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Kinder und ihre kleine Welt bilden den Angelpunkt, um den sich die Verse dieses Bändchens drehen. Sie wachsen mit den Seiten mit, aus dem "Bettstattl" heraus, hinein in Schule und Berufswelt. Am Ende der Sammlung steht mit dem "Lehrbua" ein kleiner Erwachsener.
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Seitenzahl: 22
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ANNI KRAUS
TIROLERMUNDARTGEDICHTE
UNIVERSITÄTSVERLAG WAGNER · INNSBRUCK
3. AuflageCopyright © 1985 by Universitätsverlag Wagner, Erlerstraße 10, A-6020 InnsbruckHomepage: www.uvw.atE-Mail: [email protected]
Illustrationen von Hedwig Zum Tobel
ISBN 978-3-7030-0915-0
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder in einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
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Der weite Weg
’s erste Zahndl
Im Bettstatt!
’s Lullele
’s erste Schritt!
Wenn’s Zeit isch
Schutzengele
Der Daumenlutscher
’s Hannele
Der Winter
Der Luller
Die Rodl
’s Engele
Mei Mohreie
Da Wöituntagong
’s Büabl
’s Seppele
’s Poppele
D’ Schuach
’s Wegkreuz
’s Mariedl
’s Joggele
’s Nasei
Der Poppnwagn
’s Fackl
Versteckelets
’s Kennzoachn
Der Lötze
Die kloane Flötnspielerin
d’Neuigkeit
Der Facklzug
Unta Gschwista
Beim Nachtgebet
’s Loch
Es brinnt
’s Balleie
Drei Küahlan und a Hüaterbua
Palmlattn
Da’ Bua
Nachbarskinder
D’r Spöick
Auf Allerheilign
Oas oda ’s onda
Der Jüngste
’s Vaterunser
’s Tröpfl
’s Schüachal
Hanseie im Gras
Hollermandl
’s Dianai
Die Schürpn
’s Füxl
Der Lehrer
Die Hetz
Der Lehrbua
Alle nicht besonders gekennzeichneten Gedichte sind in der Innsbrucker Mundart verfaßt.
„Bischt a Müadsack, Büabl. —
Schaug, wia langsam waxt dös Rüabl
da im Ackerl in der Sunnen.
So muascht ebn ’n Poppele
a die Zeit vergunnen.
Es hat an’ weitn Weg
und muaß über boaehe Zäun,
es kimmt nit überall durch
und a nit überall ein.
Oft hat’s koa Liachtl in der Nacht,
muaß wartn, bis die Sunn aufwacht;
und am End muaß ’s durch die ganze Weitn
über an’ Regnbogn reitn
oder mit die Muggn fliagn!
Jo Büabl, miar richtn holt derweil die Wiagn
und vielleicht schreit’s gar schun bald ums Haus.
Aber nacher lass’ miar ’s rummer aus!”
Der Hiasl hat a Zahndl kriagt, —
kemmts alle schaugn glei!
Jetz spreizt er ’s Mäulele grad auf
und lachn tuat er frei!
Schneaweiß luagt ’s außer, stark und gsund,
a Wunder ischs wohl gar,
so über Nacht a Zahndl kriagn,
a Wunder, ganz gwiß wahr.
Und wia sie alle schaugn und schrein,
sagt der Ahnl still danebn:
„I hatt’ wohl a oa Zahndl stiahn,
aber — ’s löschte ischs holt ebn.”
Fidi-widi-geigele,
es hockt in an’ Steigeie
ebbas Kloans drein.
Dös kratzt wia a Katzl,
singt olm ’s gleiche Gsatzl
und woaß nit aus und ein.