Komplementäre Therapien bei Depression - Ingrid Kollak - E-Book

Komplementäre Therapien bei Depression E-Book

Ingrid Kollak

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Beschreibung

Die häufig gestellte Diagnose Depression erfordert eine genauere Betrachtung  Dieses Buch stellt Menschen vor, die unter Depressionen leiden. Sie erleben Panikattacken, Trauer und Wut, Angst vor dem Altern, Alkoholabhängigkeit.  Die meisten Betroffenen bekommen Medikamente gegen ihre Depressionen. Ohne genauere Betrachtung der Lebensumstände, Gewohnheiten, Erlebnisse usw. nehmen sie Beruhigungstabletten und Schlafmittel, Antidepressiva und Johanniskraut und wollen schnell wieder gesund werden. So leicht geht das leider selten. Oft gibt es Nebenwirkungen, Depressionen wiederholen sich, eine Medikamentenabhängigkeit tritt auf, langwierige Entzugstherapien werden erforderlich.  Behandlungsleitlinien bewerten die Wirksamkeit von Psychotherapien als sehr hoch. Was Psychotherapien beinhalten, wie sie vorgehen und worauf sie abzielen, wird am Beispiel der Systemischen Therapie, Kognitiven Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologischen Therapie, Klientenzentrierten Gesprächspsychotherapie und Familientherapie verdeutlicht.  Wie Betroffene aktiv ihre Behandlung gestalten können, um aus ihrer Depression herauszufinden, zeigen Beispiele aus der Entspannungs- und Körperarbeit, aus Tanz, Meditation und Psychoedukation, dem kreativen Schreiben, Übungsjournalen, Stimmungstagebüchern u.v.m.  Das Buch richtet sich an Fachleute aus der Ergo-, Physio-, Psychotherapie, Pflege und Medizin sowie an interessierte Betroffene und Angehörige. Es lädt ein, sich Standard- und komplementäre Therapien, wissenschaftliche Erkenntnisse und individuelle Erfahrungen anzusehen, um eigene Ansichten zu reflektieren und mehr Selbstsorge zu leben.  Aufbau und Inhalt  •Auslöser für Depressionen  •Krankheitserleben und Ursachenverständnis  •Standardtherapien, Studienergebnisse und Erfahrungsberichte  •Psychotherapien und ihre Vorgehensweisen  •Komplementäre Methoden in ihrer Vielfalt

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Ingrid Kollak

Komplementäre Therapien bei Depression

Fallgeschichten und Möglichkeiten der Selbstsorge

Unter Mitarbeit von

Celeste Peters (Model)

Arnd Kilian (Model)

Steven Kranz (Korrektur)

Komplementäre Therapien bei Depression

Ingrid Kollak

Programmbereich Gesundheitsberufe

Wissenschaftlicher Beirat Programmbereich Gesundheitsberufe

Sophie Karoline Brandt, Bern; Jutta Berding, Osnabrück; Heidi Höppner, Berlin; Heike Kubat, Feldbach; Christiane Mentrup, Zürich; Sascha Sommer, Bochum; Birgit Stubner, Regensburg; Ursula Walkenhorst, Osnabrück; Claudia Winkelmann, Berlin

Ingrid Kollak, Prof. Dr., Berliner Institut für gesundheitliche Arbeit (BIgA)

Wichtiger Hinweis: Der Verlag hat gemeinsam mit den Autoren bzw. den Herausgebern große Mühe darauf verwandt, dass alle in diesem Buch enthaltenen Informationen (Programme, Verfahren, Mengen, Dosierungen, Applikationen, Internetlinks etc.) entsprechend dem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes abgedruckt oder in digitaler Form wiedergegeben wurden. Trotz sorgfältiger Manuskriptherstellung und Korrektur des Satzes und der digitalen Produkte können Fehler nicht ganz ausgeschlossen werden. Autoren bzw. Herausgeber und Verlag übernehmen infolgedessen keine Verantwortung und keine daraus folgende oder sonstige Haftung, die auf irgendeine Art aus der Benutzung der in dem Werk enthaltenen Informationen oder Teilen davon entsteht. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.

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Anregungen und Zuschriften bitte an:

Hogrefe AG

Lektorat Gesundheitsberufe

z.Hd.: Barbara Müller

Länggass-Strasse 76

3012 Bern

Schweiz

Tel: +41 31 300 45 00

[email protected]

www.hogrefe.ch

Lektorat: Barbara Müller

Herstellung: Daniel Berger

Umschlagabbildung: KatarzynaBialasiewicz, GettyImages

Umschlag: Claude Borer

Satz: Matthias Lenke, Weimar

Format: EPUB

1. Auflage 2023

© 2023 Hogrefe Verlag, Bern

(E-Book-ISBN_PDF 978-3-456-96234-4)

(E-PUB-ISBN 978-3-456-76234-0)

ISBN 978-3-456-86234-7

https://doi.org/10.1024/86234-000

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Zitierfähigkeit: Dieses EPUB beinhaltet Seitenzahlen zwischen senkrechten Strichen (Beispiel: |1|), die den Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe und des E-Books im PDF-Format entsprechen.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1 Benjamin – Angst, Schlaflosigkeit und Midlife Krise

1.1 Angststörungen: Definitionen, Klassifikationen und Verbreitung

1.2 Psychisches Wohlbefinden, Krisenzeiten und Lebensgefühl

1.3 Beruhigungsmittel: Benzodiazepine, Z-Substanzen, Abhängigkeit und Entwöhnung

1.4 Kognitive Therapie, Kognitive Verhaltenstherapie

1.5 Unterschiedliche Lebensbereiche und ihre individuelle Bedeutung

1.6 Selbstsorge: Was beinhaltet ein gutes Leben? Midlife Krise – Chronos und Kairos

1.7 Das Übungsjournal

1.8 Atemübungen gegen Angstzustände

1.9 Körperübungen zur Entspannung

1.10 Mantra-Meditation

2 Hella – Trauer und Schuldgefühle

2.1 Lebensläufe sichtbar machen: Die Lebensereignisskala

2.2 Tiefenpsychologische Therapie

2.3 Therapeutisches Schreiben

2.4 Mittelschwere Depression: Definition und Symptome

2.5 Behandlungsleitlinien: Wirksame Psychotherapien und Pharmakotherapie

2.6 Johanniskraut: Nutzen und Nebenwirkungen

2.7 Selbstsorge: Trauerarbeit, Melancholie und Liebe

2.8 Multimodale Therapie

2.9 Dynamische Atmung

2.10 Körperübungen für Koordination, Stärke und Balance

2.11 Meditation in Bewegung

3 Selin – Unruhe, Panikattacken und Selbstwertprobleme

3.1 Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung – adulte ADHS

3.2 Symptome, Diagnostik und Klassifikation von ADHS im Erwachsenenalter

3.3 Systemische/Familientherapie (Teil 1) Ich-bin-Form und Tilgungen

3.4 Das Beziehungs-Selbst

3.5 Systemische/Familientherapie (Teil 2) Stärken-Schwächen-Profil und Selbstwertgefühl

3.6 Das soziale Beziehungsnetzwerk

3.7 ADHS und Depressionen

3.8 Methylphenidat (Ritalin)

3.9 Körperarbeit bei ADHS

3.10 Den Atem hören

3.11 Rotationsübungen für eine bessere Konzentration

3.12 Meditation und Körperdrehung

4 David – Alkoholabhängigkeit und Depression

4.1 Über Gewohnheiten

4.2 Gewohnheitsmäßiger Alkoholkonsum: Definition und Verbreitung

4.3 Alkoholkonsum als gescheiterte Selbstbehandlung psychischer Probleme

4.4 Phasen des Alkoholentzugs

4.5 Klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie

4.6 Antidepressiva: Wirkungen, Nebenwirkungen und Entwöhnung

4.7 Davids Blog und seine täglichen Spaziergänge mit Otto

4.8 Atemkräftigung

4.9 Vitalisierende Körperübungen

4.10 Tiefe Entspannung

5 Betty – Wut, Versagensangst und Stimmungsschwankungen

5.1 „Der sich und andere niederschlagende Mensch (Depression)“

5.2 Wut als „Vorzeigegefühlsproblem“ und die Wutskala

5.3 Wut auf Vergangenes und als Ausgleich geschehenen Unrechts

5.4 Diagnose: sensitiv paranoid, Definition, Misstrauen und Missverständnis

5.5 Diagnose: Bipolare Störung, Definitionen, Häufigkeit und Diagnostik

5.5.1 Definitionen Bipolarer Störungen

5.5.2 Häufigkeit der Diagnose einer bipolaren Störung

5.5.3 Diagnostik

5.6 Trialog, Erfahrungsberichte und Faszination an der Erkrankung

5.7 Medikamentöse Therapie: Lithium

5.8 Systemische Therapie, APOX-Technik, Stimmungstagebuch und Wunderfrage

5.9 Alleinerziehende Mütter und Depressionen

5.10 Familien und psychische Störungen

5.11 Entlastende Atmung

5.12 Gleichgewichtsübungen

5.13 Sensuelle Meditationsübungen

Anhang

Abkürzungsverzeichnis und Glossar

Über die Autorin

Sachwortverzeichnis

|9|Vorwort

Die Diagnose Depression hat viele Gesichter. Trauer, Unruhe und Wut können Emotionen sein, in denen sich eine Depression äußert. Angst vor dem Tod, Schuldgefühle oder Verlusterleben können Depressionen auslösen. Menschen fühlen sich aber auch einfach von Depression überfallen.

Anders als bei Patientinnen, die z. B. mit Brustkrebs diagnostiziert wurden und bei denen die Schwere ihrer Erkrankung nicht in Zweifel gezogen und die Ursache dafür nicht bei ihnen gesucht wird, ist genau dies bei der Diagnose Depression oft der Fall. Schnell fällt das Urteil, die Betroffenen seien selbst schuld, besäßen zumindest eine Mitschuld und könnten sich anders verhalten, weniger klagen oder mehr zusammenreißen. Auch zur Behandlung gibt es umfangreiche Belehrungen. Die Betroffenen sollten sich in Therapie begeben, überlegen, ob sie Tabletten nehmen oder ihre Krankheit kreativ wenden. Diese Aussagen deuten auf die unterschiedlichen Vorstellungen zu den Ursachen von Depressionen hin.

Es ist eine alte, philosophische Erkenntnis, dass sich das Schicksal anderer Menschen leichter ertragen lässt als das eigene. Leider berücksichtigen Menschen diese Erkenntnis zu wenig, urteilen schnell und verhalten sich wenig hilfreich und wohlwollend. Es wäre sicher schon förderlich, sich einer Wertung zu enthalten und mit Menschen, die unter Depressionen leiden, in Kontakt zu bleiben und sich durch ausbleibdende, rasche Verbesserungen nicht entmutigen zu lassen.

Wer professionell mit Betroffenen zu tun hat, steht vor der Aufgabe, eine Therapie zu entwickeln, die Patienten und Klientinnen weder sich selbst überlässt „Das müssen Sie selbst entscheiden“ noch bevormundet „Wir machen jetzt eine Therapie, die schon vielen geholfen hat“. Eine Versorgung jenseits von Überbehütung oder Vernachlässigung kann gelingen, wenn sie auf einer aufrechten Beziehung beruht, die in einem geschützten Umfeld aktuelles und breites Wissen nutzt und erprobte Therapien den individuellen Bedürfnissen anpasst. Dabei ist eine Offenheit für neue Ideen und Erfahrungen hilfreich, die über das eigene, bereits bekannte Repertoire hinausgehen.

Um eine Erweiterung der eigenen Praxis, um neue Methoden und Instrumente in der Behandlung von Depression geht es in diesem Buch. Professionelle, Interessierte und Betroffene sind angesprochen, Wissen und Techniken aus eigener Praxis und Erfahrung zu reflektieren, Neues kennenzulernen und praktisch einzusetzen.

Fallgeschichten werden wie ein Brennglas auf die Erkrankung der Depression gerichtet, um Kontexte und Bedingungen besser zu verstehen und die Chancen und Grenzen von Standards der Diagnosestellung und Therapie sowie von komplementären Angebote zu erkennen.

Die Grundlage bilden Interviews mit Betroffenen unterschiedlichen Alters, Geschlechts, sozialer Lebenslage sowie Krankheits- und Therapieerfahrungen. Die ersten Gesprächspartnerinnen waren Teilnehmerinnen einer Brustkrebsstudie, über die wiederum nach dem Schneeballprinzip |10|weitere von Depression betroffene Menschen gefunden wurden. Die Interviews wurden aufgezeichnet und zum Schutz der Beteiligten, aber auch zur besseren Veranschaulichung in fünf Fallgeschichten verdichtet. Auf diese Weise lassen sich viele Facetten der Krankheit zeigen und eine große Auswahl professioneller Angebote und spezifischer Körperübungen darstellen. Diese werden in ihrem theoretischen Kontext, aber auch in ihrer praktischen Anwendung in Diagnose, Therapie und Vorsorge erklärt. Die Instrumente und Übungen stammen aus Psychoedukation, Psychotherapie, Psychomotorik, Progressiver Muskelrelaxation, Qigong, Yoga sowie aus dem kreativen Schreiben und dem Fallmanagement.

Danksagung

Mein ganz herzlicher Dank geht an alle Interviewpartnerinnen und -partner, die mit mir über ihre depressive Erkrankung und ihre Diagnose- und Therapieerfahrungen gesprochen haben. Ebenso herzlich danke ich Celeste Peters und Arnd Kilian, die mir für die Fotos Modell gestanden haben. Nicht zuletzt danke ich Steven Kranz fürs Korrekturlesen.