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»Manchmal liebe ich dich« ist das Gegenteil dessen, wonach wir Menschen uns sehnen. Denn wir alle wünschen uns bedingungslose, immerwährende Liebe, so wie man sie im besten Fall von seinen Eltern erfahren kann. Diese ist jedoch selten genug. Viele der Menschen, die als Kinder nicht um ihrer selbst willen geliebt wurden, leben als Erwachsene häufig in defizitären, oft sogar toxischen Beziehungen, durch ihr Kindheitstrauma gefangen in Scham und Ohnmacht. Die Texte in diesem Buch möchten Mut machen und gleichzeitig eine Orientierungshilfe sein, wie es gelingen kann, dass aus Ohnmacht Ermächtigung wird, aus Gefälle Augenhöhe und aus Abhängigkeit Liebe.
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Seitenzahl: 51
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Vorwort
Manchmal liebe ich dich
Zweisamkeit
Kochgespräch
Liebst du mich?
Grußlos
Mach`s kurz!
Zweite Wahl
Hast du Lust?
Aber er liebt mich doch!
Aphorismen
Der Egomane
Die Echoistin
Lied von der Verkaufsstrategie
Trilogie einer Beziehung: Bei Kerzenlicht
Trilogie einer Beziehung: Bei Neonlicht
Trilogie einer Beziehung: Bei Tageslicht
Selbstverschuldet
Enge
Nein
Aufstehen
Endlich
Erinnerst du dich
Statement
Partnerschaft
Intimität
Akzeptanz
Schon wieder
Loslassen
Selbstschutz
Geh doch, wenn du willst!
Zwanglos
Begegnung
Der Regenbogen
Aphorismen
Nicht mehr so oder so
Täter, Opfer, Retter
Du hast
Wie ein Kind
Was du nicht siehst
Ich liebe dich nicht
Sturzflug
Frei sein
Für einen Augenblick
Zurückgeworfen
Laufen
Gelassenheit
Mut
Erkenne dich selbst!
Lebenskarussell
Machtvoll
Solarplexus
Verantworttung
Unvollkommen
Danksagung
Zur Autorin
„Manchmal liebe ich dich“ ist das Gegenteil dessen, wonach wir Menschen uns sehnen. Denn wir alle wünschen uns bedingungslose, immerwährende Liebe, so wie man sie im besten Fall von seinen Eltern erfahren kann. Leider sieht die Realität oft anders aus. Und wenn Kinder damit aufgewachsen sind, Zuneigung nur für Leistung, Wohlverhalten oder Anpassung zu bekommen, kann ein schwarzes Loch in ihren Herzen bleiben, das nie richtig gefüllt wird.
Im Gegenteil: Umso mehr sie sich später im Leben um Liebe bemühen, umso weniger wird sie ihnen zuteil. Ihre Bedürftigkeit steht ihnen auf die Stirn geschrieben und sie sind oft ein leichtes Opfer für Menschen, die es nicht gut mit ihnen meinen. Sie glauben halbherzigen Versprechen, klammern sich an Illusionen, hoffen auf Erlösung durch ihr Gegenüber.
Wenn sich die Hoffnung auf Liebe dann nicht erfüllt, reagieren sie mit den Strategien ihrer Kindheit: Mit noch mehr Anstrengung, Duldsamkeit, Unterwerfung. Um nicht an der Lieblosigkeit des Partners zu verzweifeln, suchen sie zuletzt die Schuld bei sich selbst. Aus diesem Grund verharren sie jahrelang in toxischen Beziehungen, durch ihr Kindheitstrauma gefangen in Scham und Ohnmacht.
Irgendwann – durch ein auslösendes Ereignis, durch therapeutische Hilfe oder die Erkenntnis, dass das Leben endlich und die Zeit begrenzt ist – lernen einige Menschen, dass nur sie selbst sich ermächtigen können. Sie erahnen, dass ihr scheinbar narzisstischer Beziehungspartner ihnen nur einen Spiegel vorgehalten hat, ein Echo, wie sie selbst mit sich umgehen.
Ihnen wird klar, dass das Loch, das in der Kindheit gerissen wurde, niemals durch einen anderen Menschen gefüllt werden kann.
Erst wenn sie lernen, sich selbst zu lieben, und zwar - so gut es geht - bedingungslos, können sie eine erfüllende Partnerschaft leben.
Dann wird aus Ohnmacht Ermächtigung, aus Gefälle Augenhöhe, aus Abhängigkeit Liebe.
Manchmal liebe ich dich …
Nur manchmal?
Niemand liebt jemanden immer!
Doch! Ich liebe dich immer.
Ich dich aber nicht.
Das tut weh!
Warum?
Ich genüge dir nicht.
Wer genügt jemandem schon?
Ich bin dir nicht wichtig.
Du bist mir wichtig.
Aber nur manchmal…
Ja, nur manchmal.
Warum?
Ich mag deine Abhängigkeit von mir nicht.
Warum bist du dann mit mir zusammen?
Weil du mich immer liebst!
Ich habe meiner Freundin abgesagt,
um Zeit mit dir zu haben.
Wozu?
Ich hatte Lust auf Zweisamkeit!
Die hättest du mit deiner Freundin auch haben können!
Du weißt genau, wie ich es meine!
Ich wünsche mir Zweisamkeit mit dir.
Zur Zweisamkeit gehören zwei!
Genau!
Zur Zweisamkeit gehören zwei, die sich
Zweisamkeit wünschen.
Bist du nicht gerne mit mir allein?
Offensichtlich bist du nicht gerne mit dir allein.
Wenn es nur ums Nicht-Alleinsein ginge,
hätte ich auch meine Freundin treffen können.
Hättest du! Sag ich ja!
Aber ich wollte doch mit dir …
Ich fahre jetzt.
Meine Mutter hat angerufen.
Sie war eine Woche im Krankenhaus.
Schneid mir mal eine halbe Zwiebel.
Sie ist erst seit heute wieder zurück.
Hast du Pilze?
Nein. Aber Zucchini.
Ich hasse Zucchini!
Sie hatte wieder Atemnot.
So schlimm, dass mein Stiefvater den
Rettungswagen gerufen hat.
Die Zwiebel ist zu grob gehackt!
Ich wollte sie in kleinen Würfeln.
Die Ärzte haben sie von Kopf bis Fuß
durchgecheckt, aber nichts gefunden.
Hast du kein anständiges Messer?
Doch. Ich hol dir eins.
Das ist bestimmt auch nicht scharf.
Die Ärzte sagen, es ist psychosomatisch.
Eine Panikattacke.
Wo ist denn nun das Messer?
Ich habe meiner Mutter erzählt, dass ich
auch Atemnot habe und dass ich glaube,
dass das etwas mit meiner Angst und
Ohnmacht zu tun hat.
Immer muss ich kochen.
Wenn ich mich nicht um alles kümmere,
läuft hier gar nichts.
Was hältst du denn nun von der Sache mit
meiner Mutter?
Ich glaube nicht an die Theorie mit der
Ohnmacht. Sie hat einfach Angst vorm
Alleinsein.
Du willst Sex immer nur mit Liebe.
Du offensichtlich nicht.
Ich will Sex, ohne dass ich dabei etwas fühlen muss.
Da sind die Frauen für dich doch völlig austauschbar.
In gewissem Sinne, ja!
Wie soll ich da Lust auf dich haben?
Sieh es doch als Kompliment, dass ich dich
sexuell attraktiv finde. Ich könnte jetzt sofort…
Ich aber nicht.
Immerhin begehre ich in diesem Augenblick
dich und keine andere.
Ich fühle mich geehrt!
Sieh es doch mal so:
Wann war ich dir das letzte Mal untreu?
Gar nicht!
Da hast du es: Es gibt offensichtlich viele
Faktoren, die gegen andere Frauen und für dich sprechen.
Jetzt bin ich aber neugierig.
Da gibt es meine konservative Sozialisation.
Und selbstverständlich meine generelle Angst vor Frauen.
Nicht zu vergessen, meine Gewöhnung an dich.
Nur das? Liebst du mich denn gar nicht?
Wenn du mich weiterhin so unter Druck
setzt, vergeht mir jede Lust auf dich.
Warum grüßt du mich nicht?
Das weißt du ganz genau.
Ich habe wirklich keine Ahnung.
Hab‘ ich dir etwas getan?
Allerdings!
Jetzt sag schon, was los ist?
Ich bin wütend auf dich.
Warum?
Weil ich deine überhöhten Erwartungen an mich hasse!
Welche Erwartungen denn?
Immer verlangst du, dass ich dich grüße.
Wie war‘s heute bei der Arbeit?
Willst du das wirklich wissen?