnen.“

Sie lächelte. Es war ein verführerisches Lächeln, an das er sich nur allzu gut erinnern konnte. Verflixt, war sie damals hübsch gewesen, und die Zeit hatte nichts daran geändert. Ganz im Gegenteil.

Ihm wurde plötzlich bewusst, dass er viel zu lange keinen Sex mehr gehabt hatte. Vor acht Jahren waren Kari und er nicht dazu gekommen, dieses Vergnügen zu teilen. Er fragte sich, ob sie jetzt wohl offener wäre für diese Erfahrung. Während er sich erhob, fasste er einen Entschluss. Sollte sie länger in Possum Landing bleiben, würde er es herausfinden.

„Herzlich willkommen“, sagte er jetzt in offiziellem Ton und streckte ihr die Hand entgegen, um ihr aufzuhelfen.

Sie legte ihre Hand in seine. „Danke, Gage, aber eine Frage habe ich noch. Wenn du mich unbedingt auf eine besondere Art begrüßen wolltest, warum hast du dann nicht einfach eine Parade abgehalten?“

„Sie können jetzt gehen, Miss Asbury“, erklärte der drahtige Detective fast vier Stunden später.

Kari seufzte erleichtert. Sie hatte ihre Aussage gemacht, hatte etwas zu essen und zu trinken bekommen, war befragt worden, und endlich stand es ihr frei, nach Hause zu gehen. Soweit sie es beurteilen konnte, gab es trotzdem noch einige Probleme. Erstens weigerte sich ihr Herz, wieder normal zu schlagen. Jedes Mal, wenn sie daran dachte, was in der Bank passiert war, begann ihr Herz erneut zu rasen. Das zweite Problem war, dass sie von ihrem Haus zur Bank zu Fuß gelaufen war, aber das Büro des Sheriffs befand sich genau am anderen Ende der Stadt. In Texas war Hochsommer. Das bedeutete, es herrschten extrem hohe Temperaturen und eine stark erhöhte Luftfeuchtigkeit.

„Glauben Sie, dass jemand mich nach Hause fahren könnte?“, fragte sie. „Oder fährt Willy immer noch in dieser Gegend Taxi?“

Der Detective schaute sie an und lächelte. „Ich wünschte, ich könnte Sie nach Hause bringen, aber leider habe ich noch einiges an Arbeit zu erledigen. Ich werde einen der Hilfssheriffs beauftragen, Sie nach Hause zu fahren.“

Kari lächelte ihn dankbar an. Als sie allein war, sah sie sich in dem Zimmer um, das nur durch Glaswände von den restlichen Räumen des Sheriffbüros getrennt war. Sie hielt nach nichts Besonderem Ausschau. Und ganz bestimmt nicht nach Gage. Doch wie magisch fiel ihr Blick ganz von allein auf ihn.

Er saß ihr gegenüber in seinem Büro und sprach mit einem Mitglied des Spezialteams. Versuchten sie ihn zu überreden, Possum Landing zu verlassen und ihrem Team beizutreten?, überlegte sie.

Kari schüttelte den Kopf. Sie mochte acht Jahre nicht mehr in dieser Stadt gelebt haben, aber manche Dinge änderten sich nie. Gage Reynolds würde Possum Landing garantiert nicht verlassen, darauf würde sie wetten.

Sie sah, wie Gage etwas sagte und der andere Mann dann lachte. Die Jahre waren Gage gut bekommen. Sein Gesicht war markanter und sein schlanker Körper muskulöser geworden. Er wirkte attraktiver und männlicher als je zuvor. Obwohl sie sich selbst mitten im Geschehen befunden hatte, konnte sie es immer noch nicht fassen, dass er sich in den Bankraum mit den bewaffneten Gangstern vorgewagt hatte. Dazu noch so gelassen, dass er sie damit ganz verrückt gemacht hatte.

Der Detective kehrte wieder in den Raum zurück. „Miss Asbury, wenn Sie bitte vorne am Eingang warten würden. Ein Beamter wird Sie in ein paar Minuten nach Hause bringen.“

Sie dankte und folgte ihm hinaus in den Warteraum. Ida Mae saß dort, die Hände sorgfältig im Schoß gefaltet. Als sie Kari sah, trat ein herzliches Lächeln auf ihr faltiges Gesicht.

„Kari!“ Die ältere Frau erhob sich und streckte ihr die Arme entgegen. Kari ging zu ihr hinüber und ließ sich umarmen. Alles war ihr so vertraut – Ida Maes knochige Arme, ihre hochtoupierte Frisur, die wie immer perfekt saß, der Duft ihres Parfüms.

„Du siehst gut aus, Kind“, stellte Ida Mae fest, nachdem sie Kari losgelassen hatte und wieder auf der Bank Platz nahm.

Kari setzte sich neben sie und tätschelte leicht die Hand der älteren Frau. „Sie haben sich kein bisschen verändert. Geht es Ihnen gut?“

Ida Mae legte eine Hand auf ihre Brust. „Ich dachte, ich würde in der Bank einen Herzinfarkt bekommen. Ich konnte meinen Augen nicht trauen, als diese Männer die Pistolen auf uns richteten. Dann kamst du auch noch herein, und ich glaubte, einen Geist zu sehen. Und dann Gage. War er nicht mutig?“

„Und wie“, stimmte Kari ihr zu. Gage hatte schon immer das getan, was er für richtig hielt. An Mut hatte es ihm nie gemangelt.

Ida Mae warf ihr einen wissenden Blick zu. „Er ist immer noch ein gut aussehender Mann, nicht wahr? Und wie stattlich er geworden ist.“

Kari hätte am liebsten die Augen verdreht, aber sie fand sich nun doch zu alt für diese Art von Reaktion.

„Niemand hatte eine Ahnung, dass du zurückkommst“, fuhr Ida Mae fort, ohne auf eine Antwort zu warten. „Natürlich wussten wir, dass du irgendwann mal auftauchen würdest. Schließlich gehört das Haus deiner Großmutter dir. Ich kann dir sagen, die haben sich hier die Mäuler zerrissen, als du damals weggegangen bist. Der arme Gage. Du hast ihm das Herz gebrochen. Aber du warst jung und wolltest deine Träume leben. Es war nur schade, dass du ihn nicht in deine Träume eingeschlossen hast.“

Kari wusste nicht, was sie sagen sollte. Ihr Herz war ebenfalls gebrochen gewesen, aber sie wollte jetzt nicht daran denken. Was vergangen war, war vergangen. Zumindest redete sie sich das ein, auch wenn sie selbst nicht wirklich daran glaubte.

Ida Mae lächelte. „Es ist schön, dass du wieder da bist, Kari. Ich freue mich, dass du zurück bist.“

Kari seufzte leise. „Ida Mae, ich bin nicht zurück. Ich will nur den Sommer hier verbringen.“ Dann würde sie den Kleinstadtstaub von ihren Schuhen schütteln und nie mehr zurückschauen.

„Hm.“ Ida Mae schien nicht davon überzeugt zu sein.

Glücklicherweise erschien der Beamte, der sie fahren sollte, genau in diesem Moment. Kari bot Ida Mae an, mit ihr nach Hause zu fahren.

„Nein, nein. Mein Nelson wartet wahrscheinlich schon draußen auf mich. Ich habe ihn bereits angerufen.“

Zusammen mit dem Deputy verließen sie das Sheriffbüro und gingen dann die drei Stufen zum Bürgersteig hinunter. Nelson wartete tatsächlich bereits auf seine Frau.

„Die kleine Kari Asbury“, bemerkte Nelson erfreut, als er auf sie zutrat. Er lächelte, als er seine Stirn mit einem Taschentuch abwischte. „Du bist ganz schön erwachsen geworden.“

Kari lächelte.

„Ist sie nicht hübsch?“, fragte Ida Mae stolz. „Aber du warst ja schon immer so ein reizendes Kind. Du hättest bei der Wahl zur Miss Texas mitmachen sollen. Du hättest gewinnen können.“

Kari lächelte. „Es hat mich sehr gefreut, Sie beide wiederzusehen“, sagte sie höflich und ging auf den Polizeiwagen zu, den ein Deputy jetzt vorgefahren hatte.

„Übrigens, Gage hatte zwar einige feste Beziehungen“, rief Nelson ihr hinterher, „aber keine hat es geschafft, ihn zum Altar zu schleppen.“

Kari winkte als Antwort nur ab. Dieses Thema würde sie auf keinen Fall anschneiden.

„Wirklich schön, dass du wieder zurück bist“, rief Nelson ihr hinterher.

Dieses Mal konnte Kari sich nicht zurückhalten. Sie drehte sich noch mal um und schüttelte den Kopf. „Ich bin nur auf Urlaub hier.“

Nelson winkte weiter.

„Na, toll“, murmelte sie, während sie in den Polizeiwagen stieg. Der junge Deputy hatte ihr seinen Namen genannt, aber sie hatte ihn bereits wieder vergessen. Wahrscheinlich, weil er so unglaublich jung aussah. Sie war erst sechsundzwanzig, aber neben diesem Jungen kam sie sich alt vor.

Kari gab ihm ihre Adresse, lehnte sich in den Sitz zurück und genoss die Kühle der Klimaanlage. Sie hätte genug Dinge, die sie beschäftigen sollten, stattdessen kehrten ihre Gedanken in die Zeit zurück, in der sie Gage kennengelernt hatte. Sie war siebzehn und er dreiundzwanzig Jahre alt gewesen. Und damals war er ihr so viel älter und reifer als sie erschienen.

„Ich weiß, dass Ihnen meine Frage seltsam erscheinen wird“, sagte sie und schaute den jungen Mann neben ihr an. „Aber würden Sie mir bitte sagen, wie alt Sie sind?“

Er sah sie erstaunt an. „Dreiundzwanzig.“

„Oh.“

So alt war auch Gage vor acht Jahren gewesen. Irgendwie erschien ihr das heute unmöglich. Wenn Gage damals so jung wie der Mann neben ihr gewesen war, warum war es ihr dann so schwergefallen, ihm ihre Gefühle zu zeigen, wenn sie zusammen gewesen waren? Warum hatte ihr dann allein der Gedanke, ihm ihre Liebe zu gestehen, Angst eingejagt?

Es gab keine einfache Antwort auf diese Frage, und bevor sie noch lange überlegen konnte, hatten sie ihr Haus bereits erreicht.

Kari dankte dem Deputy und stieg aus dem Wagen. Das alte Haus, in dem sie aufgewachsen war, lag jetzt im Licht des Spätnachmittags vor ihr. Es war in den vierziger Jahren gebaut worden und besaß eine große Veranda und Giebelfenster. Verschiedene Versionen dieses Hauses fanden sich die ganze Straße entlang wieder, das Nachbarhaus eingeschlossen. Sie schaute auf das Haus und fragte sich, wann sie ihren Nachbarn wohl wieder treffen würde. Als ob es nicht schwer genug war, den Sommer in Possum Landing verbringen zu müssen. Nein, Gage Reynolds musste auch noch neben ihr wohnen!

Kari betrat das Haus ihrer Großmutter und blieb im Wohnzimmer stehen. Sie erinnerte sich noch gut daran, wie Großmutters Freunde hier saßen und den neuesten Klatsch der Stadt austauschten, wenn es auf der Veranda zu kühl war.

Sie war am Abend zuvor im Dunklen angekommen und hatte nur wenige Lampen angeknipst. Irgendwie war es ihr so vorgekommen, als ob das Haus anders gewesen wäre als früher. Doch jetzt sah sie, dass das nicht stimmte.

Es war immer noch dasselbe alte Sofa ebenso wie der Sessel, den Karis Großmutter wiederum von ihrer Großmutter geerbt hatte. Kari hatte dieses Möbelstück immer gehasst, doch als sie den uralten Sessel jetzt berührte, wurde sie von Erinnerungen überflutet.

Vielleicht hatte der Bankraub sie mehr mitgenommen, als sie geglaubt hatte. Vielleicht wurde ihr erst jetzt bewusst, dass sie wieder zu Hause war. Wie dem auch sei, plötzlich nahm sie die Gespenster der Vergangenheit in diesem Haus wahr. Zumindest sind sie freundlich, beruhigte sie sich, als sie in die alte Küche hinüberging. Großmutter hatte sie immer geliebt.

Kari betrachtete den alten Küchenschrank und den Herd, der gut dreißig Jahre alt war. Wenn sie einen ordentlichen Preis für das alte Haus erzielen wollte, würde sie einige Dinge modernisieren müssen. Das war auch der Grund, warum sie für diesen Sommer nach Possum Landing zurückgekehrt war.

Eine gewisse Unruhe hatte sich in ihr breitgemacht, und sie ging nach oben, um zu duschen. Dann schlüpfte sie in ein leichtes Baumwollkleid, rannte barfuß nach unten, begann zu kochen und lief im Haus herum, als ob sie darauf wartete, dass etwas passierte.

Und dann geschah es.

Es klopfte an der Tür. Noch bevor Kari sie öffnete, wusste sie, wer davor stand. In ihrer Magengegend spürte sie eine merkwürdige Unruhe, und ihr Herz begann erneut zu rasen. Sie holte tief Luft und griff dann zur Türklinke.

2. KAPITEL

Wie Kari erwartet hatte, stand Gage vor ihrer Haustür. In der Bank war alles viel zu beängstigend gewesen, als dass sie ihn in Ruhe hätte betrachten können. Aber jetzt nahm sie sich die Zeit dazu.

Er wirkte auf sie größer, als sie ihn in Erinnerung hatte. Oder vielleicht war er auch nur breiter und muskulöser geworden. Auf jeden Fall sah er sehr männlich aus und viel zu gut, als es für ihren Seelenfrieden gut gewesen wäre. Andererseits war das schon immer so gewesen.

„Wenn du mich einladen willst, an einem weiteren Banküberfall teilzunehmen, muss ich leider dankend ablehnen“, bemerkte sie mit einem Lächeln.

Gage lächelte ebenfalls und hielt die Hände hoch. „Keine Verbrechen mehr. Nicht, wenn ich es verhindern kann.“ Er lehnte sich gegen den Türrahmen. „Ich wollte nur sehen, wie es dir nach den Aufregungen des heutigen Tages geht. Außerdem habe ich dein Leben gerettet, und da ich wusste, dass du dich dafür bedanken und mich zum Abendessen einladen willst, bin ich einfach vorbeigekommen.“

Sie legte den Kopf leicht schief und sah ihn nachdenklich an. „Und was ist, wenn mein Ehemann Einwände hat?“

Er sah in keiner Weise besorgt aus. „Du bist nicht verheiratet. Ida Mae ist in solchen Dingen immer auf dem Laufenden. Sie hätte es mir erzählt, wenn es so wäre.“

Kari trat zurück, um ihn einzulassen, und schloss die Tür hinter ihm. „Wieso glaubst du, dass ich genug Zeit zum Einkaufen hatte?“

„Selbst wenn du nichts zum Essen hättest, könnte ich immer noch zu mir gehen und ein paar Steaks holen, die im Kühlschrank liegen.“

Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe tatsächlich heute Morgen eingekauft. Da mir das Geld ausgegangen war, wollte ich anschließend in der Bank einen Scheck einlösen.“ Sie runzelte die Stirn. „Jetzt erst fällt mir übrigens auf, dass ich ihn noch immer nicht eingelöst habe.“

„Das kannst du morgen machen.“

„Das werde ich wohl müssen.“

Sie führte ihn in die Küche. Es ist seltsam, ihn hier zu haben, dachte sie, eine seltsame Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart. Wie oft hatte er vor acht Jahren mit ihnen zu Abend gegessen. Ihre Großmutter hatte ihn immer an ihrem Tisch willkommen geheißen. Kari war unsterblich in ihn verliebt gewesen und hatte es wunderbar gefunden, dass er mit ihr essen wollte. Sie fand es sogar wunderbar, wenn sie ihm beim Autowaschen Gesellschaft leisten durfte. Ein paar Stunden in Gages Gesellschaft waren alles gewesen, was sie gebraucht hatte, um glücklich zu sein. Das Leben war in jenen Tagen noch sehr viel einfacher gewesen.

Er lehnte sich gegen den Schrank und schnupperte. „Es duftet verflixt gut. Und irgendwie sehr vertraut.“

„Das ist Großmutters Spaghettisaucenrezept. Außerdem versuche ich, ein Brot in ihrer uralten Brotmaschine zu backen. Ich weiß allerdings nicht, ob es was wird.“

„Diese Maschine funktioniert sicher immer noch großartig“, erklärte er gelassen, und seine angenehm tiefe Stimme machte ihr eine Gänsehaut.

Was hatte sie nur? Schließlich war er nur ein Provinzsheriff aus Possum Landing. Sie hingegen lebte in New York City und hatte sogar als Model Karriere gemacht. Eigentlich sollte Gage Reynolds sie kaltlassen. Doch seltsamerweise war dem nicht so.

„Hast du schon all den Papierkram erledigt, der nach einem Banküberfall anfällt?“, erkundigte sie sich, während sie die Sauce umrührte.

„Alles erledigt.“ Er ging zum Küchentisch hinüber und nahm die Flasche Wein auf, die dort stand.

„Kari Asbury, das ist ja Alkohol. Hast du dieses Teufelsgebräu etwa in unsere heilige Stadt gebracht?“

Sie sah auf und lachte. „Genau. Ich wusste, dass man hier nirgends Alkohol verkaufen darf, und habe mir deshalb meinen eigenen mitgebracht. Ich habe den Wein auf meinem Weg vom Flughafen hierher gekauft.“

„Ich bin schockiert.“

Sie lächelte. „Dann interessiert es dich wahrscheinlich auch nicht, dass Bier im Kühlschrank steht.“

„Ganz und gar nicht.“ Er ging zum Kühlschrank hinüber und holte sich eine Flasche heraus. Als er ihr auch ein Bier anbieten wollte, schüttelte sie den Kopf.

„Ich warte bis zum Abendessen und trinke dann Wein.“

Als ob er schon immer hier gelebt hätte, öffnete Gage die Schublade, in der sich der Flaschenöffner befand. Und im Grunde war es ja auch so gewesen. Er war im Frühling vor ihrem letzten Highschool-Jahr ins Nachbarhaus gezogen. Sie erinnerte sich, wie sie ihn beim Einzug beobachtet hatte. Er war in der Armee gewesen und hatte die ganze Welt bereist. Gage war ihr damals unglaublich erwachsen und erfahren vorgekommen. Als sie dann im Herbst das erste Mal miteinander ausgingen …

„Sind wir eigentlich immer noch Nachbarn?“, lenkte sie rasch ihre Gedanken von der Vergangenheit ab und sah ihn an.

„Ja, ich wohne immer noch nebenan.“

Sie dachte an Ida Maes Kommentar, dass Gage es nie bis zum Altar geschafft habe. Irgendwie war es ihm gelungen, sich nicht einfangen zu lassen. Das geht dich nichts an, erinnerte sie sich. Sie überprüfte die Zeituhr an der Brotmaschine und sah, dass noch fünfzehn Minuten vergehen würden, bis sie das Brot herausholen konnte.

„Lass uns ins Wohnzimmer gehen“, schlug sie vor. „Dort ist es bequemer.“

Er nickte und ging voraus.

Während sie ihm folgte, fiel ihr Blick anerkennend auf sein knackiges Hinterteil. Sie war so über ihr Verhalten bestürzt, dass sie fast gestolpert wäre. Was war nur los mit ihr? Noch nie hatte sie lüstern auf den Po eines Mannes gestarrt. Zumindest bis jetzt nicht.

Sie seufzte. Es würde offensichtlich noch komplizierter werden, neben Gage zu wohnen, als sie angenommen hatte.

Er nahm in dem Ohrensessel Platz, während sie sich auf das Sofa setzte. Gage trank einen Schluck Bier, stellte dann die Flasche auf die Häkeldecke, die auf einem der Beistelltische lag, und lehnte sich zurück. Er hätte in diesem überladenen, so weiblichen Raum eigentlich fehl am Platz wirken müssen, aber das tat er nicht. Vielleicht lag es daran, dass Gage sich bisher überall wohl gefühlt hatte.

„Was denkst du?“, fragte er.

„Dass du so aussiehst, als würdest du dich im Haus meiner Großmutter zu Hause fühlen.“

„Ich habe hier viel Zeit verbracht“, erinnerte er sie. „Selbst noch, nachdem du fort warst.“

Sie wollte nicht daran denken, was ihre Großmutter und Gage sich in jener Zeit erzählt haben mochten.

Gage betrachtete ihr Gesicht. „Du hast dich verändert.“

Kari wusste nicht, ob das ein Kompliment oder eher eine Kritik sein sollte. „Es ist viel Zeit vergangen.“

„Ich hätte nie gedacht, dass du noch mal zurückkommen würdest.“

Es war das zweite Mal in drei Stunden, dass jemand auf ihre Rückkehr zu sprechen kam. „Ich bin nur vorübergehend hier“, stellte sie richtig.

Gage schien ihre Bemerkung nicht zu überraschen. „Und aus welchem Grund bist du so plötzlich wieder auf der Bildfläche erschienen? Schließlich sind immerhin sieben Jahre vergangen, seit deine Großmutter gestorben ist.“

Sie seufzte. „Ich will das Haus renovieren, damit ich es verkaufen kann. Ich habe mir einen Sommer Zeit dafür gegeben.“

Er nickte, sagte aber nichts. Sie hatte das unangenehme Gefühl, verurteilt zu werden. Dabei war Gage normalerweise kein Mann, der Menschen grundlos verurteilte. Dass sie jetzt so nervös wurde, hatte also weniger etwas mit Gage, sondern einzig und allein mit ihr zu tun.

Rasch wechselte sie das Thema. „Ich kann nicht glauben, dass ausgerechnet hier in Possum Landing die Bank ausgeraubt wurde. Das wird zwei Wochen lang Gesprächsstoff Nummer eins sein.“

„Wahrscheinlich, aber so eine große Überraschung war es nun auch wieder nicht.“

„Das kann ich nicht glauben. Hat sich denn Possum Landing so verändert?“

Er schüttelte den Kopf. „Wir sind immer noch ein winziger Fleck auf der Landkarte mit den üblichen Kleinstadtproblemen. In der Kriminalstatistik liegen wir weit hinter den Großstädten. Die Bankräuber von heute Morgen hatten sich bereits ihren Weg durch Amerika gebahnt und sich ausschließlich auf Kleinstadtbanken spezialisiert. Ich habe ihre Route verfolgt und mir schon gedacht, dass sie früher oder später bei uns auftauchen würden. Vor vier Tagen hat das FBI dann bei mir angerufen. Sie wollten den Gangstern eine Falle stellen, und ich bot Ihnen sofort unsere Mitarbeit an. Wir sprachen mit den Bankangestellten und warteten.“

Kari konnte es nicht glauben. „Und ich musste ausgerechnet in diesem Moment in die Bank laufen.“

Gage sah sie an. „Wie du gesehen hast, sind die Dinge außer Kontrolle geraten. Ich weiß nicht, ob diese Bankräuber übermütig oder einfach nur schlampig geworden waren. Auf jeden Fall war es das erste Mal, dass sie eine Bank überfielen, als sich noch Kunden darin befanden. Normalerweise warteten sie den Moment ab, bevor die Türen geschlossen wurden.“

„Du warst also nicht auf eine Geiselnahme vorbereitet?“

„Niemand war das. Das FBI wollte noch warten, aber dort drinnen waren Menschen, die mir am Herzen lagen. Jemand musste etwas tun.“

Sie dachte nach. „Also bist du hineingegangen, um die Gangster abzulenken?“

„Dieser Weg schien mir die einzige Lösung zu sein. Außerdem wollte ich bei den Geiseln sein, um sicherzugehen, dass keiner der Bankräuber durchdreht und schießt. Ich hege keine besondere Sympathie für Kriminelle.“

„Ich muss mit dem Leiter des Sonderkommandos übereinstimmen“, erklärte sie. „Ich weiß nicht, ob du besonders mutig oder ganz einfach nur dumm bist.“

Er lächelte. „Wahrscheinlich von beidem ein wenig.“ Er nahm einen weiteren Schluck Bier. „Ich war übrigens nicht wirklich wütend auf dich. Ich wollte den Bankräuber nur von dir ablenken.“

Kari erschauerte, als sie daran dachte, wie sich das kalte Metall der Mündung an ihrer Schläfe angefühlt hatte. „Ich brauchte einige Minuten, bis ich begriff, was du bezwecken wolltest.“

Trotzdem hatte sie sich gefragt, wie viel Wahrheit in den Worten steckte, die Gage während der Geiselnahme gesagt hatte. Und sie musste sich eingestehen, dass sie wirklich davongelaufen war. Vor Gage, vor ihrer übergroßen Liebe zu ihm und vor seinen Plänen, die nicht nach ihren Träumen gefragt hatten.

Während des Essens sprachen sie über gemeinsame Freunde. Gage erzählte Kari von Hochzeiten, Scheidungen und Geburten.

„Ich kann nicht glauben, dass Sally Zwillinge haben soll“, meinte Kari, als sie hinaus auf die Veranda gingen und sich auf die breite Holzschaukel setzten.

„Zwei Mädchen.“

Kari stellte ihr Glas auf den Tisch neben der Schaukel, lehnte sich zurück und schaute hinauf zum Sternenhimmel. Es war bereits dunkel geworden, doch es war immer noch heiß und schwül. Ihr leichtes Baumwollkleid schien an ihrer Haut zu kleben, und sie fühlte sich seltsam benommen. Kein Zweifel, das hatte sie der Aufregung in der Bank und dem Wein zu verdanken. Normalerweise trank sie nie mehr als ein Glas, aber heute hatten Gage und sie eine ganze Flasche geleert.

Gage hatte seine langen Beine ausgestreckt und wirkte völlig entspannt. Weder der Banküberfall noch der Wein schienen bei ihm Spuren hinterlassen zu haben.

„Erzähl mir von deinem Leben in New York“, forderte er sie auf.

„Da gibt es nicht viel zu erzählen“, erwiderte sie. „Als ich dort ankam, fand ich schnell heraus, dass ich nicht das einzige Kleinstadtmädchen war, dem man erzählt hatte, sie sei hübsch. Die Modelagenturen waren überfüllt von jungen Frauen aus der Provinz, die unbedingt Karriere machen wollten. Die Konkurrenz ist dort groß, und die Chance, überhaupt als Model zu arbeiten, ist dagegen sehr gering.“

„Aber du hast es geschafft.“

Sie schaute ihn an und wusste nicht, ob er das nur vermutete oder tatsächlich wusste. „Nach dem ersten Jahr bekam ich Arbeit, sogar ziemlich lukrative Aufträge. Ich verdiente so viel, dass ich mein Studium bezahlen und etwas auf die Seite legen konnte. Ich habe mich fürs Lehramt entschieden und vor zwei Monaten mein Examen abgelegt.“

Gage sah sie prüfend an. „Für eine Lehrerin siehst du aber ziemlich dünn aus.“

Sie lachte. „Nach den vielen Jahren, in denen ich ständig auf Diät sein musste, fällt es mir schwer, etwas Gewicht zuzulegen. Aber ich gebe mir Mühe.“

Er ließ seinen Blick über ihren Körper gleiten, und sie erwartete, dass er eine Bemerkung machen würde, aber stattdessen fragte er nur: „Was für Fächer wirst du denn unterrichten?“

„Mathematik und Biologie in der Mittelstufe“, erklärte sie.

„Viele Jungen werden für dich schwärmen.“

„Sie werden darüber hinwegkommen.“

„Ich weiß nicht. Ich muss heute noch an Miss Rosens denken. Sie unterrichtete Sozialwissenschaften in der achten Klasse. Ich glaube, ich habe Mädchen nie richtig bemerkt, aber eines Tages betrat sie das Klassenzimmer, und es war um mich geschehen. Sie heiratete dann den Trainer der Footballmannschaft, und ich brauchte ein Jahr, um darüber hinwegzukommen.“

Kari lachte.

Eine Weile lang saßen sie schweigend nebeneinander auf der breiten Schaukel. Das Leben hier ist so erfrischend normal, dachte Kari und genoss die Stille des Abends. Statt Sirenen und Reifenquietschen hörte man hier nur die Grillen zirpen. Jetzt saßen die Einwohner von Possum Landing auf ihren Veranden und bewunderten den Sternenhimmel oder besuchten ihre Nachbarn. Niemand machte sich Sorgen, dass zwei oder drei Gläser Wein am nächsten Morgen leicht geschwollene Lider oder zu wenig Schlaf Ringe unter den Augen verursachen könnten. Niemand würde hier seinen Job verlieren, weil er drei Pfund zugenommen hatte.

Das hier ist das richtige Leben, erinnerte sie sich. Sie war schon so lange fort, dass sie sich erst wieder daran gewöhnen musste.

„Warum bist du ausgerechnet Lehrerin geworden?“, fragte Gage plötzlich.

„Das wollte ich eigentlich immer werden.“

„Aber erst an zweiter Stelle, direkt nach deinem Wunsch, als Model zu arbeiten?“

„Genau.“

Sie wollte dieses Thema nicht weiterführen. Nicht jetzt. Vielleicht könnten sie später mal über die Vergangenheit reden und sich Vorwürfe an den Kopf schmeißen, aber nicht heute Abend.

„Hast du bereits eine Anstellung?“

„Nein, aber ich habe mich in Schulen in Texas beworben. In der Nähe von Dallas und Abilene gibt es offene Stellen. Ich habe bereits einige Termine für Vorstellungsgespräche. Deshalb bin ich hier, um das Haus zu renovieren und zu verkaufen. Danach kann ich mit meinem Leben fortfahren.“

Sie legte eine Pause ein, um ihm die Chance zu geben, etwas zu ihren Plänen zu sagen, aber er zog es vor zu schweigen.

Was Kari gelegen kam, denn unvermittelt erinnerte sie sich daran, dass er sie auf dieser hölzernen Schaukel das erste Mal geküsst hatte. Und plötzlich hatte sie Schwierigkeiten, normal durchzuatmen. Außerdem breitete sich ein seltsam prickelndes Gefühl in ihrem Bauch aus.

Das kommt nur von dem Wein, redete sie sich ein. Oder waren es die Erinnerungen, die sie wie Gespenster umgaben? Die Vergangenheit besaß einen machtvollen Einfluss. Sie würde Zeit brauchen, sich daran zu gewöhnen, wieder in Possum Landing zu sein.

„Hast du dich auch hier in der Stadt beworben?“, fragte Gage.

„Nein.“

Sie wartete, aber auch dieses Mal stellte er keine weiteren Fragen.

„Jetzt haben wir genug über mich geredet“, entschied sie und lehnte sich leicht zu ihm hinüber. „Was ist mit deinem Leben? Als ich das letzte Mal etwas von dir hörte, warst du noch Deputy. Wann hast du dich denn für die Wahl zum Sheriff aufstellen lassen?“

„Im letzten Jahr. Ich war nicht sicher, ob es beim ersten Anlauf klappen würde, aber so war es.“

Das überraschte sie nicht. Gage war immer gut in seinem Beruf gewesen, und die Leute mochten ihn. „Du bekommst also immer, was du willst?“

„Nun ja.“ Er sah sie an. „Ich habe immer schon eindeutig umrissene Ziele gehabt. Ich bin hier aufgewachsen. Mir war schon immer klar, dass ich die Welt sehen und mich dann endgültig hier niederlassen wollte. Und genau das habe ich getan.“

Sie bewunderte seine Fähigkeit, Ziele zu definieren und sie dann unbeirrt zu verfolgen. Sie war nie so konsequent gewesen und hatte sich immer wieder ablenken lassen. Unter anderem von dem Mann, der jetzt neben ihr saß.

„Ich freue mich, dass du deinen Platz gefunden hast“, erklärte sie und fügte dann fast gegen ihren Willen hinzu: „Aber du hast nie geheiratet?“

Gage lächelte. „Ich war einige Male ziemlich nahe dran.“

„Du warst immer der Schwarm der Frauen.“

Sein Lächeln verschwand. „Ich habe dir nie Grund zur Eifersucht gegeben, als wir zusammen waren, Kari. Ich bin dir immer treu gewesen.“

„Das weiß ich. Ich habe auch nie etwas anderes angenommen.“ Sie zuckte die Schultern. „Aber es gab genug Frauen, die versuchten, dein Interesse zu wecken. Die Tatsache, dass wir beide liiert waren, schien sie nicht zu beeindrucken.“

„Aber mich.“

Seine Stimme glitt wie ein zärtliches Streicheln über ihre Haut, und sie erschauerte leicht.

„Ja nun, ich …“ Ihre Stimme versagte, und sie schluckte nervös. Ich benehme mich, als wäre ich nie aus der Kleinstadt herausgekommen, schalt sie sich im Stillen. Dabei hatte sie acht Jahre lang im Großstadtdschungel von New York überlebt.

„Es ist schon spät“, meinte Gage und erhob sich.

Sie wusste nicht, ob sie traurig oder erleichtert sein sollte, dass er ging. Ein Teil von ihr wollte nicht, dass dieser Abend bereits endete, doch ein anderer war dankbar, dass sie nicht noch mal die Gelegenheit erhielt, etwas Dummes zu sagen. Sie stand ebenfalls auf, und erneut stellte sie fest, wie groß er war. Als ihre Blicke sich trafen, stockte ihr einen Moment lang der Atem. In seinen Augen sah sie eine aufregende Mischung aus Selbstbewusstsein und verhaltener Leidenschaft.

Was war nur los mit ihr? Warum hatte sie schlagartig Schmetterlinge im Bauch? Das war ja verrückt.

„Du bist immer noch das hübscheste Mädchen in ganz Possum Landing“, erklärte er und trat einen Schritt auf sie zu.

Plötzlich schien die texanische Hitze sie zu ersticken. „Ich … ich bin kein Mädchen mehr.“

Er lächelte. Ein Lächeln, das so sexy war, dass es ihr den Atem verschlug. „Ich weiß“, murmelte er, legte eine Hand um ihren Nacken und zog sie an sich. „Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass mir dein neuer Haarschnitt gefällt?“

Sie öffnete den Mund, um zu antworten, und machte damit einen entscheidenden Fehler. Oder auch nicht, das kam ganz auf die Sichtweise an. Denn genau in diesem Moment küsste er sie, und es kam ihr noch nicht mal der Gedanke zu protestieren. Dafür fühlten sich seine Lippen viel zu gut an.

Sein Kuss war zärtlich und trotzdem voller Leidenschaft, und er weckte ein Gefühl in ihr, das sie nie zuvor gekannt hatte. Mit den Lippen strich er über ihren Mund und fuhr dann leicht mit der Zunge über ihre Unterlippe. Heftige Lust flackerte in ihr auf, und Kari umfasste seine Schultern, schmiegte sich an ihn und genoss es, seine Erregung zu spüren. Als er mit der Zunge in ihren Mund eindrang, stöhnte sie leise auf und spürte, wie ihre Brustspitzen fest wurden. Leidenschaft durchströmte sie und entfachte ein Feuer, von dem sie ahnte, dass nur er es würde löschen können. Heiße Liebesszenen stiegen vor ihrem geistigen Auge auf, und sie wäre am liebsten auf der Stelle mit ihm ins Schlafzimmer gegangen.

Glücklicherweise lag die Entscheidung nicht in ihrer Hand. Denn gerade als sie dachte, dass sie viel zu viele Kleidungsstücke trugen, rückte er von ihr ab. Seine Augen glitzerten, und sein Mund war feucht von ihren Küssen. Zufrieden stellte sie fest, dass er etwas zu schnell atmete und dass seine Kleidung nicht mehr ganz so perfekt wie noch vor wenigen Minuten aussah.

Gage schaute sie an, und Kari wusste nicht, was sie sagen sollte. Er küsste noch besser, als sie es in Erinnerung hatte, und das bedeutete, dass entweder ihr Erinnerungsvermögen mangelhaft war oder dass er in ihrer Abwesenheit ausgiebig geübt hatte. Es könnte natürlich auch sein, dass die Anziehungskraft, die zwischen ihnen herrschte, jetzt noch stärker war als vor acht Jahren. Kari war sich nicht sicher, welche der drei Alternativen ihr am angenehmsten wäre.

Dann küsste er sie noch mal kurz und hart auf den Mund und ging, ohne ein weiteres Wort zu sagen, die Verandastufen hinunter und in die Nacht hinaus.

Kari sah ihm nach, bis die Dunkelheit ihn verschluckt hatte. Sehnsucht überfiel sie. Sie wäre ihm am liebsten hinterhergelaufen und …

Sie seufzte, bevor sie sich langsam umdrehte und ins Haus ging. Offensichtlich würde sich die Zeit, die sie in Possum Landing verbringen musste, noch schwieriger gestalten, als sie angenommen hatte.

3. KAPITEL

Am nächsten Morgen schlenderte Gage auf das Redaktionsgebäude der Possum Landing Gazette zu. Unter normalen Umständen hätte Gage dieses Treffen so lange wie möglich hinausgeschoben. Doch seit dem gestrigen Abend konnte er sich nur schlecht auf seine Arbeit konzentrieren. Also hatte er sich entschieden, dass es immer noch besser war, diesen unangenehmen Besuch bei der Zeitung hinter sich zu bringen, als aus dem Fenster zu starren und seinen Erinnerungen nachzuhängen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!