Kleine Erzählungen - Theodor Storm - E-Book

Kleine Erzählungen E-Book

Theodor Storm

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Beschreibung

Drei kleine, feine Erzählungen des großen deutschen Vertreters des poetischen Realismus'. - Am Kamin - Von Kindern und Katzen, und wie sie die Nine begruben - Beim Vetter Christian Kommentiert und in angepasster, neuer Rechtschreibung Null Papier Verlag

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Theodor Storm

Kleine Erzählungen

Theodor Storm

Kleine Erzählungen

Veröffentlicht im Null Papier Verlag, 2024Klosterstr. 34 · D-40211 Düsseldorf · [email protected] 2. Auflage, ISBN 978-3-962810-23-8

null-papier.de/newsletter

Inhaltsverzeichnis

Am Ka­min

1

2

Von Kin­dern und Kat­zen, und wie sie die Nine be­gru­ben

Beim Vet­ter Chris­ti­an

Dan­ke

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Ihr Jür­gen Schul­ze

Klas­si­ker bei Null Pa­pier

Ali­ce im Wun­der­land

Anna Ka­re­ni­na

Der Graf von Mon­te Chri­sto

Die Schat­zin­sel

Ivan­hoe

Oli­ver Twist oder Der Weg ei­nes Für­sor­ge­zög­lings

Ro­bin­son Cru­soe

Das Got­tes­le­hen

Meis­ter­no­vel­len

Eine Weih­nachts­ge­schich­te

und wei­te­re …

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Am Kamin

1

»Ich wer­de Ge­s­pens­ter­ge­schich­ten er­zäh­len! – Ja, da klat­schen die jun­gen Da­men schon alle in die Hän­de.«

»Wie kom­men Sie denn zu Ge­s­pens­ter­ge­schich­ten, al­ter Herr?«

»Ich? – das liegt in der Luft. Hö­ren Sie nur, wie drau­ßen der Ok­to­ber­wind in den Tan­nen fegt! Und dann hier drin­nen dies hel­le Kienäp­fel­feu­er­chen!«1

»Aber ich däch­te, die Spuk­ge­schich­ten ge­hör­ten gänz­lich zum Rüst­zeug der Re­ak­ti­on?«

»Nun, gnä­di­ge Frau, un­ter Ihrem Vor­sitz wol­len wir es im­mer dar­auf wa­gen.«

»Ma­chen Sie nicht sol­che Au­gen, al­ter Herr!«

»Ich ma­che gar kei­ne Au­gen. Aber wir wol­len Stüh­le um den Ka­min set­zen. – So! Die Chai­se­longue kann ste­hen blei­ben. – Nein, Klär­chen, nicht die Lich­ter aus­put­zen! Da merkt man Ab­sicht, und … et ce­te­ra.«

»So fang denn end­lich ein­mal an!«

»In mei­ner Va­ter­stadt …«

»Wart noch; ich will mich vor dem Ka­min auf den Tep­pich le­gen und Kienäp­fel zu­wer­fen.«

»Tu das! – Also, ein Arzt in mei­ner Va­ter­stadt hat­te einen vier­jäh­ri­gen Kna­ben, wel­cher Pe­ter hieß.«

»Das fängt sehr tro­cken an!«

»Klär­chen, pass auf dei­ne Kienäp­fel! – Dem klei­nen Pe­ter träum­te ei­nes Nachts –«

»Ach – – träu­men!«

»Was träu­men? Mei­ne Da­men, ich muss drin­gend bit­ten. Soll ich an ei­ner zu­rück­ge­tre­te­nen Spuk­ge­schich­te er­sti­cken?«

»Das ist kei­ne Spuk­ge­schich­te; Träu­men ist nicht Spu­ken.«

»Halt den Mund, lie­bes Klär­chen! – Wo war ich denn?« »Du warst noch nicht weit.«

»Ssst! – Der Va­ter er­wach­te ei­nes Nachts – still, Klär­chen! – von dem ängst­li­chen Ge­schrei des Jun­gen, wel­cher ne­ben sei­nem Bet­te schlief. Er nahm ihn zu sich und such­te ihn zu er­mun­tern, aber das Kind war gar nicht zu be­ru­hi­gen. – ›Was fehlt dir, Jun­ge?‹ – ›Es war ein großer Wolf da, er war hin­ter mir, er woll­te mich fres­sen.‹ – ›Du träumst ja, mein Kind!‹ – ›Nein, nein, Papa, es war ein wirk­li­cher Wolf; sei­ne rau­en Haa­re sind an mein Ge­sicht ge­kom­men.‹ – Er be­grub den Kopf an sei­nes Va­ters Brust und woll­te nicht wie­der in sein Korb­bett­chen zu­rück. So schlief er end­lich ein. Drau­ßen vom Tur­me hör­te der Dok­tor nach ei­ni­ger Zeit eins schla­gen.

Im Hau­se des Arz­tes leb­te eine ält­li­che Schwes­ter des­sel­ben, wel­che den klei­nen Pe­ter ganz be­son­ders in ihr Herz ge­schlos­sen hat­te. – Es war ei­gent­lich eine Ran­ge,2 der Jun­ge; in ei­ner Abend­ge­sell­schaft bei sei­nen El­tern hat­te er uns ein­mal alle Sar­del­len von den But­ter­bro­ten weg­ge­fres­sen. Aber das tat der Lie­be der Tan­te kei­nen Ein­trag.

Am an­dern Mor­gen, als der Dok­tor aus sei­nem Schlaf­zim­mer trat, war sie die Ers­te, die ihm be­geg­ne­te. ›Den­ke dir, Karl, was mir ge­träumt hat!‹ – ›Nun?‹ – ›Ich hat­te mich in einen Wolf ver­wan­delt und woll­te den klei­nen Pe­ter fres­sen; ich trab­te auf al­len vie­ren, wäh­rend der Jun­ge schrei­end vor mir her­lief.‹ – ›Hu! – Weißt du nicht, wie viel Uhr es ge­we­sen?‹ – ›Es muss nach Mit­ter­nacht ge­we­sen sein; ge­nau­er kann ich es nicht be­stim­men.‹«

»Nun, und wei­ter, al­ter Herr?«

»Nichts wei­ter; da­mit ist die Ge­schich­te aus.«

»Pfui! Die Tan­te ist ein Wer­wolf ge­we­sen!«

»Ich kann ver­si­chern, dass sie eine vor­treff­li­che Dame war. Aber, Klär­chen, leg ein­mal Kienäp­fel auf!«

»Ja – aber Träu­men ist doch nicht Spu­ken –«

»Är­ge­re den al­ten Herrn nicht! Siehst du, ich weiß bes­ser mit ihm um­zu­ge­hen. Da er­scheint der Trank, bei dem der se­li­ge Hoff­mann sei­ne Se­ra­pi­ons-Ge­schich­ten3 er­zähl­te. – Set­zen Sie die Bow­le vor den Ka­min, Mar­tin! – Es ist auch eine hal­be Fla­sche Ma­ra­schi­no dazu, al­ter Herr!«

»Ich küs­se Ih­nen die Hand, gnä­di­ge Frau.«

»Das ver­ste­hen Sie ja gar nicht!«

»Ich kann das ei­gent­lich nicht be­strei­ten. In mei­ner Hei­mat tut man nicht der­glei­chen; in­des­sen, ich be­gin­ne we­nigs­tens schon da­von zu re­den.«

»Trin­ken Sie lie­ber ein­mal! – Klär­chen, da­mit du was zu tun hast, schenk ein­mal die Glä­ser voll!«

»Ich weiß nicht, mei­ne Da­men, ob Sie je­mals durch die Marsch ge­fah­ren sind! Im Herbst und bei Re­gen­wet­ter will ich es Ih­nen nicht ge­wünscht ha­ben; in trock­ner Som­mer­zeit aber kann es kei­nen bes­se­ren Weg ge­ben, der fei­ne graue Ton, aus wel­chem der Bo­den be­steht, ist dann fest und eben, und der Wa­gen geht sanft und leicht dar­über hin. Vor ei­ni­gen Jah­ren führ­ten mich Ge­schäf­te nach der klei­nen Stadt T. im nörd­li­chen Schles­wig, wel­che mit­ten in der nach ihr be­nann­ten Marsch liegt. Am Abend war ich in der Fa­mi­lie des dor­ti­gen Land­schrei­bers. Nach dem Es­sen, als die Zi­gar­ren an­ge­zün­det wa­ren, ge­rie­ten wir un­ver­se­hens in die Spuk­ge­schich­ten, was dort eben nicht schwer ist; denn die alte Stadt ist ein wah­res Ge­s­pens­ter­nest und noch voll von Hei­den­glau­ben. Nicht al­lein, dass al­le­zeit ein Storch auf dem Kirch­turm steht, wenn ein Rats­herr ster­ben soll; es geht auch nachts ein al­tes glas­äu­gi­ges drei­bei­ni­ges Pferd durch die Stra­ßen, und wo es ste­hen bleibt und in die Fens­ter guckt, wird bald ein Sarg her­aus­ge­tra­gen. ›De Hel‹ nen­nen es die Leu­te, ohne zu ah­nen, dass es das Roß ih­rer al­ten To­des­göt­tin ist, wel­che selbst zu­guns­ten des Klap­per­beins seit lan­ge den Dienst hat quit­tie­ren müs­sen. Von den man­cher­lei der­ar­ti­gen Ge­sprä­chen und Er­zäh­lun­gen je­nes Abends ist mir in­des­sen nur eine ein­fa­che Ge­schich­te im Ge­dächt­nis ge­blie­ben.«

»Es war vor etwa zehn Jah­ren« – so er­zähl­te un­ser Wirt –, »als ich mit ei­nem jun­gen Kauf­mann und ei­ni­gen an­de­ren Be­kann­ten eine Lust­fahrt nach ei­nem Hofe mach­te, wel­cher dem Va­ter des Ers­te­ren ge­hör­te und durch einen so­ge­nann­ten Hof­mann ver­wal­tet wur­de. Es war das schöns­te Som­mer­wet­ter; das Gras auf den Fen­nen fun­kel­te nur so in der Son­ne, und die Sta­re mit ih­rem lus­ti­gen Ge­schrei flo­gen in gan­zen Scha­ren zwi­schen dem wei­den­den Vieh um­her. Die Ge­sell­schaft im Wa­gen, der sanft über den ebe­nen Mar­sch­weg da­hin­roll­te, be­fand sich in der hei­ters­ten Lau­ne; nie­mand mehr als un­ser jun­ger kauf­män­ni­scher Freund. Plötz­lich aber, als wir eben an ei­nem blü­hen­den Raps­fel­de vor­über­fuh­ren, ver­stumm­te er mit­ten im leb­haf­tes­ten Ge­spräch, und sei­ne Au­gen nah­men einen so selt­sa­men gla­si­gen Aus­druck an, wie ich ihn nie zu­vor an ei­nem le­ben­den Men­schen ge­se­hen hat­te. Ich, der ich ihm ge­gen­über­saß, er­griff sei­nen Arm und schüt­tel­te ihn. ›Fritz, Fritz, was fehlt dir?‹, frag­te ich. Er at­me­te tief auf; dann sag­te er, ohne mich an­zu­se­hen: ›Das war mal eine schlim­me Stel­le!‹ – ›Ei­ne schlim­me Stel­le? Es geht ja wie auf der Die­le!‹ – ›Ja‹, ent­geg­ne­te er, noch im­mer wie im Traum, ›es war doch nicht gut dar­über weg­zu­kom­men.‹ – All­mäh­lich er­mun­ter­te er sich, und sein Ge­sicht er­hielt wie­der Le­ben und Aus­druck; aber er wuss­te auf uns­re Fra­gen kei­ne and­re Ant­wort zu ge­ben. Die­ses klei­ne Er­eig­nis, was al­ler­dings für den Au­gen­blick die Stim­mung et­was her­ab­drück­te, war in­des­sen, nach­dem wir den Hof er­reicht hat­ten, durch die Hei­ter­keit der Um­ge­bung und uns­re eig­ne Ju­gend bald ver­ges­sen. Wir lie­ßen uns durch die alte Wirt­schaf­te­rin den Kaf­fee in der Gar­ten­lau­be an­rich­ten, wir gin­gen auf die Fen­nen, um die Och­sen zu be­se­hen, und nach­dem abends die mit­ge­brach­ten Fla­schen in Ge­sell­schaft des al­ten Hof­man­nes ge­leert wa­ren, fuh­ren wir alle ver­gnügt, wie wir aus­ge­fah­ren wa­ren, wie­der heim.

Acht Tage spä­ter war un­ser Freund des Nach­mit­tags im Auf­tra­ge sei­nes Va­ters nach dem Hofe hin­aus­ge­rit­ten. Am Abend kam sein Pferd al­lein zu­rück. Der alte Herr, der eben aus sei­nem L’hom­bre-Klub nach Hau­se ge­kom­men war, mach­te sich so­gleich mit al­len sei­nen Leu­ten auf, um nach sei­nem ein­zi­gen Sohn zu su­chen. Als sie mit ih­ren Hand­la­ter­nen an je­nes blü­hen­de Raps­feld ka­men, fan­den sie ihn tot am Wege lie­gen. Was die Ur­sa­che sei­nes To­des ge­we­sen, ver­mag ich nicht mehr an­zu­ge­ben.«

Und geht es noch so rüs­tig Hin über Stein und Steg, Es ist eine Stel­le im Wege, Du kommst dar­über nicht weg.

»Aha! Un­ser poe­ti­scher Freund im­pro­vi­siert.«

»Das nicht, Herr As­ses­sor; der Vers ist schon ge­druckt. Aber Klär­chen scheint wie­der mit mei­ner Ge­schich­te nicht zu­frie­den zu sein; sie rührt mir gar zu un­ge­dul­dig in der Bow­le.«

»Ich? – Da hast du ein Glas Punsch! – Ich sage schon gar nichts mehr.«

»Nun, so höre!«

»Mein Bar­bier – von dem hab ich die­se Ge­schich­te – ist der Sohn ei­nes Tuch­ma­chers. Als der Va­ter noch jung war, kam er ei­nes Abends auf sei­ner Ge­sel­len­wan­de­rung in eine klei­ne schle­si­sche Stadt. Auf der Her­ber­ge er­fuhr er, dass er bei ei­nem der äl­tes­ten Meis­ter in Ar­beit tre­ten kön­ne. – ›Will nur hof­fen, dass es mit dir Be­stand ha­ben wird‹, setz­te der Her­bergs­wirt hin­zu. – ›Mit Gunst, Herr Va­ter‹, ent­geg­ne­te der Ge­sell, ›traut Ihr mir nicht, oder fehl­t’s da wo im Hau­se bei den Meis­ters­leu­ten?‹ – Der Wirt schüt­tel­te den Kopf. – ›Was denn aber, Herr Va­ter?‹ – ›Es ist nur‹, sag­te der Alte, ›seit die da drei Ge­sel­len ha­ben wol­len, ist der Drit­te nach Mo­nats­frist all­zeit wie­der fremd ge­wor­den.‹

Un­ser Ge­sel­le ließ sich das nicht an­fech­ten, son­dern ging noch an dem­sel­ben Abend zu sei­nem neu­en Meis­ter. Er fand ein paar alte Leu­te, die ihn freund­lich an­spra­chen, und zur Stär­kung nach der Wan­de­rung ein so­li­des bür­ger­li­ches Abend­brot. Als es Schla­fens­zeit war, führ­te der Meis­ter ihn selbst durch einen lan­gen Gang des Hin­ter­ge­bäu­des in das obe­re Stock­werk und wies ihm dort sei­ne Schlaf­kam­mer an. Das Ge­lass für die bei­den an­dern Ge­sel­len be­fin­de sich un­ten; es sei aber dar­in nicht Platz für ein drit­tes Bett.

Als der Meis­ter ihm Gute Nacht ge­wünscht, stand der jun­ge Mann noch einen Au­gen­blick und horch­te, wie sich die Schrit­te des Al­ten über die Trep­pe hin­ab ent­fern­ten und dann un­ten in dem lan­gen Gan­ge all­mäh­lich ver­lo­ren. Hier­auf be­sah er sich sein neu­es Quar­tier. – Es war eine lan­ge, äu­ßerst schma­le Kam­mer mit kah­len wei­ßen Wän­den; un­ten, die gan­ze Brei­te der Qu­er­wand ein­neh­mend, stand das Bett; da­ne­ben ein klei­ner Tisch und ein klei­ner Stuhl aus Föh­ren­holz; das war die gan­ze Aus­stat­tung. Das ein­zi­ge, sehr hohe Fens­ter mit klei­nen, in Blei ge­fass­ten Schei­ben schi­en, so­viel er bei dem Mond­schein drau­ßen er­ken­nen konn­te, nach ei­nem großen Gar­ten hin­aus zu lie­gen. – Aber er hat­te das al­les mit schon träu­men­den Au­gen an­ge­se­hen, und nach­dem er sich un­ter das der­be Deck­bett ge­streckt und das Licht aus­ge­löscht hat­te, fiel er bald in einen tie­fen Schlaf.

Wie lan­ge der­sel­be ge­dau­ert, konn­te er spä­ter nicht an­ge­ben; er wuss­te nur, dass er durch ein Geräusch, das mit ihm in der Kam­mer war, auf eine jähe Art er­weckt wor­den sei. Und bald hör­te er deut­lich ein Keh­ren wie mit ei­nem schar­fen Reis­be­sen, das von der Rich­tung des Fens­ters her all­mäh­lich sich nach der Tie­fe der Kam­mer zu be­weg­te. Er rich­te­te sich auf und blick­te mit auf­ge­ris­se­nen Au­gen vor sich hin; die Kam­mer war fast hel­le vom Mond­schein; die eine Wand war ganz da­von be­leuch­tet; aber er ver­moch­te nichts zu se­hen als den völ­lig lee­ren Raum.

Plötz­lich, und ehe es noch ganz in sei­ne Nähe ge­kom­men, war al­les wie­der still. Er horch­te noch eine Wei­le und such­te sich ver­ge­bens einen Vers dar­auf zu ma­chen; end­lich, er­mü­det, wie er war, fiel er aufs Neue in einen fes­ten Schlaf.