Life of a Vampire - Sascha Christmann - E-Book

Life of a Vampire E-Book

Sascha Christmann

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Beschreibung

Vor 458 Jahren wurde ich als Mensch geboren, doch in meiner Hochzeitsnacht wurde ich zu einem Vampir. Dies ist meine Geschichte, die über mehrere Jahrhunderte ihren Lauf nimmt. Eine Geschichte über Liebe und den Kampf gegen den Größten aller Gegner.

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Life of a Vampire

Ein endloses Leben in der Nacht

Sascha Christmann

Imprint

Life of a Vampire: Ein endloses Leben in der Nacht

Sascha Christmann

published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

Copyright: © 2012 Sascha Christmann

ISBN 978-3-8442-2873-1

Inhaltsverzeichnis

Ein Vampir wird zweimal geboren

Man wird nur einmal 458

Die Vergangenheit ruht nie

Carpe Noctem – Nutze die Nacht

Ein kleiner Sieg

Eine schmerzvolle Nacht?

Die große Reise

Kains erwachen

Tod, grausamer Tod

Schlangen der Nacht

Über den Autor

Danksagung

Ein Vampir wird zweimal geboren

Ich stand in meiner Loft und blickte durch das riesige Fenster in meinem Wohnzimmer in die Stadt. Die Straßenzüge schienen endlose goldene und rote Ketten zu sein. Die Menschen auf der Straße sahen aus wie Ameisen, schließlich war meine Loft im 135. Stock eines Wolkenkratzers in New York. Der Blick aus dem Fenster offenbarte die gesamte Größe der Stadt, selbst wenn man es wollte so war es nicht einfach in dieser Stadt aufzufallen.  In den Scheiben spiegelten sich meine braunen Haare und meine schwarzen Augen. Lange konnte ich den Blick durch das Fenster nicht innehalten, da ich noch einiges für meinen Geburtstag vorbereiten wollte. Es war mein 458ter.

Ich wurde im Jahre 1550 in einer Englischen Siedlung im heutigen Kalifornien als Fynn Hathaway geboren. Meine Eltern verdienten mit ihrer Tabakplantage gut. Sie hatten dem ungeachtet eine eigene Karavelle, mit der sie den Tabak nach Europa exportierten. Ich konnte alles tun was ich wollte: lesen und schreiben lernen; den Umgang mit dem Schwert brachte mir Francois bei. Er war ein französischer Einsiedler, der auf der Plantage meiner Eltern als Wache arbeitete. Wir lebten in einer schönen Villa nahe an der Küste. Wir waren das was man heute Millionäre nennt.  Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich 12 Jahre wurde, an jenem Tag fuhr mein Vater das erste Mal mit mir angeln. Ich hatte zwar kein Glück mit der Rute, aber es machte nicht desto trotz eine Menge Spaß. Als wir zurück unterwegs waren, kam uns Francois entgegen. Er berichtete uns, dass Banditen die Plantage gestürmt haben. Die Arbeiter waren in Panik geraten; auch meine Mutter war an diesem Tag auf der Plantage. Sie starb, sie wurde von den flüchtenden Arbeitern zu Tode getrampelt. An diesem Tag beschloss ich abzuhauen. Mein Vater gab mir die Chance und schickte mich mit der nächsten Tabakladung auf seiner Karavelle nach Europa. Die Überfahrt war größtenteils ruhig.  Aber eines Tages kam ein Sturm auf. Unser Schiff fuhr direkt hinein; die Wellen rissen einige der stärksten Männer von Bord. Segel rissen, Balken ächzten, Mast und Schote brachen laut. Infolge dessen bekam ich einen Schlag auf den Hinterkopf und fiel zu Boden. Mein Sichtfeld wurde immer dunkler und kleiner, bis ich irgendwann gar nichts mehr sah. Nur noch die Schreie der Seemänner hielten mich von dem Glauben ab, tot zu sein; doch dann wurde es ganz still.

 Das nächste woran ich mich entsinnen kann, ist dass ich in einem Zelt aufwachte. Ein Mann mit einer blauen Bemalung im Gesicht trat an mich heran und erklärte mir, dass ein Fischer mich im Meer aufgesammelt und an die Küste gebracht hatte. Auf die Frage wo ich sei, entgegnete er, wir seien in den Highlands in Schottland. Als ich aufstehen wollte, meinte der Mann ich solle liegen bleiben, damit meine Wunden besser heilen konnten. Er und sein Clan würden sich um mich kümmern. Ich schaute an mir herunter und bemerkte, dass mein ganzer Körper von Wunden geziert war. Tage vergingen und die Wunden, aus denen vor Tagen noch das Blut quoll, heilten. Auch der stechende Schmerz wurde kleiner. Langsam versuchte ich aufzustehen, jedoch bemerkte ich, dass ich alleine nicht hochkommen würde. So suchte ich nach etwas, das mir Halt geben würde.  In diesem Moment kam der Mann herein und sah, dass ich aufstehen wollte. Er packte mich an einem Arm und zog mich hoch. Wir gingen aus dem Zelt, während ich mich an seiner Schulter stützte.  Er stellte sich mir vor, seinen Namen konnte ich mir allerdings nie merken: Er war ein Krieger seines Clans; sie waren aus ihre Festung vertrieben worden und versteckten sich nun in einem Wald nicht fern von der Küste, um sich für einen Gegenschlag zu rüsten. Ich fügte ein, dass ich ein passabler Schwertkämpfer sei und mich gerne für ihre Hilfe erkenntlich zeigen würde. Er glaubte mir allerdings nicht was den Schwertkampf anging, schließlich war ich erst 12 Jahre. Aber er machte mir ein Angebot: In einer Woche sei in der Festung ein Markt, ich solle mich dort mal umsehen ob ich eventuell einen Schwachpunkt in der Verteidigung finden könne. Mir würde man nichts tun, da man mich hier nicht kenne. Außerdem: wer würde schon einen kleinen Jungen angreifen? Ich ging auf das Angebot ein.

Um keinen Verdacht zu erwecken, ging ich bereits einen Tag vorher in Richtung Festung. Ich nahm Fische und Brot mit, welche ich verkaufen wollte. Ich kam spät abends in der Festung an und machte es mir erst mal in der Taverne gemütlich. Ich setzte mich direkt an die Theke und bestellte einen Krug vom besten Met. Neben mir saß ein Händler mit seiner Tochter. Die Tochter fiel mir direkt ins Auge. Als ich mir etwas Mut angetrunken hatte, sprach ich das Mädchen, das wohl kaum älter als ich gewesen sein konnte, an. Ihr Name war Luna, Luna McLeod. Ihr Vater war ein Handelsreisender, der von Stadt zu Stadt zog um seine Waren feilzubieten. Wir unterhielten uns noch den ganzen verbleibenden Abend über alles Mögliche. Ich fragte ihren Vater, ob es möglich sei, meine Waren an seinem Stand anzubieten, da ich ja nicht die Möglichkeiten eines eigenen Standes hatte. Er willigte ein als er sah, wie herunter gekommen ich da saß. Dennoch schaute er verwirrt, als er bemerkte, dass ich mir den besten Met des Hauses leisten konnte.

Am nächsten Morgen stand ich früh auf, um nicht der Letzte am Markt zu sein. Ich stellte mich wie vereinbart an den Marktstand der McLeods. Der Vater begrüßte mich freundlich und erwähnte, dass seine Tochter gegen Nachmittag zum Stand kommen würde. Es war zwar noch recht früh, aber der Marktplatz war schon gut gefüllt. Aus allen Ecken hörte man die Marktschreier, die ihre Waren preisboten und die Spielmanntrupps die zur Unterhaltung der Leute aus allen Teilen Schottlands angereist waren. Auch an unserem Stand war schon bald einiges los. Die Fische, die ich aus dem Lager mitgenommen hatte, brachten mir ein paar Münzen ein, so dass ich einen der Händler darum bitten konnte, einen Brief an meinen Vater in die neue Welt zu überbringen. Ich wollte ihm unbedingt schreiben was geschehen war und mich entschlossen hatte, für einige Zeit hierzubleiben. Als ich gerade aufbrechen wollte um die Verteidigung der Feste zu betrachten, kam Luna an den Stand. Erst jetzt sah ich ihre langen blonden Haare, die sie zu Zöpfen zusammengeflochten hatte und ihre blauen Augen die das Glück der Welt ausstrahlten. Wir waren zwar beide noch sehr jung, aber ich hatte mich direkt in sie verliebt. Ich vergaß auf der Stelle, wieso ich eigentlich in die Feste gekommen war und bat die McLeods, mich auf ihren Handelsreisen mitzunehmen. Nach langem hin und her waren die McLeods damit einverstanden.

Die Jahre strichen ins Land und Luna und ich verloren uns aus den Augen, aber meine Liebe zu ihre hielt immer noch an. Als ich 15 Jahre alt war, ließ ich mich in den Dienst des Königs stellen und genoss eine erstklassige Ausbildung zum Schwertkämpfer. Ich konnte mir sogar ein eigenes Breitschwert leisten. Es besaß eine nahezu perfekt ausgewogene Klinke, der Griff war aus feinstem Gold und mit Edelsteinen verziert. Eines Nachts hatte ich Wachdienst an den Toren der Stadt. Gegen Mitternacht vernahm ich einen lauten Schrei, den Schrei einer Stimme, die mir sehr bekannt vorkam. Sofort rannte ich dem Schrei nach in den finsteren Wald. Ich wusste, was von diesem Wald gesagt wurde: Dass diejenigen, die es wagen, bei Nacht den Wald zu betreten, ihn nie wieder verlassen würden, außer in einer Holzkiste. Ich rannte so schnell ich konnte durch den Wald, die Äste peitschten mir ins Gesicht und in einer Lichtung sah ich sie: Ein Mädchen lag blutüberströmt auf einer steinernen Platte. Hinter dem Mädchen standen einige düstergekleideten Menschen die sich über ihren Hals beugten. Ich ging auf sie zu während meine Hand zu meinem Schwert glitt. Als ich nur noch wenige Schritte von ihnen entfernt stand, zog ich das Schwert aus der Scheide und richtete es auf sie. Sie sahen das Schwert und dass ich kampfbereit war. Flugs flüchteten sie in den Wald. Auf der Platte erspähte ich das Mädchen: Es war Luna. Sie hatte am Hals eine Schnittwunde; ihre Lippen bewegten sich als wollten sie die Worte „Hilf mir.“ formen, aber ihre Stimme blieb stumm. In der Angst, ich würde sie jetzt verlieren, wo ich sie doch gerade erst wiedergefunden hatte, brachte ich sie so schnell mich meine Füße trugen, in die Stadt. Ein Gelehrter konnte die Blutung am Hals stillen, dennoch brach sie zusammen.

5 Tage später erwachte sie wieder aus ihrem Tod ähnlichen Zustand. Nun da sie wieder vollständig unter den Lebenden wandelte, konnte ich nicht wiederstehen; ich musste ihr meine Liebe eingestehen. Auch sie schien hocherfreut darüber, auch wenn sie mir gleich entgegnete, sie könne das Tageslicht nie wieder sehen. Ich lud sie ein, in meine Hütte zu ziehen, worauf sie mich bat, die Fenster zu vernageln und sie gen Nacht abzuholen. Unverzüglich leistete ich dieser Bitte Folge. Ich brachte sie des Nachts in meine Hütte, wo wir uns über die vergangenen Jahre unterhielten. Es war nicht sehr spät, als sie mich überzeugte mich zur Ruhe zu legen, schließlich hätte ich morgen einen langen Tag in der Kaserne vor mir und sie wolle nicht daran schuld sein, wenn ich beim Training einschlafe. Als ich am nächsten Tag meine Wachrunde durch die Stadt unternahm hörte ich davon, dass auf einem Hof in der Nähe der Stadt einige Schafe von Wölfen gerissen worden seien, und die Kadaver verschwunden waren. Da dies bei uns fast alltäglich war, beunruhigte mich dies weniger.  

Erneut zogen die Jahre ins Land, an meinem 18. Geburtstag tat ich endlich wovon ich seit 6 Jahren träumte: Ich machte Luna einen Antrag. In dieser Nacht strahlte der Mond so stark wie die Sonne. Wir unternahmen ein Picknick in einem Rosenfeld außerhalb der Stadt. Gemeinsam beschlossen wir, noch in diesem Jahr zu heiraten: Am Heiligen Abend. Es verging kein Tag, an dem ich mir nicht vorstellte, wie wir gemeinsam vor dem  Traualtar stehen würden. Dann kam endlich die Nacht. Sie trug wie in meinen Vorstellungen ein weißes Kleid aus Seide; jenes betonte ihre blonden Haare besonders. Der Priester trat an uns heran und verheiratete uns.

In der Hochzeitsnacht lagen wir gemeinsam auf dem Bett, sie spitzte die Lippen und kam immer näher an meine Kehle, immer wieder wiederholte sie die Worte „Bis das der Tod euch scheidet.“  Sie kam an meiner Kehle an und plötzlich durchfuhr mich ein stechender Schmerz, ein Schmerz, wie ich ihn noch nie zuvor verspürte. Sollte dies das Gefühl eines innigen Kusses sein? Es war ein Kuss, aber keiner den man aus Liebe macht, es war ein Kuss der mein Leben für ewig verändern sollte. Luna entfernte sich von meiner Kehle. Mit in meinem Blut gedtränkten Lippen vertraute sie mir an: „Nun bist du ein Kainskind. Fynn, wie ich. Der Tod wird nicht in der Lage sein, uns zu scheiden!“ Ich wusste nicht was sie meinte und bat sie, mir zu erklären was geschehen sei. Schließlich erläuterte sie mir was ich nun bin: Ein Vampir! Ich begriff nun, was es für mich bedeuten würde, ein Vampir zu sein: Ich würde keinen Sonnenaufgang mehr zu Gesicht bekommen, mein Leben war quasi beendet. So floh ich von Luna, um mich besser mit meiner Situation auseinandersetzen zu können.