Make me Beg - Melody Adams - E-Book

Make me Beg E-Book

Melody Adams

0,0

Beschreibung

Du hättest nicht von mir davon laufen sollen. Du hättest nicht versuchen sollen, mich zu töten. Nun komme ich für dich, Beautiful. ********** Ich bin dem Monster entkommen. Ich hab Schreckliches getan, um mich von dem Mann zu befreien, der vor mir bereits mehr als ein Dutzend Frauen ermordet hat, und der wahrscheinlich auch mich getötet hätte. Nachdem ich wegen versuchten Totschlags angeklagt und freigesprochen werde, fliehe ich unter neuem Namen nach Florida. Ich fliehe vor dem Medienrummel, doch noch wichtiger: Ich fliehe vor IHM. Seine Leiche wurde nie gefunden und ich spüre, dass er noch lebt. Und er wird für mich kommen. Ich fürchte nicht nur um mein eigenes Leben, denn meine Zeit mit Tristan hatte Folgen. Ich bin schwanger. Ich trage das Kind eines Monsters in mir. ********** Madison hat versucht, mich zu töten. Sie hätte es beinahe geschafft. Dass ich noch lebe, ist ein Wunder. Unzählige Operationen gaben mir genug Zeit, meinen Hass zu nähren, meine Rache zu planen. Madison lebt irgendwo unter neuem Namen. Sie versteckt sich vor mir. Doch ich werde sie finden. Jahre vergehen, doch meine Suche gebe ich nicht auf. Wenn ich sie tatsächlich aufspüre, mache ich eine erstaunliche Entdeckung. Eine Entdeckung, die alles ändert. Madison ist mein. Und so ist meine Tochter, die sie vor mir zu verbergen gedachte. Nein, Beautiful, die Zeit des Versteckens ist vorbei. ********** Dark Romance

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 169

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Contents

Titel

Copyright

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Epilog

Make me Beg

Beautiful Monster Buch 2

Melody Adams

Dark Romance

Make me Beg

Beautiful Monster Buch 2

Melody Adams

Deutsche Erstausgabe 2020

Love & Passion Publishing

www.lpbookspublishing.com

[email protected]

copyright © 2020 by Melody Adams

[email protected]

© Cover Art by CMA Cover Designs

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten.

Alle Personen und Gegebenheiten in diesem Buch sind fiktiv. Ähnlichkeiten mit noch lebenden oder bereits verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Du hättest nicht von mir davon laufen sollen. Du hättest nicht versuchen sollen, mich zu töten. Nun komme ich für dich, Beautiful.

Ich bin dem Monster entkommen. Ich hab Schreckliches getan, um mich von dem Mann zu befreien, der vor mir bereits mehr als ein Dutzend Frauen ermordet hat, und der wahrscheinlich auch mich getötet hätte. Nachdem ich wegen versuchten Totschlags angeklagt und freigesprochen werde, fliehe ich unter neuem Namen nach Florida. Ich fliehe vor dem Medienrummel, doch noch wichtiger: Ich fliehe vor IHM. Seine Leiche wurde nie gefunden und ich spüre, dass er noch lebt. Und er wird für mich kommen. Ich fürchte nicht nur um mein eigenes Leben, denn meine Zeit mit Tristan hatte Folgen. Ich bin schwanger. Ich trage das Kind eines Monsters in mir.

Madison hat versucht, mich zu töten. Sie hätte es beinahe geschafft. Dass ich noch lebe, ist ein Wunder. Unzählige Operationen gaben mir genug Zeit, meinen Hass zu nähren, meine Rache zu planen. Madison lebt irgendwo unter neuem Namen. Sie versteckt sich vor mir. Doch ich werde sie finden. Jahre vergehen, doch meine Suche gebe ich nicht auf. Wenn ich sie tatsächlich aufspüre, mache ich eine erstaunliche Entdeckung. Eine Entdeckung, die alles ändert. Madison ist mein. Und so ist meine Tochter, die sie vor mir zu verbergen gedachte. Nein, Beautiful, die Zeit des Versteckens ist vorbei.

Prolog

Madison

There are hunters, and there are victims. By your discipline, cunning, obedience, and alertness, you will decide if you are a hunter or a victim.

- Jim Mattis -

Ich kann nicht sagen, wie lange ich durch die Gegend renne, ehe ich das Geräusch eines Autos hinter mir höre. Ich bin nackt. Blutverschmiert. Ich stehe unter Schock. Ich habe einen Mann getötet. Meinen Peiniger. Ich habe ein Messer, in seine Brust gestochen, habe seine Hand abgeschnitten, um die Tür zu öffnen. Irgendwie habe ich es geschafft, nicht zusammen zu brechen. Bis jetzt. Doch als ein alter, grauer BMW neben mir anhält, und eine ältere Dame die Scheibe runter rollt, um mich zu fragen, was mir passiert ist, wird mir schwarz vor Augen. Das Letzte was ich wahrnehme, ist ein geschockter Aufschrei der älteren Dame. Dann spüre ich nichts mehr.

Wenn ich das Bewusstsein wiedererlange, liege ich im Krankenhaus. Geräte piepsen. Leute kommen und gehen. Stimmen sind zu hören. Doch ich bin irgendwie nicht anwesend. Es ist, als wenn ich außerhalb meines Körpers stehe. Ich registriere nicht, was die verschiedenen Leute sagen. Ich weiß nicht, wer sie sind. Ich weiß nicht, was mir geschehen ist. Alles ist so seltsam fern von mir. Zeit vergeht. Dunkelheit und Licht. Mehr Stimmen. Mehr Kommen und Gehen. Alles rauscht irgendwie an mir vorbei. Bis eine sanfte Frauenstimme durch den Nebel meiner Existenz dringt.

„Miss Parker?“

Ich blinzle und starre in das Gesicht einer jungen Frau mit sanften braunen Augen und kurzen, schwarzen Haaren.

„Ich bin Sonya Dimitri. Sie haben ein schweres Trauma durchlebt und ich bin hier, Ihnen zu helfen. Können Sie sich erinnern, was geschehen ist?“

Ich will ihr sagen, dass ich mich nicht erinnere, doch ehe der erste Laut meinen Lippen entweichen kann, jagen Bilder durch meinen Kopf. Ein Mann. Ein Messer. Blut. So viel Blut. Ich will schreien. Doch alles, was aus meinem Mund kommt, ist ein leises: „Ich habe ihn getötet.“

Kapitel 1

Tristan

Acht Monate später

I believe the only way to reform people is to kill them.

- Carl Panzram -

Ich starre an die Decke über mir. Wie lange bin ich schon hier? Es sind Monate. Doch wie viele? Ich kann es nicht sagen. Ich nehme mir vor, Brad zu fragen, wenn er zurückkommt. Er ist seit einer Woche fort, um sich um seine Familie zu kümmern. Ich habe ihn fortgeschickt. Er ist ein treuer Freund, der nicht nur mein Leben gerettet hat, sondern auch seit Monaten an meiner Seite ausharrt. Doch er hat sein eigenes Leben. Jetzt, wo ich mich langsam erhole, und die Operation, die ich gerade hinter mir habe hoffentlich die Letzte gewesen ist, braucht er nicht mehr den Babysitter zu spielen. In drei Tagen wird Brad jedoch zurückkommen. Dann werde ich ihn fragen, wie viel Zeit vergangen ist, seit Madison mich beinahe getötet hatte. Ich kann mich nicht an viel erinnern. Ich weiß, ich hab es irgendwie geschafft, mich von dem verdammten Bettgestell zu befreien, und mein Handy aus meiner Hose zu fummeln, um Brad anzurufen. Doch dann wurde alles schwarz. Ich weiß, dass Brad mich gefunden und gerettet hat. Er schaffte es sogar, meine Hand auf Eis zu packen, ehe sie unbrauchbar werden konnte. Deswegen die vielen Operationen. Die Hand wieder anzunähen war nicht so schwer wie die Funktionalität wieder her zu stellen. Doch wenn alles nach Plan verlaufen ist, so sagen jedenfalls meine Ärzte, dann sollte ich nach der letzten Operation wieder in der Lage sein, meine Hand zu schließen und einzelne Finger individuell zu bewegen. Auch haben sie mir versprochen, dass ich mehr Gefühl zurückerlangen werde. Bisher sind meine Finger beinahe taub. Ich kann spüren, wenn sich etwas hart in meine Fingerkuppen drückt, doch leichtere Berührungen verspüre ich nicht. Das macht es schwierig, meine Finger zu benutzen, um etwas zu ergreifen. Doch das wird sich hoffentlich bald ändern. Ich kann es nicht erwarten, hier heraus zu kommen. Ich muss Madison finden. Sie hat versucht, mich zu töten. Und das nach dem, was wir zusammen erlebt hatten. Fuck. Der beste Sex, den ich in meinem Leben gehabt hatte. Ich hatte mich so gut gefühlt, dass ich neben ihr eingeschlafen war. Doch anscheinend hatte es für Madison nicht dasselbe bedeutet. Sie hat meine Hilflosigkeit ausgenutzt und mich mit Handschellen ans Bett gefesselt. Dann hat sie mir ein Messer in die Brust gejagt, mich ausgeknockt und mir die Hand abgeschnitten, um die elektronische Tür zu öffnen. Sie ließ mich zum Sterben zurück. Doch, ich bin nicht tot.

Sorry, Beautiful. Ich mag im Moment ein wenig geschwächt sein, doch ich werde dich jagen. Ich werde dich finden. Und dann wirst du bezahlen!

Ja, es war ein langer Weg, doch ich bin sehr lebendig. Lebendig und voller Rachegedanken. Madison wird nirgends vor mir sicher sein. Egal wo sie sich versteckt. Ich finde sie. Und wenn es das Letzte ich, was ich tue.

Madison

Fünf Monate zuvor

Freispruch. Erleichterung befällt mich. Auch wenn ich nicht wirklich damit gerechnet habe, dass man mich verurteilen würde, so war es jedoch stets eine – wenn auch entfernte – Möglichkeit. Der Stress der letzten Monate hat mir sehr zugesetzt. Besonders seit ich weiß, dass meine Zeit mit Tristan Folgen gehabt hat. Ich bin schwanger. Ich weiß noch nicht, wie ich mich fühlen soll. Einerseits ist der Gedanke, einen genetischen Teil des Monsters in mir zu tragen, erschreckend. Andererseits ist es zur Hälfte auch meine DNA. Mein Kind. Meine Eltern wollten, dass ich es abtreibe. Die meisten Verwandten und Freunde hatten mir ebenfalls dazu geraten. Nur Granny bestärkte mich in dem Entschluss, das Kind auszutragen. Ob ich es jedoch behalten werde oder es zur Adoption frei gebe, kann ich noch nicht sagen. In den letzten Monaten war ich mehr damit beschäftigt von einem Gerichtstermin zum nächsten zu eilen und den Paparazzi aus dem Weg zu gehen. Meine Familie leidet auch sehr unter der Medienaufmerksamkeit. Der Haussegen hängt schief. Auch wenn alle mir versichern, wie glücklich sie sind, dass sie mich wieder haben. Dass ich mein Trauma – mehr oder weniger – unbeschadet überlebt habe. Ich spüre, dass meine Anwesenheit eine Belastung für alle ist. Dad macht sich Vorwürfe, dass er mich nicht beschützen konnte. Mum versucht, den Gedanken zu verdrängen, dass ich das „Kind Satans“ in mir trage, und tut so, als wäre ich gar nicht schwanger. Und meine Schwester ist genervt, dass auch sie von Reportern belästigt wird, und deswegen die meiste Zeit zu Hause verbunkert verbringen muss, anstatt durch die Clubs zu ziehen.

„Miss Parker!“, erschallt es von überall her, als wir das Gerichtsgebäude verlassen und das Blitzgewitter losgeht.

„Sind Sie erleichtert über den Freispruch?“

„Was werden Sie jetzt tun?“

„Würden Sie in Erwägung ziehen, ihre volle Geschichte zu veröffentlichen?“

„Haben Sie mit Freispruch gerechnet?“

„Denken Sie, dass das Monster noch lebt?“

„Haben Sie Angst, dass Mister Dark Sie findet?“

„Kein Kommentar!“, sagt Cindy Maroni, meine Anwältin, und hebt schützend eine Akte, um mein Gesicht vor den Kameras abzuschotten, während sie mich zum wartenden SUV drängt.

Ich zittere, als ich im Inneren des Wagens bin und die Tür sich hinter mir schließt. Die letzte Frage hallt in meinem Kopf wieder.

„Haben Sie Angst, dass Mister Dark Sie findet?“

Ja, ich habe Angst. Ich bin mir sicher, dass Tristan noch lebt. Er ist spurlos verschwunden. Er konnte es nicht allein geschafft haben, also hat er offensichtlich jemandem, der ihm hilft. Er könnte sich mittlerweile von seinen Verletzungen genug erholt haben und nach mir suchen. Deswegen muss ich verschwinden. Ich habe bereits eine neue Identität beantragt, und ich werde unter neuem Namen nach Florida gehen. Ob ich jemals ohne Angst leben kann, weiß ich noch nicht. Vielleicht werde ich für den Rest meines Lebens über meine Schulter gucken.

Tristan

Sechs Monate später

Ich bin zurück in den Staaten. Laut meiner neuen Identität bin ich nun Jason Banks. Ich habe mir die Haare wachsen lassen und trage sie jetzt rotbraun. Ich habe die Farbe gewählt, da es zu meinem Bart passt. Grüne Kontaktlinsen vervollständigen meine neue Aufmachung. Nicht einmal meine Hure von einer Mutter würde mich erkennen, wenn sie noch leben würde. Dennoch gehe ich eine Nummer sicherer, und trage stets eine Baseballkappe. Wie ich erwartet habe, lebt Madison nicht mehr bei ihren Eltern. Ich könnte versuchen, die Informationen aus ihren Eltern heraus zu bekommen. Doch ich vermute, dass selbst sie nicht wissen, wo ihre Tochter sich versteckt hält, da sie sich im Zeugenschutzprogramm befindet. Und wenn ich ihrer Familie etwas antun sollte, dann besteht die Gefahr, dass das FBI Madison warnt und sie wieder ihren Aufenthaltsort ändert. Ich muss also auf die altbewährte Methode zugreifen, und jemanden beauftragen, der darauf spezialisiert ist, verschwundene Personen aufzuspüren. Und zum Glück kenne ich genau so einen Mann. Wenn jemand herausfinden kann, wo Madison ist, dann Linus Minzki.

1 Jahr später

Und wieder einmal bin ich zu spät. Die Adresse, die ich von Linus bekommen habe, ist verlassen. Das Haus liegt einsam. Drei Meilen außerhalb der kleinen Stadt. Keine näheren Nachbarn. Niemand im Ort kann mir etwas über Madison sagen. Es ist zum Verrückt werden. Ich weiß nicht, wie lange ich das Biest in mir noch kontrollieren kann. Mein Verlangen zu töten hält mich nachts wach. Ich will keine unnötige Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Wenn ich meinen Trieben in meiner derzeitigen Situation nachgebe, könnte es sein, dass ich einen Fehler mache, der das FBI auf meine Spuren bringt. Ich bin nicht mehr der ruhige, überlegte Killer, der alles bis ins kleinste Detail plant, und somit über Jahre geschafft hat, nicht überführt zu werden. Nein. Ich bin eine verdammte tickende Zeitbombe.

„Hey“, reißt eine Stimme mich aus meinen Gedanken.

Ich wende mich um, und starre die junge Frau mit den blonden Locken und blauen Augen an. Sie ist hübsch genug. Vielleicht sollte ich die Kleine mit in mein Motelzimmer nehmen und zumindest EIN Biest in mir zufriedenstellen. Seit Madison habe ich keinen Sex mehr gehabt. Möglich, dass mein Kopf wieder etwas klarer wird, wenn ich zumindest etwas gegen meine blauen Bälle unternehme.

„Hey“, erwidere ich, meinen Charme anschaltend, und ihr ein breites Lächeln schenkend.

„Ich höre, du suchst nach Naomi?“

„Naomi?“, frage ich verwirrt. Dann dämmert es mir verspätet. Natürlich. Das muss der Name sein, unter dem Madison jetzt bekannt ist.

„Ja. Das Mädchen von Applewood House?“

„Oh, ja. Natürlich. Ich suche seit einer Weile nach ihr. Sie ist meine Schwester. Wir wurden beide als Kind getrennt, nachdem unsere Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen. Wir sind bei unterschiedlichen Familien aufgewachsen“, sage ich, meine Cover-Story benutzend, die ich mir zusammen gelegt hab. „Weißt du, wohin sie gezogen ist?“

Die Blonde zuckt mit den Schultern.

„Sie hat mir keine genaue Adresse gegeben, doch sie hat mir ihre Telefonnummer da gelassen.“

Mein Herz macht einen aufgeregten Sprung, und ich unterdrücke einen Jubel. Eine Telefonnummer ist beinahe so gut wie eine Adresse.

„Oh, das ist ja wunderbar. Kannst du sie mir aufschreiben?“

„Bist du wirklich ihr Bruder?“, fragt die Blonde misstrauisch. „Naomi hat nie erwähnt, dass sie einen Bruder hat.“

„Ich sagte dir doch. Wir sind als Kinder getrennt worden. Naomi war noch ein Baby. Sie wird sich nicht an mich erinnern.“

Ich kann meinen Unmut kaum verbergen. Ich würde der Kleinen am Liebsten den Hals umdrehen. Ich brauche die verdammte Telefonnummer. Doch ich darf sie nicht noch misstrauischer machen.

„Sie sagte auch nichts von Pflegefamilien“ sagt die dumme Schlampe.

Erneut rufe ich all meinen Charme hervor, und lächle sie bittend an. Es kostet mich große Mühe, die Charade aufrecht zu erhalten. Mein sadistisches Biest will Blut, und diese kleine Schlampe hier ist auf dem besten Wege, als mein nächstes Opfer zu enden, wenn sie mich weiter so wütend macht.

„Es ist gut, zu wissen, dass meine Schwester eine Freundin hat, die so beschützend ist“, sage ich freundlich. Oh, wie gerne ich dir die Haut abziehen würde, du mieses Stück Scheiße. „Doch ich bin wirklich ihr Bruder. Ich kann es beweisen. Ich habe die Papiere in meinem Motelzimmer. Wie wäre es damit – wir gehen zum Motel. Ich zeige dir die Papiere. Dann gehen wir beide irgendwo nett was essen, und DU rufst sie an und erklärst ihr alles, ehe du sie an mich weiter reichst? Auf die Weise kannst du auf Nummer sicher gehen, dass ich ihr nichts Böses will.“

Nur kannst du nicht sichergehen, dass ich DIR nichts Böses will, denke ich mit teuflischer Vorfreude darauf, die Schlampe dafür bezahlen zu lassen, dass sie mir die Dinge kompliziert macht.

Madison

Ich schaue auf meine schlafende Tochter hinab, und wie stets, wenn ich sie ansehe, verspüre ich eine Mischung aus Liebe und Schmerz. Maya sieht ihrem Vater mit jedem Tag ähnlicher. Es scheint, als wenn sie mehr Gene von ihrem Vater bekommen hat als von mir. Doch egal wie sehr ich ihren Vater hasse, ich kann nicht anders als meine Tochter abgöttisch zu lieben. Sie ist alles was ich im Leben noch habe, nachdem ich alle Kontakte zu meiner alten Welt abgebrochen habe. Das ständige Umziehen macht es unmöglich, Freundschaften aufzubauen. Doch ich wage es nicht, zu lange an einem Ort zu bleiben. Ich habe noch immer Angst, dass ER mich findet. UNS findet. Vielleicht werde ich irgendwann weniger Angst haben. Wenn mehr Zeit vergangen ist. Wenn ich das Gefühl habe, dass Tristan nicht mehr auf der Suche nach mir ist. Ich weiß, dass es durchaus möglich ist, dass der Mann der mich gefangen gehalten und gequält hat, längst tot ist. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass er noch lebt. Ja, sein Körper ist vom Tatort verschwunden. Jemand muss ihn entfernt haben. Doch er war schwer verletzt. Es könnte sein, dass er irgendwo seinen Verletzungen erlegen ist. Es scheint sogar wahrscheinlicher als die Befürchtung dass er überlebt haben könnte. Ich bin kein Arzt, doch die Stichwunde, wenn auch nicht sofort tödlich, hat verdammt stark geblutet. Dazu die angeschnittene Hand. Je nachdem wie lange es gedauert hat, bis er gefunden wurde, muss er eine Menge Blut verloren haben. Wer immer ihn geholfen hat, hat ihn in keines der umliegenden Krankenhäuser geschafft. Die Polizei hat das natürlich als Erstes geprüft. Tristan ist in keiner Patientenliste. Auch nicht unter falschen Namen, denn im ganzen Umkreis ist kein Patient mit Stichwunde und abgetrennter Hand eingeliefert worden. Das bedeutet, er kann nur irgendwo privat versorgt worden sein. Und bei den schweren Verletzungen ist es unwahrscheinlich, dass er bei irgendeinem Hinterhofsarzt überlebt haben könnte. Warum also habe ich das Gefühl, dass er noch lebt? Bin ich verrückt, mir solche Sorgen zu machen? Auf der anderen Seite hat selbst das FBI die Möglichkeit, dass Tristan noch leben könnte, nicht verworfen. Ansonsten hätten sie mich nicht ins Zeugenschutzprogramm gesteckt. Soweit ich weiß, haben sie die Suche nach ihm noch nicht aufgegeben.

Mein Handy klingelt, und ich wende mich rasch vom Bett meiner Tochter ab. Ich eile aus dem Raum, damit das Klingeln sie nicht aufweckt. Es gibt nicht viele Leute, die mich anrufen könnten. Nur Agent Tyler vom FBI oder Kelly, meine ehemalige Kollegin aus dem Diner, in dem ich zuletzt gearbeitet habe. Das Display zeigt an, dass es Kelly ist. Ich nehme das Gespräch an.

„Hey, Kelly, was gibt es?“, frage ich.

Am anderen Ende der Leitung ist Stille.

„Kelly?“

Niemand antwortet. Mein Herzschlag beschleunigt sich. Angestrengt versuche ich zu lauschen, ob ich jemanden atmen hören kann oder irgendwelche Hintergrundgeräusche die anzeigen, dass Kelly mich vielleicht aus Versehen angerufen hat. Sie trägt ihr Handy stets in der Hosentasche und es könnte sein, dass der Anruf durch Zufall ausgelöst wurde. Doch ich kann nichts hören.

„Kelly! Antworte. Bist du es?“, versuche ich es erneut, doch noch immer ist alles still.

Mir wird schwindelig und die Kehle schnürt sich mir zu. Panik kriecht wie Gift durch meinen Körper, lähmt mich. Wenn das nicht Kelly am anderen Ende der Leitung ist, dann gibt es nur eine mögliche Erklärung. Tristan. Er hat Kelly gefunden, und er ist mir auf den Fersen. Maya und ich sind hier nicht mehr länger sicher. Kelly weiß nicht, wo ich bin, doch Tristan kann wahrscheinlich mein Handy benutzen, um mich zu finden. Das bedeutet, ich muss das Handy loswerden. Benommen registriere ich, dass ich den Anruf noch immer nicht beendet habe. Hastig drücke ich den ‚Anruf-beenden’ Knopf und lasse das Handy fallen, als hätte es mich verbrannt. Ich zittere am ganzen Körper. Meine Knie sind so weich, dass ich auf meinen Beinen schwanke. Da ist kein Spiegel in meiner Nähe, doch ich weiß auch so, dass mein Gesicht wahrscheinlich weiß wie die Wand ist.

Oh mein Gott! Oh mein Gott! Was mach ich? Ich muss hier weg! Ich brauche ein neues Handy. Ich muss weit – weit – weg. Raus aus Florida. Und ich hab nicht viel Zeit. Oh Gott! Was mach ich nur?

Kostbare Minuten verstreichen, als ich mich meiner kleinen Panikattacke hingebe. Dann zwinge ich mich dazu, mich zusammen zu reißen. Ich denke an Maya und daran, dass ich für sie jetzt sehr stark sein muss.

Du kannst das! Mache ich mir Mut. Reiß dich zusammen und denk nach. Okay! Ruhig. Ganz ruhig. Packen! Du musst schnell packen. Schreib die Nummer von Agent Tyler auf und zerstöre das Handy. Ein neues kannst du unterwegs kaufen. Dann fahr einfach los. Wohin ist erst mal egal. Hauptsache weit weg von hier.

Entschlossen bücke ich mich, um mein Handy aufzuheben, und gehe in die Küche. Nachdem ich die Nummer von Agent Tyler aufgeschrieben habe, entferne ich meine Sim-Card und meine Memory-Card, und bearbeite beide mit einem Hammer. Ich bin kein Technikexperte, also zerstöre ich auch das Handy selbst. Besser ist besser. Nachdem alles in Stücke zerschlagen ist, fange ich an, hastig meine und Mayas Sachen zusammen zu packen. Die Möbel und andere größere Dinge kann ich nicht mitnehmen. Doch ich habe zum Glück ein aufklappbares Kinderbett, welches fürs Erste genügen muss, bis ich irgendwo eine neue Bleibe für uns gefunden habe. Nachdem ich alles in meinen alten Volvo gepackt habe, nehme ich Maya vorsichtig aus ihrem Bett. Ich hab Glück, dass sie meist wie ein Stein schläft. Sie wacht nicht auf, als ich sie aus dem Haus trage, und im Auto in ihren Kindersitz setze. Ich arbeite wie auf Autopilot. Maya und ich sind in Gefahr, und es ist wichtig, dass ich jetzt nicht ausflippe. Ich kann zusammen brechen, wenn wir irgendwo in Sicherheit sind. Bis dahin werde ich meinen Scheiß zusammen halten. – Zumindest hoffe ich das.

Kapitel 2

Tristan

Drei Jahre später