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Das korrekte wissenschaftliche Arbeiten ist elementar für ein erfolgreiches und stressfreies Studium. Maximilian Hetsch fasst in diesem Buch alle wichtigen Methoden kompakt und leicht verständlich zusammen. So wird deine Haus-, Bachelor- oder Masterarbeit garantiert zum Erfolg: • Lies nur die ersten Seiten und deine Noten werden sich verbessern. Hier zeigt dir Maximilian Hetsch, wie Wissenschaften funktionieren. Wissen, das sich direkt in besseren Noten niederschlägt. • Wie du dir das Studentenleben leicht machst. Mit nützlichen Methoden zum Überwinden von Schreibblockaden, zum Halten von Vorträgen, zur Planung von Arbeiten und der Themenwahl macht dir der Autor das Studieren stressfrei. • Nie wieder Quellen-Chaos: Wie du gute von schlechten Quellen filterst, mit diesen richtig umgehst und Chaos vermeidest. • Und vieles mehr… Mit diesem Buch hast du alle wichtigen Infos: Schnell, übersichtlich und einfach zur fertigen Haus- oder Abschlussarbeit.
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Inhalt
Vorwort
Was bedeutet wissenschaftliches Arbeiten konkret?
Vom Ereignis bis zur Forschung – das ist Wissenschaft
Vor der Arbeit und während der Arbeit: Forschungsfrage finden oder erhalten, dann planen und strukturiert arbeiten
Wissenschaft im Wandel der Zeit: Heute regelgeleitet, aber nicht perfekt
Fazit
Literaturarbeit: Geeignete Quellen finden und richtig zitieren
Literaturarbeit ist Forschungsarbeit
Was zeichnet gute Literatur aus?
Zitation
Achtung, Plagiat!
Fazit
Empirische Arbeit
Qualitative und quantitative Datenerhebung
Fazit
Anfangen: Idee, Thema, Forschungsfrage
Ideen: Was sind sie und woher kommen sie?
Thema: Die strenge Konkretisierung der Idee
Forschungsfrage: Ausgangspunkt für Planung. Roter Faden. Beitrag zur Wissenschaft.
Fazit
Unterstützung suchen
Persönliche Betreuung an der Hochschule und externe Experten
Nützliche Software
Das Einreichen: Arbeit professionell binden lassen
Zusammenfassung
Aufbau der Arbeit
Es beginnt mit den formalen Vorgaben
Titelblatt
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis (optional)
Abbildungsverzeichnis (optional)
Arbeit an sich: Einleitung, Hauptteil, Schlussteil
Anhang (optional)
Literaturverzeichnis
Eidesstattliche Erklärung
Sonstige Bestandteile
Weiterführende Hinweise zur abweichenden Strukturierung und Vorgehensweise bei bestimmten Arten wissenschaftlicher Arbeiten
Über den Tellerrand der Wissenschaft hinaus: Sonstige Tipps und Tricks
Mentaler Support: Schreibblockaden und Aufschieben verhindern
Sukzessive vorankommen: Jeden Tag ein bisschen
Fazit
Schlusswort
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Quellen und weiterführende Literatur
Vorwort
Dass du dieses Buch liest, hat einen guten und fundierten Grund: Heutzutage sind Lehrveranstaltungen über das wissenschaftliche Arbeiten selten ein Bestandteil von Studiengängen. Die Ausnahme bilden Lehrveranstaltungen, die Dozenten in Eigeninitiative organisieren (vgl. Lück 2009, S. 1). Für dich bedeutet das, dass du die Methoden und Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens entweder in deinen Seminaren nebenbei lernen oder dir selbstständig erarbeiten musst. Die logische Folge: Zu der Herausforderung, in deiner Arbeit eine wissenschaftliche Fragestellung zu beantworten, gesellen sich Unklarheiten bezüglich des wissenschaftlichen Arbeitens. Einfacher wäre es für dich, wenn du vorher genau gelernt hättest, wie das wissenschaftliche Arbeiten funktioniert. In diesem Fall könntest du dich strukturierter und selbstsicherer der Anfertigung deiner Arbeit widmen.
Um diese Lücke zu füllen, ist dieser Ratgeber verfasst worden. Du liest ein Buch, das dich strukturiert an das wissenschaftliche Arbeiten heranführt. Dabei lernst du alles, was du brauchst, um die Anforderungen an das wissenschaftliche Arbeiten zu erfüllen. Ferner erfährst du, wieso es diese Anforderungen gibt und wie sich das wissenschaftliche Arbeiten im Laufe der Geschichte entwickelt hat – dieses Wissen motiviert: Wer weiß, wieso er etwas tut, wird es mit größerer Bereitschaft und konsequenter tun.
Das Ziel dieses Ratgebers lautet: Du sollst in die Lage versetzt werden, bei der Anfertigung deiner wissenschaftlichen Arbeit erfolgreich zu sein. Weil erfolgreiches wissenschaftliches Arbeiten nicht nur eine Frage der Erfüllung wissenschaftlicher Auflagen ist, sondern auch deiner eigenen Disziplin, Motivation und weiterer innerer Einflüsse, erhältst du im letzten Kapitel Ratschläge zur zielgerichteten und konsequenten Durchführung eines zuvor von dir festgelegten Zeitplans.
Von der Ideen- und Themenfindung über deine Planung und Literaturrecherche bis hin zur Abgabe deiner Arbeit: Dieser Ratgeber leitet dich sukzessive durch die gesamte wissenschaftliche Arbeit.
Was bedeutet wissenschaftliches Arbeiten konkret?
Das wissenschaftliche Arbeiten folgt festen Grundsätzen. Diese haben sich im Laufe der Jahrhunderte herauskristallisiert und dienen als Standard, um eine angemessene Forschungsqualität sicherzustellen. Ohne einheitliche Standards wäre es schwer, in weltweiten wissenschaftlichen Kreisen eine Einigkeit darüber zu erzielen, welches neu erforschte Wissen der Wahrheit entspricht. Schließlich besteht genau hierin das Ziel: Neues Wissen schaffen.
Wie dieses neue Wissen generiert wird, variiert u. a. mit den einzelnen Studienfächern und Fachgebieten. Beispielsweise dürfte es gut nachvollziehbar sein, dass die Methoden in der Mathematik andere sind als in der Psychologie. Die Mathematik arbeitet zahlengetrieben und widerspruchslos, während die Psychologie die emotionale und widersprüchliche menschliche Spezies zum Gegenstand ihrer Forschungen hat. Welche Methoden es in der Forschung gibt, wird dir in einem kurzen Überblick schon in diesem Kapitel vorgestellt. Der Fokus dieses Kapitels liegt jedoch nicht auf der Frage „Wie erforsche ich etwas?“, sondern auf der Frage: „Warum forsche ich auf die von Dozenten bzw. Prüfern geforderte Art und Weise?“
Dieses Kapitel dient der Transparenz und Motivation. Vielleicht kennst du es aus dem Studium oder noch aus der Schule: Manchmal stellst du dir die demotivierende Frage, warum du gewisse Dinge überhaupt lernen musst und welchen Nutzen sie haben. Würden alle Dozenten und Lehrer mit offenen Karten spielen und es erklären, wäre wohl mehr Bereitschaft und Konsequenz bei den Lernenden gegeben, den Anweisungen Folge zu leisten.
In diesem Kapitel wird mit offenen Karten gespielt. Erfahre, wieso das wissenschaftliche Arbeiten so ist, wie es ist, und wieso du den Richtlinien in und nach deinem Studium Folge leisten solltest.
Vom Ereignis bis zur Forschung – das ist Wissenschaft
Am Anfang, noch bevor die Menschheit die Wissenschaft klar als solche definiert hatte, stand das Ereignis. Menschen beobachteten gewisse Vorgänge in der Natur. Je sesshafter die Menschen wurden, umso mehr Beobachtungen konnten sie anstellen. Zu diesen Beobachtungen zählt beispielsweise die Kenntnis um die vier Jahreszeiten.
Beispiel
Die Menschen stellten in früheren Zeiten fest, dass es zu einem Wechsel der Jahreszeiten kam, der ihr Leben beeinflusste. Schon in der prähistorischen Zeit begannen sie damit, Bauwerke zu erbauen, die bei der möglichst genauen Bestimmung der Jahreszeiten helfen sollten. Diese Bauwerke sind als Kalenderbauten bekannt. Ein Beispiel für entsprechende Bauten sind bestimmte Kreisgrabenanlagen, ein weiteres Beispiel Steinkreise. Unter die Steinkreise fällt u. a. das berühmte Stonehenge aus der Jungsteinzeit, das sich im heutigen England befindet. Auffällig ist die astronomische korrekte Ausrichtung der Komponenten der Bauten, die eine kalendarisch genaue Bestimmung einzelner Tage ermöglichen.
Bevor diese Bauwerke entstehen und zu korrekten Jahreszeiten- und Tagesprognosen verhelfen konnten, mussten die Menschen forschen: Sie beobachteten, tauschten sich untereinander aus und bündelten das Wissen. Entweder aus purer Neugier oder weil es wirtschaftlich oder aus anderen Gründen für sie relevant war, stellten sich die Menschen hierzu die Forschungsfrage: „Wie können wir genau bestimmen, welche Jahreszeit wir gerade haben und wann die nächste beginnt?“
Das Ergebnis dieser Forschungsfrage und der darauf folgenden Forschungsarbeit waren Erfindungen wie z. B. die Kalenderbauten als Anlagen, die neues Wissen schafften. Durch einen Kalenderbau waren die Menschen imstande, die Jahreszeiten vorauszusagen und sich entsprechend vorzubereiten. Für den Winter konnten sie mehr Nahrungsreserven anlegen, vor Sommerbeginn mit dem Anbau bestimmter Nutzpflanzen beginnen.
Heute ist das wissenschaftliche Verfahren grundsätzlich nicht anders. Allerdings ist im Vergleich zu früher ein viel größerer Wissensschatz vorhanden, auf den dank der vielen Distributoren (u. a. Bibliotheken, Fernsehen, Internet) auch mehr Zugriffsmöglichkeiten bestehen. Außerdem ist die Wissenschaft als Disziplin klar definiert. Es bestehen feste Regeln, auf welche Art und Weise neues Wissen zu schaffen ist, damit dieses allgemein anerkannt wird. Zwei Merkmale prägen die Wissenschaft und dienen als Basis für die weiteren Inhalte dieses Buches. Anhand dieser beiden Merkmale kannst du außerdem deine eigene wissenschaftliche Arbeit im Hinblick darauf prüfen, ob sie den Anforderungen standhält.
Merkmal #1: Neues Wissen
Ziel der Wissenschaft ist es, neues Wissen zu generieren. Dies kann, wie im Beispiel von eben, einerseits in Form von Beobachtungen geschehen. Andererseits eignen sich Gespräche mit anderen Forschern, Versuche, Umfragen und weitere Methoden dazu. Das wissenschaftliche Arbeiten wird demnach durch die Anwendung von Forschungsmethoden praktiziert. Je nach Studienfach, Forschungsfrage und ggfs. Vorgaben deines Dozenten lassen sich einige Methoden zur Wissensgenerierung einsetzen und andere wiederum nicht. Ziel muss es sein, Methoden zu nutzen, die dazu beitragen, dass begründetes und sicheres Wissen geschaffen wird.
Hinweis!
Der Duden definiert den Begriff „Wissenschaft“ wie folgt: „(begründetes, geordnetes, für gesichert erachtetes) Wissen hervorbringende forschende Tätigkeit in einem bestimmten Bereich“. Diese Definition legt den Blickpunkt auf das Forschen, das ein Kernprozess des wissenschaftlichen Arbeitens ist.
Die Menge an möglichen Methoden hat mit der Entwicklung der Menschheit und der Wissenschaft zugenommen. Früher, als es noch kein Wissen über die Schwerkraft, Hebelwirkung oder andere physikalische Gesetze gab, mussten die Menschen experimentieren, um diese Phänomene zu ermitteln und das gewonnene Wissen an andere weiterzugeben. Heute gibt es zahlreiche Literatur, auf die du zurückgreifen kannst. Bei der Literaturarbeit greifst du auf bereits vorhandenes Wissen zurück. Auch kannst du aus der Literatur neues Wissen generieren, indem du das vorhandene Wissen aus mehreren Quellen nutzt, um eine noch nicht gestellte Forschungsfrage zu stellen und durch den Mix aus Quellen zu beantworten.
Falls du keine oder zu wenig Literatur zur Bearbeitung deiner Forschungsfrage findest, musst du selbst Versuche durchführen oder Daten durch Umfragen zusammentragen – diese sind zwei andere Methoden der wissenschaftlichen Arbeit. Auch in Bezug auf diese Methoden ist eine Entwicklung eingetreten. So hat z. B. die Digitalisierung die Möglichkeit geschaffen, Umfragen mittels Online-Erhebungen schneller und strukturierter durchführen zu können als früher über andere Kanäle.
Checkpoint #1
Die Literaturarbeit und das empirische Forschen – letzteres meint das eigenständige Sammeln von Daten – sind die beiden zentralen Forschungsmethoden beim wissenschaftlichen Arbeiten. Den beiden Methoden sind die nächsten zwei Kapitel des Buches gewidmet. Hierbei wird die Literaturarbeit zuerst erläutert, weil diese vom ersten Semester an relevant ist und die Basis des Lernens sowie Forschens bildet.
Merkmal #2: Regeln und Überzeugungen
Einige Personen stellen sich bei dem Begriff „Forschen“ die Wissenschaftler in ihren Kitteln bei der Durchführung von Experimenten im Labor vor. Auch der Geologe mit Messgeräten in Vulkangebieten und die Wissenschaftler der Raumfahrtbehörden sind populäre Beispiele für Forschende. Tatsächlich aber ist Forschung ein wesentlich weiter gefasster Begriff. Sofern die Recherche in Büchern oder die Durchführung von Umfragen gewissen Regeln folgt, handelt es sich hierbei ebenfalls um Forschungsarbeit.
Wenn die wissenschaftliche Recherche eine Recherche ist, die von den Regeln und Überzeugungen der Wissenschaft geleitet ist, dann sind neben der Literaturarbeit auch alle weiteren Vorgänge zum Erkenntnisgewinn, die genau diesen Regeln und Überzeugungen folgen, ein legitimer Teil des wissenschaftlichen Arbeitens. Wichtig ist dabei, dass alle Forschungsmethoden die folgende Hürde nehmen: Kann das generierte Wissen als gesichert erachtet werden? Anders gefragt: Ist mein Forschungsergebnis wahr?
Beispiel
Die Wahrheit zu finden und zu benennen, ist eine große Herausforderung, denn in einem abweichenden Kontext können Erkenntnisse, die in ihrem Ursprungskontext wahr waren, falsch sein. Deswegen ist Wahrheit in bestimmten Fällen eine Frage der Definition und Bedingungen. Willst du die Altersarmut in Deutschland einer näheren Überprüfung unterziehen, dann stellt sich die Frage, ab welchem monatlichen Einkommen eine ältere Person als arm gilt? Abgesehen vom monatlichen Einkommen können Personen ein Vermögen in Form von beispielsweise Immobilien und Edelmetallen haben: Wie fließt dieser Faktor in die Bewertung der Armut ein? Wahrheit ist relativ, denn sie bemisst sich an zahlreichen Faktoren. Folglich musst du die Forschungsfrage und die darin vorkommenden Begriffe genau definieren, um deine Forschung nachvollziehbar zu machen.
Weil Wahrheit relativ und somit eine Frage von Begleitumständen sowie diversen Einflussfaktoren ist, lebt die korrekte wissenschaftliche Arbeit von einer präzisen Definition der Forschungsfrage. Forschen kann in den seltensten Fällen durch die bloße Niederschrift einer Frage erfolgen. Wenn du Armut in irgendeiner Form untersuchst, wirst du diese immer definieren und diese Definition begründen müssen, ehe du deine Forschungsarbeit aufnimmst. Anderes Beispiel: Falls du eine repräsentative Umfrage durchführst, musst du begründen können, wieso ausgerechnet deine ausgesuchte Personengruppe sich eignet, um die größere Gesamtheit an Personen zu repräsentieren.
Die genaue Definition der Forschungsfrage ist bereits ein wesentlicher Teil der wissenschaftlichen Regeln. Diese Definition ist notwendig, um die weiteren wissenschaftlichen Vorgaben überhaupt einhalten zu können.
Vor der Arbeit und während der Arbeit: Forschungsfrage finden oder erhalten, dann planen und strukturiert arbeiten
Weil das wissenschaftliche Arbeiten strengen Anforderungen unterliegt, ist eine sorgfältige Planung der Arbeit alternativlos. Wie umfassend die Planung sein muss, variiert mit der Menge an Vorgaben durch deinen Dozenten. Dieser Prozess beginnt bereits vor der Forschungsarbeit, denn grundsätzlich musst du zunächst eine Forschungsfrage finden:
1. Du sammelst Ideen zu deiner Arbeit.
2. Aus den Ideen wählst du das passende Thema.
3. Passend zum Thema formulierst du die Forschungsfrage.
Diesen dreischrittigen Prozess in seiner Vollständigkeit wirst du zu Beginn deines Studiums möglicherweise selten durchführen müssen, weil das Thema oder die konkrete Forschungsfrage in den Anfangssemestern in der Regel oft vorgegeben werden. Es gilt hierbei die ungeschriebene Regel: Personen, die neu oder erst kurze Zeit im Studium sind, müssen weniger Eigenleistung bis zur Formulierung der Forschungsfrage oder Wahl eines Themas erbringen. Sie erlernen zunächst die korrekte Forschungsdurchführung an sich. Beispiel: Haus- und Seminararbeiten in den ersten Semestern haben sehr häufig eine vorgegebene Forschungsfrage oder ein vorgegebenes Thema. Doch Achtung: Es gibt Fälle, bei denen Studenten kein einziges Mal in ihrem gesamten Studium ein Thema oder eine Forschungsfrage vorgegeben wurde.
Spätestens bei Bachelorarbeiten sollte eine eigenständige Themenwahl auf Vorschlag der Studierenden möglich sein (vgl. Lück & Henke 2009, S. 5). Häufig muss mit fortschreitendem Studium sogar eine Themenwahl und Formulierung der Forschungsfrage in kompletter Eigenleistung erfolgen. So zeigst du mit Fortschreiten deines Studiums, dass du nicht nur in der Durchführung der Forschung dazulernst, sondern auch in der Lage bist, für die Wissenschaft relevante Themen zu identifizieren und entsprechend zu bearbeiten.
Checkpoint #2
Dieser Kreativitätsprozess von der Ideensammlung über die Wahl eines Themas bis hin zur Festlegung auf eine Forschungsfrage wurde zu flott erklärt? Keine Sorge, denn im vierten Kapitel – nachdem zunächst die Literaturarbeit und die empirische Arbeit vorgestellt wurden – wirst du mit zahlreichen Tipps und Anleitungen in den Kreativitätsprozess eingewiesen.
Durch sorgfältige Planung absichern und eine gute Vorarbeit leisten
Fakt ist, das die konkrete Vorgabe eines Themas oder sogar einer Forschungsfrage für deine wissenschaftliche Arbeit den gesamten Prozess der Planung vereinfacht, weil es dir das eigenständige Sammeln von Ideen erspart und du aus den Ideen im Anschluss keine Themen konkretisieren musst. Bei Vorgabe eines Themas formulierst du lediglich eine passende Forschungsfrage.
Gesetzt dem Fall, dass eine Forschungsfrage gefunden bzw. vorgegeben wurde, kann der Planungsprozess der wissenschaftlichen Arbeit beginnen. Dieser Prozess hat mindestens die folgenden Aspekte zu umfassen:
•Zusammenstellung und Bewertung möglicher Untersuchungsmethoden: Wie kann ich forschen, um die Forschungsfrage wahrheitsgemäß zu beantworten? (z. B. Literaturauswahl, Eignung bestimmter Datenerhebungsverfahren)
•Planung der jeweiligen Untersuchung: Was muss ich bei den einzelnen Untersuchungsmethoden beachten? (z. B. Qualität der Literatur, Auswahl von Personen für repräsentative Umfragen)
•Überlegungen zur Durchführung des theoretischen Teils: Welchen wissenschaftlichen Hintergrund hat meine Arbeit und wieso ist die jeweilige Forschungsfrage relevant? (sollte bei selbstständiger Formulierung der Forschungsfrage schon vorher klar sein; Anm.)
•Überlegungen zur Durchführung der Untersuchung: Wie genau führe ich eine Untersuchung durch? (z. B. Online-Datenerhebung, Interviews)
•Planung der Datenauswertung und Anfertigung der schriftlichen Arbeit: Mit welchen Verfahren werte ich die Daten aus und wie strukturiere ich die schriftliche Arbeit?
Wenn du sichergehen willst, dass deine Arbeit eine möglichst hohe Qualität haben wird, beginnst du mit den Planungen und der Arbeit möglichst früh. Zudem bietet es sich an, nach der Fertigstellung der Arbeit noch ausreichend Zeit zu haben, um die Arbeit einige Wochen oder zumindest Tage liegen zu lassen und später Korrektur zu lesen. Einige Zeit nach der Fertigstellung der Arbeit fallen beim Korrekturlesen häufig Aspekte auf, die unter Zeitdruck oder unmittelbar nach der Fertigstellung der Arbeit nicht bemerkt werden.
Eine minutiöse Planung der wissenschaftlichen Arbeit führt dazu, dass du noch vor Beginn deiner Forschung verlässlich einschätzen kannst, ob du überhaupt imstande bist, die gesamte Arbeit im vorgegebenen Zeitraum zu bewerkstelligen. Solltest du merken, dass es zeitlich eng wird, bietet sich ein Wechsel oder eine Änderung der Forschungsfrage an – falls das möglich ist. Wenn du dir sicher bist, die Arbeit in der vorgegebenen Zeit bewerkstelligen zu können, hilft dir die Planung, weil sie dir den Rahmen vorgibt, um deine Arbeit strukturiert durchzuführen.
Erster Überblick über die Strukturanforderungen
Die strukturellen Anforderungen schlagen sich in den Vorgaben zum Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit nieder. In dem Inhaltsverzeichnis spiegelt sich letzten Endes nichts anderes wider als der in den Stichpunkten oben beschriebene Planungsprozess. Zunächst ein Überblick über die Grundstruktur:
• Einleitung
• Theoretische Fundierung
• Durchführung der Untersuchung
• Fazit (Diskussion und Ausblick)
Diese Struktur bedeutet nicht, dass du diese Punkte in dieser Form so ins Inhaltsverzeichnis aufnimmst. Die Aufzählung ist lediglich so zu verstehen, dass diese Punkte aufeinanderfolgen. Dabei kann die theoretische Fundierung beispielsweise in die Einleitung eingebunden werden, denn sie dient keinem anderen Zweck als dem, zu erklären, wieso die Forschungsfrage erörtert wird und wissenschaftlich bedeutend ist. Es ist also ein Punkt, der deckungsgleich mit den Überlegungen zur Durchführung des theoretischen Teils aus dem vorigen Abschnitt ist. Hier beantwortest du also die Frage: Welchen wissenschaftlichen Hintergrund hat meine Arbeit und wieso ist die jeweilige Forschungsfrage relevant?
Checkpoint #3
Die Erklärung der Struktur klingt kompliziert?