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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, , Veranstaltung: Altes Testament Einleitung, Sprache: Deutsch, Abstract: Gen 1-2: Benötigte Arbeitszeit: 130 min. Gott ist der Schöpfer des ganzen Universums (Gen 1,1). Jeder Mensch (und auch jedes Tier und jede Pflanze) ist ein Geschöpf Gottes, es existiert nur, weil Gott es so wollte (vgl. Gen 1,11-12.20-22.24-28). Er ist der Höhepunkt der Schöpfung, denn Gott bezeichnet die Schöpfung erst dann als „sehr gut“, als der Mensch erschaffen war (Gen 1,31). Vorher war die Schöpfung nur „gut“ gewesen (Gen 1,21). Schon bei der Schöpfung hat Gott dafür Sorge getragen, dass der Mensch weiter existieren kann, indem er ihn mit Nahrung versorgte (vgl. Gen 1,29; 2,9). Der Mensch steht in absoluter Abhängigkeit von Gott. Hätte Gott ihn nicht ins Leben gerufen, würde er nicht existieren, würde Gott ihn nicht mit Nahrung versorgen, hätte er keine Überlebenschance. Der Mensch bekam von Gott den Auftrag, den Garten Eden „zu bebauen und ihn zu bewahren“ (Gen 2,15). Auch wenn wir Menschen nicht mehr im Garten Eden leben, so halte ich diesen Auftrag noch immer für aktuell. Er ruft mich zu einem ökologisch verantwortlichen Umgang mit der Natur auf. Auffällig ist der sprachliche Kontrast zwischen den beiden Schöpfungsberichten. Der erste Teil (Gen 1,1-2,4a) ist fast wie ein Gedicht gestaltet. Bestimmte sprachliche Wendungen tauchen immer wieder auf, z. B. „Und Gott sprach“ oder „Es wurde Abend, und es wurde Morgen“. Gott erschafft hier nur durch sein Wort. Im zweiten Schöpfungsbericht dagegen erscheint Gott wie ein Handwerker, der seine Modelle formt (vgl. die Verben „machte“ [Gen 2,4b], „bildete“ [V. 7], „hauchte“ [V. 7], „pflanzte“ [V. 8], „setzte“ [V. 8]). Sehr faszinierend finde ich das Fresko von Michelangelo Buonarroti in der Sixtinischen Kapelle (siehe Deckblatt), auf dem dargestellt ist, wie der göttliche Funke von Gott auf den Menschen überspringt. Während Gott sich ausstreckt, um den Menschen zu erreichen, liegt Adam recht entspannt und lässig auf dem Boden, als sei es ihm völlig egal, ob der göttliche Funke zu ihm überspringt oder nicht. Ich finde, hier kommt die Gleichgültigkeit vieler Menschen Gott gegenüber deutlich zum Ausdruck. Fragen, die mich zum Text bewegen: 1. Warum hat Gott nicht alles sofort erschaffen? Hat er es nicht gekonnt? Aber er ist doch allmächtig! Es muss also einen anderen Grund dafür geben. Vielleicht wollte Gott uns mit diesem Arbeitsrhythmus ein Beispiel geben, wie auch wir unser Leben gestalten sollen: im Wechsel von sechs Tagen Arbeit und einem Ruhetag (vgl. Ex 31,15). [...]
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