Macbeth - William Shakespeare - E-Book + Hörbuch

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William Shakespeare

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Beschreibung

Mit dem Werkbeitrag aus Kindlers Literatur Lexikon. Mit dem Autorenporträt aus dem Metzler Lexikon Weltliteratur. Mit Daten zu Leben und Werk, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT + KRITIK. »Der König ist tot …« – doch der nächste König lebt vielleicht auch nicht lange. Als König Duncan eine Nacht in dem Schloss Macbeths verbringt, nutzt dieser die Gelegenheit und tötet ihn, um selbst König zu werden. Doch der erste Verrat zieht neuen nach sich, auf Mord folgt wieder Mord. Der von Reue geplagte Macbeth muss erkennen, dass wer einmal Blut vergossen hat, sich von dieser Tat nicht mehr reinwaschen kann … In der universellen menschlichen Figur des Macbeth bewahrheitet sich der Satz Harald Blooms, dass die moderne Persönlichkeit tatsächlich in den Tragödien Shakespeares entstanden ist.

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William Shakespeare

Macbeth

Tragödie

 

Aus dem Englischen von Dorothea Tieck

 

 

 

Personen

DUNCAN, König von Schottland

MALCOLM sein Sohn

DONALBAIN sein Sohn

MACBETH Anführer des königlichen Heeres

BANQUO Anführer des königlichen Heeres

MACDUFF schottischer Edler

LENOX schottischer Edler

ROSSE schottischer Edler

MENTETH schottischer Edler

ANGUS schottischer Edler

CATHNESS schottischer Edler

FLEANCE, Banquos Sohn

SIWARD, Graf von Northumberland, Führer

der englischen Truppen

DER JUNGFE SIWARD, sein Sohn

SEYTON, ein Offizier in Macbeths Gefolge

Macduffs kleiner Sohn

Ein englischer Arzt und ein schottischer Arzt

Ein Soldat, ein Pförtner, ein alter Mann

LADY MACBETH

LADY MACDUFF

Eine Kammerfrau der Lady Macbeth

HEKATE und drei Hexen

Lords, Edelleute, Anführer, Krieger, Mörder, Boten

Banquos Geist und andere Erscheinungen

 

Szene: Schottland. Zu Ende des vierten Aufzugs: England

Erster Aufzug

Erste Szene

EINE HEIDE · DONNER UND BLITZ

Drei Hexen treten auf

ERSTE HEXE

Wann kommen wir drei uns wieder entgegen,

Im Blitz und Donner, oder im Regen?

ZWEITE HEXE

Wenn der Wirrwarr stille schweigt,

Wer der Sieger ist, sich zeigt.

DRITTE HEXE

Das ist, eh’ der Tag sich neigt.

ERSTE HEXE

       Wo der Ort?

ZWEITE HEXE

          Die Heide dort.

DRITTE HEXE

Da wird Macbeth sein. Fort, fort!

(Man hört einen Gesang in der Luft)

ERSTE HEXE

Grau Lieschen, ja! ich komme!

ALLE DREI

Unke ruft: – Geschwind –

Schön ist häßlich, häßlich schön:

Schwebt durch Dunst und Nebelhöh’n!

(Die Hexen verschwinden)

Zweite Szene

FREIES FELD BEI FORES

Kriegsgeschrei. Es treten auf der König Duncan, Malcolm, Donalbain, Lenox, Gefolge; ein blutender Krieger kommt ihnen entgegen

DUNCAN

Welch blut’ger Mann ist dies? Er kann berichten,

Nach seinem Ansehn scheint’s, den neusten Stand

Des Aufruhrs.

MALCOLM

Dies ist der Kämpfer,

Der mich, als kecker, mutiger Soldat,

Aus meinen Feinden hieb: – Heil, tapfrer Freund

Dem König gib Bericht vom Handgemenge,

Wie du’s verließest.

KRIEGER

     Es stand zweifelhaft;

So wie zwei Schwimmer ringend sich umklammern,

Erdrückend ihre Kunst. Der grause Macdonwald

(Wert, ein Rebell zu sein; ihn so zu stempeln

Umschwärmen, stets sich mehrend, der Natur

Bosheiten ihn) ward von den Westeilanden

Von Kernen unterstützt und Galloglassen;

Und das Glück, dem scheußlichen Gemetzel lächelnd,

Schien des Rebellen Hure: doch umsonst,

Denn Held Macbeth, – wohl ziemt ihm dieser Name,

Das Glück verachtend, mit geschwungnem Stahl,

Der heiß von Blut und Niederlage dampfte,

Er, wie des Krieges Liebling, haut sich Bahn,

Bis er dem Schurken gegenüber steht;

Und nicht eh’ schied noch sagt’ er Lebewohl,

Bis er vom Nabel auf zum Kinn ihn schlitzte

Und seinen Kopf gepflanzt auf unsre Zinnen.

DUNCAN

O tapfrer Vetter! würd’ger Edelmann!

KRIEGER

Wie wenn mit erstem Sonnenlicht zugleich

Schiff brechende Stürm’ und grause Donnerschläge –

So schwillt aus jenem Quell, der Trost verhieß,

Trostlosigkeit. Merk’, Schottlands König, merk’:

Kaum schlug Gerechtigkeit, mit Mut gestählt,

In schmähl’ge Flucht die leichtgefüßten Kernen,

Als Norwegs Fürst, den Vorteil auserspähend,

Mit noch unblut’ger Wehr und frischen Truppen

Von neuem uns bestürmt.

DUNCAN

      Entmutigte

Das unsre Feldherrn nicht, Macbeth und Banquo?

KRIEGER

Ja wohl! wie Spatzen Adler, Hasen Löwen.

Grad’ aus gesagt, muß ich von ihnen melden,

Sie waren wie Kanonen, überladen

Mit doppeltem Gekrach; so stürzten sie,

Die Doppelstreiche doppelnd, auf den Feind:

Ob sie in heißem Blute baden wollten,

Ob auferbaun ein zweites Golgatha,

Ich weiß es nicht –

Doch ich bin matt, die Wunden schrein nach Hülfe.

DUNCAN

Wie deine Worte zieren dich die Wunden;

Und Ehre strömt aus beiden. Schafft ihm Ärzte!

(Der Krieger wird fortgeführt. Rosse tritt auf)

Wer nahet hier?

MALCOLM

    Der würd’ge Than von Rosse.

LENOX

Welch Eilen deutet uns sein Blick! So müßte

Der blicken, der von Wundern melden will.

ROSSE

Gott schütz’ den König!

DUNCAN

Von wannen, edler Than?

ROSSE

      Von Fife, mein König,

Wo Norwegs Banner schlägt die Luft und fächelt

Kalt unser Volk.

Norwegen selbst, mit fürchterlichen Scharen,

Verstärkt durch den abtrünnigen Verräter,

Den Than von Cawdor, begann den grausen Kampf;

Bis ihm Bellonas Bräut’gam, kampfgefeit,

Entgegenstürmt mit gleicher Überkraft,

Schwert gegen Schwert, Arm gegen dräu’nden Arm,

Und beugt den wilden Trotz: mit einem Wort,

Der Sieg blieb unser: –

DUNCAN

     Großes Glück!

ROSSE

        So daß

Nun Sweno, Norwegs König, Frieden fleht;

Doch wir gestatteten ihm nicht Begräbnis

Der Seinen, bis er auf Sankt Columban

Zehntausend Taler in den Schatz gezahlt.

DUNCAN

Nicht frevle länger dieser Than von Cawdor

An unsrer Krone Heil! – Fort, künde Tod ihm an;

Mit seiner Würde grüße Macbeth dann!

ROSSE

Ich eile, Herr, von hinnen

DUNCAN

Held Macbeth soll, was der verliert, gewinnen.

(Alle ab)

Dritte Szene

DIE HEIDE · GEWITTER

Die drei Hexen treten auf

ERSTE HEXE

Wo warst du, Schwester?

ZWETE HEXE

Schweine gewürgt.

DRITTE HEXE

Schwester, wo du?

ERSTE HEXE

Kastanien hatt’ ein Schifferweib im Schoß,

Und schmatzt’, und schmatzt’, und schmatzt’ –

      »Gib mir«, sprach ich:

»Pack’ dich, du Hexe!« schrie die garst’ge Vettel.

Ihr Mann ist nach Aleppo, führt den Tiger;

Doch schwimm’ ich nach im Sieb, ich kann’s,

Wie eine Ratte ohne Schwanz;

Ich tu’s, ich tu’s, ich tu’s.

ZWEITE HEXE

Geb’ dir ’nen Wind.

ERSTE HEXE

Bist gut gesinnt.

DRITTE HEXE

Ich den zweiten obendrein.

ERSTE HEXE

All die andern sind schon mein.

Wo sie wehn, die Küsten kenn’ ich.

Jeden Punkt und Zirkel nenn’ ich

Auf des Seemanns Karte.

Dürr wie Heu soll er verdorrn,

Und kein Schlaf, durch meinen Zorn,

Tag und Nacht sein Aug’ erquickt,

Leb’ er wie vom Fluch gedrückt.

Sieben Nächte, neun Mal neun,

Siech und elend schrumpf’ er ein:

Kann ich nicht sein Schiff zerschmettern,

Sei es doch umstürmt von Wettern.

Schau’, was ich hab’!

ZWEITE HEXE

Weis’ her, weis’ her!

ERSTE HEXE

Daum ’nes Lotsen; sinken sah

Ich sein Schiff, dem Land schon nah.

(Trommeln hinter der Szene)

DRITTE HEXE

Trommeln! – Ha! Macbeth ist da.

ALLE DREI

Unheilsschwestern, Hand in Hand

Ziehn wir über Meer und Land.

Rundum dreht euch so, rundum:

Drei Mal dein und drei Mal mein,

Und drei Mal noch, so macht es neun –

Halt! – Der Zauber ist gezogen.

(Macbeth und Banquo treten auf)

MACBETH

So schön und häßlich sah ich nie ’nen Tag.

BANQUO

Wie weit ist’s noch nach Fores? – Wer sind diese?

So eingeschrumpft, so wild in ihrer Tracht?

Die nicht Bewohnern unsrer Erde gleichen,

Und doch drauf stehn? Lebt ihr? Wie? seid ihr was,

Das man darf fragen? Ihr scheint mich zu verstehn,

Denn jede legt zugleich den stumpfen Finger

Auf ihren falt’gen Mund: – ihr solltet Weiber sein,

Und doch verbieten eure Bärte mir, Euch so zu deuten.

MACBETH

     Sprecht, wenn ihr könnt: – Wer seid ihr?

ERSTE HEXE

Heil dir, Macbeth, Heil, Heil dir, Than von Glamis!

ZWEITE HEXE

Heil dir, Macbeth, Heil, Heil dir, Than von Cawdor!

DRITTE HEXE

Heil dir, Macbeth, dir, künft’gem König, Heil!

BANQUO

Was schreckst du, Mann? erregt dir Furcht, was doch

So lieblich lautet? – In der Wahrheit Namen,

Seid ihr Wahnbilder, oder wirklich das,

Was körperlich ihr scheint? Den edlen Kampffreund

Grüßt ihr mit neuem Erb’ und Prophezeiung

Von hoher Würd’ und königlicher Hoffnung,

Daß er verzückt da steht; mir sagt ihr nichts:

Wenn ihr durchschauen könnt die Saat der Zeit

Und sagen: dies Korn sproßt und jenes nicht, –

So sprecht zu mir, der nicht erfleht noch fürchtet

Gunst oder Haß von euch!

ERSTE HEXE

Heil!

ZWEITE HEXE

Heil!

DRITTE HEXE

Heil!

ERSTE HEXE

Kleiner als Macbeth, und größer.

ZWEITE HEXE

Nicht so beglückt, und doch weit glücklicher.

DRITTE HEXE

Kön’ge erzeugst du, bist du selbst auch keiner.

So, Heil, Macbeth und Banquo!

ERSTE HEXE

Banquo und Macbeth, Heil!

MACBETH

Bleibt, ihr einsylb’gen Sprecher, sagt mir mehr:

Mich macht, so hör’ ich, Sinels Tod zum Glamis,

Doch wie zum Cawdor? Der Than von Cawdor lebt

Als ein beglückter Mann; und König sein,

Das steht so wenig im Bereich des Glaubens,

Als Than von Cawdor. Sagt, von wannen euch

Die wunderbare Kunde ward? weshalb

Auf dürrer Heid’ ihr unsre Schritte hemmt

Mit so prophet’schem Gruß? – Sprecht, ich beschwör’ euch!

(Die Hexen verschwinden)

BANQUO

Die Erd’ hat Blasen, wie das Wasser hat,

So waren diese – wohin schwanden sie?

MACBETH

In Luft, und, was uns Körper schien, zerschmolz

Wie Hauch im Wind. Oh, wären sie noch da!

BANQUO

War so was wirklich hier, wovon wir sprechen?

Oder aßen wir von jener gift’gen Wurzel,

Die die Vernunft bewältigt?

MACBETH

       Eure Kinder,

Sie werden Kön’ge.

BANQUO

Ihr sollt König werden.

MACBETH

Und Than von Cawdor auch; hieß es nicht so?

BANQUO

Ganz so in Weis’ und Worten. Wer kommt da?

(Rosse und Angus treten auf)

ROSSE

Der König hörte hoch erfreut, Macbeth,

Die Kunde deines Siegs; und wenn er liest,

Wie im Rebellenkampf du selbst dich preis gabst,

So stritten in ihm Staunen und Bewund’rung,

Was dir, was ihm gehört. Doch überschauend,

Was noch am selb’gen Tag geschehn, verstummt er;

In Norwegs kühnen Schlachtreih’n sieht er dich,

Vor dem nicht bebend, was du selber schufest,

Abbilder grausen Tods. Wie Wort auf Wort

In schneller Rede, so kam Bot’ auf Bote,

Und jeder trug dein Lob, im großen Kampf

Für seinen Thron, und schüttet’s vor ihm aus.

ANGUS

Wir sind gesandt vom königlichen Herrn,

Dir Dank zu bringen; vor sein Angesicht

Dich zu geleiten nur, nicht dir zu lohnen.

ROSSE

Und als das Handgeld einer größern Ehre

Hieß er, als Than von Cawdor dich zu grüßen:

Heil dir in diesem Titel, würd’ger Than!

Denn er ist dein.

BANQUO

    Wie, spricht der Teufel wahr?

MACBETH

Der Than von Cawdor lebt: was kleidet

Ihr Mich in erborgten Schmuck?

ANGUS

      Der Than war, lebt noch;

Doch unter schwerem Urteil schwebt das Leben,

Das er verwirkt. Ob er im Bund mit Norweg;

Ob, Rückhalt der Rebellen, er geheim

Sie unterstützte; ob vielleicht mit beiden

Er half zu seines Lands Verderb, – ich weiß nicht;

Doch Hochverrat, gestanden und erwiesen,

Hat ihn gestürzt.

MACBETH

    Glamis und Than von Cawdor:

Das Höchst’ ist noch zurück. – Dank Eurer Müh’! –

Hofft Ihr nicht Euren Stamm gekrönt zu sehen,

Da jene, die mich Than von Cawdor nannten,

Nichts Mindres prophezeit?

BANQUO

      Darauf gefußt,

Möcht’ es wohl auch zur Krone Euch entflammen,

Jenseits dem Than von Cawdor. Aber seltsam!

Oft, uns in eignes Elend zu verlocken,

Erzählen Wahrheit uns des Dunkels Schergen,

Verlocken uns durch schuldlos Spielwerk, uns

Dem tiefsten Abgrund zu verraten. – Vettern,

Vergönnt ein Wort!

MACBETH

    Zweimal gesprochene Wahrheit,

Als Glücksprologen zum erhabnen Schauspiel

Von kaiserlichem Inhalt. – Freund’, ich dank’ euch! –

Die Anmahnung von jenseits der Natur

Kann schlimm nicht sein, – kann gut nicht sein: – wenn schlimm –

Was gibt sie mir ein Handgeld des Erfolgs,

Wahrhaft beginnend? Ich bin Than von Cawdor: –

Wenn gut, – warum befängt mich die Versuchung?

Deren entsetzlich Bild aufsträubt mein Haar,

So daß mein festes Herz ganz unnatürlich

An meine Rippen schlägt. – Erlebte Greuel

Sind schwächer als das Grau’n der Einbildung.

Mein Traum, des Mord nur noch ein Hirngespinst,

Erschüttert meine schwache Menschheit so,

Daß jede Lebenskraft in Ahnung schwindet,

Und nichts ist, als was nicht ist.

BANQUO

       Seht den Freund,

Wie er verzückt ist!

MACBETH

     Will das Schicksal mich

Als König, nun, mag mich das Schicksal krönen,

Tu’ ich auch nichts.

BANQUO

    Die neue Würde engt ihn,

Wie fremd Gewand sich auch nur durch Gewohnheit

Dem Körper fügt.

MACBETH

    Komme, was kommen mag;

Die Stund’ und Zeit durchläuft den rauhsten Tag.

BANQUO

Edler Macbeth, wir harren Eurer Muße.

MACBETH

Habt Nachsicht – in vergeßnen Dingen wühlte

Mein dumpfes Hirn. Ihr güt’gen Herrn, eu’r Mühn

Ist eingeschrieben, wo das Blatt ich täglich

Umschlag’ und les’. – Entgegen jetzt dem König! –

Denkt dessen, was geschah, und bei mehr Muße,

Wenn ein’ge Zeit es reifte, laßt uns frei

Aus offner Seele reden!

BANQUO

       Herzlich gern.

MACBETH

Bis dahin still! – Kommt, Freunde! (Alle ab)

Vierte Szene

FELD

Trompeten. Es treten auf Duncan, Malcolm, Donalbain, Lenox, Gefolge

DUNCAN

Ist Cawdor hingerichtet? oder jene,

Die wir beauftragt, noch nicht wieder da?

MALCOLM

Sie sind noch nicht zurück, mein Oberherr;

Doch sprach ich einen, der ihn sterben sah.

Der sagte mir, er habe den Verrat

Freimütig eingestanden, um Eu’r Hoheit

Verzeihn gefleht und tiefe Reu’ gezeigt;

Nichts stand in seinem Leben ihm so gut,

Als wie er es verlassen hat; er starb

Wie einer, der sich auf den Tod geübt,

Und warf das Liebste, was er hatte, von sich,

Als wär’s unnützer Tand.

DUNCAN

      Kein Wissen gibt’s,

Der Seele Bildung im Gesicht zu lesen;

Es war ein Mann, auf den ich gründete

Ein unbedingt Vertraun. – Würdigster Vetter!

(Es treten auf Macbeth, Banquo, Rosse und Angus)

Die Sünde meines Undanks drückte schwer

Mich eben jetzt. Du bist so weit voraus,

Daß der Belohnung schnellste Schwing’ erlahmt,

Dich einzuholen. Hätt’st du wen’ger doch verdient,

Daß ich ausgleichen könnte das Verhältnis

Von Dank und Lohn! Nimm das Geständnis an:

Mehr schuld’ ich, als mein Alles zahlen kann.

MACBETH

Dienst, so wie Lehnspflicht, lohnt sich selbst im Tun.

Genug, wenn Eure Hoheit unsre Pflichten

Annehmen will: und unsre Pflichten sind

Die Söhn’ und Diener Eures Throns und Staates,

Und tun nur, was sie müssen, tun sie alles,

Was Lieb’ und Ehrfurcht heischt.

DUNCAN

      Willkommen hier!

Ich habe dich gepflanzt und will dich pflegen,

Um dein Gedeihn zu fördern. – Edler Banquo,

Nicht minder ist dein Wert, und wird von uns