Inhaltsverzeichnis
Buch
Autorin
Danksagung
Kaffee - ein gesunder Genuss?
Kaffee, Alltagsgetränk mit Wohlfühlplus
Copyright
Buch
Gute Neuigkeiten für alle Kaffeeliebhaber: Völlig zu Unrecht wurde der Kaffee jahrelang als Wasserräuber verleumdet. Eine Neuauswertung wissenschaftlicher Studien hat den entwässernden Effekt von koffeinhaltigen Getränken nicht bestätigt.
Im richtigen Maß ist Kaffee nicht nur ein Genuss und der ideale Muntermacher, sondern er hat auch positive Wirkung auf Gehirn, Kreislauf und Verdauung. Kaffee wirkt stimmungsaufhellend, seine Inhaltsstoffe kurbeln die Ausschüttung von Magen- und Gallenflüssigkeit an und sollen vor Dickdarm- und Leberkrebs schützen.
In diesem Buch erfahren Sie alles über die gesundheitlichen Wirkungen des heißen Gebräus, seine verschiedenen Herstellungsverfahren und seine Geschichte.
Autorin
Anita Heßmann-Kosaris lebt und arbeitet als freie Fachjournalistin und Sachbuchautorin in der Nähe von Frankfurt, war einige Jahre verantwortliche Redakteurin einer psychosomatischen Zeitschrift und anschließend stellvertretende Chefredakteurin der Ärzte-Zeitung.
Von Anita Heßmann-Kosaris außerdem bei Mosaik bei Goldmann
Die Blutgruppen-Diät (16283)
Die Ratschläge in diesem Buch wurden von der Autorin und vom Verlag sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Jegliche Haftung der Autorin bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
Danksagung:
Mein besonderer Dank gilt dem Bremer Experten für Kaffeetechnologie Dr. Jochen Wilkens für seinen fachkundigen Rat und die vielfältigen Anregungen.
Checkliste
Sind Sie ein »Gewohnheitstrinker«?
Haben Sie mehr als 3 Fragen mit Ja beantwortet?
Dann sollten Sie in diesem Ratgeber nachlesen:
• Warum Sie Ihre tägliche Kaffee-Ration auf ein bekömmliches Maß bringen sollten
• Wie Sie von den wirksamen Kräften des schwarzen Muntermachers profitieren
• Warum Sie die Kaffeemenge nicht radikal von einem Tag auf den anderen reduzieren können
• Was es mit reizstoffarmen und koffeinfreien Sorten auf sich hat
• Welcher Kaffee bei Magenproblemen und Herz-Kreislauf-Beschwerden der bekömmlichste ist
• Warum Sie frisch augebrühten Kaffee wie Medizin trinken sollten
• Wie Sie Ihren Kaffee »entschärfen«, also die Wirkung des Koffeins verzögern und den Säuregehalt abschwächen können
• Was es sonst noch an Wissenswerten gibt, damit aus dem gesunden Muntermacher nicht doch noch eine »Bohne ungesund« wird
Interessantes rund um die schwarze Bohne
Hätten Sie gewusst, dass …
… bei der aromaschonenden Kaffeeaufbereitung rund 150 Liter Wasser für eine Kilo Kaffee verbraucht werden.
… die roten Kaffeekirschen oft noch in mühevoller Handarbeit geerntet werden.
… für ein Pfund Kaffeebohnen fünf Pfund Kaffeekirschen gepflückt werden müssen.
… eine einzige faule Kaffeebohne einen 60-Kilo-Sack Rohkaffee verderben kann.
… Pulverkaffee bereits in den 30er Jahren produziert wurde.
… inzwischen über 50 »fairgehandelte« Kaffeesorten bei uns auf dem Markt sind. Ein Viertel davon stammt völlig aus biologischem Anbau.
… die Erntemenge einer einzelnen Plantagenpflanze ein knappes Pfund Röstkaffee ergibt.
Kaffee - ein gesunder Genuss?
Kaffeetrinker können sich freuen: Nach allem, was die moderne Wissenschaft bisher herausgefunden hat, ist das schwarze Gebräu tatsächlich weit mehr als ein aromatisches Genussmittel. In einem dampfenden Pott Kaffee stecken äußerst wirksame Kräfte, die uns nicht nur putzmunter machen, sondern noch ganz andere erstaunliche Effekte auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden haben.
Kaffee, Alltagsgetränk mit Wohlfühlplus
Es ist keineswegs sein unübertreffliches Aroma allein, das den Kaffee so beliebt macht. Viele von uns schätzen das heiße Getränk vor allem wegen seiner belebenden Wirkung. Andere trinken ihn, um ihren Appetit anzuregen, oder ganz im Gegenteil, um den Hunger zu dämpfen und so überflüssige Pfunde zu verlieren. Schon so mancher hat mit einem rabenschwarzen Kaffee eine Migräneattacke abgewehrt oder Nervenschmerzen vertrieben. Und nicht wenige Zeitgenossen nutzen Kaffee schlichtweg als zuverlässiges Abführmittel. Selbst ausgemachte Teetrinker genießen hin und wieder ein Tässchen von dem braunen Sud. Das jedenfalls zeigt eine Erhebung der Kaffee-Experten. Danach konsumieren allein neunzig Prozent der Deutschen (Kinder statistisch mitgerechnet) den stimulierenden Trunk. Und das tagtäglich, bis zu viermal. Lässt man das Trinkwasser außen vor, liegt Kaffee hinter dem Tee weltweit auf dem zweiten Platz. Kein Wunder also, dass auch bei uns alte Kaffeehäuser in neuem Glanz erstrahlen und allerorten schicke Coffeebars mit ihren duftenden Spezialitäten aus aller Welt Kaffeegenießer anlocken.
Milde Droge mit magischer Kraft
»C-A-F-F-E-E trink nicht so viel Kaffee. Nicht für Kinder ist der Türkentrank, schwächt die Nerven, macht dich blaß und krank. Sei doch kein Muselman, der das nicht lassen kann«, mahnt der Komponist Karl Gottlieb Hering (er lebte von 1766 bis 1853) in seinem bekannten Kanon. Doch schon damals wollten es seine Landsleute nicht lassen. Und auch heutzutage schätzen Jung und Alt die milde Droge - wohl wissend, dass sie eine intensive Wirkung auf den Organismus hat und man ihr sogar nachsagt, sie sei ein Risiko für die Gesundheit.
Die altbekannten Vorwürfe: Kaffee macht süchtig. Er löst Herzrasen aus, schadet Herz und Kreislauf, wirkt sich nachteilig auf die Fruchtbarkeit aus und raubt obendrein dem Körper lebenswichtige Vitamine und Mineralstoffe.
Dies alles ist freilich nicht neu. Seit Jahrhunderten stehen Gelehrte mit dem Kaffee auf Kriegsfuß. Im 17. Jahrhundert waren einige von ihnen überzeugt, dass der maßlose Konsum die Betroffenen geradewegs in die Melancholie stürze. Auch die sexuelle Schwäche des Mannes lastete man dem Getränk mit den magischen Kräften an. Allein der Genuss von Kaffee wurde für unerklärliche Blutungen, Angstzustände oder schlechten Schlaf verantwortlich gemacht.
Andere Zeitgenossen dagegen hielten Kaffee für ein überaus probates Mittel, um beispielsweise Kopfschmerzen zu vertreiben und Magenleiden zu lindern. Ob bei Schwindel oder gestörter Verdauung, bei Nieren- und Gallensteinen, bei rheumatischen Beschwerden - für manche war der Kaffee, den es anfangs hierzulande nur in Apotheken gab, fast so etwas wie eine Allroundarznei, mit der man die unterschiedlichsten Gebrechen zu kurieren versuchte.
In einer Londoner Zeitung war 1675 in einer Anzeige zu lesen, dass Kaffee ein sehr gesundes und belebendes Getränk sei, »das die Verdauung unterstützt, das Denken beschleunigt, das Herz leicht macht und gut ist gegen Augenentzündungen, Husten, Erkältung, Schnupfen, Schwindsucht, Kopfschmerzen, Wassersucht, Gicht und Skorbut«. Auch war man sicher, dass Betrunkene nach der Zufuhr eines starken Kaffees im Nu wieder einen klaren Kopf bekommen. Eine Annahme, die sich bis in unsere Tage gehalten hat, aber so, wie wir noch sehen werden, nicht stimmt (siehe S. 81f.).
Früher Verfechter des »Türkentranks«
Dass Kaffeegenuss für die Gesundheit nicht von Übel ist, das versuchte übrigens schon vor langer Zeit ein Arzt seinen Zeitgenossen klar zu machen. Von dem französischen Mediziner Philipp Sylvestre Dufour weiß man, dass er als einer der ersten seines Standes die Schädlichkeit von Kaffee anzweifelte. Im Jahre 1693 zog er in einer Publikation gegen die Argumente der Kaffeegegner zu Felde. Seither ist die Fachwelt den unzähligen Inhaltsstoffen und ihren Wirkmechanismen des Kaffeegewächses dicht auf der Spur.
Kaffee ist besser als sein Ruf
Viele der althergebrachten Behauptungen und Vorurteile sind für unsere Wissenschaftler schlichtweg »kalter Kaffee«. Schließlich sind Fachleute in aller Welt heute in der Lage, mit modernsten Analysemethoden den Inhaltsstoffen des Kaffees auf den Grund zu gehen. So lassen sich die beobachteten gesundheitlichen Effekte weitaus genauer und besser nachvollziehen, als das noch vor Jahrzehnten der Fall war.
In groß angelegten Untersuchungen konnten die Experten zum Beispiel belegen, dass Kaffee keineswegs dem Herzen schadet, sondern die Herzfunktionen sogar fördert. Stets vorausgesetzt natürlich: Das Alltagsgetränk wird in bekömmlichen Maßen genossen. Kaffee hat einen nachweislich positiven Einfluss auf das zentrale Nervensystem und damit auf die Gehirntätigkeit. Was keineswegs zur Folge hat, dass er die Konsumenten, wie dereinst vermutet, blindlings in die Schwermut treibt, sondern ganz im Gegenteil: Kaffee hebt die Stimmung.
Auch für die in den letzten Jahrzehnten häufig geäußerten Befürchtungen, Kaffee könne womöglich Krebs auslösen, gibt es anders lautende Hinweise. Vieles spricht sogar dafür, dass die im Kaffee gefundene Chlorogensäure ein Schutzfaktor vor Dickdarm- und Leberkrebs ist. Und was die Fruchtbarkeit anbelangt: Es hat sich in verschiedenen Experimenten gezeigt, dass Koffein den Spermien offenbar gut tut. Sie waren jedenfalls zappeliger und flinker als gewöhnlich. Das sind immerhin gute Voraussetzungen für die winzigen Samenzellen, via Zervixschleim in die Eizelle zu gelangen.
Die Befürchtung, Kaffee entziehe unserem Körper übermäßig stark Vitamine - wie das Vitamin C und B1 - oder verhindere die ausreichende Aufnahme von Mineralstoffen -
Verlagsgruppe Random House
1.Auflage
Aktualisierte Taschenbuchausgabe Januar 2006 Wilhelm Goldmann Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH
© 2000 Mosaik Verlag, München
Dort erschienen unter dem Titel »Kaffee: Nicht die Bohne ungesund« und der Nummer 11413. Umschlagfoto: zefa/L. Wagner WR · Herstellung: Han
eISBN : 978-3-641-02039-2
ISBN 13: 978-3-442-16777-7
www.goldmann-verlag.de
Leseprobe
www.randomhouse.de