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Der Alpenbogen zwischen Tölzer Land, Tegernsee und Schliersee gleicht einem Paradiesgarten, reich an lohnenden Ausflugszielen für Groß und Klein. Berge und Seen, Moore und Flüsse bilden ein grandioses Naturschauspiel. Klöster, Kirchen und Museen - teils von Weltrang - erzählen von glanzvoller Kultur. Entdecken Sie ein facettenreiches Traditionshandwerk, vom Hutmacher bis zur Naturkäserei, oder schauen Sie zu, wie eine Hirschlederhose entsteht. Verwunschene Biergärten und vorzügliche Gasthäuser machen außerdem jeden Aus- zum kulinarischen Höhenflug.
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Seitenzahl: 140
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Lieblingsplätze Tölzer Land – Tegernsee – Schliersee
Heike Hoffmann / Stefan Boes
Autoren und Verlag haben alle Informationen geprüft. Gleichwohl wissen wir, dass sich Gegebenheiten im Verlauf der Zeit ändern, daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Sollten Sie Feedback haben, bitte schreiben Sie uns! Über Ihre Rückmeldung zum Buch freuen sich Autoren und Verlag: [email protected]
Sofern nicht im Folgenden gelistet, stammen alle Bilder von Heike Hoffmann und Stefan Boes. Für die Hilfe bei Text und Bild danken die Autoren Andreas Schumann und Manfred Kaiser.
Alpenregion Tegernsee-Schliersee, Dietmar Denger 10, 14; Kulturamt Miesbach, Mathias Leidgschwendner 12; Dinzler 18; Angelika Prem, Hennererhof 20; FreilichtmuseumWasmeier, Dieter Schnöpf, Puchheim 24; Lantenhammer 28; Priska Büttel, Jagerhaus Gmund 30; Jod-Schwefelbad Bad Wiessee 42; Alpenregion Tegernsee Schliersee 66; Erste Tegernseer Kaffeerösterei, Rolf Lang 78; Alpenregion Tegernsee Schliersee; Simon Koy 80; Tourist Information Walchensee, Thomas Kujat, makrohaus 100; Gaby Pfluger 106; Bezirk Oberbayern, Archiv FLM Glentleiten, Jochen Eckert 108; Stie-Alm, Hans Eder 146; Stadt Bad Tölz, Heinz Hirz 150; Stadtwerke Bad Tölz GmbH 158; Tölzer Marionettentheater, Albert Maly-Motta 160; Klosterbrauerei Reutberg 164; TOBEL 178
Alle Seitenangaben in diesem Buch beziehen sich auf die Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe.
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www.gmeiner-verlag.de
2. Auflage 2021
© 2020 – Gmeiner-Verlag GmbH
Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch
Telefon 0 75 75/20 95-0
Alle Rechte vorbehalten
Lektorat/Redaktion: Christine Braun
Herstellung: Julia Franze
E-Book: Mirjam Hecht
Umschlaggestaltung: Benjamin Arnold
unter Verwendung der Illustrationen von © SimpLine – stock.adobe.com;
© Miceking – stock.adobe.com; © Octopus182 – stock.adobe.com; © Marina – stock.adobe.com; © geschmacksRaum® – stock.adobe.com; © barneyboogles – stock.adobe.com; © Sylwia Nowik – stock.adobe.com; © askaja – stock.adobe.com; © Katrin Lahmer; © Benjamin Arnold
Kartendesign: © Maps4News.com/HERE
ISBN 978-3-8392-6342-6
Impressum
1 Ein Stück bayerische Kultur
Miesbach: Lederwarengeschäft Moser inmitten der Altstadt
2 Aus dem Füllhorn der Region
Miesbach: Bauernmarkt Miesbach
3 Aus der Geschichte geboren
Miesbach: Waitzinger Keller – Kulturzentrum
4 Welch ein Duft in der Luft
Irschenberg: Kaffeerösterei Dinzler
5 Blumenwiese auf dem Teller
Schliersee: Hennererhof
6 Köstliches vom »SLYRSee«
Schliersee-Neuhaus: Slyrs Caffee & Lunchery
7 Von der Skipiste ins Museum
Schliersee-Neuhaus: Markus Wasmeier Freilichtmuseum
8 Strandfeeling für Groß und Klein
Schliersee: Naturspielplatz Schliersee
9 Klarer Blick hinter die Kulissen
Hausham: Erlebnisdestillerie Lantenhammer
10 Langeweile ausgeschlossen
Gmund am Tegernsee: Jagerhaus Gmund
11 Alpenüberquerung Teil eins
Gmund am Tegernsee: Panoramawanderweg Gmund bis Tegernsee
12 Historie zum Genießen
Gmund am Tegernsee: Gasthof Herzog Maximilian
13 Von hier aus in die Welt
Gmund am Tegernsee: Büttenpapierfabrik Gmund und Papier Shop
14 Bellevue und schöner Klang
Gmund am Tegernsee: Gut Kaltenbrunn und das Internationale Musikfest Kreuth
15 Dem Paradies ganz nah
Bad Wiessee-Holz: Boarhof – Hofladen und Hofcafé
16 Alles nur ein Irrtum
Bad Wiessee: Jod-Schwefelbad
17 Der gelebte See
Bad Wiessee: Aquadome
18 Von wegen Rentnerort
Bad Wiessee: Thai-Stüberl im Hotel Bussi Baby
19 Warten auf 4.000 Eimer Bier
Tegernsee: Herzogliches Bräustüberl Tegernsee
20 Übers Wasser schreiten
Tegernsee: Seepromenade mit Steg
21 Ein Leben am Fjord
Tegernsee: Olaf-Gulbransson-Museum
22 Frischer Wind mit edler Note
Tegernsee: Schlossbrennerei Tegernsee
23 Die ausgewählten Tage
Tegernsee: Tegernseer Waldfest
24 Das Mitbringsel-Paradies
Tegernsee: Tegernsee Arkaden
25 Tafeln wie Thoma und Gulbransson
Tegernsee: Berggastronomie Lieberhof
26 Eine Sauna namens Irmingard
Tegernsee: Monte Mare Seesauna
27 Wie zu Königs Zeiten
Tegernsee: Ruderfähre von der Point zur Überfahrt
28 Das Fest der Pferde
Rottach-Egern: Rosstag – Fuhrmannsfest
29 Vom Tegernsee in die Welt
Rottach-Egern: Galerie Hyna
30 Olemans Raumwunder
Rottach-Egern: Auferstehungskirche von Olaf Andreas Gulbransson
31 Nicht nur für Großkopfete
Rottach-Egern: Hutmacherei und Trachten Wiesner
32 Kein Kuchen ist auch keine Lösung
Rottach-Egern: Café Gäuwagerl und Museum im Gsotthaberhof
33 Schokoladenseite des Sees
Rottach-Egern: Confiserie Hagn
34 Tee gern seh’n, Kaffee rösten
Kreuth-Weissach: Café Felix & Erste Tegernseer Kaffeerösterei
35 Erlebnis Tegernsee
Rottach-Egern: Bergkapelle auf dem Wallberg
36 Mal bayerisch, mal international
Kreuth-Scharling: Gasthaus zum Hirschberg
37 Hochgenuss in doppeltem Sinne
Kreuth: Almgasthaus Aibl
38 A runde Sach
Kreuth: Naturkäserei TegernseerLand
39 Hier atmet Geschichte
Kreuth: Wildbad Kreuth mit Quelle, Gasthaus Altes Bad & Kapelle
40 Fische von Adel
Kreuth: Herzogliche Fischzucht Wildbad Kreuth
41 Abseits des Trubels
Kreuth: Erlebnisweg an der Weißach
42 Nähe ohne Respektlosigkeit
Kreuth: Bergsteigerdorf Kreuth
43 Atlantis im Tölzer Land
Lenggries-Fall: Sylvenstein-Stausee
44 Im Einklang mit der Natur
Jachenau: Zwischen Wasserfallweg und Langlaufareal
45 Hohe Kunst am See
Kochel am See-Urfeld: Walchensee Museum
46 Frühe Energieleistung
Kochel am See-Urfeld: Erlebniskraftwerk Walchensee
47 Blick ins Blaue Land
Kochel am See-Urfeld: Franz Marc Museum
48 Köstliches aus der Ritterburg
Großweil: Fröhlichs Wirtshaus
49 Lebendige Zeitreise
Großweil: Freilichtmuseum Glentleiten
50 Klangvolles Gesamtkunstwerk
Benediktbeuern: Kloster Benediktbeuern
51 Alles im Fokus
Benediktbeuern: Fraunhofer Glashütte
52 Klosterkräuter – Kräuterkloster
Benediktbeuern: Meditations- und Kräutergarten
53 Wie ein kleines Kloster
Bichl: Kirche St. Georg
54 Kaffeeduft und Weltkunst
Sindelsdorf: Sindelsdorfer Malerweg
55 Ein Zwilling mit Erfolg
Penzberg: Museum Penzberg – Sammlung Campendonk
56 Bläue leuchtet
Penzberg: Islamisches Forum
57 Immer trockenen Fußes
Penzberg: Rundwanderung durch die Loisachfilze
58 Bergblick mit Genuss
Eurasburg-Faistenberg: Hofcafé Otthof
59 Wundersame Zeitgenossen
Eurasburg-Happerg: Kastler-Kunst-Meile
60 Mittelmeerfeeling am See
Münsing-Sankt Heinrich: Beach Bar am Kleinen Seehaus
61 Eine lebensfrohe Ruhestätte
Münsing-Holzhausen: Kirchberg mit Friedhof an der Kirche St. Johann Baptist
62 Der Fluss ist der Weg
Wolfratshausen: Flößerpfad an der Alten Floßlände
63 Lebendige Geschichte
Geretsried: Museum der Stadt Geretsried
64 Im Schweiße des Angesichts
Lenggries: Kalkofen
65 Köstliche Alpenküche
Lenggries-Arzbach: Gasthaus Schweizer Wirtin
66 Ein Fluss in Weiß-Blau
Lenggries: Isarradweg zwischen Lenggries und Bad Tölz
67 Dem Himmel entgegen
Lenggries-Brauneck: Idealhang im Wander- und Skiparadies Brauneck
68 Den Sommer schmecken
Lenggries-Brauneck: Berggasthaus Stie-Alm
69 Die Krone der Stadt
Bad Tölz: Tölzer Kalvarienberg
70 Kulisse wie aus alten Zeiten
Bad Tölz: Marktstraße mit Stadtmuseum
71 Bayern mit Leib und Seele
Bad Tölz: Das Bulle von Tölz MUSEUM
72 Parcours der Sinne
Bad Tölz: Tölzer Rosentage
73 Mikrokosmos an der Isar
Bad Tölz: Thomas-Mann-Weg
74 Strandgefühle einer Stadt
Bad Tölz: Naturfreibad Eichmühle
75 Eine Welt am Faden
Bad Tölz: Tölzer Marionettentheater
76 Slow Food vom Feinsten
Kirchbichl: Gasthaus Jägerwirt
77 Lukullischer Logenplatz
Sachsenkam: Klosterbräustüberl Reutberg
78 Alpenglühen inklusive
Sachsenkam: Kirchsee
79 Bayerische Küche im Gewölbe
Dietramszell: Klosterschänke Dietramszell
80 Regional und voller Leben
Holzkirchen: Bauernmarkt und Kathls Marktreisen
81 Kurze Zeit des Innehaltens
Reichersbeuern: Todesmarsch-Mahnmal
82 Der Kuckuck baut ein Nest
Waakirchen: Hoppebräus Zapferei
83 Zeuge des Mittelalters
Waakirchen-Schaftlach: Ottonisches Kruzifix in der Heilig-Kreuz-Kirche
84 Ein Weltkleinod
Valley-Hohendilching: Skulptur-Lichtung
85 Hort der Kultur
Valley: Schlossanlage mit Orgelmuseum und Valleyer Schloss Bräu
86 Idyll mit Stallgeruch
Warngau: Taubenberg mit Berggasthof
87 Ein Geschenk der Natur
Weyarn: M-Wasserweg entlang der Mangfall
88 Einfühlsames Schauspiel
Weyarn: Figuren in der Pfarrkirche St. Peter und Paul
Karte
Was das einzigartige Bild von Bayern und das des Alpenbogens zwischen Tölzer Land und Schliersee prägt, sind Lebensflair, intaktes Handwerk, Geschichtsbewusstsein und naturnahe Genusswelten. Nahezu alles verbindet sich in Miesbach zu einem voralpinen Schaubild. Die Altstadt steht unter Ensembleschutz, zwischen Stadtplatz und Marktplatz reihen sich historische Gebäude in großer Pracht aneinander, dank eines Höhenunterschieds gleicht das Ortsbild einer Dächerlandschaft. In verwinkelten Gassen finden sich noch Trachtenbetriebe, auf kleinen Plätzen lassen sich Häuser in voralpiner Architektur entdecken, darunter das Lederwarengeschäft Moser. Wer zuschauen will, wie eine Hirschlederhose entsteht, sollte einfach vor dem Schaufenster der Säcklerei von Monika und Ferdinand Moser in der Fraunhoferstraße stehen bleiben. Dort gibt es nichts von der Stange, alles ist handgefertigt und Mosers Lederhosen haben weltweit Kundschaft – gewissermaßen ist das Lederwarengeschäft Moser ein Global Player mit bayerischer Kultur im Angebot.
In vielerlei Hinsicht hat die Kreisstadt Miesbach einen Namen: beim Fleckvieh, hier gezüchtet und in alle Kontinente exportiert, als Wiege der Trachtenbewegung, überall gelebt und sichtbar, als Ort einer kurfürstlichen Brauerei sowie der alten Salzstraße von Rosenheim nach Tölz und natürlich als Geburtsstätte des zeitgenössischen Malers Christian Schad (1894–1982). Wilhelm von Maxlrain erbaute hier im Jahr 1611 ein Schloss, der Stuckateur Johann Baptist Zimmermann (1680–1758) lebte als normaler Bürger im 18. Jahrhundert in Miesbach, 1812 wurde Miesbach von König Max I. Joseph das Marktwappen verliehen und 1918 durch König Ludwig III. zur Stadt erhoben – zu jeder Zeit und jeder Gelegenheit wären Mosers Lederhosen das richtige Kleidungsstück gewesen.
SB
Ein besonderes Schauspiel sind die Zuchtvieh- und Nutzkälberversteigerungen, die donnerstags ab 9.00 Uhr in der Miesbacher Oberlandhalle stattfinden. Das sollten Sie einmal erlebt haben.
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Lederwarengeschäft Moser
Fraunhoferstraße 6
83714 Miesbach
08025 2248
Oberlandhalle – Zuchtverband Miesbach
Zuchtverband 1
83714 Miesbach
08025 28080
www.zuchtverband-miesbach.com
Markttag ist immer ein besonderer Tag. Da herrscht quirliges Leben, wo es sonst eher ruhig zugeht, und das schon von aller Herrgottsfrühe an. Die Marktleute bauen ihre Stände auf und zaubern üppige Kisten voller frisch geernteter Gemüse, Obst und knackigen Salatköpfen aus ihren Fahrzeugen. Eine hiesige Bäuerin packt Blumensträuße und Gartenpflanzen aus, die Blumen stammen aus Natur und Garten, nicht vom Großmarkt. Zwischendrin werden natürlich Neuigkeiten und Komplimente ausgetauscht, der hübsche Stand gelobt, die gute Ware. Alle Köstlichkeiten der Region versammeln sich nach und nach am Miesbacher Marktplatz. Bauernhofgeflügel und frische Eier, Räucherfisch, Kaminwurzen, Wildfleischschinken, Lamm und Bauernenten. Käse darf natürlich nicht fehlen, genauso wenig wie selbst eingelegtes Gemüse, Marmeladen von Früchten aus Streuobstwiesen oder von Beeren aus dem Bauerngarten. Wenn man Glück hat beziehungsweise früh dran ist, kann man eines der begehrten Holzofenbrote ergattern. Ratscht man mit den Marktfrauen, bekommt man jede Menge Tipps und Rezepte gratis dazu.
Wanderer oder Radler, die Miesbach nur kurz besuchen, finden hier eine Verpflegung für ihre Tour oder ein kulinarisches Mitbringsel für zu Hause. Alle anderen können jeden Donnerstagvormittag die Einkäufe fürs Wochenende sichern. Wenn man noch Zeit oder gar Urlaub hat, sollte man sich in eines der Cafés setzen, dem Treiben zusehen und überlegen, was man die nächsten Tage aus all den Köstlichkeiten zubereiten möchte. Oder man beschließt den Marktvormittag im urigen Weißbräustüberl am Marienplatz bei Weißwurst und dem dazugehörigen Weißbier. Das Obergärige kommt hier natürlich von der ortsansässigen Brauerei Hopf, die ausschließlich diese bayerische Bierspezialität braut.
HH
Auch das BioGut Wallenburg hat einen Stand auf dem Bauernmarkt. Biopflanzen, Kräuter, Obst, Gemüse und den guten Wallenburger Hofkäse kann man dort oder im Laden beim Gut erwerben.
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Bauernmarkt Miesbach
Marktplatz
83714 Miesbach
08025 70000 (Tourist-Info)
www.miesbach-tourismus.de
BioGut Wallenburg
Wallenburg 79a
83714 Miesbach
08025 996465
www.biogut-wallenburg.de
Bayern versteht sich als Kulturstaat. Den Auftrag, Kultur zu fördern und zu überliefern, schrieb sich der Freistaat in seine Verfassung, weshalb landesweit Gemeinden, Städte, Landkreise, Bezirke und das Land einen bestimmten Prozentsatz ihres Etats der Kultur zugutekommen lassen. Museen und Kultureinrichtungen sowie Bürger- und Kulturhäuser prägen daher das öffentliche Bild in Bayern.
Miesbach verfügt da über eines der schönsten Kulturzentren überhaupt. Die Stadt hatte das Glück, in den 1980er-Jahren den Waitzinger Keller erstehen zu können. Der ist im wahrsten Sinn des Wortes historisch, denn das 1877 mit großen Tonnengewölben errichtete Brauereigebäude wurde während der Jahrhundertwende um einen Jugendstilsaal erweitert und konnte ab 1994 in dreijähriger Bauphase zum modernen Kulturzentrum umgebaut werden. Das repräsentative Haus zählt zu den führenden seiner Art in Oberbayern – mit einzigartigem Flair, zwei Spielebenen und weitläufigen Gewölben, einer groß angelegten Bühne, deren bespielbare Fläche die größte in der Region ist, einem Orchestergraben, zwölf Bühnenzügen, kopfbewegten Scheinwerfern, einer neuen Tonanlage und vielem mehr. Innovative Technik und zeitgemäßes Ambiente unter dem Dach des Jugendstils – das ist einzigartig in Bayern und weit darüber hinaus.
Dass dort große Kultur stattfindet, nimmt nicht wunder. Der Waitzinger Keller ist Stammsitz des Freien Landestheaters Bayern, das Oper und Operette in eigener Regie und Inszenierung zur Aufführung bringt. Auch regionale Bands fühlen sich hier heimisch. Außerdem findet imWaitzinger Keller alljährlich ein internationales Harfenfestival statt. Kabarett, Theater, Kunst und Marktgeschehen ergänzen das umfangreiche Programm des außergewöhnlichen Kulturzentrums, das weit über Miesbach hinausstrahlt.
SB
In Miesbach erblickte Christian Schad, ein Maler der Neuen Sachlichkeit, im Jahr 1894 das Licht der Welt. Auf der Waldeckerhöhe erinnert vor seinem Geburtshaus, der Fohr-Villa, eine Gedenktafel an ihn.
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Aus der Zeit des Jugendstils stammt das alte Fenster über dem Haupteingang.
Waitzinger Keller – Kulturzentrum
Schlierseer Straße 16
83714 Miesbach
08025 70000
www.waitzinger-keller.de
Dem Namen Dinzler begegnet man immer wieder, wenn man gerne genießt. Denn viele gute Restaurants oder auch regionale Gasthöfe mit gepflegter Kaffeekultur brühen den Kaffee aus Irschenberg. Die Rösterei liegt nahe der Autobahn München–Salzburg. Warum also nicht, wenn wieder mal Stau ist, einfach einkehren und sich vom Kaffeeduft auffrischen lassen. Der weht stets im Haupthaus der Rösterei, es gibt in der gemütlich-trendigen Kaffeebar natürlich einen schnellen Espresso und dazu ein kleines Gebäck.
Doch das gastronomische Angebot von morgens bis abends ist köstlich und vielfältig. Ab 7 Uhr schon kann man frühstücken – Variante Bergluft mit Schinken- und Wurstspezialitäten oder Dahoam, unter anderem mit Käse der Naturkäserei TegernseerLand –, sogar bis in den Nachmittag hinein. Sodann werden den ganzen Tag über kleine und größere Speisen angeboten, vom warmen oder im Sommer geeisten Süppchen über köstliche Vorspeisen und Salate hin zu Fleisch- und Fischgerichten, Businessmenüs und Fast Lunch für eilige Reisende. Eine nette Kinderkarte mit hausgemachten Chicken Nuggets oder dem Räuberteller lässt auch bei den Kleinen keine Wünsche offen. Mit Pizza und herzhaften Crêpes kann der Reisehunger ebenfalls gestillt werden. Abends warten edle Fisch- und Fleischgerichte wie Wolfsbarsch oder Dry Aged Steak auf Gäste, die sich bei schönem Wetter auf der Sonnenterrasse niederlassen können.
Vor lauter gutem Essen sollte man natürlich den Kaffee nicht vergessen – der Bohnenladen hat sieben Tage die Woche geöffnet. Man findet dort Kaffee aus allen namhaften Kaffeeanbaugebieten, teils biologisch angebaut und fair gehandelt. Mild, säurearm oder kräftig, geeignet für die verschiedensten Varianten der Kaffeezubereitung vom wieder in Mode gekommenen Handaufguss bis zu Espresso.
HH
Die Dinzlersche Kaffeeakademie bietet Baristakurse für Hobbygenießer und Profis an. Sein Kaffeewissen kann man aber auch online vertiefen.
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Kaffeerösterei Dinzler
Wendling 15
83737 Irschenberg
08025 992250
www.dinzler.de
Der Hennererhof der Familie Prem bietet sich als gemütlicher Abschluss einer Berg- oder Mountainbike-Tour an. Dort sitzt man von Freitag bis Sonntag in der Wiese oder an den Tischen direkt am Haus und genießt hausgebackene Kuchen, Kaffee, ein kühles Getränk und dazu vielleicht eine Brotzeit mit Käse der Obermooser Biohofkäserei aus Irschenberg. Die Kuchen werden mit dem bekömmlichen Dinkelmehl der Leitzachmühle gebacken, die Eier legen die eigenen Hühner, so manche Früchte stammen aus dem Bauerngarten direkt am Hof, den man bewundern kann. Bunt durcheinander, wie es sich gehört, wachsen hier Beeren, Gemüse, Kräuter und vor allem essbare Blüten, die die Speisen verzieren oder auch zu Sirups verarbeitet werden.
Die wiederum werden im Hofladen angeboten, neben dem klassischen Holunderblütensirup auch Malven- oder Rosenblütensirup. Mit Sekt aufgegossen hat man eine köstliche Aperitif-Alternative zum üblichen Hugo. Oder man genießt die ausgezeichneten Selbstangesetzten wie Vogelbeer-, Mirabellen- oder Goldmelissenlikör. Meist ohne Alkohol kommen die kreativen Fruchtaufstriche daher: Stachelbeer-Apfel, Aronia-Zwetschge oder Schwarze Johannisbeere pur. Zu Gelee werden Waldmeister oder Löwenzahnblüten verarbeitet. Angelika Prem ist Kräuterpädagogin und gibt ihr Wissen gerne weiter, entweder in Führungen durch den Bauerngarten und rund um den Hof oder in Kräuterseminaren, in denen dann Tees, Tinkturen, Essenzen oder Kräuterkissen hergestellt werden, deren Heilwirkung sie erläutert.
Zu den eigenen Produkten kommen weitere Spezialitäten der Region wie Honig, Destillate, Käse oder das Bauernhofeis vom Beindlhof bei Wackersberg. Wer bleiben möchte, kann sich in der Ferienwohnung des Hofes einmieten.
HH
Vom Ort Schliersee aus fährt eine Seilbahn auf den Schliersberg. Kehren Sie dort in der Schliersbergalm ein und genießen den Blick über den Schliersee. Mutige nehmen die Sommerrodelbahn zurück ins Tal.
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Hennererhof
Hennererstraße 36
83727 Schliersee
08026 9229964
www.hennerer.com
Schliersbergalm
Talstation Seilbahn
Dekan-Maier-Weg 10
83727 Schliersee
08026 6722
www.schliersbergalm.de
Es dürfte eine der pfiffigsten Ideen gewesen sein, den ersten Whisky in Bayern zu destillieren. Unglaublich, aber wahr: Der gelernte Bierbrauer Florian Stetter reist nach Schottland und wettet einen Kasten Weißbier, dass es ihm gelingen wird, das rauchige Malzdestillat auch in den Alpen herzustellen. Gesagt, getan, mit Malz kennt sich der Brauer ohnehin aus. Dafür wird Getreide, meistens Gerste, befeuchtet, so dass die Körner keimen. Die Keimung bewirkt einen Anstieg der Zuckeranteile im Getreidekorn. Sodann werden die Körner – im Falle von Whisky über Rauch – getrocknet. Anschließend wird vergoren und schließlich langsam und gekonnt destilliert. Doch noch ist das Ganze kein Whisky, denn Geschmack und Finesse bekommt das Destillat durch Lagerung in Fässern. Wie dies alles vor sich geht, kann man in Neuhaus besichtigen.
Seit 2016 werden hier auch Leute glücklich, die sich aus Hochprozentigem nichts machen, denn da wurde der Betrieb durch ein wunderbares Tagesrestaurant, Slyrs Caffee & Lunchery, ergänzt. Hier gibt’s im stylishen Restaurant oder auf der herrlichen Terrasse mit Wendelsteinblick Frühstück, Kaffee und Kuchen sowie ausgezeichnetes Essen, mal mit, mal ohne Whiskybezug. Im reschen Brot steckt Whiskytreber, im hausgemachten Müsli Knuspermalz, Speck reift mit Whisky, das flüssige Gold würzt Marmeladen und sogar Salatsoßen. Die meisten Zutaten für Frühstück, Snacks und Mittagessen kommen aus der Region, man wirtschaftet so ökologisch wie möglich und vermeidet Plastik – die Getränkehalme etwa sind aus Zuckerrohr. Für Frühstück und Brunch gibt es alles, was das Herz begehrt. Die Wochenkarte bietet Suppen, Brotzeit, belegte Vinschgerl und eine kleine Auswahl an warmen Gerichten wie Whisky-Flavored Bolognese, Rindersteak oder einfach nur Würstl mit Kartoffelsalat.
HH
Nette Accessoires und regionale Handwerkskunst gibt es im Laden von Julia Zilken mit dem treffenden und charmanten Namen Hoamat Gfui in Schliersee.
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Slyrs Caffee & Lunchery
Bayrischzeller Straße 13
83727 Schliersee-Neuhaus
08026 9228920
www.slyrs.com
Hoamat Gfui
Lautererstraße 4
83727 Schliersee
08026 7805153
www.hoamatgfui.de