Katharina Blitz - Katharina Puls - E-Book

Katharina Blitz E-Book

Katharina Puls

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Beschreibung

Eigentlich ist Katharina ein normales Menschenkind. Jedenfalls glaubt sie das. Doch nach ein paar Jahren bekommt sie gefährlichen Besuch und es stellt sich heraus, dass sie eigentlich ein ganz ande-res Lebewesen ist. Ein Tiger! Das Abenteuer beginnt... Ihr Vater war berühmt und sie ist es auch. Sie bekommt einen treuen Freund namens Philip und eine treue Freundin mit dem Namen Luci und muss mit ihnen ein gefährliches Abenteuer bestehen. Sie sollen die Tiger retten! Jetzt muss Katharina Tapferkeit und Mut beweisen. Streitigkeiten fragen nach dem Zusammenhalt der Freunde. Als Luci und Katharina auch noch den verletzten Philip zurücklassen müssen, ist ihnen eines klar: sie müssen den Kampf gewinnen!

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Seitenzahl: 119

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Für Elisabeth Döring

Inhalt

Ein neues Zuhause

Die Crabbens

Die wahre Gestalt

Schule

Die Jagd

Die Hexe

Das Geheimnis

Mrs. Sunschein!

Das Schloss

Der Hai

Der Drache

Die Katze

Kunigunde

Der Wurm

Der Trank

Der Kampf

Alles vorbei

PROLOG

Sie schrie. Sie rannte. Doch der Zauberer richtete mit einem hämischen Lachen seinen Zauberstab auf sie. Sie brach zusammen.

Als sie aufwachte, wusste sie nichts mehr von alldem. Sie rappelte sich auf und merkte schnell, dass sie in einem Gefängnis war, denn es reihten sich bestimmt über fünfzig Gitterstäbe um sie herum auf. Sie setze sich hin und bemerkte etwas Hartes. Es war lang und schmal, mit einem kleinen Griff an einem Ende. Es fühlte sich warm in ihrer Hand an, als würde es ein Eigenleben führen. Es war ein Zauberstab! Sie konnte zaubern! Sie war eine Hexe. Plötzlich hörte sie ein Fauchen. Es kam von draußen. Sie schaute aus dem Fenster und sah die Wildnis. In der Wildnis war eine Tigergruppe zu sehen, mit hoch erhobenen Köpfen und peitschenden Schwänzen. Plötzlich kam ihr der Gedanke, dass die Tiger es schuld wären, dass sie hier im Gefängnis saß. Sie wurde wütend und ließ den Knast in sich zusammenfallen. Sie zauberte eine böse Schar Drachen mit einer bösen Schar Reiter und zauberte auch sich selbst einen Drachen. Sie rief den Tigern zu: „Wir sehen uns bald wieder!“, und verschwand in der Dunkelheit.

1. EIN NEUES ZUHAUSE

„Willst du es wirklich tun?“

„Ja. Sie ist die stärkste von uns!“

Es hämmerte dröhnend und Professor Donner musste laut dagegen ansprechen und die Ohren spitzen, um Mrs. Sunschein zu verstehen.

„Wohin wird sie denn gebracht?“, fragte diese, neugierig auf die Antwort, die sie nun bekommen würde, denn sie hatte schon sehr lange auf diesen Moment warten müssen.

„Zu den Crabbens!“, meinte Professor Donner fest. Er hatte es lange überlegt und war sich nun sicher, dass dies die richtige Entscheidung war.

„Was? Das kannst du doch nicht tun!“, schrie sie entsetzt, denn das hatte sie wirklich nicht erwartet.

„Doch. Das ist die einzige Möglichkeit.“, rief er gegen das laute Krachen an. Er hatte gewusst, dass Mrs. Sunschein dagegen protestieren würde. Aber er musste sie überzeugen. Und er würde es auch schaffen. Das wusste er.

„Bitte nicht zu ihnen! Sie sind doch so grausam!“, flehte Mrs. Sunschein.

„Wir müssen sie wegbringen, das weißt du. Und ich erwähnte doch schon, dass die Crabbens die einzige Möglichkeit für eine Situation wie diese sind!“, erklärte Professor Donner ausholend, auch wenn es nicht seine Art war.

„Na gut. Aber nur, wenn sie bald wieder da wegkommt.“ Das Krachen und Hämmern hörten mit einem Ruck auf und die Maschine kam zum Stillstand. Professor Donner und Mrs. Sunschein drehten sich um und musterten den Platz, wo nun ein süßes kleines Mädchen zusammengerollt schlief. Es lag auf einem Rollband, welches aus dem Inneren der Maschine führte. An der Seite der Maschine befand sich eine schwarze Scheibe mit vielen Knöpfen und Hebeln und vorne war eine Ablagefläche, in die man jemanden hereinlegen konnte.

„Wer bringt sie denn?“, fragte Mrs. Sunschein, während sie es behutsam in ein extra weiches Lederbündel rollte. Diese Frage hatte ihr schon ziemlich lange auf der Zunge gelegen und nun konnte sie es endlich erfragen.

„Ich persönlich!“, sagte Professor Donner stolz und reckte den Kopf hoch, obwohl dies gar nicht seine Art war, denn er war so ziemlich die Ruhe selbst. Doch Mrs. Sunschein ließ beinahe das Lederbündel fallen.

„A-aber d-d-das-das können s-ss-sie d-doch nicht machen, so auffällig wie sie sind und das müssten sie doch wissen“, stotterte sie. Das war nun wirklich zu viel für sie. Erst zu den Crabbens und jetzt wollte er das Kind auch noch höchstpersönlich zu ihnen bringen! Das ging ja gar nicht!

„Ja, ja, deshalb werde ich es ja auch nachts tun!“, sagte Professor Donner, nahm ihr das Lederbündel ab, schrieb eilig einen Brief und lief nach draußen, denn es fing bereits an zu dämmern.

Im Maiersweg war es stockdunkel. Nur ein paar alte und kleine Laternen leuchteten. Alle schliefen. Nur ein Lebewesen war wach. Es war still. Man hörte nur von Zeit zu Zeit ein leises Knacken, wenn Professor Donner auf einen Zweig trat. Er war schon lange gegangen und endlich blieb er stehen, denn er hatte die Hausnummer 87, wo die Crabbens wohnten, endlich gefunden. Vorsichtig holte er das Lederbündel heraus. Dann ging er langsam auf das Haus zu. Vor der Tür blieb er stehen. Traurig und behutsam legte er das Lederbündel mit dem armen nichtsahnenden Kind darin vor die Haustür des großen Hauses der Crabbens und flüsterte schniefend: „Viel Glück, Katharina!“.

Langsam legte er den Brief neben das kleine Bündel und drehte sich um. Dann verschwand er mit schnellen Schritten. Man hörte nur sein leises Schluchzen in der kühlen Nachtluft.

2. DIE CRABBENS

Neun Jahre später war Katharina immer noch bei den Crabbens. Es war schrecklich!

Die Crabbens ignorierten Katharina vollständig. Auf jeden Fall fast. Jeden Tag arbeitet sie viel, ohne dafür belohnt zu werden, im Gegensatz zu den anderen sechs Kindern in dieser Familie, denn wenn diese auch nur EINE dreckige Socke in den Keller zum Wäschehaufen räumten, bekamen sie mehrere Tafeln Schokolade. Aber sie merkte es kaum, denn sie überlegte immer, was mit ihren anscheinend verunglückten Eltern sei und warum sie hier abgesetzt worden war. Natürlich hatte sie gefragt, aber Mrs. Crabbens hatte nur gesagt: „Sie sind ertrunken. Und wehe du fragst noch etwas.“ Tja, das war die erste Regel gewesen. Aber sie glaubte es eh nicht. Sie guckte auf den Kalender, der an ihre Tür gehängt worden war, und stöhnte auf. Es war das letzte Wochenende der Ferien. Montag würde die Schule beginnen. Sie war zwar nicht schlecht, aber es geschah immer etwas Seltsames um sie herum. Zum Beispiel einmal, als sie in der Klasse das Thema 'Tiger' hatten, fühlte sie sich so unwohl und plötzlich waren alle kreischend weggerannt. Danach hatte sie wochenlang Hausarrest bekommen und sie hatte keine Ahnung, warum sie angeblich schuld war. Vielleicht, weil sie nicht mitgerannt war.

Die Crabbens waren anders verglichen mit den übrigen Familien im Maiersweg. Aber sie meinten, sie wären die normalsten Menschen der Welt. Gweni war ein großer, schlanker Junge und hatte einen sehr kurzen Nacken, genauso wie Mr. Crabbens. Allerdings war der recht klein. Mrs. Crabbens war ein wenig, na ja, etwas oder besser noch sehr pummelig, obwohl sie dies strengstens leugnete. Und sie war sehr groß, was man sich bei ihrer Dicklichkeit wohl kaum vorstellen konnte. Sie fand, dass Gweni wie ein Engelchen ohne Flügel sei. Mr. Crabbens meinte, Gweni wäre der beste Muckimann der Welt; abgesehen von Mr. Crabbens natürlich! Katharina fand, man könne ihn eher mit einer Satnge SPARGEL verwechseln! Aber das sagte sie natürlich nicht laut. Dann gab es noch Isabell. Sie war sehr frech. Aber da Katharina für sie ja sowieso Luft war, blieb sie verschont vor Isabells Frechheiten. Etwas jünger waren die beiden Zwillinge Sahra und Tara, die vier Jahre alt waren und sogar spielten, dass sie durch Katharina hindurchrennen könnten, was immer wieder dazu führte, dass sie hinfiel. Der älteste von ihnen war Jac, der schon eine Freundin hatte und einen eigenen Job. Als letzten im Bunde gab es noch den Jungen Nils, der als einziger öfter auch mal mit Katharina sprach, was sie toll fand, wofür der Arme aber manchmal sogar eine Tracht Prügel erhielt.

Oh nein! Plötzlich merkte sie, dass Gweni ja morgen Geburtstag hatte!

Na ja, jetzt war ja noch eine Nacht dazwischen...

Am nächsten Morgen wurde Katharina von einem Rütteln an ihrer Tür geweckt. "Aufstehen! Aufstehen! Ich habe Geburtstag!", dröhnte es von draußen. Erstaunt stand sie auf, denn es kam selten vor, dass sie von den Anderen geweckt wurde, da sie von ihnen ja sonst immer ignoriert wurde. Sie reckte und streckte sich und kam heraus. Gweni war verschwunden. Sie zog sich rasch an und ging in die Küche. Dort waren Würstchen in der Pfanne, die sie schnell briet.

"Jippy, das sind ja 54 Geschenke! Das letzte Mal waren es zwar 57, aber nachdem Papimatzi mir das letzte Mal gedroht hat, mir das nächste Mal gar keine zu kaufen, weil ich die letzten sieben weggeschmissen habe, da diese urblöd waren, freue ich mich nun umso mehr!", schrie Gweni.

Katharina schmunzelte, nahm die Würste aus der Pfanne und verteilte sie an die neun. Isabell bekam das meiste, sie das wenigste und die anderen fast so viel wie Isabell. Nachdem sie aufgegessen und die Crabbens darüber gestritten hatten, ob man Würstchen mit Fingern oder mit der Gabel essen solle, ging es zum See neben dem Tierpark, wo sie Schwäne beobachteten, die auf dem Wasser umher glitten. Enten schnatterten und stritten sich um die Brotkrümel, die ihnen von lachenden Kindern zugeworfen wurden. Familien picknickten und Freunde spazierten am Ufer entlang. Einige zogen sich Badeanzüge an und warfen sich in das spritzende Wasser. Alles wirkte friedlich und Katharina hätte den Ausflug sogar genossen, wenn nicht Gweni da gewesen wäre, der es darauf abgesehen hatte, sie zu ärgern.

„Hier sind die Eltern von Katharina gestorben!" rief er immer wieder, ohne sie zu beachten. Er fand es lustig. Nils ermahnte ihn, worauf der nur noch lauter schrie. Sie picknickten oder besser die Crabbens picknickten alleine, da die Luft ja nicht picknicken kann. Nur Nils gab Katharina schnell etwas ab. Sie bedankte sich und aß schnell auf, bevor noch irgendjemand es bemerkte und Nils wieder einmal verprügelte.

Nach einer Weile dröhnte plötzlich eine Stimme aus einem Lautsprecher, der neben ihnen stand: „Achtung, Achtung! Es ist ein Tiger ausgebrochen! Bitte bringen Sie sich so schnell wie möglich in Sicherheit! Achtung, Achtung!“

Dann gab es ein absolutes Durcheinander: Viele rannten kreischend durch die Gegend, manche trauten sich noch, ihre Sachen zu holen und die Stimme aus dem Lautsprecher wiederholte die Nachricht noch ein paar Mal, bis der Lautsprecher ein Knattern von sich gab und verstummte. Die Crabbens rannten los, ohne Katharina mitzunehmen, nur Nils fragte Mr. Crabbens:

„Was ist mit Katharina?“

„Oh, du schlauer Junge. Darauf wäre ich nie gekommen“, antwortete dieser, band Katharina am Lautsprecher fest und sagte: „Wenn der Tiger sie frisst, ist er satt und greift keinen mehr an! So können wir uns in Sicherheit bringen!“ Dann rannte er weg, schleifte Nils mit sich und ließ die arme Katharina allein zurück.

Es dauerte nicht lange, da erkannte sie das auffällige Streifenmuster, welches ihr merkwürdig vertraut vorkam. Der Tiger kam immer näher und sie sah angsterfüllt, wie er direkt und ohne Umweg auf sie zu tappte. Doch er schaute nicht aggressiv oder angriffslustig, nein, er guckte sogar mitleidvoll. Oder bildete sie sich das nur ein? Katharina stand wie erstarrt da und wagte nicht sich zu regen. Würde der Tiger sie angreifen? Mittlerweile war es still geworden um den See und Katharina fand sich mit dem Tiger alleine wieder.

Als er vor ihr stand, hätte sie am liebsten lauthals losgeschrien. Doch sie wagte nicht, auch nur das kleinste Geräusch von sich zu geben. Sie war noch nie einem Tiger so nahegekommen. Noch nicht einmal im Tierpark, wo sie sich immer an die Scheibe quetschte. Aber da war es ja auch etwas anderes gewesen. Damals war die Scheibe zwischen ihnen gewesen, jetzt gab es noch nicht einmal eine Scheibe in der Nähe. Katharina versank in seinen tiefen hellbraunen Augen. Sie spürte seinen heißen Atem in ihrem Gesicht, als er reglos vor ihr innehielt. Das helle Fell schmiegte sich glatt an seinen schlanken Körper. In einer geschmeidigen Bewegung glitt er um den Lautsprecher herum und blieb abermals vor Katharina stehen.

Es dauerte ein bisschen, dann machte er das, was sie erwartet hatte, er schnappte nämlich zu. Voller Panik kniff sie die Augen zusammen. Doch sie verspürte keinen Schmerz. Sie hob die Lider und sah, dass er sie losgebissen hatte! Jetzt konnte sie sich befreien und rannte so schnell sie konnte den Crabbens hinterher. Irgendetwas stimmte hier nicht. Sie spürte es sehr stark, der Tiger mochte sie und sie wusste wirklich nicht, warum.

„Pass auf dich auf“, hörte sie eine sanfte Stimme. Sie schaute sich um, aber der Tiger war weg.

3. DIE WAHRE GESTALT

Eines Morgens wurde Katharina von einem heftigen und lauten Ton geweckt. Sie drückte wie automatisch auf den Aus-Knopf ihres Weckers. Erst als er ausging, fiel ihr auf, dass es ihr Wecker war, der so laut gepiept hatte, und warum: Schule! Oh weh! Sie stand so schnell wie möglich auf, zog sich an und ging hinunter in die Küche.

Mrs. Crabbens war schon um fünf Uhr aufgestanden und arbeiten gegangen. Genauso Jac, und Isabell wollte am ersten Schultag besonders pünktlich an ihrer Schule auftauchen. Katharina briet die Pilze, die schon in der Pfanne lagen und aß schnell auf. Gweni stritt mit Mr. Crabbens, welcher wollte, dass Gweni seine neue Fliege am ersten Schultag trug. Die Zwillinge kleckerten mit ihrem speziellen Müsli und Niels gab Katharina mit einem kurzen Augenzwinkern noch etwas von seiner Portion ab. Schließlich hatten alle ihr Frühstück beendet und sie stapften hinaus in den Flur.

Sie zogen sich Jacken und Schuhe an und wollten gerade durch die Tür, als es schellte. „Mach die Tür auf!“, befahl Mr. Crabbens. Katharina schaute überrascht über die Aufforderung durch das Guckloch, doch im nächsten Augenblick war sie nicht mehr erstaunt, sondern erstarrt. „Mach die Tür auf!“, kam es lauter. Gweni schubste Katharina zur Seite und sah ebenso durch das Guckloch. Auch er musste von dem Anblick des Lebewesens, das da vor der Tür stand, erstarren. „Da-d-da-da ist-ein-ein-T-T-Tiger!“, entfuhr es ihm. „Was? Na, immerhin sagt er etwas!“, meinte Mr. Crabbens zu Katharina gewandt. Trotz, dass sie es nicht gewohnt war, dass die Crabbens mit ihr sprachen, war Katharina nicht erstaunt darüber, denn es hatte gerade schließlich ein Tiger bei ihnen angeschellt. Plötzlich krachte die Tür ein. Der Tiger hatte sich mit aller Wucht gegen sie gestemmt, weil es ihm zu lange dauerte. Sahra und Tara heulten los.

„Was ist das, Papa?“, fragte Nils ängstlich. Aber es gab keine Antwort, denn Mr. Crabbens war genauso erstarrt wie Katharina und Gweni. Schnell blickte der Tiger über die sechs Menschen, bis sein Blick bei Katharina hängen blieb, die ihn angsterfüllt anstarrte. Er trat auf sie zu, sie wich zurück und er fragte: „Warum hast du Angst vor mir? Warte, habt ihr nichts erzählt?“

„N – n - nein.“, druckste Mr. Crabbens.