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Kraft und Glaube
Heinz Flischikowskis Gedichte, die er selbst mit dem Begriff „Underground-Lyrik“ überschreibt, geben sowohl Einblicke in sein eigenes Leben, spiegeln aber auch fiktive Szenen wider und zeichnen ein umfassendes und buntes Bild der Vielfalt und der Facetten seiner Themen.
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Kraft und Glaube
Meine Gedichte, die ich mit dem Begriff „Underground-Lyrik“ überschreiben würde, geben sowohl Einblicke in mein eigenes Leben, spiegeln aber auch fiktive Szenen wieder und zeichnen ein umfassendes und buntes Bild der Vielfalt und der Facetten meiner Themen.
Heinz Flischikowski
Kraft und Glaube
Copyright: © Heinz Flischikowski, 2016 – publiziert von
telegonos-publishing
www.telegonos.de (Haftungsausschluss und Verlagsadresse auf der website)
Cover: © Gosbert Stark, Kalligrafie und Grafik-Design
http://www.kalligrapho.de/
Kontakt zum Autor:
http://www.telegonos.de
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jegliche Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig.
ISBN-13: 978-3741226359
Herstellung und Vertrieb: BoD – Books on Demand, Norderstedt
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im
Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
KRAFT 1
Der wahre Grund
deiner Freude
und überschwänglichen Zärtlichkeit
lag sicher nicht
auf dem Grund der zweiten Flasche
Asti Spumante
und nach einigen Monaten
konnte ich sehen
was wir da angerichtet hatten
"Fühlst Du es, Schimansky?"
fragtest du mich
und dein Blick war vorsichtig
denn du wusstest
wo ich herkomme
und du kanntest
meine Geschichte
Ich legte vorsichtig
meine Hand
auf deinen Bauch
und ich berührte
und spürte dich
und das
was wir Leben nennen
und als es dann
schließlich kam
und schrie
und starb
weil es die Kraft nicht hatte
blieb uns nur Ohnmacht
und
Asti Spumante
KRAFT 2
Wir konnten uns noch so anstrengen
wir haben es nicht geschafft
Wir haben sie in Uniformen gepresst
und ihnen ihren Willen geraubt
wir haben sie beritten
beschnitten
geschlagen
ertragen
in ihrer Art
die nur sie zu leben wissen
Wir haben ihnen von Kindheit an
Kultur aufgezwungen
dass sie verstehen
wenn wir gehen
sie schutzlos
und unmündig sind
Wir forderten Söhne
für unsere Throne
und kam nur Weib
aus ihrem Leib
so straften wir sie
Wir haben sie
manipuliert
stranguliert
ihren Drang nach Entfaltung
massakriert
wir haben sie
gesteinigt
geschächtet
verbannt
und verbrannt
welch Glück
und welch Segen
sie blieben
am Leben
und tanzten
im Regen
KRAFT 3
Ich kam durch Zufall
in diese Hafenkneipe
und der Typ in der Ecke
sah schon ziemlich angeschlagen aus
Er hing an einem Sauerstoffgerät
und trug eine Augenklappe
"Wer bist Du und was treibt Dich hierher?"
sagten zwei unnatürlich rote Lippen zu mir
während ich an der Theke
die Getränkekarte studierte
"Schimansky, ich komme von der Westküste."
Ich gab dem Wirt ein Zeichen
und deutete mit dem Zeigefinger auf die Lady
deren Augen strahlten
als der Wirt ihr einen Longdrink vor ihre üppigen Brüste stellte
"Ein schöner Name"
säuselte sie
und fühlte meinen Bizeps
"Bist Du überall so kräftig, Schimansky?"
kicherte sie und ihr linkes Auge rollte zur Seite