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Das fabelhafte dritte Abenteuer mit der genialen Wunschfee Maxi von Phlip! Ach, du grüne Neune! Maxi von Phlip und Paula bekommen Besuch aus der Feenwelt. Plötzlich stehen sieben mächtig anstrengende Wunschfeen auf der Matte - echte kleine Streberinnen, die alles besser wissen. Allerdings verheimlichen die sieben, dass sie sich verbotenerweise in der Menschenwelt aufhalten. Und dann gerät Maxi bei den Oberfeen auch noch unter Verdacht, schuld an diesem Schlamassel zu sein! Da hilft nur noch eine Reise in die Feenwelt, die Maxi und Paula gemeinsam antreten. Bestsellerautorin Anna Ruhe und Illustrator Max Meinzold verzaubern ihre Leser mit einer Kinderbuchfigur voller Witz und Charme. Nicht nur für Feenfans ab 7 Jahren. Gelistet auf Antolin.de Bisher erschienen: Band 1: Vorsicht, Wunschfee Band 2: Wunschfee vermisst!
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Anna Ruhe
wurde in Berlin geboren. Nach einem Abstecher an die englische Küste studierte sie Kommunikationsdesign und Illustration und arbeitete daraufhin viele Jahre als Grafikdesignerin. Spannende Geschichten hatte sie schon immer im Kopf, mit dem Schreiben begann sie nach der Geburt ihrer zwei Kinder. Mit ihrer Familie lebt sie in Berlin.
Max Meinzold
ist freischaffender Grafikdesigner und Illustrator. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Science-Fiction, Fantasy und der Kinder- und Jugendliteratur. Für seine moderne, innovative Buchgestaltung wurde er bereits für zahlreiche Preise nominiert. Er lebt und arbeitet in München.
Ein Verlag in der Westermann Gruppe
1. Auflage 2022
© 2022 Arena Verlag GmbH,
Rottendorfer Str. 16, D-97074 Würzburg
Alle Rechte vorbehalten
Text: Anna Ruhe
Einband und Illustrationen: Max Meinzold
Lektorat: Christine Denk
e-book ISBN 978-3-401-80982-3
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Es war ein verregneter Dienstagnachmittag, und meine Beine baumelten von Maxis schwebendem Himmelbett. Das hing an Seilen von der Decke, mitten im Wohnzimmer des neuen alten Puppenhauses. Darin hatte Maxi sich mittlerweile fertig eingerichtet und mich heute zu sich eingeladen. Wirklich, ich saß neben meiner kugelschreibergroßen Fee und war selbst nicht viel größer. Ich war winzig, um genau zu sein. Das klingt völlig verrückt, ich weiß. Aber genauso war es.
Seit Maxi nämlich ganz offiziell wieder einen ihrer wichtigsten Feenzauber anwenden durfte – die Großzauberei –, konnte sie mich auf die kleinste Maxigröße und wieder zurück auf meine normale Paulagröße zaubern. Einfach so, wie es gerade gut passte. Und heute passte es gut, den Nachmittag in Maxis Puppenhaus zu verbringen.
Also, um ganz ehrlich zu sein, durfte Maxi die Klein- und Großzauberei eigentlich nur dann ausführen, wenn ein Notfall eintrat, der keine andere Möglichkeit zuließ. Einfach nur »sinnlos in der Menschenwelt herumzuzaubern, weil es Spaß machte«, wie es die Oberfeen ausgedrückt hatten, war Maxi streng genommen überhaupt nicht und unter keinen Umständen erlaubt. Aber streng genommen, mussten wir den Oberfeen ja auch nicht immer alles so genau erzählen.
Deshalb hatte Maxi mich heute nach der Schule im Sekundentakt klein und groß und klein und groß und wieder klein und noch mal groß gezaubert. Dabei hatte sie die Oberfeen nachgeäfft. »Du«, zapp klein, »darfst«, zapp groß, »keine«, zapp klein, »unbedeutende Zauberei ausführen«, zapp groß, näselte meine Fee im humorlosesten Tonfall, den sie hinbekam. Mein Körper war in meinem Zimmer Richtung Boden gesaust und wieder in die Luft hinaufgeschossen.
Wir mussten so schrecklich lachen dabei, dass mir nach dem elften Mal Klein-gezaubert-Werden ganz schwindelig war und ich nur noch »HALT!« schreien konnte. Jetzt erholte ich mich erst mal auf Maxis Himmelbett, bevor ich mich wieder groß zaubern ließ.
Früher war das dreistöckige Puppenhaus einfach nur eins der altmodischen Spielzeugdinger aus Papas Trödelladen gewesen. Aber seit es in meinem Zimmer stand, Maxi darin wohnte und ich sie sogar darin besuchen konnte, war es das feenostatischste Haus, das die Welt je gesehen hatte.
Wie man generell am meisten Spaß hat, weiß meine Fee nämlich ziemlich gut.
Allerdings muss ich zugeben, dass sie leider nicht über alles so gut Bescheid weiß wie übers Spaßhaben. Aber eine perfekte Fee wäre erstens nicht so lustig wie Maxi und zweitens bestimmt eher langweilig.
Kein bisschen langweilig war mittlerweile auch das alte Puppenhaus. Ins Badezimmer hatte meine Fee gleich mehrere Wasserrutschen gezaubert, sodass man aus jedem einzelnen Zimmer runter in die Badewanne sausen konnte. Über dem schwebenden Himmelbett leuchtete in der Nacht ein zauberhafter Sternenhimmel, und in der Küche hatte Maxi den Ofen und den Herd durch eine Zuckerwatte-und- Popcorn-Maschine ersetzt. Nur ihre Anziehsachen pinnte meine Fee weiterhin wie Poster an die Tapeten, anstelle sie in einen Schrank zu legen, was ich schrecklich unpraktisch fand. Aber gut, das hier war Maxis Haus, nicht meins.
Außerdem leuchtete das Wunschbarometer mittlerweile nicht mehr schimmelgrün, sondern in einem hoffnungsvollen Dunkelorange. Was bei Maxi für viel gute Laune sorgte. Eigentlich ist das Wunschbarometer ja nur eine stinknormale grüne Pfandflasche, aus der ich die kleine Fee nach einem ziemlich langen Flaschenarrest befreit hatte. Den hatten ihr die drei strengen Tanten aus der Feenwelt aufgebrummt … hoppla, ich meine natürlich die Oberfeen Glenna, Elida und Luma … nachdem Maxi mal wieder mehr Spaß gemacht hatte, als ihr erlaubt war. Aus diesem Grund war sie vorübergehend auch keine Wunschfee mehr, sondern besaß stattdessen den offiziellen Status einer Flaschenfee mit eingeschränkten Feenfähigkeiten.
Ich sah aus dem Puppenhaus in mein Zimmer hinaus und wunderte mich plötzlich. »Wo ist eigentlich dein Wunschbarometer?«, fragte ich und verdrehte meinen Hals auf der Suche danach.
»Och, das hat sich Jule ausgeliehen. Sie hat die dumme Flasche die ganze Zeit geputzt.« Maxi hob die Schultern. »Keine Ahnung, was sie damit will. Aber ich brauch das Ding eh erst wieder, wenn es endlich herrlich zartrosa leuchtet. In Schmodder-Braunorange kann Jule es gern bei sich aufstellen. Das muss ich mir nicht dauernd angucken.«
Komisch, dachte ich nur, wieso …?, aber weiter kam ich nicht mit meinen Gedanken, weil Baron Schnurr, unser Perserkater, ins Zimmer stolzierte. Wie immer fing er sofort an, mit Maxi zu zanken. Oder andersherum. Wer von den beiden den Anfang macht, weiß ich nie so genau. Vorsichtshalber ließ ich mich von Maxi wieder auf Paulagröße zaubern und beeilte mich, aus dem Zimmer zu gehen. Anstänkern konnten sich die beiden auch bestens ohne mich.
Am nächsten Tag war in der Schule etwas ganz und gar nicht wie sonst. Jule, meine beste Freundin, war seltsam müde. Sie gähnte die ganze Zeit. Das ging schon seit gestern so, wenn ich es mir genau überlegte. Selbst Jules Gesicht war ungewöhnlich blass, und unter ihren Augen lagen dunkle Schatten.
Während Frau Spatz uns mit Grammatikaufgaben quälte, beugte ich mich zu ihr. »Was ist los?«, flüsterte ich.
»Nichts. Was soll denn los sein?«, murrte Jule und wirkte abwesend. Im nächsten Moment rief Frau Spatz sie auf und bat Jule, der Klasse den Unterschied zwischen einem Adjektiv und