Luchs & Fuchs ermitteln: Das Karfunkel Komplott - Thorben Galinski - E-Book

Luchs & Fuchs ermitteln: Das Karfunkel Komplott E-Book

Thorben Galinski

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Beschreibung

Große Aufregung im Märchenland! In der Zauberschule Karfunkel greift eine merkwürdige Krankheit um sich, welche die Schülerinnen und Schüler ans Bett fesselt. Das Walpurgisfieber ist Teil eines finsteren Plans der Königin des Verbrechens, Vera Virus. Während die Lehrerschaft mit der Suche nach einem Heilmittel abgelenkt ist, sollen ihre Schergen, die beiden einfältigen Koboldbrüder Heck und Meck, den Goldesel aus den Pferdeställen der Zauberschule stehlen. Doch durch einen dummen Zufall entführen sie nicht den Goldesel, sondern eine verzauberte Lehrerin. In diesem Chaos können nur noch die besten Detektivinnen des Märchenlandes helfen. Lysandra Luchs und Filomena Fuchs übernehmen den Fall und sind schnell auf der richtigen Spur. Können sie die entführte Lehrerin retten und Vera Virus das Handwerk legen?

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Inhaltsverzeichnis

Es war einmal

Kapitel 1: Ein finsterer Plan

Kapitel 2: Ein fataler Fehler

Kapitel 3: Entführung im Pferdestall

Kapitel 4: Die besten Detektivinnen im

Märchenland

Kapitel 5: Blitz und Donner

Kapitel 6: Ausgetrickst

Kapitel 7: Ein ausgefuchster Plan

Kapitel 8: Eine Botschaft für Vera Virus

Kapitel 9: Treffen an der Euleneiche

Kapitel 10: Entzauberung um Mitternacht

Kapitel 11: Ende gut, alles gut

Und wenn sie nicht gestorben sind

Es war einmal...

Seid herzlich gegrüßt, werte Leser und Leserinnen,

die ihr hier vor diesen Zeilen sitzt.

Genießt dieses Buch draußen und drinnen,

bei Sonnenschein und wenn es donnert und blitzt!

Gut aufgepasst, ihr lieben Leute,

egal, ob jung oder junggeblieben.

Ich erzähle euch ein Märchen heute

und hoffe, ihr werdet es lieben!

Es war einmal, vor langer, langer Zeit

in der Zauberschule Karfunkel.

Da blieben die Klassenzimmer leer,

ohne Gelächter und ohne Gemunkel.

Denn eine Krankheit, bisher unbekannt,

begann unter den Kindern zu wüten.

“Walpurgisfieber“ wurde sie genannt,

die Kinder mussten die Betten hüten.

Verzweifelt versuchte die Lehrerschaft

diese Krankheit rasch zu erkunden.

Sie forschten und hexten mit ganzer Kraft –

doch kein Heilmittel wurde gefunden.

Wer hatte den Kindern dies angetan?

Wer war die Quelle dieses Gebrechens?

Alles gehörte zum teuflischen Plan

der Königin des Verbrechens!

Vera Virus, stets böse gesinnt!

Ihre Verbrechen sind zum Erschaudern.

In ihrem Versteck unser Märchen beginnt.

Und nun: lasst euch von mir verzaubern…

Kapitel 1: Ein finsterer Plan

Grünes und rotes Licht erleuchtete den grauen Stein der Höhlenwände. Das grüne Licht stammte von leuchtenden Pflanzen und Pilzen, die hier wuchsen und die Höhle auf natürliche, wenn auch etwas gruselige Weise, erhellten. Das rote Licht kam von den Fackeln und Feuerschalen, die man zur noch besseren Beleuchtung entzündet hatte.

In einer Ecke der Höhle mischten sich noch mehr Farben dazu, denn dort standen viele Flaschen und Gläser in einem Hexenlabor, die grün, gelb, blau und violett schimmerten. Verschiedene Tränke und Gifte dampften und kochten dort vor sich hin und machten zischende und blubbernde Geräusche. Viele verschiedene Bücher lagen auf dem Tisch herum oder standen fein säuberlich aufgereiht in einem hölzernen Regal neben dem Tisch. Die meisten Bücher handelten von Giften, Krankheiten, Seuchen oder Flüchen – schwarzer Magie der übelsten Sorte. Ein weiteres Regal war gefüllt mit schweren Gläsern, in denen sich Käfer, Würmer, Glühwürmchen und anderes Getier tummelten, oder die mit verschiedenen Pulvern und Flüssigkeiten in allen möglichen Farben gefüllt waren.

Der Totenschädel eines Einhorns lag auf dem Tisch, darauf stand eine Kerze, deren rotes Wachs langsam auf den bleichen Knochen tropfte und deren Flamme leicht im Wind flackerte. An den Höhlenwänden kletterte Efeu empor und in einem Beet wurden Kräuter, Pilze, Farne und Gräser herangezüchtet.

In einer Ecke der Höhle stand ein gewaltiges Bett, bedeckt mit kuscheligen Kissen und Decken aus Samt und Seide. Daneben stand ein gewaltiger Eichenschrank, gefüllt mit wertvollen Kleidern, die ausnahmslos von schwarzer Farbe waren. Außerdem standen dort ein gewaltiger Spiegel, eine alte Standuhr und eine schwere, eiserne Truhe, die bis zur Hälfte mit silbernen Münzen, Medaillen, Perlenketten, Amuletten, Ringen und Edelsteinen gefüllt war. Mehrere gewaltige Bärenfelle lagen als Teppiche auf dem Boden aus. Ein Luftzug ließ die Kerzenflamme auf dem Einhornschädel flackern, als eine dunkle Gestalt in die Höhle rauschte. Sie trug ein schwarzes Kleid mit silbernen Stickereien, dazu schwarze Stiefel und Handschuhe.

Um ihre Schultern lag ein wallender, violetter Umhang, der sie fast vollständig umschloss. Die Kapuze daran bedeckte ihren Kopf, sodass ihre nussbraunen, langen Haare nur teilweise zu sehen waren und ihr Gesicht im Schatten lag.

Dieses Gesicht gehörte einer sehr schönen Frau, die dunkelroten Lippenstift trug. Doch die grüne Schminke, mit der sie ihre eisblauen Augen dick umrandet hatte, verlieh ihr ein einschüchterndes Aussehen. Grün schien sie zu mögen, denn sie trug auch einen silbernen Stirnreif, in dessen Mitte ein grüner Edelstein funkelte.

Diese Frau war Vera Virus, die geheimnisvolle Hexe, welche das Märchenland immer wieder mit verschiedenen Verbrechen plagte, weshalb man sie auch die “Königin des Verbrechens“ nannte. In ihrer rechten Hand hielt sie eine mit rotem Wachs versiegelte Schriftrolle. Zügig ging sie zu ihrem Hexentisch und brach das Wachssiegel, bevor sie das Pergament aufrollte. Vera Virus las den Brief im Licht des Kerzenscheins, dann lächelte sie zufrieden. „Na endlich!“, raunte sie und ging in der Höhle auf und ab. „Auf diesen Brief habe ich seit Tagen gewartet. Nun kann ich endlich den zweiten Teil meines genialen Plans in die Wege leiten!“ Sie ging zu ihrem Spiegel, betrachtete sich darin und drehte sich dabei leicht. Dann ließ sich vor ihrer Truhe nieder und ließ ihre Finger durch die Münzen und Edelsteine darin gleiten. „Schon bald wird man mich nicht nur die Königin des Verbrechens nennen. Nein, schon bald werde ich auch so reich sein, wie eine Königin!“, rief sie vorfreudig und lachte triumphierend.

Sie seufzte noch einen Moment versonnen, dann stand sie entschlossen auf und sah sich suchend um. „Wo stecken denn nur diese beiden Kobolde schon wieder?“, wunderte sie sich. Dann rief sie mit befehlsgewohnter Stimme: „Heck! Meck! Kommt sofort zu mir!“

Nur einen kurzen Moment später hörte man das Echo eines Singsangs durch die Höhle hallen. Noch einen Moment später kamen zwei komische Gestalten aus einem anderen Tunnel der gewaltigen Höhle heraus gehüpft. Beide hatten grüne Haut, schwarze, wild abstehende Haare, spitze Ohren und knollige Kartoffelnasen. Sie trugen blaue, zerrissene Hosen mit roten Hosenträgern und schwarze Hemden, auf die kleine Knochen, Münzen, Perlen, Federn und Holzstücke genäht worden waren. Beide hatten nackte Füße und ihre schwarzen Finger- und Zehennägel waren lang und spitz wie die Krallen von Hunden. Kein Zweifel, diese beiden Gesellen waren eindeutig Kobolde. Und diese beiden hier sahen sich auch noch ganz besonders ähnlich. Sie unterschieden sich nur dadurch, dass einer der beiden einen ganzen Kopf größer war, als der andere. Die beiden hielten sich an den Händen und sprangen fröhlich in die große Höhle herein. Dabei sangen sie lauthals im Duett: „Heck! Meck! Heck! Meck! Heck! Meck! Heck-meck-meck!“

Vera Virus sah den beiden lärmenden Kobolden entgegen und knirschte immer mehr mit den Zähnen, je näher die beiden kamen und je länger sie sangen. Schließlich wurde es ihr zu bunt und sie brüllte die beiden lauthals an: „Hört sofort mit diesem Heckmeck auf, ihr Schwachköpfe!“ Verängstigt hörten die Kobolde auf zu singen und stellten sich unterwürfig nebeneinander vor ihrer Meisterin auf. Heck, der größere der beiden Koboldbrüder, verbeugte sich tief und sagte: „´Tschuldigung, Boss“. Sein Bruder, Meck, tat es ihm gleich und verbeugte sich ebenfalls. „Ja, Verschuldigung, Boss!“

Vera Virus sah den kleineren Kobold einen Moment lang säuerlich an. Er war nicht nur der kleinere der beiden, sondern auch eindeutig der dümmere. Sie atmete tief durch. Heck sah vorsichtig zu ihr hinauf und salutierte dann, sein Bruder tat es ihm gleich.

„Ihr habt gerufen, oh Königin des Verbrechens? Hier sind wir! Heck!“ „Und Meck, stets zu Euren Diensten!“, ergänzte sein Bruder. Vera Virus, wieder einigermaßen versöhnlich gestimmt, winkte ab. „Ja, ja, schon gut ihr beiden. Seid ruhig und hört mir zu! Ich habe hier einen Brief aus der Zauberschule Karfunkel erhalten. Seht selbst!“, sagte sie und hielt den beiden den Brief vor die dicken Nasen.

Heck und Meck starrten einen Moment lang angestrengt auf den Brief, dann sahen sie sich gegenseitig ratlos an, bevor sie gleichzeitig fragten: „Was steht denn da?“

Vera Virus seufzte und rieb sich mit den Fingerspitzen ihrer linken Hand die Stirn. „Ach ja, richtig, ich habe ganz vergessen, dass ihr beiden gar nicht lesen könnt. Also schön, dann hört mir jetzt gut zu!“ Die Kobolde nickten eifrig und sagten beide gleichzeitig: „Ist doch klar wie eine Schlammpfütze, Boss, wir hören zu.“

Vera Virus seufzte noch einmal leise, dann räusperte sie sich, während sie in der Höhle auf- und abschritt.

„Wie ihr beiden bereits wisst, wird im Moment der Tresor der Märchenbank renoviert. Deshalb muss der Goldesel, der sonst darin streng bewacht und verschlossen wird, so lange an einem geheimen Ort versteckt werden. Und wie wir bereits herausgefunden haben, wird dieser Ort die Zauberschule Karfunkel sein!“

Heck und Meck nickten eifrig. „Wissen wir doch, Boss“, sagte Heck. „Das haben wir doch schon ausspinatiert“, fügte Meck hinzu. Heck stieß seinem Bruder den Ellbogen in die Seite. „Das heißt spioniert, du Dummbatz!“ Meck trat seinem Bruder empört gegen das Schienbein. „Nenn mich nicht Dummbatz, du Trollpups!“

Die Kobolde begannen damit, sich gegenseitig zu schubsen und fingen an, sich zu prügeln und an den Haaren zu ziehen. Wütend stampfte Vera Virus mit dem Fuß auf. „Hört sofort auf damit, ihr Spatzenhirne!“, schimpfte sie. Heck und Meck stellten sich rasch wieder ordentlich auf und sahen beschämt zu Boden.