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Zum ersten Jahrestag wollte ich meinen Liebsten überraschen und das Outfit anziehen, das ich bei unserem ersten Date getragen hatte. Die Musik war voll aufgedreht, ich tanzte im Bad, schminkte mich sorgfältig, die Haare lagen perfekt, die Augen strahlten und ich war voller Vorfreude auf einen schönen Abend. Ich hätte vor Liebe und Glück platzen können, zumal unsere Hochzeit in greifbare Nähe rückte. Tanzend in meinem Kleiderzimmer angekommen, griff ich zu der hellen Jeans, stieg mit einem Bein ein und scheiterte. Etwa auf Kniehöhe. Über sichtbare Liebe an den Hüften, Männer mit Unterhosenradius und gute Vorsätze. Mit Leichtigkeit und Witz, bringt die Autorin Svea J. Held die Szenen des Alltags auf den Punkt. Mühelos erkennt man sich wieder. Und ist dankbar für die schönen Impulse, die dem amüsierten Leser ermöglichen, alles einmal aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Liebesmüh hoch zwei, ist der zweite Band der dreiteiligen Liebesmüh-Reihe. Die hier gesammelten Essays, Artikel und Kolumnen sind in renommierten Blogs wie huffingtonpost, emotion oder der flirtuniversity erschienen. Ich liebe den Text! Ihre Art zu schreiben ist absolut toll! Nadja Hermann, Autorin des Bestsellers Fettlogik überwinden & Bloggerin
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Seitenzahl: 90
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Für Sarah.
Die ich liebe, auch wenn sie mal
meinen Badezimmerschrank überfahren hat.
„Der hat doch eh nicht gepasst, oder?“
Liebe Worte vorweg
„Verliebt Euch doch einfach“, sagt die Vollzeitoptimistin Svea J. Held und warnt nebenbei vor Zombies
„Ich bin vergeben und date trotzdem!“
Die Entdeckung der Faulheit
Ich kann schöne Menschen sehen
Männer, und der Unterhosen-Radius
Wenn die Luft explodiert
Endlich: Liebe und Glück sind messbar!
„Schatz, ich habe nichts zum Anziehen!“
Diese Bekloppten überall
Auf ein Neues!
Guter Vorsatz 1: weniger Stress
Guter Vorsatz 2: Mehr Zeit mit den Liebsten verbringen
Guter Vorsatz 3: Gesünder leben
Guter Vorsatz 4: Weniger fernsehen
„Meine Gitte braucht sowas ja nicht!“
Gefühlsregungen, von so unwiderstehlicher und verlockender Stärke
„Ich denke dein, sobald der erste Schimmer des jungen Tages Wald und Flur erhellt“
Die Autorin & ihre Bücher
Anhang
Nur wer die Sehnsucht kennt,
weiß, wie ich leide.
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Moses Wolff über zwischenmenschliche Beziehungen
Partnerschaften sind ein komplexes Thema. Seit Jahrtausenden versucht die Menschheit, eine zufriedenstellende Lösung herauszufinden, aber selbst die zunächst am vielversprechendsten wirkenden Projekte stellten sich früher oder später als nicht durchführbar heraus. Es gibt zwar wirkungsvolle Balzrituale, die, ähnlich bei anderen Tierarten, in der Kennenlernphase ausschließlich positive Eigenschaften zum gewünschten Partner (oder bei polyamor veranlagten Menschen DEN gewünschten PartNERN) transportieren, sei es durch altmodische, aber nach wie vor effektvolle Traditionen wie Briefeschreiben, Nachhausebegleiten, Abschiedsküsschen, Abschiedskuss oder Abschiedssex.
„Sanfte Manipulation“ ist gerade in den Anfangszeiten einer entstehenden Liebesbeziehung zwar etwas unfein, aber oftmals zielführend, zum Beispiel, wenn die eine beste Freundin der schmachtenden verliebten und entbrannten anderen besten Freundin rät, auf Telefonate, Kurznachrichten, E-Mails oder Briefe erst nach Verstreichen eines gewissen Zeitraums zu reagieren, um den Werbenden etwas „schmachten“ zu lassen. Aber Vorsicht! Wie so oft ist auch hier gutes Timing gefragt – wird eine Nachricht beispielsweise vier Monate lang ignoriert, könnte das Gegenüber dies als Desinteresse auslegen.
Doch nun zum Wesentlichen. Wir leben in modernen Zeiten, da ist es doch eigentlich relativ leicht, eine herrliche, unkomplizierte und für beide Seiten schöne Beziehung zu führen. Beispielsweise ich: ein Mann in den besten Jahren, hetero, einfach gestrickt, durchschnittlich intelligent, von kräftiger Statur, liebesbedürftig und stets zu Scherzen aufgelegt. Sobald ich in eine von mir zärtlich „Beziehungsfalle“ genannte Partnerschaft hineingerate, habe ich ein paar Verhaltensweisen entwickelt, die absolut perfekt klappen. Man muss nur ein paar Parameter ändern, damit es wirklich von Anfang bis Ende „flutscht“:
Nur noch zu zweit überall hingehen, auch unabgesprochen mit Gastgebern. Die Welt soll sich schließlich daran gewöhnen, dass es ab sofort nur noch „wir“ heißt.
Dem Wunsch nach gesundem Druck nachgeben, die ständige innere Unruhe aushalten, jene geheimnisvolle Grundnervosität einfach als Realität akzeptieren.
Das permanente schlechte Gewissen zu schätzen lernen.
Mit den Gedanken gern immer ein bisschen woanders sein. Positiv thinking!
Hinnehmen, dass man nicht immer nur im HIER und JETZT leben, sondern auch zusätzlich ununterbrochen an sein Schatzi denken kann.
Seine Freundin/Frau/Geliebte/Affaire/Muse privat und öffentlich „Regierung“ nennen.
Die wenige Wochen nach Beginn der Partnerschaft einsetzende Routine bejahen.
Kontrollmechanismen befördern, ständig anrufen und fragen, was der andere/die andere/die anderen macht/machen, wen er/sie trifft/treffen, wie es ihm/ihr/ihnen geht. Dieses Verhalten natürlich von der Gegenseite ebenfalls erwarten und einfordern.
Sehr viel gemeinsam zuhause bleiben, wichtige Freundschaften bewusst vernachlässigen, immer harmloser werden.
Bemerken, dass „irgendwie die Luft raus ist“ und die Beziehung auflösen. Es ist schließlich ein erstrebenswertes Ziel, so lange an seinem Partner rumzudoktern, bis nichts mehr von der Person übrig ist und sich dann unverhofft zu trennen, weil sich der andere so verändert hat.
Man kann die Sache auch vereinfachen, indem man die Sache mit dem Sex weglässt und gleich mit dem Rumstressen beginnt.
Wer meine Vorschläge gut findet, kann es bei diesem Vorwort belassen und das Buch ins Regal stellen, verschenken oder aufgeschlagen an einem gut sichtbaren Ort liegenlassen, um Besuchern literarisches Interesse und Aufgeschlossenheit bezüglich des Zeitgeistes vorzugaukeln.
Wer meine Lösungsvorschläge nicht als zufriedenstellend erachtet, sollte alternativ die Kolumnen von Svea J. Held lesen, die glaube ich auch ganz gut sind.
Januar 2018
Moses Wolff
Münchner Schauspieler | Schriftsteller | Filmschaffender | Vortragskünstler | Komiker
Gibt es schließlich eine bessere Form mit dem Leben fertig
zu werden, als mit Liebe und Humor?
Charles Dickens (1812 - 1870)
Häufig werde ich gefragt, wie ich denn auf all die Ideen in meinen Geschichten und Texten komme – insbesondere die düsteren Gedanken in „Kurz & Blutig“ lösen größere Besorgnis um mein Seelenheil, sowie das körperliche Wohlbefinden des besten Ehemanns von allen, aus. Die Ideen sind jedoch weniger ein reines Ausdenken, sondern größtenteils ein Beobachten. Die meisten Inspirationen bekomme ich tatsächlich beim Bahnfahren, Einkaufen oder wenn ich alleine in einem Lokal sitze. Dann bin ich neugierig. Wie gehen Menschen miteinander um? Interessieren sie sich aufrichtig füreinander? Ein Kommentar, ein Blick, eine Geste, verraten viel. Man muss nur hinsehen und -hören. Und es wird nie langweilig.
Für die Liebe und ihr Überleben im Alltagstrott gilt wohl dasselbe: Neugierig bleiben. Neugierig zu sein, auf den und die Menschen, die uns umgeben. Neugierig, auf sich selbst. Neugierig, auf das was das Leben bringt. Wenn wir die Neugier daran nicht verlieren, verlieren wir auch die Liebe nicht. Die Liebe besteht zu drei Viertel aus Neugier, sagte schon niemand Geringeres als Casanova. Und der musste es nun wirklich wissen! Ich wünsche von Herzen reichlich Neugier und viel Freude beim Lesen.
Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut,
etwas zu riskieren?
Vincent van Gogh (1853-1890)
Die Geschichten der Autorin begeistern deutschlandweit die Leser. In einem Interview erzählt sie von den Gefahren die Liebe zu verlieren, vom Mut sich zu trauen und ihrem neuen Buch.
Frau Held, Sie haben sich dem Thema Liebe verschrieben – im wahrsten Wortsinn.
Ja, das ist richtig. Christian Morgenstern hat es so schön auf den Punkt gebracht: „Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet. Je mehr jemand die Welt liebt, desto schöner wird er sie finden.“ Das spricht mir als Vollzeitoptimistin aus der Seele. Ja, es passieren schlimme Dinge im Leben – auch mir. Man wird enttäuscht, betrogen, ausgenutzt, hat einfach Pech. Aber entscheidend ist der Blick nach vorne, nicht in die Vergangenheit! Der einzige Tag, den ich selbst gestalten kann ist heute. Gestern ist vorbei, morgen kommt noch. Eine alte Weisheit, die man sich immer wieder in Erinnerung rufen sollte. Wenn man im Gestern verharrt, die alten schlimmen Geschichten widerkäut und vor allem dadurch Stück für Stück die Fähigkeit zu lieben verliert, ist man irgendwann nur noch ein Zombie, der seine Zeit absitzt. Das ist das wirklich Schlimmste, das passieren kann. Alles andere lässt sich richten – mit Hilfe, Zeit und eben dem Blick nach vorne. Man könnte sagen, dass diese Betrachtungsweise der rote Faden für all meine Geschichten ist.
Mal geht es um Singles, mal um Paare. Warum liegen Ihnen beide am Herzen?
Zu sehen, wenn Menschen verkniffen und misstrauisch durch das Leben wandeln, oder sich immer wieder selbst Steine und Ausreden in den Weg legen, finde ich einfach traurig. Da zieht ein Leben mit viel Potenzial zum Glücklichsein ungenutzt vorbei. Manchmal möchte ich sie schütteln und rufen: „Verliebt Euch doch einfach! Macht einfach! Macht es Euch nicht so schwer!“ Aber vor allem möchte ich Mut machen, sich zu trauen. Denn Mut gehört unbedingt zur Liebe dazu. Egal in welchem Lebensbereich. Sich zu trauen heißt nämlich auch, selbst verantwortlich zu sein für das was als nächstes passiert. Das ist nicht immer eine bequeme Position. Das ist aber eine Lebenseinstellung und da ist es egal, ob man Single oder in einer Partnerschaft ist. Leben ist lieben und dafür ist man vor allem selbst verantwortlich.
„Liebesmüh im Quadrat“ heißt Ihr aktuelles Buch – worum geht es darin?
Diesmal ist es kein Roman, sondern eine Sammlung besonderer Artikel, Kolumnen und Erzählungen, in denen verschiedene Themen von Liebe und Partnerschaft humoristisch betrachtet werden. Erlebnisse als Paar, Herausforderungen als Single und andere zwischenmenschliche Desaster. Diese gesammelten Artikel sind zuvor in renommierten Blogs und Magazinen erschienen wie Huffington Post, dem Männermagazin jamesbean oder dem bekannten Frauenmagazin emotion. Und natürlich auch hier im Blog der Flirtuniversity – der Artikel über kleine Höschen, große Erwartungen und Todesangst in der Bar. Auch in diesen Texten geht es immer wieder darum, die Liebe und Chancen hinter vermeintlich unüberwindbaren Hürden des Lebens oder besser der Zweisamkeit zu sehen.
Sie sagen humoristisch. Können Sie ein Beispiel nennen?
Naja, es wird zum Beispiel die These aufgeworfen, dass die allseits gefürchtete Männergrippe doch einzig und allein dazu dienen könnte, dass die Männer diese nur als Mittel einsetzen, um zu testen, ob ihre Frauen sie noch lieben. Wie sollten starke Männer dies auch sonst tun? Auch das Thema Schwiegermütter wird in einem Essay genauer betrachtet – dazu die Frage, warum sie eigentlich einen schlechteren Ruf haben als ein gewisser nordkoreanischer Diktator.
Ich mag es mit Wortwitz, Ironie oder auch Überspitzung zu arbeiten. Die Fakten und Studien, die ich immer wieder zitiere, entspringen natürlich nicht meiner Fantasie, sondern sind recherchiert. Hinter jedem Spaß steckt eben doch ein Fünkchen Ernst.
Liebesmüh im Quadrat: Lesenswert! – sagen wir von der Flirtuniversity.
Lesenswert ist auch die exklusive Kolumne für die flirtuniversity! Ab nächster Woche wird uns Svea Held in einer fünfteiligen Serie mit ihren kurzweiligen Geschichten aus dem weiten Feld der Liebe zum Schmunzeln bringen – und vielleicht auch zum Verlieben.
Interview für flirtuniversity.de von Horst Wenzel | Flirt Seminare und TV-Coach | Juni 2017
Das Leben ist bezaubernd, man muss es
nur durch die richtige Brille sehen.
Alexandre Dumas (1802 - 1870)
Wie war das mit dem ersten Date damals? Einmal den Kleiderschrank durchprobieren bis man das richtige Outfit gefunden hat. Haare, Make-up, vielleicht sogar aus Vorfreude in die Bürste singen. Pünktlich sein, das Handy in der Tasche lassen und sich mit jeder Faser des Körpers auf das Gespräch konzentrieren. Sich für den Menschen interessieren, der da vor einem sitzt und so aufregend neu ist. Man selbst wollte sich natürlich auch von der Schokoladenseite zeigen und hatte allerhand Spannendes zu erzählen. Aufmerksam Brot, Salz und Butter reichen, nach Getränken fragen. Aber warum eigentlich wollte und hatte? Will man das alles ab einem bestimmten Punkt in der Beziehung nicht mehr? Natürlich will man das. Oder kann man sich den gemeinsamen Alltag wie einen dieser gemeinen Fleckenzwerge aus der Werbung vorstellen, der gehässig gackernd, frisch Verliebte anstaubt bis alles grau in grau ist?