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Reclams "Fremdsprachen-Lektüreschlüssel" folgen dem bewährten Aufbau- und Darstellungsprinzip der Lektüreschlüssel zur deutschen Literatur. Sie beziehen sich auf den fremdsprachigen Originaltext (wenn möglich in Reclams Roter Reihe), sind aber auf Deutsch verfasst und unterstützen ebenso die Lektüre der deutschen Übersetzung. Eine "Checkliste" enthält Aufgaben zur Verständniskontrolle in der Fremdsprache. Unter dem Darstellungstext stehen Übersetzungshilfen und Schlüsselbegriffe in der Fremdsprache, um die Bearbeitung dieser Aufgaben und ein fremdsprachiges Referieren über das Werk zu erleichtern. Lektüreschlüssel erschließen einzelne literarische Werke. Um eine Interpretation als Zentrum gruppieren sich 10 wichtige Verständniszugänge: * Erstinformation zum Werk * Inhaltsangabe * Personen (Konstellationen) * Werk-Aufbau (Strukturskizze) * Wortkommentar * Interpretation * Autor und Zeit * Rezeption * "Checkliste" zur Verständniskontrolle * Lektüretipps mit Filmempfehlungen * Raum für Notizen Fürst Macbeth, von seiner Frau angestachelt, erschlägt König Duncan, um selbst den Thron von Schottland zu besteigen. Er verstrickt sich in sein Schicksal und versucht, durch blutige Tyrannei seine Position zu sichern. Ein beispielloses Spektakel von Machtgier, Verführung und Mord. Macbeth ist Shakespeares kürzeste, konzentrierteste und eingängigste Tragödie.
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Seitenzahl: 93
William Shakespeare Macbeth
Von Andrew Williams
Reclam E-Books
Reclam
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© 2013 Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart
Satz und e-book-Konvertierung: pagina GmbH, Tübingen
Made in Germany 2013
RECLAM, UNIVERSAL-BIBLIOTHEK und
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der Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart
ISBN 978-3-15-960242-4
ISBN der Buchausgabe 978-3-15-015433-5
www.reclam.de
ISBN 978-3-15-960242-4
Shakespeares Macbeth ist eine vielschichtigepsychologische Studie des Bösen, die mit Hexen, mit Bluttaten, Wahnsinn und Selbstmord aufwartet. Im Vergleich zu den anderen großen Tragödien Shakespeares wie Hamlet, Othello oder King Lear ist Macbeth in vieler Hinsicht ein relativ unkompliziertes Drama. Es ist eines der kürzesten Dramen Shakespeares – etwa halb so lang wie Hamlet –, es hat keine nennenswerte Nebenhandlung und kann sogar ohne Pausen aufgeführt werden.
Macbeth wurde wahrscheinlich 1606 geschrieben und ist somit ein Spätwerk Shakespeares. Erst 1623 – siebzehn Jahre nach der Erstaufführung und sieben Jahre nach Shakespeares Tod – wurde der Text in einer gedruckten Ausgabe festgehalten.1 Wahrscheinlich hätte Shakespeare kein Drama über SchottlandShakespeare und Schottland geschrieben, wäre nicht 1603 der schottische König James VI. als James I. auch König von England geworden. Die Theatertruppe, für die Shakespeare seit 1594 gearbeitet hatte, »The Chamberlain’s Men«, wurde mit der Krönung James I. zu »The King’s Men«. In Macbeth schlägt sich dieses besondere Verhältnis zum König sowohl im historischen Stoff als auch in den vielen Anspielungen auf das aktuelle politische Geschehen nieder.
Zur Gestaltung des historischen Stoffes griff Shakespeare auf Raphael Holinsheds Chronicles zurück, in denen über die Herrschaft von Duncan und Macbeth (1034–57) berichtet wird; aber er weicht auch erheblich von dieser Vorlage ab. Shakespeares Macbeth ist schon unmittelbar nach seiner Krönung ein Tyrann, während die historische Figur, von der Holinshed berichtet, zehn Jahre lang friedlich und umsichtig regierte; Shakespeares Duncan ist wiederum tugendhafter als die inkompetente und nachlässige Figur der Chronicles. Auch die Hexen sind weitgehend Shakespeares eigene Erfindung.
Macbeth hat auf Schauspieler und Regisseure schon immer eine große Faszination ausgeübt. Die vielen Bluttaten, die Konzentration auf die psychischen Folgen des Mordens und das Walten dunkler Kräfte haben dazu geführt, dass es unter Schauspielern UnglückMacbeth und der Aberglaube bringen soll, auch nur den bloßen Namen des Stückes zu erwähnen. In Theaterkreisen sagt man stattdessen – sofern man sich als Eingeweihter zu erkennen geben möchte – »The Scottish Play«; und wer außerhalb eines Theaters so leichtsinnig ist, Zeilen aus Macbeth zu zitieren, sollte sofort etwas unternehmen, um die Gefahr zu bannen. Bekannte Methoden sind z.B. dreimal um das Theatergebäude zu gehen oder als eine Art Gegenmittel ebenso viele Zeilen aus einer Komödie Shakespeares zu zitieren wie man es in seinem Leichtsinn gewagt hat, aus »The Scottish Play« wiederzugeben. Das alles ist zwar bloß Aberglaube und auch zum Teil altehrwürdige Tradition, spiegelt aber das Beunruhigende und Unheimliche wider, das mit den vielen entsetzlichen Taten und deren Folgen für die Psyche der Hauptfigur einhergeht.
Shakespeares Macbeth besteht aus fünf Akten, die insgesamt neununddreißig Szenen umfassen. Das Geschehen spielt im 11. Jahrhundert in Schottland und England.
1. Bei Donner und Blitz treffen sich unter freiem Himmel drei Hexen. Sie reden von einer Schlacht, nach der sie sich wieder treffen wollen – noch vor Sonnenuntergang –, um mit Macbeth zu sprechen.
2. Im Lager des schottischen Königs Duncan empfängt dieser einen verwundeten Kapitän, der von den tapferen Taten Macbeths beim Kampf gegen den Rebellen Macdonald berichtet. Macbeth habe Macdonald getötet und Angriffe der Norweger abgewehrt. Der Edelmann Rosse tritt auf und berichtet, Macbeth habe den norwegischen König sowie den Verräter Cawdor besiegt. Duncan spricht das Todesurteil für Cawdor aus; Macbeth soll dessen Titel erhalten und ist künftig »Thane of Cawdor« (ein Thane ist Mitglied des Adels und erhält vom König Land und Privilegien).
3. Die Schlacht, bei der Macbeth in so eindrucksvoller Weise seine Tapferkeit bewies, ist nun vorbei. Auf der Heide grüßen die drei Hexen den vorbeireitenden Macbeth, der mit Banquo unterwegs ist. Die erste Hexe nenntDie Prophezeiungen der Hexen Macbeth bei seinem aktuellen Titel, »Thane of Glamis«; die zweite grüßt ihn als »Thane of Cawdor« (obwohl Macbeth von seinem neuen Titel noch nichts weiß); die dritte schließlich sagt, zu seinem größten Erstaunen, er werde bald König sein. Auch für Banquo haben sie eine Prophezeiung: Er selbst werde niemals König, wohl aber seine Nachkommen. Macbeth möchte mehr erfahren, doch die Hexen verschwinden. Rosse und Angus treten auf und überbringen nun die Neuigkeit, dass Macbeth vom König Duncan der Titel des »Thane of Cawdor« zugesprochen worden sei. Macbeth, erstaunt, dass sich die Prophezeiung der Hexen bereits zum Teil erfüllt hat, denkt schon jetzt an die ErmordungErste Mordgedanken des Königs.
4. In Duncans Palast zu Forres berichtet sein Sohn Malcolm vom Tod des alten Thane of Cawdor, der kurz vor der Hinrichtung seinen Verrat tief bereut habe. Duncan heißt Macbeth und Banquo willkommen und ernennt seinen Sohn Malcolm zum Prinzen von Cumberland und somit zum Thronfolger. Duncan will Macbeth in Inverness besuchen, wohin Macbeth eilt, um seine Frau über den bevorstehenden hohen Besuch zu informieren, im Bewusstsein, dass er nun sowohl Duncan als auch den Thronfolger Malcolm beseitigen muss, sollte sich die Prophezeiung der Hexen erfüllen.
5. Lady Macbeth liest einen Brief von ihrem Mann, in dem er von der Begegnung mit den Hexen berichtet. Sie weiß, dass ihn sein Gewissen womöglich am zügigen Handeln hindern wird, und will ihn zum Mord an Duncan ermutigen. Ein Diener überbringt die Nachricht der baldigen Ankunft Duncans. Lady Macbeth Lady Macbeths Beschwörungbeschwört dunkle Mächte, auf dass sie unweiblich werde und somit grausam genug, um sich an Duncans Ermordung zu beteiligen. Bei Macbeths Ankunft drängt sie ihn dazu, sich zu verstellen, und verspricht ihrerseits, das Nötige zu tun.
6. Duncan ist bei seiner Ankunft in Inverness, wo Lady Macbeth ihn willkommen heißt, vom Anblick der Burg angetan. Seine Söhne Malcolm und Donalbain sowie andere Edelmänner, darunter auch Macduff, begleiten ihn.
7. Während Duncan die Abendmahlzeit einnimmt, reflektiert Macbeth über das Verbrechen, das er bald um seiner Machtgelüste willen begehen wird. Als Lady Macbeth erscheint, verwirft er das Vorhaben, den König zu töten. Indem sie seine Männlichkeit in Frage stellt, bringt sie ihn jedoch dazu, sein Ziel weiter zu verfolgen. Sie hat vor, Duncans Kämmerer betrunken zu machen, so dass sie als die Täter gelten werden.
1. Es ist nach Mitternacht. Banquo und sein Sohn Fleance treffen auf Macbeth. Banquo spricht die Prophezeiungen der Hexen an, doch Macbeth will zu einem späteren Zeitpunkt darüber reden. Macbeth wartet auf den Glockenschlag Lady Macbeths, der als Zeichen dienen soll, dass der Zeitpunkt gekommen ist, Duncan zu ermorden. Vor sich sieht Macbeth auf einmal einen Dolch schweben, dessen Klinge zunächst sauber, aber dann blutbefleckt ist. Der Dolch führt ihn zu Duncans Kammer. Die Glocke läutet; Macbeth geht ab, um den Mord zuDer Königsmordbegehen.
2. Lady Macbeth, die vorher Duncans Kämmerer mit Drogen betäubt und deren Dolche als Werkzeuge für Macbeth hingelegt hat, wartet angespannt auf die Rückkehr ihres Mannes. Er kehrt zurück, entsetzt über die begangene Tat und voller Ängste. Er hört eine Stimme, die ihn zur ewigen Schlaflosigkeit verdammt. In den Händen hält er noch die blutigen Dolche. Lady Macbeth fordert ihn dazu auf, die Dolche zurückzubringen, doch Macbeth weigert sich, an den Schauplatz des Mordes zurückzukehren. Lady Macbeth bringt die Dolche selbst in Duncans Kammer. Macbeth glaubt, seine Hände nie wieder sauber zu bekommen, und ängstigt sich, weil es am Südeingang der Burg klopft. Lady Macbeth kehrt zurück und führt Macbeth davon, um ihn zu waschen und umzuziehen.
3. Auch der betrunkene Pförtner wird durch das Klopfen gestört. Nach einer kurzen Phantasie, er bewache nicht Macbeths Burg, sondern die Höllenpforten, lässt er Macduff und Lennox herein und erörtert vor diesen in derber, aber witziger Weise die Wirkung des Alkohols auf den Menschen. Macbeth tritt auf und begleitet Macduff, der den König wecken soll, zu Duncans Tür. Lennox beschreibt die vergangene Nacht, in der eine unheimliche Atmosphäre geherrscht habe. Macduff kehrt von der Kammer des Königs zurück und berichtet von Duncans ErmordungDie Entdeckung des Mordes. Er weckt den ganzen Haushalt. Macbeth und Lennox begeben sich in die Kammer. Banquo, Lennox, Malcolm und Donalbain erfahren von Duncans Tod und auch davon, dass Macbeth die beiden anscheinend schuldigen Kämmerer getötet habe, als er mit Lennox die Kammer betrat. Macbeth erklärt, sein gerechter Zorn habe sein Urteilsvermögen getrübt; Lady Macbeth fällt in Ohnmacht. Banquo fordert die anderen dazu auf, sich zu kleiden und zu bewaffnen. Malcolm und Donalbain, die Söhne des ermordeten Königs, bleiben zurück und beschließen zu fliehen, denn sie glauben sich auch gefährdet.
4. Rosse erörtert mit einem alten Mann einige unnatürliche, unheilvolle VorkommnisseDie Natur im Aufruhr. So habe eine Eule einen Falken erlegt, und Duncans Pferde hätten sich gegenseitig angegriffen und zerfleischt. Macduff berichtet von der Vermutung, die beiden Kämmerer seien von den flüchtigen Söhnen Malcolm und Donalbain bezahlt worden, um Duncan zu töten. Da Malcolm und Donalbain geflohen sind, fällt die Regentschaft an Macbeth, der nach Scone gereist ist, um gekrönt zu werden. Duncans Leiche ist nach Colmhill gebracht worden, wo sie beigesetzt werden soll. Rosse will der Krönung beiwohnen; Macduff will nach Hause nach Fife.
1. Banquo verdächtigt Macbeth des Mordes an Duncan, denn er weiß, dass die Prophezeiungen der Hexen somit erfüllt worden sind. Er macht sich nun seinerseits Hoffnungen, dass sich die letzte Prophezeiung erfüllt und dass seine Nachkommen einmal regieren werden. Der neue König Macbeth, der zusammen mit Lady Macbeth, Lennox und Rosse hereintritt, lädt Banquo zu einem feierlichen Abendessen ein und fragt ihn, ober er am Nachmittag mit seinem Sohn Fleance ausreiten