Laruna's Traumreise - Gesa Goldammer - E-Book

Laruna's Traumreise E-Book

Gesa Goldammer

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Beschreibung

Die kleine Fee Laruna wird während eines Sturms vom Wind über das Meer geblasen und landet dabei fast im weit geöffneten Schnabel eines heran nahenden Albatros. Entkräftet kann sie sich auf seinen Rücken retten und wird von dem imposanten Seevogel in Sicherheit gebracht. Sie landet auf einer Insel, umgeben von Wald und Wiesen und lernt dabei die unterschiedlichsten Tierarten kennen. Mit Hilfe der Wald- und Wiesenbewohner gelingt es Laruna, sich ein neues Heim einzurichten und sie erlebt dabei allerhand Hilfsbereitschaft. Zum Dank plant Laruna ein großes Fest, zu dem sie alle neu gewonnenen Freunde einlädt. Sie erläutert dabei liebevoll und detailgetreu die unterschiedlichsten Fähigkeiten und Eigenheiten der Tiere und schafft in einer sich oft fremden Vielfalt an Arten ein harmonisches und freundschaftliches Miteinander.Das Buch ist u.a. als Vorlesebuch für Kinder ab 5 Jahren geeignet. Die Sachverhalte in Larunas Traumreise werden kindgerecht beschrieben. Die Geschichte hat ein offenes Ende und lädt zum Nachdenken ein. Sie und Ihr Kind erwartet in diesem Buch: Eine fantasievolle, bildhafte und wortreiche Geschichte zu folgenden Themen: anderen Mut machen, auf eigene Stärken vertrauen, eigenes Potential entfalten und Achtsamkeit für die Natur. Die Geschichte verdeutlicht, dass jedes Lebewesen einzigartig und speziell ist und seinen Platz in der Welt hat.

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Seitenzahl: 68

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1: Eine lange Reise

Kapitel 2: Hildchen

Kapitel 3: Was sich in der Umgebung so alles tut

Kapitel 4: Die alte Spinne Eulalia

Kapitel 5: Neue Wohnung gesucht

Kapitel 6: Rosella, die Modeschöpferin

Kapitel 7: Laruna wird eingekleidet

Kapitel 8: Ein Fest wird vorbereitet

Kapitel 9: Anton, der Igel

Kapitel 10: Rosalinde

Kapitel 11: Ein Fest, wie es der Wald noch nie gesehen hat

Kapitel 1: Eine lange Reise

Vor langer, langer Zeit, als die Menschen noch zu Fuß gingen oder sich vom Bauern mit dem Pferdewagen in die große Stadt mitnehmen ließen, als sie ihre bescheidenen Häuser noch mit Kerzen und kleinen Laternen erhellten, also vor wirklich sehr langer Zeit, lebte eine winzige Fee in einem Holzstapel hier bei uns am Waldrand. Sie war so groß wie dein kleiner Finger und das war wirklich nicht sehr groß für eine Fee. Sie kam von sehr weit her. Sie war eine Fremde, die hier bei uns im Wald gestrandet war.

Ein furchtbarer Sturm hatte die uralten Bäume umgeknickt und den Feenwald verwüstet, und das winzige Wesen war von Orkanböen gepackt und weit hinaus aufs offene Meer geschleudert worden. Am Anfang hatte die Fee noch versucht dem Sturm zu trotzen und sich mit dem Wind treiben zu lassen, aber dann war ihr Flügel eingerissen und jetzt konnte sie sich nur noch mühsam in der Luft halten. Wenn sie nicht bald an Land käme, würde sie in den hoch aufschäumenden Wellen jämmerlich versinken.

Tief in ihre trübsinnigen Gedanken versunken, übersah sie den gewaltigen Albatros, der voller Vorfreude auf einen leckeren Happen, mit weit aufgerissenem Schnabel geradewegs auf sie zu kam.

„Pfui Teufel“, rief er und spuckte sie angewidert wieder aus. „Klebrige Zuckerstange, was ist das denn?“ Verdutzt sah er die Fee mit großen Augen an. „Bitte, bitte tu mir nichts“ sagte die kleine Fee ängstlich. „Ich bin eine Fee und schmecke dir ganz bestimmt nicht." „Igittigitt, buh, das habe ich schon gemerkt“, sagte er und schüttelte sich. „Ich hatte dich für eine dicke, leckere Fliege gehalten. Wo kommst du denn her?" fragte er erstaunt. „Ich komme aus dem Land der Feen. Es gab einen entsetzlichen Sturm und dann hat mich der Wind mit aufs Meer gerissen, und jetzt tut mein Flügel so weh, ich kann nicht mehr richtig fliegen und ich finde bestimmt nie mehr nach Hause zurück.“

Zu ihrem Schreck fing sie an zu weinen. Feen können eigentlich gar nicht weinen, und das überraschte sie noch mehr und dann konnte sie gar nicht mehr aufhören zu weinen. „Na komm, Zuckerschnute" sagte der Albatros beruhigend. „Hör auf zu weinen, ich bin doch auch hier und jetzt sind wir schon zu zweit. Steig auf meinen Rücken, ich nehm dich ein Stück mit.“

Dankbar kletterte die kleine Fee auf den Rücken des Albatros, hielt ihre winzigen Ärmchen fest um seinen Hals geschlungen und schmiegte sich in das warme Gefieder des riesigen Vogels. Sie merkte erst jetzt wie erschöpft und müde sie war, sein Federkleid war so weich und warm, dass ihr die Augen schon fast von alleine zufielen, und sie hörte nicht mehr zu, wie der Albatros von seiner Heimat erzählte, und wie kalt es dort war. Sie kuschelte sich noch tiefer in die weichen Daunenfedern und ruckzuck war sie eingeschlafen. Nach einer kleinen Weile öffnete sie ihre Augen und fühlte sich gleich ein wenig besser.

„Wie heißt du eigentlich?“ fragte sie ihn. „Ich habe keinen anderen, zusätzlichen Namen. Ich bin nur ein Albatros.“ Die kleine Fee war bestürzt. „Oh, das ist aber traurig, keinen Namen zu haben. Wie rufen dich denn deine Freunde?“ „Freunde? Ich habe keine Freunde, ich bin immer alleine unterwegs, da ruft mich niemand." Das war ja noch trauriger als sich Laruna gedacht hatte. „Ich heiße Laruna“, sagte sie. "Meine Feenschwestern nennen mich auch Glöckchen, weil ich so viele Glöckchen an meinen Flügeln habe.“ Im Sturm aber waren alle ihre Laruna abgerissen worden, nur eins hing noch einsam an einem Zipfel ihres rechten Flügels. „Na da musst du dir wohl bald einen neuen Namen ausdenken“, sagte der Albatros nachdenklich, nachdem er einen Blick auf ihren Flügel geworfen hatte.

Es dämmerte bereits, der Himmel wurde schnell dunkler, und ein Platz an dem sie die Nacht verbringen konnten, war nicht in Sicht. Der Sturm hatte mittlerweile an Stärke nachgelassen, aber zwischen den eisigen Windböen durch die dunkle Nacht zu fliegen wollte sich Laruna lieber nicht vorstellen. „Schau mal, da vorne“, sagte der Albatros, „da ist ein Schiff! Da können wir uns ausruhen.“

Laruna sah nur endloses Wasser. Aber ein Albatros der übers Meer flog, konnte sicher besser sehen als eine Fee, die in Wäldern und Wiesen zu Hause war. Sie flogen noch eine Weile der untergehenden Sonne entgegen, dann entdeckte auch Laruna ein Haus das auf dem Wasser schwamm, mit einem hohen Schornstein aus dem dicker, grauer Rauch quoll. Das also war ein Schiff. Laruna hatte noch nie ein Schiff gesehen, und beugte sich weit vor, um alles genau anzusehen. Der Albatros hielt unbeirrt den Kurs bei, und Laruna dachte, dass sie wohl beide gleich in den Schornstein fallen würden und kniff vorsichtshalber beide Augen fest zusammen und drückte sich eng an den Hals des großen Vogels. Aber da war er auch schon einmal, zweimal um den Schornstein geflogen und schlingernd auf einem kleinen Sims unterhalb der dicken Rauchwolke gelandet. „Hier sind wir sicher", sagte er, „Sie kennen mich schon, ich fahre manchmal ein paar Tage mit ihnen." Die Menschen auf dem Schiff schauten zu ihnen hinauf, und schwenkten johlend ihre Mützen. Zur Begrüßung ließ der Albatros sein schauerliches Gekrächze hören.

Drei Tage und Nächte blieben sie auf dem Schiff und ließen sich von den immer wieder aufbrausenden Windböen ordentlich durchpusten. Laruna war froh, hier geschützt rasten zu können und kam bald wieder zu Kräften. Aufmerksam beobachtete sie, was unten auf dem Schiff vor sich ging. Der Albatros flog ab und zu geradewegs auf die Wellen zu, verschwand im Wasser und tauchte mit einem Fisch im Schnabel wieder auf. „Magst du auch was?“, fragte er, aber Laruna schüttelte sich. Kalter, glitschiger Fisch, das war nichts für sie! „Morgen wirst du Land sehen!" krächzte der Albatros. „Und dann finden wir bestimmt auch was zu essen für dich und du kannst dich nach einem neuen Zuhause umsehen.“

„Wo ist denn dein Zuhause?“, fragte Laruna den Albatros neugierig, denn sie überlegte schon die ganze Zeit, wie ihr neues Zuhause aussehen sollte. Auf jeden Fall wollte sie in einem großen, lichten Wald wohnen, so wie sie es gewohnt war und so kalt wie hier sollte es auch nicht sein. Und dann hoffte sie auch andere Feen zu treffen, denn Feen sind ein lustiges Völkchen, sie machen alles gemeinsam, sind ständig guter Dinge und pausenlos in Bewegung.

Der Albatros hatte lange über ihre Frage nachgedacht. „Ich fliege mal hierhin und da hin, dann wieder dorthin und bleibe da, wo es mir gefällt. Nur zu warm werden darf es nicht, ich bin ja ein Polarvogel.“ „Wenn du mich mal besuchen kommst, darfst du bei mir wohnen!“ sagte Laruna voller Mitgefühl. Kein Zuhause zu haben war für sie eine schreckliche Vorstellung. Der Albatros bedankte sich freundlich, fragte sich aber im Stillen, wie er bei seiner Größe wohl in eine kleine Feenwohnung passen sollte.

Bald kam Land kam in Sicht und es dauerte nicht lange, bis das Schiff in den Hafen fuhr und an der Kaimauer festmachte. Die beiden schauten interessiert zu, wie das Schiff entladen wurde und der Albatros erklärte der kleinen, wissbegierigen Fee geduldig alles, was sie wissen wollte. Nachdem sie eine Weile zugeschaut hatten, lud er Laruna auf seinen Rücken und sie flogen los, um die Gegend zu erkunden. „Dort hinten bei den Bergen soll es sehr schön sein, hat mir mal jemand erzählt." „Warst du auch schon mal da?“ „Nein", erwiderte der Albatros. „Aber ich könnte dich ein Stück begleiten, dann sehe ich auch gleich wo du wohnen wirst.“