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Leonie ist jetzt schon sechs Jahre alt und gehört nun gar nicht mehr zu den ganz kleinen Kindern, worauf sie sehr stolz ist. Sie wollte schon immer lieber zu den Großen gehören. Wenn man groß ist, dann darf man und kann man mehr Sachen machen, als wenn jeder in einem nur das kleine, süße Mädchen sieht. Bei den Kleinen meinen die meisten Erwachsenen, dass man ständig auf sie aufpassen muss. Vieles ist verboten, da es angeblich zu gefährlich ist. Erwachsene trauen den Kleinen viel zu wenig zu. Und das ist falsch, denn auch wenn man klein ist, kann man schon so viele Dinge selber tun. Man muss es einfach nur probieren dürfen. Nur haben das die Erwachsenen einfach noch nicht kapiert. Das ärgert Leonie manchmal.
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Veröffentlichungsjahr: 2018
Leonies Traumreise
Eine Reise in ein fernes Land
Kurzgeschichte
von
Yvonne Bordt
Herausgeber: Franz von Soisses
Lektorat: Cornelia von Soisses
Zeichnungen: Yvonne Bordt
Copyright © 2015
Soisses Verlag
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Leonie ist jetzt schon sechs Jahre alt und gehört nun gar nicht mehr zu den ganz kleinen Kindern, worauf sie sehr stolz ist. Sie wollte schon immer lieber zu den Großen gehören. Wenn man groß ist, dann darf man und kann man mehr Sachen machen, als wenn jeder in einem nur das kleine, süße Mädchen sieht. Bei den Kleinen meinen die meisten Erwachsenen, dass man ständig auf sie aufpassen muss. Vieles ist verboten, da es angeblich zu gefährlich ist. Erwachsene trauen den Kleinen viel zu wenig zu. Und das ist falsch, denn auch wenn man klein ist, kann man schon so viele Dinge selber tun. Man muss es einfach nur probieren dürfen. Nur haben das die Erwachsenen einfach noch nicht kapiert. Das ärgert Leonie manchmal.
Immer noch bezeichnen viele Leute Leonie als süß. Was sie ja auch wirklich ist – mit ihren langen braunen Haaren und ihren dunklen Augen und den kleinen Grübchen. Und sie hat auch schon so viele Dinge gelernt, sodass Mama und Papa oft ganz stolz auf sie sind. Das sagen sie ihr auch immer wieder und darüber ist Leonie dann ganz glücklich.
Obwohl sie erst in ein paar Wochen in die Schule kommt, kann sie schon lesen und rechnen. Lesen ist eigentlich eine ganz einfache Sache. Sobald sie es raushatte und alle Buchstaben des Alphabets kannte und wusste, dass man sie einfach nur verbinden muss, war das gar kein Problem mehr. Leonies Mutter hat ihr viel vorgelesen und ihr einfach immer wieder erklärt, wie das funktioniert. Und irgendwann hat es dann geklappt. Seitdem liest sie alles, was nach Wörtern aussieht. Ob auf einem Schild in der Stadt oder der Verpackung ihres Lieblingsmüslis oder im Fernsehen, in Zeitungen, Büchern … überall steht ja irgendetwas drauf. Man kann unheimlich viel dabei lernen und muss nicht dauernd erst nachfragen. Leonie war schließlich schon immer sehr neugierig und wollte alles ganz genau wissen.
Natürlich ist es immer noch schön, wenn Papa oder Mama ihr abends vor dem Einschlafen eine Geschichte vorlesen. Doch manchmal schnappt sie sich nun auch einfach ein Buch und liest selbst. Das ist so toll!
Jetzt ist sie schon sehr gespannt auf die Schule. Sie ist neugierig auf ihre Lehrerin und die ganzen Mitschüler, die in ihre Klasse kommen. Ein paar von den Jungs kennt sie schon aus dem Kindergarten. Doch das ist nur ein kleiner Teil. Die meisten kennt sie noch gar nicht.
Bald ist es so weit, es dauert gar nicht mehr lange. Mama und Leonie haben zusammen schon die Einladungen für ihr Schulanfangsfest gebastelt und Leonie hat sie verteilt. Es kann also losgehen. Die Schultüte ist fertig und einen wunderschönen Schulranzen hat sich Leonie auch schon aussuchen dürfen. Er ist pink und ganz viele Schmetterlinge sind darauf. Genau den hatte sie sich gewünscht.
Noch drei Wochen Ferien hat Leonie jetzt, die sie zu Hause verbringt. Papa hat Urlaub und Mama muss arbeiten. Aber Mama kommt ja mittags auch nach Hause. Und außerdem findet Leonie es auch schön, einfach mal Zeit mit ihrem Papa zu verbringen. Denn der muss sonst immer so lange arbeiten, dass er kaum Gelegenheit hat, um mit Leonie zu spielen. Wenn, dann meist nur am Wochenende.
Aber Leonie hat schließlich auch immer jede Menge zu tun. In ihrem Zimmer hat sie so viele Spiel- und Malsachen, dass es ihr nur sehr selten einmal langweilig wird. Außerdem tröstet sie dann ihr liebstes Kuscheltier, ihren Hasen Knuddi. Sie braucht ihn nur am Ohr zu kraulen und schon geht es ihr besser. Er ist so kuschelig, dass sie ihn fast überallhin mitnimmt. Er ist so alt wie sie. Vielleicht ein bisschen älter, denn er war schon da, als sie als Baby zu Hause eingezogen ist. Sie hat ihn von ihrer großen Schwester bekommen und seitdem schläft sie nie ohne ihn ein.
Knuddi ist nicht nur ein Kuscheltier. Er ist ihr bester Freund und immer für sie da. Sie kann super mit ihm reden und er hört ihr immer gerne zu. Auch wenn sonst mal niemand Zeit für sie hat, Knuddi nimmt sie sich immer. Und das ist gut so. Denn manchmal sind alle so beschäftigt, dass keiner mit ihr spielen will und das macht sie traurig und sauer.