MACBETH (Zweisprachige Ausgabe: Deutsch-Englisch) - William Shakespeare - E-Book

MACBETH (Zweisprachige Ausgabe: Deutsch-Englisch) E-Book

William Shakespeare

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Beschreibung

In der Zweisprachigen Ausgabe von William Shakespeares berühmtem Werk 'Macbeth' tauchen Leser in eine düstere Welt von Machtgier, Betrug und Verrat ein. Das Stück, das in Blankversen geschrieben ist, beleuchtet die psychologischen Abgründe der menschlichen Natur und zeigt, wie übernatürliche Kräfte auf das Schicksal der Protagonisten einwirken. Shakespeares brillante Sprache und tiefgründige Charakterstudien machen dieses Werk zu einem Klassiker der Weltliteratur. Die deutsch-englische Ausgabe ermöglicht es Lesern, die poetische Schönheit des Originaltexts zu erleben, während sie gleichzeitig die Handlung und Dialoge in ihrer Muttersprache verstehen. Diese Ausgabe ist ein Muss für Liebhaber von Shakespeare und Klassiker der Weltliteratur gleichermaßen.

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Seitenzahl: 176

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William Shakespeare

MACBETH

(Zweisprachige Ausgabe: Deutsch-Englisch)

Books

- Innovative digitale Lösungen & Optimale Formatierung -
2017 OK Publishing
ISBN 978-80-272-1469-3

Inhaltsverzeichnis - Table of Contents

MACBETH (german)
MACBETH (englisch)
Englisch

MACBETH

(german)

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

PERSONEN

ERSTER KT

ERSTE SZENE

ZWEITE SZENE

DRITTE SZENE

VIERTE SZENE

FÜNFTE SZENE

SECHSTE SZENE

SIEBENTE SZENE

ZWEITER AKT

ERSTE SZENE

ZWEITE SZENE

DRITTE SZENE

VIERTE SZENE

DRITTER AKT

ERSTE SZENE

ZWEITE SZENE

DRITTE SZENE

VIERTE SZENE

FÜNFTE SZENE

SECHSTE SZENE

VIERTER AKT

ERSTE SZENE

ZWEITE SZENE

DRITTE SZENE

FÜNFTER AKT

ERSTE SZENE

ZWEITE SZENE

DRITTE SZENE

VIERTE SZENE

FÜNFTE SZENE

SECHSTE SZENE

SIEBENTE SZENE

ACHTE SZENE

Englisch

PERSONEN

Inhaltsverzeichnis

DUNCAN, König von Schottland

MALCOLM seine Söhne

DONALBAIN seine Söhne

MACBETHAnführer des königlichen Heeres

BANQUO Anführer des königlichen Heeres

MACDUFF schottische Edelleute

LENOX schottische Edelleute

ROSSE schottische Edelleute

MENTETH schottische Edelleute

ANGUS schottische Edelleute

CATHNESS schottische Edelleute

FLEANCE, Banquos Sohn

SIWARD, Graf von Northumberland, Führer der englischen Truppen

Der JUNGE SIWARD, sein Sohn

SEYTON, ein Offizier in Macbeths Gefolge

Macduffs kleiner SOHN

Ein englischer ARZT

Ein schottischer ARZT

Ein KRIEGER

Ein PFÖRTNER

Ein ALTER MANN

[Ein LORD

Drei MÖRDER

Verschiedene DIENER und BOTEN ]

LADY MACBETH

LADY MACDUFF

KAMMERFRAU der Lady Macbeth

HEKATE und drei HEXEN

Lords [und Ladies ], Edelleute, Anführer und Soldaten, Mörder, Gefolge und Boten.

BANQUOS GEIST und andere ERSCHEINUNGEN

Szene: Schottland , hauptsächlich in Macbeths Schloß. Zu Ende des vierten Aktes: England

Englisch

ERSTER KT

Inhaltsverzeichnis

ERSTE SZENE

Inhaltsverzeichnis

Ein freier Platz, Donner und Blitz

Drei Hexen treten auf.

ERSTE HEXEWann treffen wir drei uns das nächstemalBei Regen, Donner, Wetterstrahl?

ZWEITE HEXEWenn der Wirrwarr ist zerronnen,Schlacht verloren und gewonnen.

DRITTE HEXENoch vor Untergang der Sonnen.

ERSTE HEXEWo der Ort

ZWEITE HEXEDie Heide dort!

DRITTE HEXEDa zu treffen Macbeth. Fort!

ERSTE HEXEIch komme, Graupelz.

ALLEKröte ruft; – sogleich!Schön ist wüst, und wüst ist schön.Wirbelt durch Nebel und Wolkenhöhn!Sie verschwinden.

Englisch

ZWEITE SZENE

Inhaltsverzeichnis

[Freies Feld ] Ein Lager bei Fores

Kriegsgeschrei hinter der Bühne. Es treten auf der König Duncan, Malcolm, Donalbain, Lenox, Gefolge; ein blutender Krieger kommt ihnen entgegen.

DUNCAN Wer ist der blutige Mann? Er kann berichten, Nach seinem Ansehn scheints, den neusten Stand Des Aufruhrs.

MALCOLM Dies ist ja der Kämpfer, Der mich als kecker, mutiger Soldat Aus meinen Feinden hieb. – Heil, tapfrer Freund! Dem König gib Bericht vom Handgemenge, Wie du's verließest.

KRIEGER Es stand zweifelhaft; So wie zwei Schwimmer ringend sich umklammern, Erdrückend ihre Kunst. Der grause Macdonwald – Wert ein Rebell zu sein; ihn so zu stempeln, Umschwärmen, stets sich mehrend, der Natur Bosheiten ihn – ward aus den Westeilanden Von Kernen unterstützt und Galloglassen; Fortuna, scheußlichem Gemetzel lächelnd, Schien des Rebellen Hure; doch umsonst, Denn Held Macbeth – wohl ziemt ihm dieser Name –, Das Glück verachtend mit geschwungnem Stahl, Der heiß von seiner blutigen Arbeit dampfte, Er, wie des Krieges Liebling, haut sich Bahn, Bis er dem Schurken gegenüber steht, Und nicht eh schied noch sagt' er Lebewohl, Bis er vom Nabel auf zum Kinn ihn schlitzte Und seinen Kopf gepflanzt auf unsre Zinnen.

DUNCAN O tapfrer Vetter! Würdger Edelmann!

KRIEGER Wie dorther, wo der Sonne Lauf beginnt, Wohl schiffzertrümmernd Sturm und Wetter losbricht, So schwillt aus jenem Quell, der Trost verhieß, Trostlosigkeit. Merk, Schottlands König, merk: Kaum schlug Gerechtigkeit, mit Mut gestählt, In schmähliche Flucht die leichtgefüßten Kernen, Als Norwegs Fürst, den Vorteil auserspähend, Mit noch unblutiger Wehr und frischen Truppen Von neuem uns bestürmt.

DUNCAN Entmutigte Das unsre Feldherrn nicht, Macbeth und Banquo?

KRIEGER Jawohl: wie Spatzen Adler, Hasen Löwen. Gradaus gesagt, muß ich von ihnen melden, Sie waren wie Kanonen, überladen Mit doppeltem Gekrach; so stürzten sie, Die Doppelstreiche doppelnd, auf den Feind. Ob sie in heißem Blute baden wollten, Ob auferbaun ein zweites Golgatha, Ich weiß es nicht. Doch ich bin matt, die Wunden schrein nach Hülfe.

DUNCAN Wie deine Worte zieren dich die Wunden; Und Ehre strömt aus beiden. – Schafft ihm Ärzte!Der Krieger wird fortgeführt. [Rosse tritt auf. ] Wer nahet hier?

MALCOLM Der würdge Than von Rosse.

LENOX Welch Eilen deutet uns sein Blick! So müßte Der blicken, der von Wundern melden will.Rosse tritt auf.

ROSSE Gott schütz den König!

DUNCAN Von wannen, edler Than?

ROSSE Von Fife, mein König, Wo Norwegs Banner schlägt die Luft und fächelt Kalt unser Volk. Norwegen selbst, mit fürchterlichen Scharen, Verstärkt durch den abtrünnigen Verräter, Den Than von Cawdor, begann den grausen Kampf, Bis ihm Bellonas Bräutigam, kampfgefeit, Entgegenstürmt mit gleicher Überkraft, Schwert gegen Schwert, Arm gegen drohnden Arm, Und beugt den wilden Trotz: mit einem Wort, Der Sieg blieb unser –

DUNCAN Großes Glück!

ROSSE – so daß Nun Sweno, Norwegs König, Frieden fleht;

Englisch

DRITTE SZENE

Inhaltsverzeichnis

Die Heide; Gewitter

Die drei Hexen treten auf.

ERSTE HEXEWo warst du, Schwester?

ZWEITE HEXESchweine gewürgt.

DRITTE HEXESchwester, wo du?

ERSTE HEXE Ein Schifferweib, Kastanien hatt's im Schoß, Und schmatzt', und schmatzt', und schmatzt' – Gib mir, sagt ich; Pack dich, du Hexe! schreit das fette Weibsstück. Ihr Mann ist nach Aleppo, führt den »Tiger«; Doch segl ich nach im Sieb, ich kanns, Wie eine Ratte ohne Schwanz; Ich tu's, ich tu's, und ich tu's.

ZWEITE HEXE'nen Wind kriegst von mir.

ERSTE HEXESchön von dir!

DRITTE HEXEVon mir 'nen andern.

ERSTE HEXEIch hab selber all die andern.In alle Häfen blasen die,Jede Ecke kennen sieAuf des Seemanns Karte.Dörr wie Heu ihm jedes Glied!Nie komm auf sein AugenlidSchlaf bei Tage oder Nacht!Leben soll er fluchbedacht!Schwere Wochen, neunmal neun,Siech er, schwind er, schrumpf er ein!Wird auch nicht sein Schiff zerschmettert,Solls doch bleiben sturmumwettert! –Schau, was ich hab!

ZWEITE HEXEZeig her, zeig her!

ERSTE HEXE'nes Seemanns Daumen hab ich da,Schiffbruch litt er der Heimat nah!Trommeln hinter der Szene.

DRITTE HEXETrommeln – Ha,Macbeth ist da!

ALLE DREIUnheilsschwestern, Hand in HandSchwärmend über Meer und Land,Ziehen so rundum, rundum.Dreimal dein und dreimal mein,Und dreimal noch, so macht es neun!Still! – Der Zauber ist geknüpft. Macbeth und Banquo treten auf.MACBETHSo wüst und schön sah ich noch keinen Tag.

BANQUO Wie weit ists noch nach Fores? – Wer sind diese? So eingeschrumpft, so wild in ihrer Tracht? Die nicht Bewohnern unsrer Erde gleichen, Und doch drauf stehn? Lebt ihr? Wie? Seid ihr was, Das man darf fragen? Ihr scheint mich zu verstehn, Denn jede legt zugleich den rissigen Finger Auf ihren faltgen Mund – ihr solltet Weiber sein, Und doch verbieten eure Bärte mir, Euch so zu deuten.

MACBETH Sprecht, wenn ihr könnt: Wer seid ihr?

ERSTE HEXE Heil dir, Macbeth, Heil! Heil dir, Than von Glamis!

ZWEITE HEXE Heil dir, Macbeth, Heil! Heil dir, Than von Cawdor!

DRITTE HEXE Heil dir, Macbeth, dir, künftgem König, Heil!

BANQUO Was schreckst du, Mann? Erregt dir Furcht, was doch So lieblich lautet? – In der Wahrheit Namen, Seid ihr Wahnbilder oder wirklich das, Was körperlich ihr scheint? Den edeln Kampffreund Grüßt ihr mit neuem Erb und Prophezeiung Von hoher Würd und königlicher Hoffnung, Daß er verzückt da steht; mir sagt ihr nichts! Wenn ihr durchschauen könnt die Saat der Zeit Und sagen: dies Korn sproßt und jenes nicht, So sprecht zu mir, der nicht erfleht noch fürchtet Gunst oder Haß von euch.

ERSTE HEXE Heil!

ZWEITE HEXE Heil!

DRITTE HEXE Heil!

ERSTE HEXE Kleiner als Macbeth, und größer.

ZWEITE HEXE Nicht so beglückt, und doch weit glücklicher.

DRITTE HEXE Könge erzeugst du, bist du selbst auch keiner. So, Heil, Macbeth und Banquo!

ERSTE HEXE Banquo und Macbeth Heil!

MACBETH Bleibt, ihr einsilbgen Sprecher, sagt mir mehr: Mich macht, so hör ich, Sinels Tod zum Glamis; Doch wie zum Cawdor? Der Than von Cawdor lebt Als ein gesunder Mann; und König sein, Das steht so wenig im Bereich des Glaubens, Als Than von Cawdor. Sagt, von wannen euch Die wunderbare Kund ward? Weshalb Auf dürrer Heid ihr unsre Schritte hemmt Mit so prophetschem Gruß? – Sprecht, ich beschwör euch.Die Hexen verschwinden.

BANQUO Die Erd hat Blasen, wie das Wasser hat, So waren diese – wohin schwanden sie?

MACBETH In Luft, und was uns Körper schien, zerschmolz Wie Hauch im Wind. O wären sie noch da!

BANQUO War so was wirklich hier, wovon wir sprechen? Oder aßen wir von jener giftgen Wurzel, Die die Vernunft bewältigt?

MACBETH Eure Kinder, Sie werden Könige.

BANQUO Ihr sollt König werden.

MACBETH Und Than von Cawdor auch; hieß es nicht so?

BANQUO Ganz so in Weis' und Worten. Wer kommt da?Rosse und Angus treten auf.

ROSSE Der König hörte hoch erfreut, Macbeth, Die Kunde deines Siegs, und wenn er liest, Wie im Rebellenkampf du selbst dich preisgabst, So streiten in ihm Staunen und Bewundrung, Was dir, was ihm gehört. Doch überschauend, Was noch am selbigen Tag geschehn, verstummt er: In Norwegs kühnen Schlachtreihn sieht er dich, Vor dem nicht bebend, was du selber schufest, Abbilder grausen Tods. Wie Wort auf Wort In schneller Rede, so kam Bot auf Bote, Und jeder trug dein Lob, im großen Kampf Für seinen Thron, und schüttets vor ihm aus.

ANGUS Wir sind gesandt vom königlichen Herrn, Dir Dank zu bringen; vor sein Angesicht Dich zu geleiten nur, nicht dir zu lohnen.

ROSSE Und als das Handgeld einer größern Ehre Hieß er, als Than von Cawdor dich zu grüßen: Heil dir in diesem Titel, würdger Than, Denn er ist dein.

BANQUO Wie, spricht der Teufel wahr?

MACBETH Der Than von Cawdor lebt; was kleidet Ihr Mich in erborgten Schmuck?

ANGUS Der Than war, lebt noch; Doch unter schwerem Urteil schwebt das Leben, Das er verwirkt. Ob er im Bund mit Norweg, Ob, Rückhalt der Rebellen, er geheim Sie unterstützte, ob vielleicht mit beiden Er half zu seines Lands Verderb, ich weiß nicht; Doch Hochverrat, gestanden und erwiesen, Hat ihn gestürzt.

MACBETHbeiseit. Glamis und Than von Cawdor: Das Höchst ist noch zurück. – Dank Eurer Müh! – Hofft Ihr nicht Euren Stamm gekrönt zu sehen, Da jene, die mich Than von Cawdor nannten, Nichts Mindres prophezeit?

BANQUO Darauf gefußt, Möcht es wohl auch zur Krone Euch entflammen, Jenseits dem Than von Cawdor. Aber seltsam! Oft, uns in eignes Elend zu verlocken, Erzählen Wahrheit uns des Dunkels Schergen, Verlocken erst durch schuldlos Spielwerk, um Vernichtend uns im Letzten zu betrügen.[Zu Rosse und Angus. ] Vettern, ein Wort!

MACBETHbeiseit. Zweimal gesprochne Wahrheit, Als Glücksprologe zum erhabnen Schauspiel Von königlichem Inhalt. – Freund', ich dank Euch!beiseit. Die Anmahnung von jenseits der Natur Kann schlimm nicht sein – kann gut nicht sein. Wenn schlimm, Was gibt sie mir ein Handgeld des Erfolgs, Wahrhaft beginnend? Ich bin Than von Cawdor. Wenn gut, warum befängt mich die Versuchung? Deren entsetzlich Bild aufsträubt mein Haar, So daß mein festes Herz ganz unnatürlich An meine Rippen schlägt. Erlebte Greuel Sind schwächer als das Graun der Einbildung. Mein Traum, des Mord nur noch ein Hirngespinst, Erschüttert meine schwache Menschheit so, Daß jede Lebenskraft in Ahnung schwindet, Und nichts ist, als was nicht ist.

BANQUO Seht den Freund, Wie er verzückt ist!

MACBETHbeiseit. Will das Schicksal mich Als König, nun, mag mich das Schicksal krönen, Tu ich auch nichts.

Englisch

VIERTE SZENE

Inhaltsverzeichnis

Fores, im Palast

Trompeten. Es treten auf Duncan, Malcolm, Donalbain, Lenox, Gefolge.

DUNCAN Ist Cawdor hingerichtet? Oder jene, Die wir beauftragt, noch nicht wieder da?

MALCOLM Sie sind noch nicht zurück, mein Oberherr; Doch sprach ich einen, der ihn sterben sah, Der sagte mir, er habe den Verrat Freimütig eingestanden, um Eur Hoheit Verzeihn gefleht und tiefe Reu gezeigt. Nichts stand in seinem Leben ihm so gut, Als wie er es verlassen hat; er starb Wie einer, der sich auf den Tod geübt, Und wart das Liebste, was er hatte, von sich, Als wärs unnützer Tand.

DUNCAN Kein Wissen gibts, Der Seele Bildung im Gesicht zu lesen; Es war ein Mann, auf den ich gründete Ein unbedingt Vertraun. –Es treten auf Macbeth, Banquo, Rosse und Angus. Würdigster Vetter![Es treten auf Macbeth, Banquo, Rosse und Angus. ] Die Sünde meines Undanks drückte schwer Mich eben jetzt. Du bist so weit voraus, Daß der Belohnung schnellste Schwing erlahmt, Dich einzuholen. Hättst du wenger doch verdient, Daß ich ausgleichen könnte das Verhältnis Von Dank und Lohn! Nimm das Geständnis an: Mehr schuld ich, als mein Alles zahlen kann.

MACBETH Dienst sowie Lehnspflicht lohnt sich selbst im Tun. Genug, wenn Eure Hoheit unsre Pflichten Annehmen will; und unsre Pflichten sind Die Söhn und Diener Eures Throns und Staates Und tun nur, was sie müssen, tun sie alles, Was Lieb und Ehrfurcht heischt.

DUNCAN Willkommen hier! Ich habe dich gepflanzt und will dich pflegen, Um dein Gedeihn zu fördern. – Edler Banquo, Nicht minder ist dein Wert, und wird von Uns Nicht minder anerkannt. Laß dich umschließen Und an mein Herz dich drücken.

BANQUO Wachs' ich da, So ist die Ernte Euer.

DUNCAN Meine Wonne, Üppig im Übermaß, will sich verbergen In Schmerzenstropfen. – Söhne, Vettern, Thans Und ihr, die nächsten Unserm Thron, vernehmt: An Malcolm, Unsern Ältsten, übertragen Wir Unser Thronrecht; Prinz von Cumberland Heißt er demnach, und solche Ehre soll Nicht unbegleitet ihm verliehen sein, Denn Adelszeichen sollen, Sternen gleich, Auf jeden Würdigen strahlen. – Fort von hier Nach Inverness, und sei uns näher stets.

MACBETH Mühsal ist jede Ruh, die Euch nicht dient. Ich selbst bin Euer Bote und beglücke Durch Eures Nahens Kunde meine Hausfrau: So scheid ich demutsvoll.

DUNCAN Mein würdger Cawdor!

MACBETHfür sich. Ha! Prinz von Cumberland! – Das ist ein Stein, Der muß, sonst fall ich, übersprungen sein, Weil er mich hemmt. Verbirg dich. Sternenlicht! Schau meine schwarzen, tiefen Wünsche nicht! Sieh, Auge, nicht die Hand, doch laß geschehen,

Englisch

FÜNFTE SZENE

Inhaltsverzeichnis

Inverness; Zimmer in Macbeths Schloß

Lady Macbeth tritt auf mit einem Brief.

LADY MACBETHliest. Sie begegneten mir am Tage des Sieges; und ich erfuhr aus den sichersten Proben, daß sie mehr als menschliches Wissen besitzen. Als ich vor Verlangen brannte, sie weiter zu befragen, verschwanden sie und zerflossen in Luft. Indem ich noch, von Erstaunen betäubt, da stand, kamen die Abgesandten des Königs, die mich als Than von Cawdor begrüßten, mit welchem Titel mich kurz vorher diese Zauberschwestern angeredet und mich durch den Gruß: Heil dir, dem künftigen König, auf die Zukunft verwiesen hatten. Ich habe es für gut gehalten. Dir dies zu vertrauen, meine geliebteste Teilnehmerin der Hoheit, auf daß Dein Mitgenuß an der Freude Dir nicht entzogen werde, wenn Du nicht erfahren hättest, welche Hoheit Dir verheißen ist. Leg es an Dein Herz und lebe wohl. – Glamis bist du, und Cawdor; und sollst werden, Was dir verheißen! – Doch fürcht ich dein Gemüt; Es ist zu voll von Milch der Menschenliebe, Den nächsten Weg zu gehn. Groß möchtst du sein, Bist ohne Ehrgeiz nicht; doch fehlt die Bosheit, Die ihn begleiten muß. Was recht du möchtest, Das möchtst du rechtlich; möchtest falsch nicht spielen, Und unrecht doch gewinnen; möchtest gern Das haben, großer Glamis, was dir zuruft: Dies mußt du tun, wenn du es haben willst! – Und was du mehr dich scheust zu tun, als daß Du ungetan es wünschest. Eil hieher, Auf daß ich meinen Mut ins Ohr dir gieße, Und alles weg mit tapfrer Zunge geißle, Was von dem goldnen Zirkel dich zurückdrängt, Womit das Schicksal dich und Zaubermacht Im voraus schon gekrönt zu haben scheint. –Ein Diener tritt auf. Was gibt es Neues?

DIENER Noch vor Abend kommt Hieher der König.

LADY MACBETH Tolle Rede sprichst du; Ist nicht dein Herr bei ihm, der, wär es so, Der Anstalt wegen es gemeldet hätte?

DIENER Verzeiht; es ist doch wahr. Der Than kommt gleich, Denn ein Kamrad von mir ritt ihm voraus; Fast tot von großer Eil hatt er kaum Atem, Die Botschaft zu bestellen.

LADY MACBETH Sorg für ihn, Er bringt uns große Zeitung.Der Diener geht ab. Selbst der Rabe, Der Duncans schicksalsvollen Eingang krächzt Unter mein Dach, ist heiser. – Kommt, ihr Geister, Die ihr auf Mordgedanken lauscht, entweiht mich, Füllt mich vom Wirbel bis zur Zeh, randvoll, Mit wilder Grausamkeit! Verdickt mein Blut, Sperrt jeden Weg und Eingang dem Erbarmen, Daß kein anklopfend Mahnen der Natur Den grimmen Vorsatz lähmt, noch friedlich hemmt Vom Mord die Hand! Kommt an die Weibesbrust, Trinkt Galle statt der Milch, ihr Morddämonen, Wo ihr auch harrt in unsichtbarem Wesen Auf Unheil der Natur! Komm, schwarze Nacht, Umwölk dich mit dem dicksten Dampf der Hölle, Daß nicht mein scharfes Messer sieht die Wunde, Die es geschlagen, noch der Himmel, Durchschauend aus des Dunkels Vorhang, rufe: Halt, halt! –Macbeth tritt auf. O großer Glamis! Edler Cawdor! Größer als beides durch den künftgen Heilruf! Dein Brief hat über das armselge Heut Mich weit verzückt, und ich empfinde nun Das Künftige im Jetzt.

MACBETH Mein teures Leben, Duncan kommt heut noch.

LADY MACBETH Und wann geht er wieder?

MACBETH Morgen, so denkt er.

LADY MACBETH Oh, nie soll die SonneDen Morgen sehn! Dein Angesicht, mein Than, Ist wie ein Buch, wo wunderbare Dinge Geschrieben stehn. – Die Zeit zu täuschen, scheine So wie die Zeit: den Willkomm trag im Auge, In Zung und Hand; blick harmlos wie die Blume,

Englisch

SECHSTE SZENE

Inhaltsverzeichnis

Daselbst, vor dem Schloß

Oboen. Macbeths Dienstboten warten auf. Es treten auf Duncan, Malcolm, Donalbain, Banquo, Lenox, Macduff, Rosse, Angus, Gefolge.

DUNCAN Dies Schloß hat eine angenehme Lage; Gastlich umfängt die lichte, milde Luft Die heitern Sinne.

BANQUO Dieser Sommergast, Die Schwalbe, die an Tempeln nistet, zeigt Durch ihren fleißgen Bau, daß Himmelsatem Hier lieblich haucht; kein Vorsprung, Fries noch Pfeiler, Kein Winkel, wo der Vogel nicht gebaut Sein hängend Bett und Wiege für die Brut: Wo er am liebsten heckt und wohnt, da fand ich Am reinsten stets die Luft.Lady Macbeth tritt auf.

DUNCAN Seht, unsre edle Wirtin! Die Liebe, die uns folgt, wird oft uns lästig; Doch dankt man ihr als Liebe. Lernt daraus, Noch »Gottes Lohn« und Dank zu sagen uns Für Eure Last und Müh!

LADY MACBETH All unsre Dienste Zwiefach in jedem Punkt, und dann verdoppelt, Wär nur ein arm und schwaches Tun, verglichen Der hohen Gunst, womit Eur Majestät Verherrlicht unser Haus. Für frühre Würden, Wie für die letzte, Kron der andern, bleiben Wir im Gebet für Euch.

DUNCAN Wo ist denn Cawdor? Wir folgten auf dem Fuß ihm, denn wir wünschten Ihn anzumelden; doch er reitet schnell, Und seine Liebe, schärfer als sein Sporn, Bracht ihn vor uns hierher. Höchst edle Wirtin, Wir sind zu Nacht Eur Gast.

LADY MACBETH Für allezeit Besitzen Eure Diener nur das Ihre, Sich selbst und was sie haben, als Verwalter, Und legen Rechnung ab, nach Eurer Hoheit Befehl, und geben Euch zurück, was Euer.

DUNCAN

Englisch

SIEBENTE SZENE

Inhaltsverzeichnis

Daselbst, [Schloßhof ] eine Vorhalle im Schloß

Oboen und Fackeln. Ein Vorschneider und mehrere Diener mit Schüsseln gehn über die Bühne; dann kommt Macbeth.

MACBETH Wärs abgetan, so wie's getan, wärs gut, 's wär schnell getan. Wenn nur der Meuchelmord Aussperren könnt aus seinem Netz die Folgen Und bloß Gelingen aus der Tiefe zöge, Daß mit dem Stoß, einmal für immer, alles