Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Unter dem Pseudonym, Doktor Pointer, übt der Autor in seinen Klageliedern Kritik an der Behandlung der aktuellen politischen Probleme und an dem allgemein zögerlichen Versuch, den Klimawandel zu stoppen, betreibt dann in Medi-Zynisches und All-Gemeines Sozialkritik, in dem er mit spitzer Feder in vergnüglichen Versgeschichten Erlebnisse aus der täglichen Praxis und über Ärgernisse mit Beamten und Behörden berichtet. Dabei skizziert er Alltägliches und allzu Menschliches und ärgert sich gleichzeitig über kleinkarierte Zeitgenossen. Dann beschäftigt er sich in dem Abschnitt Balladen gekonnt mit historischen Legenden und veröffentlicht in den Kapiteln Gedichte und Sprüche ein Kaleidoskop aus lyrischen Versen. In dem Abschnitt Fabeln gelingt es ihm die Äsopischen Fabeln, die bereits von La Fontaine so meisterlich ins Französische übertragen wurden, auch dem deutschen Leser, dem antiken Vorbild der Fabel entsprechend, kurz und prägnant in Versen nahe zu bringen. Neben den allbekannten Fabeln hat der Autor neue Fabeln hinzugefügt, so dass das gesamte Kapitel über siebzig Fabeln enthält, die wegen ihrer leichten Sprache, ihrer in gekonnten Reimen enthaltenen morali-schen Lehrsätze und den mit leichtem Strich ausgeführten Illustrationen, sowohl für den jungen, wie aber auch für den erwachsenen Leser besonders lehrreich, interessant zu lesen und amüsant vorzutragen sind. Insgesamt ist dieses Buch ein kurzweiliges Opus, das Ärgerliches und menschliche Unzulänglichkeiten teils mit urwüchsigem Humor, teils mit scharfer Kritik aufs Korn nimmt und dabei der modernen Dienstleistungsgesellschaft mit Witz und Verstand schonungslos den Spiegel vorhält.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 310
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Nachdruck oder Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Verlages. Alle Rechte liegen beim Autor Druck: Bod.de
Umschlaggestaltung: Bod.de
Illustrationen: Doktor Pointer
Prüfung von Zeichensetzung und Grammatik erfolgte durch Duden-Mentor Premium
für Tom Oliver, Emilia und Marlena
Klagelieder
An die Menschen dieser Erde
Vor Europas Grenzen lauern
USA zuerst!
Herr, errette unsre Erde
Der Herr von Fricke
Der Klimawandel
Früher – Gestern – Heute – Morgen
Medi-Zynisches
Aus dem Alltag eines Arztes
Das geknöpfte Kleid
Zirkus Hainen
Die Fehldiagnose
Der Diabetespapst
Die Kur
Die „Rollstuhlfahrerin“
Das „Pointersche Syndrom“
Die wundersame Heilung
Der Traubensaft
Der Check-up
Der Simulant
Doktor „Becquerel“
Der Unfall
Der Albtraum
Die Patientenklage
Der Notdienst
Die Anamnese
Der Ärztekongress
Das unmögliche Rezept
Der Krankenbesuch
Die Sexualsprechstunde
Der Beipackzettel
Ein dringender Besuch
Der blaue Montag
Die gestörte Nachtruhe
Die Rezeptgebühr
Die Fahrgemeinschaft
Das defekte Klo
Der Notfall
Der misslungene Hausbesuch
Die nächtliche Beratung
Donnerstags
In der Notfallambulanz
Die Pollenallergie
Freitag der 13.
Die neue Brille
Der Herzinfarkt
Der Sportunfall
Der Schlaganfall
Die Sanierung der Post AG.
Der Aktenhaufen
Der tropfende Wasserhahn
Der Versicherungsbetrug
Das Duell
Der Einkaufsbummel
Der Listenmuffel
Die Beschwerde
Arzthelferin gesucht!
Der frustrierte Doktor
Vor den Feiertagen
Die Spendenaktion
Wieso, von wat?
Der Pillenstreit
Das Wundermittel
Der „Praxisgeist“
Die Zweiklassenmedizin
Mediziners Klage
Die endoskopische Dublette
Die mangelnde Aufklärung
Die ungerechte Entlassung
Die verzwickte Diagnose
Eine neue Krankheit?
Der Mann mit Hut
Das Geschenk
Das Echo
All-Gemeines
Die gleitende Arbeitszeit
Die Kirschmarmelade
Der Einschreibebrief
Die Hauptstadtfrage
Der neue Job
Die neue Straße
Der Wohnungsbau
Die Bauendabnahme
Der Stau
Ärger mit der Telekom
Plädoyer für einen Sitzplatz
Die Kunstmesse
Das Festival
Das Müllproblem
Die Golfpartie
Das „Duale“ System
Der „blinde“ Nachbar
Der Auffahrunfall
Gleiches Recht für alle?
Im Fischgeschäft
Die „gekaufte“ Lehrstelle
Der neue Pass
Ein Besuch im Pflegeheim
Urlaub auf Fuerte
Der clevere Raucher?
Der Schilderwald
Der Weihnachtsbaum
Epilog
Balladen
Heinrich Plantagenet
Die alte Marte
Jarl Brunstein
Thusneldas Fluch
Hermann Billung
Sylt
Roland
Ritter Rodenstein
Hagen von Tronje
Der Templer
Über die Gleichheit
Oh, Heimat
Bretagne
Vater Rhein
Zum Tag der deutschen Einheit
Gedichte
Geliebte alte Eiche
Calvados
Der Wolkenbruch
Das Rotkehlchen
Stille Nacht
Die Dummheit
Kinder, wie die Zeit vergeht
Zum 50-zigsten…
Leben?
Christfest
Absage
Herr und Hund
Berlin
Die Kunst
Die Zeit
Kameradschaft
Heiligabend
Tod der Mutter
An Britta
Lebewohl
Zum Jahrestag
Zum Hochzeitstag
Heilige Nacht?
Liebe Abiturientia! 1987
Liebe Abiturientia! 1988
Liebe Abiturientia! 1989
Zum Geburtstag von Heike...
Zum Geburtstag von R...
Zur Hochzeit von T...
Lukas
Gedanken zum Leben
Es tanzten zwei Schmetterlinge
Pointers Traum
Der mühsame Vers
Ohne Titel
Sprüche
Fabeln
1 Der Frosch und der Ochse
2 Der Wolf und der Kranich
3 Die Grille und die Ameise
4 Der Fuchs und die Trauben
5 Der Wolf und das Lamm
6 Der Fuchs und der Rabe
7 Das ungehorsame Lamm
8 Die stolze Krähe und die Pfauen
9 Der Prahlhans
10 Der Fuchs und der Storch
11 Die Weihe und die Tauben
12 Die Esel und die Räuber
13 Der Fuchs mit dem verlorenen Schwanz
14 Der Hirsch an der Quelle
15 Die Grille und die Eule
16 Der habgierige Hund
17 Die Diebe und der Esel
18 Die Stadtmaus und die Landmaus
19 Die Eiche und das Schilfrohr
20 Der Rat der Ratten
21 Der Kampf der Mäuse und der Wiesel
22 Die Fledermaus und die zwei Wiesel
23 Der Löwe und die Mücke
24 Die Fliege und die Ameise
25 Die zwei Esel
26 Der Affe und der Delphin
27 Die Maus, der Hahn und der Kater
28 Der Eber und der Fuchs
29 Die Hündin und ihre Freundin
30 Die Frösche forderten einen König
31 Der unzufriedene Pfau
32 Die Frösche und der Kampf der Stiere
33 Der Schuster als Arzt
34 Der alte Wolf
35 Der treue Hund
36 Der Bauer und der Fuchs
37 Der Löwe und die Maus
38 Die Frösche an den Sonnengott
39 Der Wolf und der Hund
40 Der Panther und die Hirten
41 Der Affe als König
42 Der Thunfisch und der Delphin
43 Der Löwe und der Fuchs
44 Der Hahn in der Sänfte
45 Die Krähe und der Ziegenbock
46 Die Gans, die goldene Eier legte
47 Der Hirsch im Weinberg
48 Der Bauer und die Schlange
49 Der Wolf und die Schafherde
50 Der Schuldner und sein Schwein
51 Der Bauer und seine Söhne
52 Der Löwe und der Esel
53 Der Fuchs und der Ziegenbock
54 Der Affenkaiser
55 Der geschwätzige Spatz
56 Der Löwe und der Fuchs
57 Der Esel und die Krähen
58 Der Löwe, der Wolf und der Bär
59 Der Fuchs und der Gänserich
60 Der gefräßige Fuchs
61 Der Fuchs und der Hahn
62 Der Fuchs und der Dachs
63 Das Frettchen und der Fuchs
64 Der Wolf und der Fuchs
65 Der hungrige Wolf
66 Der Spatz und der Adler
67 Der Fuchs und die Hasen
68 Das Krähennest
69 Der Fuchs und der Igel
70 Die Füchsin und ihr Welpe
71 Der Freiheitskampf der Schafe
72 Der Hahn und der Pfau
Epilog
Abkürzungen und Fremdwörter
Inhalt
Der Autor
Schau auf uns, du Herr der Erde!
Sieh, wie rasch dein Reich verfällt!
Schon wird Atmen zur Beschwerde
Und am Klima stirbt die Welt.
Alles Leben wär zu retten,
Jeder Hunger noch zu stillen,
Wenn sich bilden Menschenketten,
Die erfüllt der gleiche Willen.
Keiner mehr lindert
Not und Gebrechen,
Niemand verhindert
Tod und Verbrechen!
Ich klage euch an:
Was habt ihr getan?
Jeder muss sich jetzt bescheiden,
Geben mehr als wahrer Christ.
Augen auf, wenn andre leiden,
Helfen dort, wo’s nötig ist.
Freiheit endlich für die Knechte!
Nie mehr Jagd nach Macht und Geld!
Reicht den Armen eure Rechte,
Rettet unsre kranke Welt!
Keiner mehr lindert
Not und Gebrechen,
Niemand verhindert
Tod und Verbrechen!
Ich klage euch an:
Was habt ihr getan?
Jede Tat wird einst gewogen,
Alle Fehler dann gezählt.
Wer gemordet, wer betrogen
Seine Strafe bald erhält.
Auch der Feige wird gerichtet
Und das Nichtstun hart bestraft.
Jeder allen ist verpflichtet!
Allen Menschen, alle Kraft!
Keiner mehr lindert
Not und Gebrechen
Niemand verhindert
Tod und Verbrechen!
Ich klage euch an:
Was habt ihr getan?
Plündert nicht den Schoß der Erde!
Macht den Umweltschutz zur Pflicht,
Dass die Erde sauber werde,
Toter Boden nährt uns nicht!
Nicht nur Reden, keinen Streit,
Rettet Pflanzen und Getier!
Jeder meide Hass und Neid
Und er töte seine Gier!
Keiner mehr lindert
Not und Gebrechen
Niemand verhindert
Tod und Verbrechen!
Ich klage euch an:
Was habt ihr getan!
Macht aus Bomben Futtertröge
Und verschrottet das Atom,
Wenn wir teilen die Erträge,
Frieden ist der Völker Lohn.
Keiner soll mehr Kriege führen,
Jedem Fremden eure Hand
Schwarz und Weiße müssen spüren:
Alle Menschen sind verwandt!
Jeder hilft lindern
Not und Gebrechen,
Alle verhindern
Tod und Verbrechen!
Packen wir’s an,
Bald ist’s getan!
Vor Europas Grenzen lauern
Armut, Tod und Kinderschrein,
Statt der Tore stehen Mauern
Und Gesetze hart wie Stein.
Niemand hilft den armen Ländern,
Keiner lindert dort die Not,
Keiner gibt und will das ändern,
Weder Geld noch etwas Brot.
Bürger, öffnet eure Herzen!
Seht und hört mit eignen Ohren,
Die dort leiden haben Schmerzen
Und sie sterben vor den Toren.
Bleibt ihr taub, lässt euch das kalt,
Werden die, die heut euch suchen,
Alles nehmen mit Gewalt
Und in Zukunft euch verfluchen.
Herrgott, Schöpfer dieser Erde,
Stopp das Elend! Stopp das Rauben!
Mach, dass endlich Frieden werde
Und die Menschen wieder glauben!
Schüsse, Bomben und Raketen
Fallen in Afghanistan,
Seit im Namen des Propheten
Krieg führt dort die Taliban.
Grausam herrschen Terrorcliquen,
Töten Bürger und Soldaten,
Sprengen Schulen, sprengen Brücken,
Rühmen sich für ihre Taten.
Lust und Bildung sind verboten,
Frau’n dem Manne untertan,
Stille Trauer gilt den Toten,
Armes Land Afghanistan!
Wenig Hoffnung ist geblieben,
Das Gesetz ist der Koran
Und was in ihm steht geschrieben,
Weiß allein die Taliban.
Allah! Schöpfer dieser Erde,
Stopp das Töten! Stopp das Rauben!
Mach, dass wieder Frieden werde
Und die Völker an Dich glauben!
Heut regiert im Nahen Osten
Nur noch Hass und blinde Wut.
Rache und Vergeltung kosten
Tränen, Tod und Menschenblut.
Jeder Moslem voller Trauer
Weint, wenn Juden stehn und beten
Klagend vor der großen Mauer
Und den Felsendom betreten.
Jeden Tag wird scharf geschossen,
Jud’ und Moslem streiten dort
Ohne Mitleid unverdrossen,
Gnadenlos und immerfort.
Ruhig kann man hier nur leben,
Wenn sich beide Völker achten,
Friedlich ihre Hände geben
Und als Brüder sich betrachten.
Oh! Ihr Schöpfer dieser Erde!
Stoppt das Töten! Stoppt das Rauben!
Macht, dass endlich Frieden werde
Und die Völker an Euch glauben.
Soldateska, Kinderbanden
Ziehen quer durch Afrika
Und man meint, in diesen Landen
Herrsche Pest und Cholera.
Christen streiten dort mit Christen,
Jeder kämpft hier gegen jeden,
Moslems werden Salafisten,
Lehren Kindern Bombenlegen.
Ständig wachsen die Konflikte,
Mord und Totschlag jeden Tag,
Wenig helfen da Verdikte,
Autobomben im Irak.
Töten wirkt wie Opium,
Grausamkeit wohin man sieht.
Diese Menschheit bringt sich um,
Wenn kein Wunder bald geschieht.
Oh! Ihr Schöpfer dieser Erde!
Wo bleibt Euer Strafgericht?
Dass der Mensch sich bessern werde,
Solch ein Wunder gibt es nicht!
Droben in den Chefetagen
Geht es nur um Öl und Geld,
Keinen kümmern dort die Plagen
In dem armen Rest der Welt.
Jeder kämpft nur um Rendite,
Buhlt um Kohle, Öl und Gas,
Waffenhandel bringt Profite,
Geld stinkt leider nicht nach Aas.
Viele lügen und betrügen!
Drogen bringen noch mehr Geld,
Korrumpieren, sich verbiegen,
Dieses Credo heute zählt.
Spieler sitzen in den Banken,
Jeder seine Hände wäscht,
Wenn die Welt gerät ins Wanken
Und durch Zocker alles crasht.
Vater, greife endlich ein!
Lasse Gut und Böse trennen
Und die Sünder dann allein
Schmerzvoll in der Hölle brennen!
Hört ihr Völker, ihr Nationen!
Europäer seid bereit,
Wenn ihr wollt in Frieden wohnen,
Hilft euch nur die Einigkeit.
Euch schützt nicht Amerika,
Denn seit Trump führt dort das Ruder,
Ist der Frieden in Gefahr
Und ihr seid nicht Freund noch Bruder.
Europa wache endlich auf,
Schütz die eignen Grenzen,
Denn es gilt im Weltenlauf
Heut bei Differenzen
Immer nur, was du jetzt hörst:
USA zuerst!
Trump begann mit falschen Zahlen,
Log und jeder hat gelacht,
Plötzlich mit gefälschten Wahlen
Korrumpierte er die Macht.
Senkte gleich die Reichensteuer,
Dann begann er Handelskriege,
Legt bei Freund und Feinden Feuer
Und regiert mit Hass und Lüge.
Europa wache endlich auf,
Schütz die eignen Grenzen,
Denn es gilt im Weltenlauf
Heut bei Differenzen
Immer nur, was du jetzt hörst:
USA zuerst!
Europäer lasst das Klagen!
Dieser Mann mit seinen Lügen
Wird euch nie die Wahrheit sagen
Und euch, wo er kann, betrügen.
Schützt und wehret euch bei Zeiten,
Einig seid ihr eine Macht,
Lasst euch nicht zum Krieg verleiten
Und seid wachsam Tag und Nacht.
Europa wache endlich auf,
Schütz die eignen Grenzen,
Denn es gilt im Weltenlauf
Heut bei Differenzen
Immer nur, was du jetzt hörst:
USA zuerst!
Nur wenn alle ernstlich wollen,
Ist die Einheit bald vollbracht,
Dann wird man euch Achtung zollen
Und sie schützt euch, wenn es kracht.
Sucht euch Freunde, schließt Verträge
Gegen alle Egoisten,
Eure Feinde sind nicht träge,
Hütet euch vor Kommunisten!
Europäer seid bereit!
Einigkeit ist erste Pflicht,
Wenn es herrschen Krieg und Streit.
Denkt daran, vergesst es nicht:
Russland singt Soldatenlieder
Und ein „Trump“ kommt häufig wieder!
Herr des Himmels und der Erden,
Großer Schöpfer dieser Welt,
Richter über Sein und Werden
Einzig nur dein Wille zählt.
Liebevoll hast du gegeben
Allen Menschen dein Gesicht,
Nur dein Atem spendet Leben,
Deine Hände schenken Licht.
Vater, du in deiner Größe
Gabst zur Form, uns den Verstand
Frei zu wählen gut und böse,
Welches Gift in falscher Hand?
Längst bleibt dir nicht mehr verborgen,
Wie die Welt sich selbst zerstört,
Wie sich deine Kinder morden
Und das Böse sich vermehrt.
Ganze Völker wahnbesessen
Treiben fremder Götzen Kult.
Herr, dein Kreuz ist längst vergessen,
Niemand mehr, der ohne Schuld.
Keiner hilft den armen Kindern,
Spenden stößt auf Widerwillen.
Viele, statt die Not zu lindern,
Leben nur, um Lust zu stillen.
Kein Gesetz wird noch gehalten,
Keine Sünde ausgelassen.
Ketzer diese Welt verwalten,
Strafen Demut, lehren Hassen,
Führen Krieg in deinem Namen,
Machen Beutepolitik
Und sie töten deinen Samen,
Blind vor Bosheit ist ihr Blick.
Heut regieren Populisten
Selbst mit List, Betrug und Lüge,
Im Verein mit Kommunisten
Legen sie die Saat für Kriege.
Willst du alles drum vernichten?
Muss die ganze Schöpfung sterben?
Besser ist es schnell zu richten,
Sonst droht Gutes zu verderben.
Zwingt nicht bald ein scharfer Halt
Uns zur Achtung der Gebote,
Siegen Terror und Gewalt
Und dein Reich beherrschen Tote.
Herr, da hilft kein Strafgericht,
Weder Gnade noch Befehle.
Ändern wird der Mensch sich nicht,
Denn der Teufel hat die Seele.
Herr beschütze uns auf Erden,
Nimm dem Mensch den freien Willen,
Lass uns wieder Diener werden
Und der Glauben uns erfüllen.
Jage selbst den Satan fort,
So kann sich der Mensch besinnen,
Hören endlich auf Dein Wort
Und noch einmal neu beginnen.
Wie wundersam des Schicksals Tücke
Erfuhr dereinst der Herr von Fricke.
Schon vaterseits aus einer Schicht,
Wo Dienen galt als Bürgerpflicht
Und der Gehorsam war die Tugend,
Die stets verbindlich für die Jugend.
So diente und gehorchte er
Beizeiten schon beim Militär.
Nach der Entlassung fing er an
In der Logistik bei der Bahn.
Anstatt auf diesem Platz zu ruhn,
Wie das Beamte häufig tun,
Stieß er bereits am ersten Mai
Gleich dreiunddreißig zur Partei.
Gar bald, was besser er nicht sollte,
Wusst er, wohin der Karren rollte.
Doch wer nicht wollt im Kerker weilen,
Der musste mit den Wölfen heulen
Und wem erst recht sein Leben lieb,
Der sah nicht hin, was Hitler trieb.
Das führte dann mit Heil und Sieg
Geradewegs zum nächsten Krieg.
So kam es, dass das Vaterland
Im Ganzen bald in Trümmern stand.
Im Anschluss wegen Mitgliedschaft,
Kam Fricke dann in Lagerhaft.
Kaum war er frei, da saß der Herr
Als Stasi in der DDR.
Dort zeigte sich, dass man entfernt
Aus der Geschichte nichts gelernt,
Denn kurz danach erklangen wieder
Auch hier erneut Soldatenlieder.
Jetzt hatte die Musik der Söhne
Zwar andren Takt doch gleiche Töne.
Der Fricke fing an, weil’s zum Kotzen
Im Stillen auf den Staat zu motzen
Und manchmal griff er gar zum Messer,
Doch dadurch wurd es auch nicht besser,
Denn stets befiel ihn in der Tat
Die Angst vor Freunden und Verrat.
So gab er resignierend auf
Und ließ den Dingen ihren Lauf.
Seitdem ertränkte er den Kummer
Und wurde immer stumm und stummer.
Zu guter Letzt als Pensionär
Trank er zwar keinen Tropfen mehr,
Doch leider war’s bereits zu spät
Für eine Nullprozentdiät.
Jetzt just am Ende der Geschichte
Fiel Fricke plötzlich vom Gewichte
Und die Genese dieser Chose
War die komplette Fettzirrhose.
Es war das Fazit seines Lebens,
Dass alle Vorsicht war vergebens,
Weil man durch Schweigen nichts erreicht
Und so man oft den Tätern gleicht.
Deshalb, wenn er mit lauter Geste
Hätt’ aufgerufen zum Proteste,
Würd’ er mit Sicherheit verschwiegen
Seit Jahr und Tag im Grabe liegen.
Beziehungsweise, wenn er später
Gemeckert über Staatsvertreter,
Dann hätt’ er fast sein halbes Leben
In Bautzen zwei gesessen eben.
Doch plötzlich, als die Mauer offen,
War Herr von Fricke stark betroffen
Und hat, statt sich zu freu’n, geweint,
Weil Deutschland wieder war vereint.
Er wusste nämlich ohne Worte,
Durch Nichtstun gegen Bahntransporte
Wie auch durch Handeln etwas später
War er nicht Opfer, sondern Täter.
Ich lag in einem tiefen Traum
Aus meiner Jugendzeit,
Dort stand vorm Haus ein Eichenbaum
In seinem Sommerkleid.
Ich sah noch, wie Insektenschwärme
Ein Blumenmeer umringen
Und hörte in der Mittagswärme
Hoch oben Lerchen singen.
Im Sommer sah ich Schwalben ziehn,
Gesund war Wald und Flur,
Am Feldrand wilde Blumen blühn,
Wie schön war die Natur?
In jedem Winter kam der Schnee,
Es wurde viel gelacht,
Wir fuhren Schlittschuh auf dem See
Und spielten Schneeballschlacht.
Doch heut nach vielen, vielen Jahren
Gleicht nichts mehr diesem Traum,
Der Blitz ist in den Baum gefahren
Und Vögel sieht man kaum.
In langen Sommern brennt die Hitze,
Die Wälder tot und leer.
Wo einst Insekten und Kiebitze
Herrscht jetzt ein Rattenheer.
Oft brechen Stürme übers Land,
Das Eis schmilzt an den Polen,
Das Wasser steigt am Meeresstrand
Und schwer wird Atemholen.
Wir konnten einst die Welt noch retten,
Wir haben es versäumt,
Die Schuld hängt fest an uns wie Kletten,
Der Traum ist ausgeträumt!
Früher
Man hatte, es ist lange her,
Als Liebespaar es früher schwer,
Denn jede Frau war schon entehrt,
Wenn ohne Aufsicht sie verkehrt
Und ganz alleine, ohne Spaß
Mit einem Mann im Zimmer saß.
Bei Frauen war zudem suspekt,
Wenn ihre Knöchel nicht bedeckt.
Dazu gab es bei Zärtlichkeiten
In aller Regel Schwierigkeiten
Und falls danach die Unschuld weg,
Hatt’ sie den Wert von Straßendreck.
Auch wurde damals generell
Ein Mann, der homosexuell,
In jedem Falle garantiert
Gleich angeklagt und inhaftiert.
Falls er danach in seiner Scham
Sich selbst das eigne Leben nahm,
Dann durft’ er in geweihten Erden,
Noch nicht einmal begraben werden.
Zudem, wer die Moralgesetze
Auf irgendeine Art verletzte,
Der war ganz plötzlich ohne Not
Gesellschaftlich so gut wie tot.
Drum Gott sei Dank ist diese Zeit
Für immer jetzt Vergangenheit.
Gestern
Seit gestern war es dann soweit,
Dass Frauen trugen Minikleid,
Dazu beim Baden tolle Chose,
Bikini mit verkürzter Hose.
Ein Kuss und andre Zärtlichkeiten
Ging jetzt zu allen Tageszeiten
Und dann mit Antibabypille
War’s Frauen möglich in der Stille,
Wenn sie sich mit dem Liebsten trafen,
Auch ohne Angst mit ihm zu schlafen.
Nur hatten viele Frauen bald
Bei ihrer Hochzeit dergestalt,
Wenn sie der Pfarrer hat getraut,
Kaum eine noch die Jungfernhaut.
Da nun bei dem Geschlechtsverkehr
Jetzt gab es keine Bremse mehr,
Wurd so für viele ganz famos,
Das Liebesleben zügellos.
Jedoch die Folgen furchtbar waren,
Wenn Frauen dann ein Kind gebaren
Und sie dann weder einen Gatten
Noch einen Trauschein bei sich hatten.
Für beide blieb in diesem Lande
Der Makel dauernd eine Schande.
Da bald selbst Schwulsein was zu loben
Als Straftat wurde aufgehoben,
Entstand aus all den Kleinkarierten,
Den Besserwissern und Bornierten,
Allmählich, endlich und zivil
Ein Deutschland mit Sozialgefühl.
Heute
Deswegen lebt man heut gelassen,
Wie selbstverständlich ohne Klassen.
Denn jetzt, ob man ist Arm, ob Reich
Sind alle per Gesetze gleich.
Für jeden zählt und das ist richtig,
Dass Achtung und Respekt sind wichtig.
Es geht ansonsten ums Geschäft
Und niemand stört, mit wem man schläft.
So macht im Land die Heirat Schule
Für Lesben erst und dann für Schwule.
Kein Mensch braucht jetzt noch Heiratsscheine,
Denn viele leben ganz alleine
Und oft mit Partnern auch zusammen
Mit Kindern, die von Andern stammen.
Heut jeder sagt und schreibt und wählt
Ganz frei heraus, was ihm gefällt
Und da fast jeder Arbeit hat,
Ist er erfreut, wenn der Etat
Es ihm ermöglicht auf die Weisen,
Im Urlaub um die Welt zu reisen.
Die ganze Welt wär so besehn,
Wie auch das Leben wunderschön,
Wenn da nicht stets die Angst bestände,
Dass Alles nimmt ein schlimmes Ende,
Weil alle lange nichts gemacht
Und übers Klima nachgedacht.
So wird bereits Land auf, Land ab
In Afrika das Wasser knapp
Und in Europa, ohne Scherz,
Beginnt der Sommer schon im März.
Ja, selbst in Nordamerika
Die Katastrophe ist schon da,
Denn es vertrocknen viele Felder,
Wie auch die ausgedehnten Wälder,
Da überall das Wasser fehlt,
Weil dort ja kaum noch Regen fällt.
Deswegen brennen immer wieder
Naturschutzparks und Städte nieder.
Das hat, sagt die Regierung nun,
Mit Klimawandel nichts zu tun.
Trotzdem, obwohl doch jeder weiß,
Dass an den Polen schmilzt das Eis,
Dass Sturmgewalten öfter werden,
Sowie die Hitze steigt auf Erden,
Sind viele Staaten Egoisten,
Weil dort regieren Populisten,
Die über Klimafolgen lachen
Ganz einfach, um Profit zu machen.
Es ist die Pflicht von uns, den Alten
Den Klimawandel aufzuhalten.
Jedoch, wenn nicht die ganze Welt
In diesem Kampf zusammenhält,
Ist es zum No Return zu spät
Und alles bald zu Grunde geht.
Morgen
Vom Vortag bleibt der Streit im Handel
Natürlich auch der Klimawandel,
Da hört man plötzlich aus Wuhan,
Dass dort ’ne Krankheit momentan
Grassiert, die bisher unbekannt
Und Covid neunzehn wird benannt.
Doch statt nun aber, was betrüblich,
Die Welt zu warnen, wie es üblich,
Versucht man durch gezielte Lügen,
Die Presse einfach zu betrügen.
So kommt’s, dass keiner vorbereitet
Und Covid neunzehn sich verbreitet,
Deswegen mussten viele Staaten
Zum ersten Mal den Lockdown starten.
Das war zwar für die Bürger gut,
Doch für die Wirtschaft absolut
Und auch die Börse überall
Der Start zu einem tiefen Fall.
Man zog daraus die Konsequenzen,
Um zu vermeiden Insolvenzen,
Da druckte man, ist es zu fassen,
Ganz einfach Geld in großen Massen.
Der Schuldenberg wuchs ungeheuer,
Weil man auch senkte manche Steuer
Hatt’ dann kein Staat auf dieser Welt
Für Klimawandel noch das Geld.
Man braucht deshalb nicht hell zu sehen:
Die Erde wird bald untergehen,
Denn es wird, um zu überleben,
Selbst Kriege um das Wasser geben
Und da der Schwache garantiert
Den Streit um Fleisch und Brot verliert,
Wird auch, weil Hunger herrscht auf Erden,
Der Kampf um Nahrung grausam werden.
Deshalb muss jeder alle Zeit,
Jetzt ohne ein Tabu erneut
Beginnen kritisch nachzudenken,
Wie die Erwärmung ist zu senken.
Allein mit Wind und Sonnenlicht
Erreicht man in der Regel nicht
Die Energie, die man sich jetzt
Als Mindestmaß hat festgesetzt.
Auch ist als Speicher außerdem
Die Batterie ein Hauptproblem,
Weil die Entsorgung, wie man hört,
Die Umwelt schädigt und zerstört.
Am Ende hofft man, es gelingt,
Dass Wasserstoff die Rettung bringt.
Nur ist es leider nicht so weit,
Denn für die Lösung braucht es Zeit.
Deshalb, wenn nicht die ganze Welt
In diesem Kampf zusammenhält,
Dann wird der Mensch im Handumdrehen
Im Klimachaos untergehen!
Vieles ist in unsrem Land
Äußerst schön und fast brillant,
Andres aber, wie man hört,
Leider auch beklagenswert.
So zum Beispiel sind ja Neid,
Ignoranz und Eitelkeit
Und die nationalen Thesen
Schwache Punkte stets gewesen,
Wenn es zu bewerten gilt
Unser deutsches Spiegelbild.
Außerdem fehlt voll und ganz
Vielen Deutschen Toleranz
Und sie nehmen ichbezogen
Oft statt Herz den Ellenbogen.
Da nun aber – notabene –
Mancher meidet laute Töne
Und der Rest ganz ungetrübt
Stets nur seine Ruhe liebt,
Bohr’ ich trotzdem ohne Gnade
Löcher in die Maskerade,
Dass der Leser insoferne
Aus dem Ganzen etwas lerne.
Diesohalb will ich beschreiben,
Was die Ärzte täglich treiben,
Dann mit welchen Kümmernissen
Beamte sich befassen müssen
Und im Fokus steht am End’
Selbstverständlich der Patient.
Insgesamt scheint so besehn,
Vieles hier zwar sehr extrem
Und man glaubt, wenn man es liest,
Dass das frei erfunden ist.
Doch, wie die Erfahrung lehrt,
Ist das falsch und ganz verkehrt,
Denn ich hab nur hier und da,
Wenn es gar zu peinlich war,
Manches etwas aufpoliert
Und ein bisschen retuschiert.
Nur die Namen sind gelogen
Oder bestenfalls verbogen.
Falls jedoch hier ein Klient
Trotz und dem sich noch erkennt,
Wär es sicherlich ganz gut,
Wenn er sich bald ändern tut,
Statt, dass er in seiner Rage
Gegen mich erhebt gleich Klage.
Jeder Leser sollte drum
Nach des Buches Studium
Lieber mehrfach herzlich lachen,
Als so ein Gesicht zu machen,
Denn Humor ist immerhin
Insoweit auch Medizin.
Pointer schnarcht um zwei Uhr früh
Einwärts, auswärts pitsch pit pü.
Plötzlich schrillt mit lautem Ton
Neben ihm das Telefon.
Pointer weiß bei solchen Klängen
Nachts nie, wo die Glocken hängen,
Doch als er den Hörer nimmt,
Ist er wach und fragt bestimmt:
„Doktor Pointer! Was ist los?“
„Ah!“, hört er da atemlos:
„Hier ist Krause, sie erinnern,
Der mit seinem Vorhofflimmern.
Grade nach dem vierten Glase,
Hab ich wieder das Gerase …“
„Hatt’ ich“, gleich der Doktor spricht:
„Alkohol verboten nicht!“
„Doktor! Mir ging’s absolut
Bis zum Dritten wirklich gut
Und ich dachte, will mal sehn,
Ob vielleicht auch viere gehn.“
Pointer brummt: „Zum Haareraufen!
Mensch verdammt, lass doch das Saufen!“
Dann spricht er jetzt wieder locker:
„Nehmen sie den Betablocker!
Sollten drauf die Herzbeschwerden
Per sofort nicht besser werden,
Gehnse dann, nun ist es zwei,
Gleich im Krankenhaus vorbei.“
Pointer liegt jetzt lange wach,
Prüft dabei noch zwanzigfach,
Ob Tabletten und dergleichen
Solcherweise hier wohl reichen?
Endlich schläft er wieder ein.
„Da, das Telefon! Oh, nein!“
„Pointer“, hört er ganz verschwommen,
„Die Tabletten mir bekommen,
Und da dacht ich ganz beflissen,
Dass sie dieses wissen müssen.“
Pointer blickt zur Uhr beglückt,
Knurrt dann: „Drei, ich bin entzückt!
Lieber Kraus’, ich sag dir was,
Trinke drauf dein fünftes Glas!“
Pointers Laune in der Früh
Ohne Zweifel ist perdu,
Und drum geht ihm das Gemecker
Heut besonders auf den Wecker.
Kaum nimmt er im Sessel Platz,
Gibt’s im Warteraum Rabatz,
Denn Frau Lierow meint entschieden:
„Dass sie hätte Hämorrhoiden
Und, da dies ein Notfall wär,
Ergo muss der Doktor her!“
„Augenblick, ich glaub’ um zehn
Kann der Doktor sie besehn.“
„Kruzitürken gute Frau,
Ich kratz mich schon grün und blau
Und der Doktor, bitte schön,
Jetzt muss diesen Zustand sehn!“
Schwups hält sie im Zimmer drin
Pointer ihren Hintern hin.
Der hat keine andre Wahl,
So beginnt sein Tag rektal.
„Was sie stört und was da juckt,
Ist, wenn man’s genau beguckt,
Nichts als nur ein Hautekzem,
Hierfür gibt es eine Crem’.
Sicher aber wär’s von Nutzen,
Mal den Wertesten zu putzen.“
Gleich darauf meint Julius Bär,
Dass auch er ein Notfall wär,
Denn er sehe ganz akut
Auf dem Stuhlgang etwas Blut.
Pointer fühlt mit seinem Finger
Am Popo zwei dicke Dinger,
Doch Müsjö, es ist zum Lachen,
Scheint der Finger Spaß zu machen,
Und, weil’s Pointer selbst „gefällt“,
Kriegt er hierfür auch kein Geld,
Alldieweil seit Monatsmitten
Sein Budget ist überschritten.
„Lieber Bär, das sind entschieden
Lediglich die Hämorrhoiden,
Ums jedoch genau zu wissen,
Wir sie sicher spiegeln müssen.“
„Pointer, das geht jetzt zu weit,
Denn ich habe wenig Zeit,
Weil ich gleich um halber zehn
Muss mit Whisky Gassi gehn.“
Kurz nach sieben endlich dann
Ist die erste Spieglung dran.
Doch die Dame meint empört,
Keiner habe ihr erklärt,
Dass man müsse durch den Mund,
Um zu blicken in den Schlund.
Drum hält sie jetzt unverwandt
Vor die Zähne ihre Hand.
„Heut versteh ich keine Witze!“,
Knurrt Doc Pointer: „Mit ‘ner Spritze
Kommen sie sofort zur Ruh.“
Trotzdem hält den Mund sie zu.
„Weg“, spricht Doktor Pointer scharf,
„Mit der Hand, ich bitten darf!“
Drauf die Dame schreit entrüstet:
„Hierzu bin ich nicht verpflichtet!
Ich, das kann ich ihnen sagen,
Werde sie dafür verklagen,
Denn mein Freund ist bei Gerichte,
Dem erzähl ich die Geschichte!“
Pointer denkt sich, das Problem
Ist hier ein IQ von zehn,
Und er lässt gleich von allein
Jede Diagnostik sein.
Gleich danach klagt Butgereit
Doktor Pointer auch sein Leid:
„Meine Frau fühlt sozusagen,
Immer an bestimmten Tagen,
Sich vom Rad’ologen Feucht
Strahlenmäßig stark verseucht,
Und seitdem behauptet sie,
Jeder Arzt mit Perfidie
Würd’ durch Feuchten sie bestrahlen,
Um ihr Böses heimzuzahlen.
Jetzo dacht ich ‘folgedessen,
Dass die Strahlen sind zu messen,
Drum will ich von ihnen nur
Eine Kassenrezeptur,
Dass ich, ohne viel Gezeter,
Krieg ein Strahlendosimeter.“
Pointer guckt, ob man ihn foppt,
Denkt sich dann, bin ich bekloppt,
Und spricht laut: „Mein lieber Herr!
Mit dem Messen wird das schwer,
Denn dieweil seit Tschernobyl
Strahlt’s im Ganzen viel zu viel.
Ihre Frau, wenn’s ständig tickt,
Wird dadurch erst recht verrückt.“
Pointer ist noch ganz verstört,
Über das, was er gehört,
Da macht sich Emilie Puhle
Breit auf einem Praxisstuhle.
Pointer staunt: Vermaledeit!
Wiesohalb heut schwarzes Kleid?
Schon beginnt sie jetzt zu sprechen:
„Gestern kam mein Mann vom Zechen,
Als ich mittenmang der Nacht
Bin im Bette aufgewacht,
Weil der Esel, wie noch nie,
Neben mir ganz furchtbar schrie.
Doch zuletzt nach einer Stund’
Hielt er plötzlich seinen Mund,
Und heut Morgen – Gott, oh Gott! –
War er kalt und mausetot.“
Doktor Pointer ganz entsetzt,
Fragt sich nun, was tu ich jetzt?
Weil des Nachts, so muss er hören,
Sie deshalb wollt’ ihn nicht stören.
Mensch, denkt Pointer, was ist heute
Denn nur los mit all die Leute?
Etwas später, so um acht,
Schneit herein der Amtmann Kracht.
„Lieber Doc! Sie wissen ja,
Ich bin vierundfünfzig Jahr
Und auch ohne irgendwas,
Macht die Arbeit kaum noch Spaß.
Ich hab denkt mir, es wär schön,
Wenn ich will in Rente gehn,
Dass sie, ums voranzutreiben,
Müssen mich jetzt krank mal schreiben.
Erst ‘ne Woche – nach ‘ner Pause –
Vierzehn Tage dann zu Hause,
Und allmählich nach und nach
Würde dann mein Ungemach
Häufig länger und – parbleu! –
Schwerer bis zur Rente eh!“
Pointer spricht: „Mein lieber Kracht,
Das hab ich noch nie gemacht,
Und solch Denkweis’ geht an sich
Mir gehörig gegen Strich,
Denn als Arzt bin ich zuweilen
Auch verpflichtet, mal zu heilen.“
Hierauf hat die Witwe Kuhl
Ein Problem mit ihrem Stuhl.
Justament, da stellt sie ihm
Gleich ein Glas mit Stuhlgang hin.
Pointer wehrt sich: „Ist schon recht!“
Denn beim Anblick wird’s ihm schlecht.
Da beginnt sie zu erklären:
„Dies dort ist von Stachelbeeren,
Doch sie könnt’ an jenes Dingen
Sich partout nicht mehr entsinnen.
Seltsam sei, drum der Besuch,
Komisch ferner der Geruch.“
Rucki, zuck hält sie das Glas
Offen unter seine Nas’!
Pointer ruft: „Igitt! Igitte!
Schnell hinaus! Der Nächste, bitte!“
„Nur herein Edwinchen Klose,
Wie ist heut die Diagnose
Und dazu, was raten sie,
Machen wir als Therapie?“ –
„Dieser Krampf beim steten Bücken
Nimmermehr ist das der Rücken.
Außerdem und sozusagen
Hab ich einen kranken Magen.
Ihr Befund, das sei die Galle,
Ist verkehrt in meinem Falle,
Wenn das wären Gallensteine,
Hätt’ ich Schmerzen, wie ich meine,
Eher doch im linken Bauch
Und zur Schulter zög es auch.
Ferner habe ich gelesen,
Es ist wohl im Stern gewesen,
Solch ein Ding von Gallenstein
Soll heut leicht zu lösen sein.
Nun mein Zittern und mein Frieren,
Das vergeblich sie kurieren,
Ich hab immer es gesagt,
So was die Durchblutung macht.
Seit ich gegen ihren Willen
Nehme meine Knoblauchpillen,
Stört zwar alle der Gestank,
Doch geht’s besser Gott sei Dank.
Doktor, eh ich’s noch vergesse,
Letzten Sonntag in der Messe
Hatt’ ich Schwindel wie noch nie,
Das jawohl war Dystonie.“
Fast den Doktor hat’s erschlagen,
Langsam öffnet er den Kragen:
Ruhig Blut bleib auf dem Hocker,
Die hat sowieso was locker!
Fest steht deine Diagnose:
Schwere Zerebralsklerose.
„Gott zum Gruß!“ Herrjemine,
Manchmal tut halt Dummheit weh.
Kaum lehnt er sich sanft zurück,
Schleicht herein Augustus Krick.
„Gestern früh, so gegen acht,
Hat es plötzlich knack gemacht.
Abends dann, ich weiß nicht wie,
Schmerzte mir das rechte Knie.
Meine Alte sagte schlicht:
‚Oller Suffkopp! Das ist Gicht!‘
Nun, Herr Doktor, von dem Bier
Kommt doch nicht die Schwellung hier.“
Pointer hebt die Augenbrauen,
„Lieber Krick, ganz im Vertrauen,
Mit dem Knie, das steht nicht gut,
Denn mir scheint ein Band kaputt.
Dass ich aber sicher sei,
Mach mal schnell das andre frei.“
„Mann, oh Mann! Was soll das hier?
Dies für mich ist kein Pläsier.
Bin so frei, mir ist das lieber
Sauber, komm ich später wieder.“
Vieles sich von selbst erledigt,
Weiter drum zur nächsten Predigt.
„Meine Gute, ihr Gewicht
Halten meine Stühle nicht.
Wenig essen, viel bewegen
Und dann der Gesundheit wegen
Täglich auf die Waage steigen,
Bald schon wird Erfolg sich zeigen.“
„Ach, Herr Doktor, an Diät
Halt’ ich mich von früh bis spät,
Laufe bis zum Bismarckplatz,
Esse kaum mehr als ein Spatz,
Steig ich auf die Waage dann,
Wieder ist ein Kilo dran.
Ich bin sicher, was wir wiegen,
Muss an meinen Drüsen liegen.“
„Drüsen hin und Drüsen her,
Diesohalb wird man nicht mehr
Oder ham sie je gehört,
Dass, wer sich mit Luft ernährt,
Wird davon zum Donnerwetter,
Kugelrund und immer fetter?
Drum, wenn wir’s noch mal versuchen,
Lassen wir zunächst den Kuchen
Und beim Kochen garantiert
Wird in Zukunft nicht probiert,
Dann die Soßen weg vom Teller,
So nur sinkt der Zeiger schneller.“
„Lieber Doktor, das geht nicht,
Denn mein Mann schmeißt das Gericht,
Wenn ich vorher nicht probier’,
Mit dem Teller durch die Tür,
Und so’n kleiner Extraschmaus
Macht doch sowieso nichts aus.“
Hier verliert der Doc vergebens
Wieder einen Kampf des Lebens.
Jeder Dicke ihn erschüttert,
Diesohalb denkt er verbittert:
Mensch, warum kann’s nicht gelingen,
Dicke endlich abzubringen
Von dem Glauben, dass die Fetten
Strotzende Gesundheit hätten.
Wie ist’s möglich, dass wer dick,
Findet seinen Bauch noch schick
Und, dieweil er sozusagen
Haut sich proppenvoll den Magen,
Gar nicht merkt, dass, wenn er frisst,
Dieses seine Krankheit ist?
Nächstens humpelt jetzt herein
Der verrückte Schievelbein.
„Doc! Bisher ich ohne Kasse
Meine Füße pflegen lasse,
Doch die Kosten sind mir heuer
Nur fürs Schneiden viel zu teuer.
Drum hab ich mir so gedacht,
Wenn’s ab jetzt der Pointer macht,
Geht das besser und famoser,
Selbstverständlich kostenloser
Und zudem, ist das nicht toll,
Macht’s auch ihre Taschen voll.“
Öfters – heute jedenfalls –
Steht’s dem Doktor bis zum Hals
Und, um sich nun selbst zu schützen,
Lässt er Schievelbeinen sitzen.
Manchmal, es ist fast zum Schmunzeln
Oder auch zum Stirne runzeln,
Zweifelt man gar oft genant
Allgemein an dem Verstand.
Schwamm darüber ganz egal,
Weiter jetzt zum nächsten Fall.
Pointer hatt’ vor ein paar Tagen
Kalle Fürsten aufgetragen,
Dass man seines Hochdrucks wegen
Müsse dies und das erwägen,
Und es wären zweifelsohne
Auch zu prüfen, die Hormone.
Hierzu müsst er ohnehin
Ganztags sammeln den Urin,
Um davon vor allen Dingen
Ihm ein bisschen mitzubringen.
Grade kommt er: Ach, Herr Gott!
Mit dem proppenvollen Pott
Und stellt diesen mittenmang
Einfach hin auf den Empfang.
Pointer denkt, als er das sieht,
Dass ihm das zu Recht geschieht,
Und es ihn besonders stört,
Weil er selbst ihm hat’s erklärt.
Wieder im Behandlungsraum
Schlägt er einen „Purzelbaum“,
Denn dort sitzt zum zigsten Mal
Gertrud Fischer mit Gemahl.
„Ach, Herr Doktor! Mir tut’s weh,
Wenn ich hoch zum Kirchturm seh,
Und dazu kommt einwandfrei
Gleich darauf die Schwindelei.“
Pointer nun mit Akribie
Fragt nach wann und wo und wie
Und selbstredend für Doktoren,
Prüft er Nacken, Augen, Ohren.
Dann sagt er: „Ihr Hauptsymptom
Kommt vom HWS-Syndrom,
Diesohalb gleich ohne Fragen
Rezeptier ich sechs Massagen.
Ferner tut es sich nicht schicken,
Ständig allzu hoch zu blicken,
Wenn’s mal sein muss immerhin,
Gucken sie auf Sankt Kathrin,
Alldieweil der Kirchturm doch
Dort im Ganzen nicht so hoch.“
Jetzt ruft grade zwischendrinnen
Eine seiner Helferinnen:
„Pointer, hier am Telefon
Ist ein Arzt von der Station,
Der möcht frei weg von der Leber,
Sprechen über Riesenweber.“
„Pointer hier und wer ist da?
Ach, Kollege Müller, ja!“
„Ihr Patient kam vor zwölf Tagen
Notfallmäßig mit dem Wagen
Und er konnte unbesehen
Weder sitzen, laufen, stehen.
Jetzt soeben gegen Rat
Er das Haus verlassen hat.
Peinlich ist uns diese Chose,
Denn uns fehlt die Diagnose.“
Pointer erstmals lacht heut Morgen.
„Bitte sein sie ohne Sorgen,
Dieser Mensch als Querulant
Mir seit Langem ist bekannt.
Aber als nun vor zwei Wochen
Seine Frau hat oft erbrochen,
Schickt ich sie ohn’ Wenn und Ach
Gleich ins Haus fürs Magenfach,
Und dieweil er gar nicht schlecht,
Ganz allein kam nicht zurecht,
Ging er aus Verbundenheit
Stationär für diese Zeit.
Heut nun, da die Frau nach Haus,
Wollt’ er ebenfalls heraus
Und nach klinischem Befund
War bisher er kerngesund.“
Kurz danach, so ist das immer,
Eilt der Doc aus seinem Zimmer,
Um Rezepte – ruhig bleiben –
Vis-à-vis zu unterschreiben,
Denn nur so sind die Gebühren,
Kassentechnisch zu fixieren.
Außerdem, bevor sich jetzt
Noch ein Dicker hingesetzt,
Wird, dieweil bei viel Gewicht
Mancher Stuhl gewöhnlich bricht,
Dicken immer gleich vor Ort
Jeder Wunsch erfüllt sofort.
Ähnlich nervt auch ungemein
Penetrantes Kinderschrein.
Drum, wer selten warten kann,
Fresse sich ‘ne Wampe an
Oder nimmt die Enkel stets
In die Praxis mit, so geht’s.
Mittags zwischen Tür und Angel
Gibt es wieder mal Gerangel,
Weil bereits nach Praxisschluss
Jemand Pointer sprechen muss.