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In einer Welt, die von Informationen überflutet ist, wird die Fähigkeit, schnell und effizient zu lesen, immer wertvoller. Mit "Lesen in Lichtgeschwindigkeit" führt Robert T. Gut Sie Schritt für Schritt in die Kunst des Speedreadings ein – eine Technik, die es Ihnen ermöglicht, Ihre Lesegeschwindigkeit drastisch zu erhöhen, ohne das Textverständnis zu opfern. Dieses Buch bietet Ihnen nicht nur die Grundlagen des Speedreadings, sondern auch fortgeschrittene Methoden, um Ihre Lesegewohnheiten zu optimieren und Ihre kognitiven Fähigkeiten zu stärken. Egal, ob Sie ein Anfänger oder bereits ein fortgeschrittener Leser sind, Sie werden Techniken und Strategien entdecken, die Ihnen helfen, Bücher, Artikel und Berichte in einem Bruchteil der üblichen Zeit zu erfassen. Lernen Sie, wie Sie mit einfachen Übungen die Subvokalisierung überwinden, Ihr peripheres Sehen trainieren und mentale Blockaden abbauen. Erfahren Sie, wie moderne Technologien und wissenschaftlich fundierte Methoden Ihr Leseverhalten revolutionieren können. "Lesen in Lichtgeschwindigkeit" ist mehr als nur ein Ratgeber – es ist ein unverzichtbares Werkzeug für alle, die ihre Effizienz steigern und gleichzeitig die Freude am Lesen wiederentdecken möchten.
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Seitenzahl: 225
Robert T. Gut
Lesen in Lichtgeschwindigkeit
Wie Sie Ihre Lesegeschwindigkeit und Ihr Textverständnis vervielfachen
Speedreading, oft auch als Schnelllesen bezeichnet, ist die Praxis, geschriebene Inhalte schneller zu lesen, als es die durchschnittliche Lesezeit zulässt, und dabei das Verständnis und die Behaltensleistung nicht zu beeinträchtigen. Das Konzept des Speedreadings hat eine faszinierende Geschichte und eine breite Palette an Anwendungen in der heutigen Informationsgesellschaft.
Die Anfänge des Speedreadings
Die Geschichte des Speedreadings lässt sich bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts zurückverfolgen. Einer der ersten begrifflichen Ansätze des Speedreadings wurde von Evelyn Wood, einer amerikanischen Lehrerin, in den späten 1950er Jahren populär gemacht. Wood bemerkte, dass sie das Lesetempo erheblich steigern konnte, indem sie die Augenbewegungen und die Handkoordination optimierte.
Sie entwickelte daraufhin eine Methode, die als "Evelyn Wood Reading Dynamics" bekannt wurde. Diese Methode basierte auf der bewussten Kontrolle der Augenbewegungen und der Vermeidung der Subvokalisierung (das stille Mitsprechen der Wörter im Kopf), um die Lesegeschwindigkeit zu erhöhen.
In den 1960er Jahren etablierte sich das Speedreading weiter, als Präsident John F. Kennedy bekannt gab, dass er regelmäßig Schnelllesetechniken anwandte, um den Informationsfluss zu bewältigen. Dies führte zu einem erheblichen Popularitätsschub und einem verstärkten Interesse an Speedreading-Techniken.
Entwicklung und Verfeinerung
Im Laufe der Jahrzehnte haben sich die Techniken und Methoden des Speedreadings weiterentwickelt und verfeinert. In den 1970er und 1980er Jahren wurde das Speedreading durch wissenschaftliche Studien und technologisch unterstützte Trainingsmethoden ergänzt. Durch die Verwendung von Computern und speziellen Leseprogrammen konnten Anwender ihre Lesegeschwindigkeit und ihr Verständnis in kontrollierten Umgebungen verbessern.
Beispielsweise hat die US Air Force in den 1970er Jahren untersucht, wie Bulletins und Berichte schneller gelesen werden können. Studien ergaben, dass die Integration von Technologien wie Tachistoskope, die Schriftzeichen in hoher Geschwindigkeit projizieren, die Lesegeschwindigkeit und Aufmerksamkeitsfähigkeit verbessern.
Die Rolle der kognitiven Psychologie
Ein wesentlicher Faktor in der Entwicklung des Speedreadings spielte die kognitive Psychologie. Diese Disziplin untersuchte, wie das Gehirn beim Lesen Informationen verarbeitet. Erkenntnisse aus der kognitiven Psychologie wiesen darauf hin, dass traditionelle Lesemethoden, wie langsames und lineares Lesen, nicht immer die effizienteste Art des Informationserwerbs darstellen.
Eine wichtige Entwicklung war die Entdeckung, dass das menschliche Gehirn in der Lage ist, Informationen in "Chunks" aufzunehmen – kleinen Informationseinheiten, die gleichzeitig verarbeitet werden können. Diese Erkenntnisse führten zur Entwicklung von Techniken, die darauf abzielten, größere Informationsmengen in kürzerer Zeit aufzunehmen, ohne die Textkohärenz zu verlieren.
Moderne Ansätze und Technologien
Heute ist Speedreading zu einer gut erforschten und weit verbreiteten Praxis geworden. Mit der zunehmenden Verfügbarkeit von E-Books, Online-Artikeln und anderen digitalen Lesemedien haben sich die Techniken des Speedreadings weiter diversifiziert. Moderne Technologien wie Eye-Tracking-Software und spezielle Speedreading-Apps ermöglichen es, individuelle Lesegewohnheiten zu analysieren und zu optimieren.
Darüber hinaus haben sich mehrere anerkannte Programme und Kurse etabliert, die umfassende Trainings- und Feedbacksysteme bieten. Diese Programme kombinieren oft traditionelle Lesemethoden mit innovativen Ansätzen, um die Lesegeschwindigkeit und das Verständnis zu maximieren. Ein Beispiel dafür ist die "Shannon Speed Reading" Methode, die kognitive Techniken und spezielle Übungen verwendet, um die synaptische Verarbeitungsgeschwindigkeit im Gehirn zu erhöhen.
Die Bedeutung des Speedreading heute
In der modernen Welt, in der die Informationsmenge exponentiell wächst, hat Speedreading an Relevanz gewonnen. Es ist nicht nur ein Werkzeug zur Effizienzsteigerung, sondern auch eine Methode zur Minderung von Stress, der durch die Informationsflut und die ständige Verfügbarkeit von Daten und Nachrichten entsteht. Menschen aus verschiedenen Berufsfeldern – von Akademikern über Geschäftsleute bis hin zu Studenten – profitieren von den Techniken des Speedreadings, um ihre Leseleistung zu verbessern und Zeit effizienter zu nutzen.
Die Fortschritte in der kognitiven Neurowissenschaft haben darüber hinaus gezeigt, dass regelmäßiges Speedreading-Training positive Auswirkungen auf das Gehirn haben kann, einschließlich der verbesserten Fähigkeit zur Mustererkennung, gesteigerter Verarbeitungsgeschwindigkeit und erhöhter geistiger Flexibilität. Dies unterstreicht die Bedeutung des Speedreadings nicht nur als Lesetechnik, sondern auch als kognitives Trainingstool.
Abschluss
Die Definition und Geschichte des Speedreadings verdeutlichen, dass es sich um eine dynamische und sich ständig weiterentwickelnde Praxis handelt. Von den Anfängen in den 1950er Jahren bis zu den hochentwickelten Techniken und Technologien von heute hat Speedreading eine bemerkenswerte Reise hinter sich. Diese Entwicklung zeigt, wie Speedreading in unserer modernen, schnellen und informationsreichen Welt zu einem unverzichtbaren Werkzeug geworden ist, das weit über das einfache Lesen hinausgeht und tiefgreifende kognitive Vorteile bietet.
Unsere Fähigkeit zu lesen und Informationen aufzunehmen ist ein faszinierender und komplexer Prozess, der in seiner ganzen Tiefe oft unterschätzt wird. Um die Mechanismen und Techniken des Speedreadings vollständig zu verstehen und zu beherrschen, ist es essenziell, einen genauen Blick auf die Physiologie des Lesens zu werfen. Dieses Unterkapitel bietet einen umfassenden Einblick in die Art und Weise, wie unser Gehirn Informationen verarbeitet, und legt damit die Grundlage für die weiterführenden Techniken des Speedreadings.
Das Zusammenspiel von Augen und Gehirn
Beim Lesen arbeiten unsere Augen und unser Gehirn in einem präzisen Zusammenspiel. Die Augen sind das Werkzeug, mit dem wir gedruckten Text in visuelle Informationen umwandeln. Diese Informationen werden dann über den Sehnerv an das Gehirn weitergeleitet. Es handelt sich hier um einen hochkomplizierten Prozess, bei dem biochemische und elektrische Signale eine entscheidende Rolle spielen.
Unsere Augen bewegen sich in kleinen, ruckartigen Bewegungen, den sogenannten Sakkaden, über den Text. Zwischen diesen Sakkaden gibt es kurze Pausen, Fixationen genannt, während derer das Gehirn die aufgenommenen Informationen verarbeitet. Laut Rayner (1998) dauert eine durchschnittliche Fixation etwa 200-250 Millisekunden, während eine Sakkade in ungefähr 20-40 Millisekunden abläuft.
Der Weg der Information: Vom Auge ins Gehirn
Sobald die Augen die Buchstaben aufnehmen, werden diese visuellen Reize in elektrische Signale umgewandelt, die durch den Sehnerv an das Gehirn weitergeleitet werden. Im Gehirn erfolgt dann eine Umwandlung der visuellen Informationen in bedeutungstragende Einheiten, wie Wörter und Sätze.
Der primäre visuelle Cortex im Okzipitallappen des Gehirns ist die erste Station dieses Prozesses. Hier werden grundlegende visuelle Reize verarbeitet, wie Kontraste und Konturen. Die Informationen gelangen anschließend in den sogenannten ventralen Pfad, der für die Erkennung von Objektformen und -identitäten verantwortlich ist. Dies ermöglicht es, Buchstaben und Wörter zu identifizieren.
Zusammen mit dem dorsalen Pfad, der für die räumliche Orientierung und Bewegungswahrnehmung zuständig ist, werden die erfassten Informationen schließlich in den linken inferioren Temporallappen weitergeleitet, der für die semantische und lexikalische Verarbeitung zuständig ist (Dehaene et al., 2002). Hier wird die Bedeutung der Wörter entschlüsselt und in den Kontext der vorhergehenden und nachfolgenden Wörter, Sätze und Absätze eingefügt.
Neurale Netzwerke und Sprachverarbeitung
Die unterschiedlichen Informationsverarbeitungsbereiche des Gehirns sind über ein beeindruckendes Netzwerk von Nervenfasern verbunden. Ein herausragendes Beispiel ist das „Arcuate fasciculus“, eine Faserbahn, die das Broca-Areal, welches für die Sprachproduktion zuständig ist, mit dem Wernicke-Areal, das für das Sprachverständnis verantwortlich ist, verbindet. Durch diese Verbindungen können wir gesprochene und geschriebene Sprache sowohl verstehen als auch artikulieren.
Laut einer Studie von Friederici (2011) zeigen sowohl das Broca- als auch das Wernicke-Areal erhöhte Aktivität, wenn wir komplexere syntaktische Strukturen und semantische Feinheiten lesen. Dieses Zusammenspiel ermöglicht es uns, nicht nur die Bedeutung einzelner Wörter, sondern auch die grammatikalischen und semantischen Beziehungen zwischen ihnen zu verstehen.
Die Rolle des Arbeitsgedächtnisses
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Informationsverarbeitung beim Lesen ist das Arbeitsgedächtnis. Das Arbeitsgedächtnis ist für die vorübergehende Speicherung und Manipulation von Informationen zuständig, was uns ermöglicht, längere Sätze und komplizierte Textpassagen zu verstehen.
Baddeley und Hitch (1974) postulierten ein Modell des Arbeitsgedächtnisses, das aus verschiedenen Komponenten besteht, darunter die phonologische Schleife, das visuell-räumliche Notizbuch und die zentrale Exekutive. Beim Lesen eines Textes spielt insbesondere die phonologische Schleife eine entscheidende Rolle, da sie die phonologischen (lautlichen) Repräsentationen der gelesenen Wörter speichert und ermöglicht, sie im Kontext des Satzes und des gesamten Textes zu verstehen.
Automatisierung und Leseflüssigkeit
Interessanterweise benötigt unser Gehirn einen gewissen Grad an Automatisierung der Lesefähigkeiten, um effizient und flüssig lesen zu können. Dies bedeutet, dass das Erkennen von Wörtern und das Verständnis ihrer Bedeutung mit zunehmender Leseerfahrung fast automatisch erfolgen sollte.
Laut der „Dual-Route Cascaded Model“ (Coltheart et al., 2001) nutzt das Gehirn zwei parallele Verarbeitungswege: den lexikalischen Weg, der für die direkte Erkennung von Wörtern verantwortlich ist, und den nichtlexikalischen Weg, der verwendete Phoneme und Grapheme zueinander zuordnet. Bei geübten Lesern verläuft die Verarbeitung überwiegend über den lexikalischen Weg, was eine schnellere Erkennung und Interpretation der Wörter ermöglicht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Lesen ein komplexer und vielschichtiger Prozess ist, bei dem visuelle Reize in bedeutungsvolle sprachliche Einheiten umgewandelt werden. Die effiziente Nutzung unserer kognitiven Ressourcen und die Fähigkeit, neuronale Netzwerke zu optimieren, sind Schlüsselkomponenten, die es ermöglichen, das Lesetempo erheblich zu steigern – eine Fähigkeit, die wir im weiteren Verlauf dieses Buches mithilfe von Speedreading-Techniken vertiefen werden.
Quellen:
Rayner, K. (1998). "Eye movements in reading and information processing: 20 years of research." Psychological Bulletin, 124(3), 372-422.
Dehaene, S., Cohen, L., Sigman, M., & Vinckier, F. (2005). "The neural code for written words: A proposal." Trends in Cognitive Sciences, 9(7), 335-341.
Friederici, A. D. (2011). "The brain basis of language processing: From structure to function." Physiological Reviews, 91(4), 1357-1392.
Baddeley, A. D., & Hitch, G. J. (1974). "Working memory." Psychology of Learning and Motivation, 8, 47-89.
Coltheart, M., Rastle, K., Perry, C., Langdon, R., & Ziegler, J. (2001). "DRC: A dual route cascaded model of visual word recognition and reading aloud." Psychological Review, 108(1), 204-256.
Bevor wir uns den technischen Aspekten des Speedreading widmen, ist es unerlässlich, die grundlegenden Lesegewohnheiten zu verstehen, die den Großteil der Leser betreffen. Diese Gewohnheiten sind oft tief verwurzelt und schwer zu ändern, aber ein erster Schritt zur Verbesserung des Lesetempos ist das Bewusstsein für die eigenen Lesegewohnheiten und ihre Auswirkungen.
Eine der häufigsten und zugleich problematischsten Lesegewohnheiten sind Rücksprünge und Regressionen. Regression ist das Zurückspringen im Text, weil der Leser den Inhalt nicht verstanden hat oder nicht sicher ist, ob er ihn richtig erfasst hat. Diese Rücksprünge unterbrechen den Lesefluss erheblich und verlangsamen das Lesetempo. Laut einer Studie von Paul Saenger liegen die meisten Regressionsbewegungen zwischen 10 und 15 Prozent des gesamten Lesevorgangs, was eine beträchtliche Zeitverzögerung darstellt (Saenger, "Space Between Words: The Origins of Silent Reading", 1997).
Subvokalisierung bezeichnet das stille Mitsprechen der Wörter beim Lesen. Diese Gewohnheit ist zwar hilfreich beim Erlernen der Sprache, kann jedoch das Lesetempo drastisch reduzieren. Subvokalisierung begrenzt die Lesegeschwindigkeit oft auf die Sprechgeschwindigkeit, die bei durchschnittlich 150 bis 250 Wörtern pro Minute liegt. Im Gegensatz dazu kann das visuelle Erfassen von Wörtern ohne Subvokalisierung Geschwindigkeiten von 400 bis 700 Wörtern pro Minute ermöglichen (Carver, "Towards a Theory of Reading: The Causal Model of Reading", 1990).
Die Augenbewegungen spielen eine entscheidende Rolle beim Lesen. Ein geübter Leser macht zwischen 7 und 9 Fixationen pro Zeile, während unerfahrene oder langsame Leser bis zu 12 oder mehr Fixationen benötigen. Je mehr Fixationen, desto langsamer das Lesetempo. Trainierte Speedreader hingegen üben ihre Augen so, dass sie mit weniger Fixationen und sogar mit peripherem Sehen größere Textblöcke abdecken können (Rayner et al., "Eye Movements in Reading and Information Processing: 20 Years of Research", 1998).
Das Vorwissen über ein Thema hat einen erheblichen Einfluss auf das Lesetempo und das Verständnis. Leser, die wenig bis gar kein Vorwissen über das Thema haben, neigen dazu, langsamer zu lesen und häufiger zu revidieren, da sie mehr mentale Ressourcen aufwenden müssen, um neue Informationen zu integrieren. Umgekehrt können Leser mit umfassendem Vorwissen schneller und effektiver lesen, da ihnen der Kontext und die Terminologie bereits vertraut sind.
Viele Leser haben die Gewohnheit, jedes Wort einzelnd zu lesen und zu verstehen, anstatt Wörter in größeren "Chunks" (Gruppen) zu erfassen. Diese Einzelwortaufnahme verlangsamt den Lesefluss erheblich, da pro Wort eine neue Fixation benötigt wird. "Chunking" hingegen ermöglicht es dem Leser, Gruppen von Wörtern auf einmal zu erfassen und zu verstehen, was das Lesetempo signifikant erhöht. Untersuchungen von Tim Ferriss zeigen, dass Leser, die "Chunking" anwenden, ihre Geschwindigkeit um bis zu 300% steigern können (Ferriss, "The 4-Hour Workweek", 2007).
Das Lesemedium kann ebenfalls erheblichen Einfluss auf das Lesetempo haben. Untersuchungen haben gezeigt, dass das Lesen von Bildschirmen oft langsamer und ermüdender ist als das Lesen von gedruckten Seiten. Dies liegt vor allem an der geringeren Auflösung und dem unterschiedlichen Licht, das von Bildschirmen ausgeht. Ein speziell kalibrierter eReader mit elektronischem Papier kann jedoch diese Nachteile minimieren und das Lesetempo positiv beeinflussen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Analyse und Bewusstmachung der eigenen Lesegewohnheiten der erste Schritt auf dem Weg zu effizienterem Lesen ist. Durch das Erkennen und gezielte Ändern dieser Gewohnheiten legen wir den Grundstein für die beeindruckenden Geschwindigkeiten und das tiefere Verständnis, die durch Speedreading-Techniken erreicht werden können. In den folgenden Kapiteln dieses Buches werden wir detaillierter darauf eingehen, wie diese und andere Lesegewohnheiten durch spezifische Techniken und Übungen verbessert werden können.
Literaturverzeichnis:
Saenger, Paul. Space Between Words: The Origins of Silent Reading, Stanford University Press, 1997.
Carver, Ronald P. Towards a Theory of Reading: The Causal Model of Reading, Lawrence Erlbaum Associates, 1990.
Rayner, Keith, et al. "Eye Movements in Reading and Information Processing: 20 Years of Research”, Psychological Bulletin, vol. 124, no. 3, 1998, pp. 372–422.
Ferriss, Tim. The 4-Hour Workweek, Crown Publishers, 2007.
Grundlagen der Augenbewegungen beim Lesen
Das Verständnis der Augenbewegungen beim Lesen ist essenziell, um Speedreading effektiv zu erlernen. Die Art und Weise, wie unsere Augen sich über den Text bewegen, beeinflusst maßgeblich unser Lesetempo und die Effizienz unseres Leseprozesses. In diesem Unterkapitel beschäftigen wir uns ausführlich mit den Augenbewegungen und ihrer Bedeutung für das Speedreading. Dabei werden wir auf verschiedene Aspekte wie Sakkaden, Fixationen und Regressionen eingehen.
Sakkaden: Die schnellen Augenbewegungen
Beim Lesen bewegen sich unsere Augen nicht gleichmäßig über den Text, sondern sie nutzen sogenannte Sakkaden. Eine Sakkade ist eine schnelle, ruckartige Bewegung, die das Auge von einem Fixationspunkt zum nächsten führt. Während einer Sakkade wird kein visueller Input verarbeitet; das bedeutet, dass Informationen nur während der Fixationspunkte aufgenommen werden. Diese schnellen Augenbewegungen sind essentiell für den Leseprozess und ermöglichen es uns, von einem Wort oder einer Wortgruppe zur nächsten zu springen.
Durch das Training von Speedreading-Techniken können die Länge und die Effizienz dieser Sakkaden verbessert werden. Dennoch ist es wichtig zu verstehen, dass die Kombination aus Fixationen und Sakkaden die Grundlage unseres Leseverhaltens bildet (Rayner, 1998).
Fixationen: Die Haltepunkte des Sehens
Fixationen sind die Stationen unserer Augenbewegungen. Während einer Fixation verweilen die Augen auf einem bestimmten Punkt im Text, wodurch das Gehirn die visuelle Information aufnehmen und verarbeiten kann. Der durchschnittliche Leser führt etwa 200-250 Fixationen pro Minute durch (Just & Carpenter, 1980).
Eine Verkürzung der Fixationsdauer sowie eine Reduktion der Fixationsanzahl pro Zeile sind zentrale Ziele des Speedreadings. Indem Leser lernen, ganze Wortgruppen oder Phrasen während einer einzigen Fixation zu erfassen, kann das Lesetempo drastisch erhöht werden. Das Training des peripheren Sehens und die Fähigkeit, größere Texteinheiten zu erfassen, spielen hierbei eine entscheidende Rolle.
Regressionen: Rückwärtige Blicksprünge
Regressionen sind rückwärtige Augenbewegungen, bei denen das Auge erneut über bereits gelesenen Text springt. Diese Bewegungen geschehen häufig unbewusst und können durch Unsicherheit oder ein mangelndes Textverständnis ausgelöst werden. Regressionen von etwa 10-15% sind bei Durchschnittslesern keine Seltenheit (Rayner & Pollatsek, 1989).
Für Speedreader ist es unerlässlich, Regressionen zu minimieren, da sie das Lesetempo erheblich verlangsamen. Techniken wie die Verbesserung des Textverständnisses und eine erhöhte Konzentration können dabei helfen, die Notwendigkeit von Regressionen zu reduzieren.
Zusammenspiel und Optimierung der Augenbewegungen
Das Zusammenspiel von Sakkaden, Fixationen und Regressionen beeinflusst direkt die Geschwindigkeit und Effizienz des Lesens. Jeder Aspekt kann durch spezifische Speedreading-Übungen und Techniken optimiert werden. Beispielsweise kann das "Schubkarren-Lesen", bei dem das Auge durch die Handführung gelenkt wird, helfen, den Text flüssiger zu erfassen und die Anzahl der Regressionen zu minimieren.
Ebenso ist die Anwendung der "Z-Methode", bei der das Auge in einem Zickzack-Muster über den Text geführt wird, eine bewährte Methode, um größere Textabschnitte schneller zu erfassen. Diese Techniken erfordern Übung und Geduld, führen aber langfristig zu einem gesteigerten Lesetempo und einer verbesserten Leseeffizienz.
Fazit
Ein fundiertes Verständnis der Augenbewegungen beim Lesen bildet die Basis für erfolgreiches Speedreading. Durch die Optimierung von Sakkaden und Fixationen sowie die Minimierung von Regressionen kann das Lesetempo erheblich gesteigert werden. Dabei spielen auch individuelle Anpassungen und regelmäßiges Training eine wesentliche Rolle. Mit diesem Wissen und den entsprechenden Übungen kann jeder Leser seine Lesefähigkeiten nachhaltig verbessern und die Vorteile des Speedreadings voll ausschöpfen.
Quellen:
Just, M. A., & Carpenter, P. A. (1980). A theory of reading: From eye fixations to comprehension. Psychological Review, 87(4), 329-354.
Rayner, K. (1998). Eye movements in reading and information processing: 20 years of research. Psychological Bulletin, 124(3), 372-422.
Rayner, K., & Pollatsek, A. (1989). The psychology of reading. Lawrence Erlbaum Associates.
Die Subvokalisierung ist ein faszinierendes, wenn auch oft übersehenes Phänomen beim Lesen. Dieser Begriff bezeichnet das stille Mitsprechen oder das "innere Lautlesen" der Wörter beim Lesen, was in der Regel auf die Bewegung der Stimmbänder und der Zunge zurückzuführen ist. Obwohl dies oft unbewusst geschieht, beeinflusst Subvokalisierung die Lesegeschwindigkeit erheblich. In diesem Unterkapitel werden wir tief in das Wesen der Subvokalisierung eintauchen und Strategien vorstellen, wie man sie minimieren kann, um effizienter zu lesen.
Was ist Subvokalisierung?
Die Subvokalisierung tritt auf, wenn Leserinnen und Leser in ihrem Kopf die Wörter „mitsprechen“, während sie diese lesen. Dieser Prozess ist ein natürlicher Teil des Lesens, der meist in der Schulzeit erlernt wird. Beim lauten Lesen unterstützt die auditive Rückmeldung unser Sprachverständnis. Mit der Zeit wird dieses Verhalten auch auf das stille Lesen übertragen, und die meisten von uns subvokalisieren, ohne es zu merken.
Subvokalisierung verlangsamt jedoch unser Lesetempo, weil wir so gezwungen werden, die Wörter in der Geschwindigkeit, in der wir sie "hören" können, zu verarbeiten, anstatt sie schneller zu erfassen und zu verstehen. Eine durchschnittliche Person kann etwa 150 bis 250 Wörter pro Minute hören und sprechen – das ist auch die typische Lesegeschwindigkeit von jemandem, der stark subvokalisiert. Im Gegensatz dazu sind erfahrene Speedreader in der Lage, 500 bis 800 Wörter pro Minute (oder mehr) zu lesen.
Die Ursachen der Subvokalisierung
Die Subvokalisierung ist tief in unserem Lesestil verwurzelt und hat mehrere Quellen:
Bildungshintergrund: In den meisten Bildungssystemen wird Lesen als eine sequenzielle und akribische Aktivität unterrichtet, was Subvokalisierung verstärkt.
Kognitives Vertrauen: Viele Menschen erlangen ein besseres sprachliches Verständnis und Erinnerungsvermögen durch auditive Rückmeldung, weshalb sie sich instinktiv auf die Subvokalisierung verlassen.
Psycho-linguistische Faktoren: Unser Gehirn neigt natürlicherweise dazu, Worte durch hörbare oder hörbare interne Stimuli zu verarbeiten.
Strategien zur Minimierung von Subvokalisierung
Um Ihre Lesegeschwindigkeit zu erhöhen, ist es notwendig, die Subvokalisierung zu minimieren. Hier sind einige bewährte Techniken:
Finger- oder Stift-Methode: Führen Sie beim Lesen einen Finger oder Stift unter den Textzeilen. Dies zwingt Ihre Augen dazu, schneller zu bewegen und reduziert die Tendenz zur Subvokalisierung.
Chunkeinheiten bilden: Trainieren Sie Ihre Augen und Ihr Gehirn so, dass Sie mehrere Wörter oder Phrasen auf einmal erfassen, anstatt jeden einzelnen Buchstaben oder jedes Wort zu lesen.
Vermeidung von Rücksprüngen: Vermeiden Sie es, beim Lesen zurückzuspringen, es sei denn, es ist absolut notwendig. Dies wird Ihr Gehirn dazu zwingen, sich an neue Lesegeschwindigkeiten anzupassen.
Visuelle Techniken: Konzentrieren Sie sich mehr auf die bildliche Vorstellung des Textinhaltes, als auf das "Hören" der Wörter.
Interne Musikhintergrund: Spielen Sie stille, nicht-wortgebundene Musik in Ihrem Kopf ab, während Sie lesen. Dies kann die auditive Verarbeitungszone Ihres Gehirns beschäftigen und die Tendenz zur Subvokalisierung verringern.
Übungen zur Verringerung von Subvokalisierung
Wie bei jeder neuen Fertigkeit ist auch die Minimierung der Subvokalisierung mit regelmäßigen Übungseinheiten verbunden. Hier sind einige Übungen, die Sie durchführen können:
Silbenzählung: Lesen Sie einen Absatz und zählen Sie dabei mental die Anzahl der Wörter oder Silben. Dies hält Ihren Verstand beschäftigt und reduziert die Subvokalisierung.
Schnelles Scannen: Praxis schnelles Scannen von Texten, indem Sie nur nach Schlüsselwörtern oder wichtigen Informationen suchen.
Verharren Sie in Stille: Versuchen Sie, einen Text ohne inneres oder äußeres Aussprechen zu lesen, indem Sie sich auf die Bedeutung der Wörter konzentrieren.
Wissenschaftliche Perspektive und Forschung
Mehrere Studien haben die Subvokalisierung und ihre Auswirkungen auf die Lesegeschwindigkeit untersucht. Eine Studie von Carver (1990) zeigte, dass die Minimierung der Subvokalisierung die Lesegeschwindigkeit signifikant erhöhen kann, ohne das Verständnis zu beeinträchtigen. Die Forschung von Rayner et al. (2012) über Augenbewegungen und kognitive Prozesse beim Lesen untermauert ebenfalls die Bedeutung der Techniken zur Minimierung der Subvokalisierung.
Die Minimierung der Subvokalisierung ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum Speedreading. Während es anfangs vielleicht ungewohnt erscheint, wird Ihre Lesegeschwindigkeit und -effizienz mit der Zeit beträchtlich zunehmen. Mit bewusster Praxis und der Anwendung der oben genannten Techniken können Sie Ihre Fähigkeit, große Textmengen schnell und umfassend zu verstehen, erheblich verbessern.
Quellen:
Carver, R. P. (1990). Reading Rate: A Review of Research and Theory. Academic Therapy Publications.
Rayner, K., Chace, K. H., Slattery, T. J., Ashby, J. (2012). Eye Movements and Reading Speed. Psychological Bulletin, 138(6), 1031–1063.
Das periphere Sehen ist ein oftmals unterschätzter Aspekt des Lesens, der jedoch eine entscheidende Rolle beim Speedreading einnimmt. Das periphere Sehen ermöglicht es uns, Informationen, die außerhalb des direkten Blickfeldes liegen, zu erfassen und zu verarbeiten. Dies ist besonders nützlich beim Lesen, da es uns erlaubt, größere Textbereiche auf einmal aufzunehmen. Diese Fähigkeit kann durch gezieltes Training optimiert werden, um die Lesegeschwindigkeit erheblich zu steigern.
Beim traditionellen Lesen fokussieren die Augen auf jede einzelne Wortgruppe, wobei die zentrale Sicht genutzt wird. Dabei kann die Leseleistung jedoch durch häufige Augenbewegungen und Fixationen zwischen Wortgruppen stark eingeschränkt sein. Das periphere Sehen ermöglicht es uns hingegen, gleichzeitig Wörter und Satzstrukturen am Rand unseres Blickfeldes zu erfassen, wodurch die Anzahl der notwendigen Fixationen reduziert wird.
Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass das periphere Sehen trainiert werden kann, um beim Lesen eine höhere Effizienz zu erreichen. So beschreiben Rayner und Pollatsek (1989) in ihrer klassischen Arbeit "The Psychology of Reading" die Prozesse und Mechanismen des peripheren Sehens und seine Bedeutung für die visuelle Aufnahme von Informationen. Sie stellen fest: „Durch die Erweiterung des peripheren Sichtfelds können Leser mehr Wörter gleichzeitig erfassen und somit schneller durch den Text gehen“ (Rayner, K. & Pollatsek, A., 1989).
Ein wesentlicher Vorteil des peripheren Sehens beim Speedreading besteht darin, dass Leser lernen, ihre Augenbewegungen und Fixationen zu maximieren. Typischerweise verwendet ein nicht trainierter Leser etwa 90-95% seines Blickfelds, um nur die zentralen Bereiche eines Textes aufzunehmen. Speedreader hingegen können durch optimiertes peripheres Sehen bis zu 150% der üblichen Leseleistung erreichen, indem sie auch die Randbereiche des Blickfeldes effektiv nutzen.
Ein konkretes Beispiel zur Verdeutlichung: Wenn wir uns vorstellen, dass ein geübter Speedreader einen Text liest, dessen Wortbreite ungefähr sieben Buchstaben beträgt, ist der Leser fähig, bei jeder Fixation nicht nur die zentralen sieben Buchstaben zu sehen, sondern auch zwei bis drei Buchstaben links und rechts davon. Dies führt dazu, dass in der Summe bis zu 15 Buchstaben pro Fixation verarbeitet werden können.
Diese Fähigkeiten sind jedoch nicht von heute auf morgen erlernbar. Es bedarf spezifischer Trainingsmethoden, um das periphere Sehen gezielt zu verbessern. Eine verbreitete Methode besteht darin, visuelle Übungen durchzuführen, die darauf abzielen, das periphere Sichtfeld zu erweitern. Eine solche Übung könnte das Lesen von Texten in Spaltenform beinhalten, bei dem der Leser angewiesen wird, nur die zentrale Spalte zu fokussieren und die Information der benachbarten Spalten gleichzeitig zu erfassen.
Ein weiteres wirkungsvolles Trainingstool ist das sogenannte "Tachistoskop", ein Gerät, das Textpassagen sehr schnell projiziert, um die Fähigkeit des Lesers zu trainieren, Informationen in extrem kurzer Zeit zu erfassen. Studien zeigen, dass regelmäßiges Üben mit einem Tachistoskop die Kapazität des peripheren Sehens signifikant steigern kann.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das periphere Sehen eine Schlüsselkomponente im Speedreading darstellt. Leser, die ihre peripheren Sichtfähigkeiten trainieren, profitieren von erhöhten Lesegeschwindigkeiten und einer verbesserten Informationsaufnahme. Dieses Trainingsprogramm ist ein essenzieller Bestandteil für jeden, der das Speedreading meistern möchte.
Zitate:
Rayner, K. & Pollatsek, A. (1989). The Psychology of Reading. Lawrence Erlbaum Associates, Inc.
Einer der wichtigsten Aspekte des Speedreadings ist die Überwindung mentaler Blockaden. Viele Menschen sind sich der stillen Hindernisse, die ihr Lesevermögen einschränken, nicht bewusst. Mental Blockaden wirken sich nachteilig auf das Lesetempo, das Textverständnis und die Effektivität des Lernens aus. Sie sind jedoch zu überwinden, wenn man sich ihrer bewusst wird und spezifische Techniken anwendet.
Mentale Blockaden können verschiedene Formen annehmen und durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden. Typische Symptome sind Schwierigkeiten beim Konzentrationsaufbau, das ständige Zurückspringen im Text (Regression), Unfähigkeit, sich den Inhalt zu merken, und das Gefühl der Überforderung beim Anblick von umfangreichem Lesematerial. Indem man diese Blockaden erkennt, kann man gezielter an ihrer Beseitigung arbeiten.
Laut einer Studie von Raymond Kurzweil ("The Age of Intelligent Machines", 1990) ist die Angst, wichtige Informationen zu verpassen, eine häufige mentale Barriere. Diese führt dazu, dass Leser unbewusst langsamer lesen und öfter Textabschnitte wiederholen. Eine solche Blockade kann das Vertrauen in die eigenen Lesefähigkeiten erheblich beeinträchtigen.
Nach der Identifikation der Blockaden ist der nächste Schritt deren aktive Überwindung. Hier sind einige bewährte Strategien:
Mentale Blockaden entstehen oft durch negative Gedanken und Zweifel an den eigenen Fähigkeiten. Positive Selbstgespräche und Affirmationen können helfen, diese negativen Muster zu durchbrechen. Sätze wie “Ich bin in der Lage, diesen Text schnell und effizient zu lesen” sollten regelmäßig wiederholt werden. Diese Methode basiert auf der kognitiven Verhaltenstherapie, welche die Kraft des positiven Denkens nutzt, um mentale Barrieren zu lösen.
Stress und Anspannung können die Lesefähigkeit massiv beeinträchtigen. Eine kurze Entspannungsübung vor dem Lesen – wie tiefes Atmen oder eine kurze Meditation – kann helfen, den Geist zu klären und eine entspannte Geisteshaltung zu fördern. Studien zeigen, dass gezieltes Atemtraining die Konzentrationsfähigkeit und die geistige Klarheit verbessert (Brown & Gerbarg, "The Healing Power of the Breath", 2012).
Vor dem Lesen sollte man sich den Erfolg und die Freude beim schnellen und effektiven Lesen visualisieren. Visualisierungen sind mächtige Werkzeuge, um den Geist zu programmieren und Ängste zu mindern. Versuchen Sie, sich im Geiste vorzustellen, wie Sie ein Buch mühelos und freudig durchblättern und die Informationen mit Leichtigkeit aufnehmen.
Eine schlechte Zeitplanung kann ein Gefühl der Überforderung auslösen, das das Lesen erheblich behindert. Erstellen Sie einen detaillierten Zeitplan, der regelmäßige Pausen und realistische Leseziele beinhaltet. Die Pomodoro-Technik, bei der intensive Lesephasen von kurzen Pausen unterbrochen werden, hat sich hierbei als äußerst hilfreich erwiesen (Cirillo, "The Pomodoro Technique", 2006).
Mentale Blockaden sind oft das Ergebnis einer geringen intrinsischen Motivation. Intrinsische Motivation entsteht, wenn das Lesen als persönlich wertvoll und bereichernd wahrgenommen wird. Machen Sie sich immer wieder bewusst, warum Sie Speedreading beherrschen wollen, und welche persönlichen und beruflichen Vorteile dies für Sie haben kann. Es ist auch hilfreich, sich mit fesselnden und inspirierenden Lesematerialien zu umgeben, die Ihre Neugier wecken und Ihr Interesse aufrechterhalten.
Schließlich sollten Sie sich regelmäßig belohnen. Setzen Sie sich erreichbare Leseziele und belohnen Sie sich für deren Erreichung. Belohnungen können variieren – von einer Pause mit einer Tasse Kaffee bis hin zu einer größeren Belohnung für das Erreichen größerer Meilensteine.
Jeder Mensch ist einzigartig und so auch seine mentalen Blockaden und Methoden zur Überwindung. Es ist wichtig, verschiedene Techniken auszuprobieren und herauszufinden, was für Sie am besten funktioniert. Reflektieren Sie regelmäßig Ihre Fortschritte und passen Sie Ihre Strategien an Ihre individuellen Bedürfnisse an.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mentale Blockaden ein signifikanter Faktor sein können, der das Speedreading behindert. Durch Selbstbeobachtung, den Einsatz gezielter Techniken und die Steigerung der intrinsischen Motivation können diese Hindernisse wirksam überwunden werden. Mit der Zeit werden Sie feststellen, dass das Überwinden dieser Blockaden Ihr Lesetempo, Ihr Verständnis und Ihre allgemeine Freude am Lesen erheblich verbessern wird.
“Unsere größten Schwächen liegen im Aufgeben. Der sicherste Weg zum Erfolg ist immer, es noch einmal zu versuchen.” - Thomas A. Edison
In einer Welt, in der Information ständig und überall auf uns einströmt, kann die Fähigkeit des Speedreadings einen erheblichen Unterschied in unserem Alltag und Berufsleben machen. Dieser Abschnitt beleuchtet die vielseitigen Vorteile, die das Speedreading bietet, sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext.
Effizienzsteigerung im Berufsleben
In der heutigen Arbeitswelt ist oft Multitasking gefragt, und die Fähigkeit, Informationen schnell zu erfassen und zu verarbeiten, kann die Produktivität erheblich steigern. Speedreading ermöglicht es, große Mengen an Informationen in kürzerer Zeit zu bewältigen, was besonders in Berufen mit hohem Lesepensum von Vorteil ist. Laut einer Studie von Shelia M. Kennison aus dem Jahr 2017, ist die Fähigkeit, Texte schnell und dennoch gründlich zu lesen, eine wertvolle Kompetenz, die zu einer besseren Leistungsfähigkeit führt (Kennison, S. M., "Psychology of Language", 2017).
Effizientes Lesen bedeutet, dass Aufgaben schneller erledigt werden und mehr Zeit für andere wichtige Tätigkeiten zur Verfügung steht. Dies kann besonders in Berufen wie Journalismus, Recht, Forschung und Management von unschätzbarem Wert sein, wo das Lesen und Verarbeiten von Informationen ein wesentlicher Bestandteil der täglichen Arbeit ist. Durch Speedreading können Fachkräfte aktuelle Entwicklungen, Markttrends oder wissenschaftliche Studien schneller erfassen und besser informierte Entscheidungen treffen.
Stressreduktion und Zeitmanagement
Einer der wesentlichen Vorteile des Speedreadings ist die Reduktion des Lesestresses. Wer langsamer liest, verbringt oft unverhältnismäßig viel Zeit mit dem Lesen von Berichten, E-Mails oder umfangreichen Dokumenten, was zu Stress und Überlastung führen kann. Speedreading hilft, die Lesearbeit rationeller und stressfreier zu gestalten, indem es ermöglicht, sich schneller durch die wichtigen Informationen zu arbeiten und weniger Zeit mit unnötigen Details zu verschwenden.
Besseres Zeitmanagement ergibt sich als natürlicher Vorteil des Speedreadings. Indem man schneller liest, bleibt mehr Zeit für andere Aufgaben und Freizeitaktivitäten. Dies verbessert das Gleichgewicht zwischen Berufs- und Privatleben erheblich, was langfristig zu einer gesteigerten Lebensqualität führt.
Erweiterung des Wissenshorizonts
Speedreading ermöglicht es auch, mehr Material in kürzerer Zeit zu konsumieren, was zur Erweiterung des eigenen Wissenshorizonts beiträgt. Bücher, Fachartikel und Studien können schneller durchgearbeitet werden, wodurch eine Vielzahl neuer Ideen und Konzepte aufgenommen werden können. Insbesondere in Bereichen mit schnellen Innovationszyklen und ständiger Weiterentwicklung wie Technologie, Medizin oder Wirtschaft ist diese Fähigkeit von unschätzbarem Wert.
Bessere Gedächtnisleistung und kognitive Fähigkeiten