MEMENTO  - Makroanalyse eines Neo-Noirs - Maya Reichert - E-Book

MEMENTO - Makroanalyse eines Neo-Noirs E-Book

Maya Reichert

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2002
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1, Hochschule für Fernsehen und Film München (Kommunikationswissenschaft), Veranstaltung: Filmanalyse, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. EINLEITUNG MEMENTO ist ein Film der seine Geschichte in Etappen rückwärts erzählt, mit einer zusätzlichen, zeitlich versetzten, vorwärts laufenden Parallelebene, geschnitten im Montagemuster der Parallelmontage . Ein Puzzle-Thriller im Film Noir Genre, der das Publikum herausfordert mitzudenken und auch über den Kinobesuch hinaus essentielle Fragen an den Zuschauer stellt. Das klingt jetzt alles ziemlich wirr und es ist in der Tat Skepsis angebracht, ob das ganze funktionieren kann und so was wie eine Spannungskurve bei dieser Erzählweise überhaupt denkbar ist. Und es stellt sich natürlich die viel wichtigere Frage, ob das überhaupt nötig gewesen ist und inwiefern es der Story hilft bzw. dem Zuschauer schadet . Den eines dürfte dem Leser hier schon auffallen (ohne den Film überhaupt gesehen zu haben): nach dem ersten Ansehen des Filmes versteht man maximal die Hälfte. Zweimal ansehen ist also Pflicht. Im Folgenden wird nun der Film beschrieben, und auf seine Struktur sowie die Vermittlung des Inhaltes hin untersucht. In diesem Zusammenhang erschien es mir wichtig den Filminhalt, Filmprotokoll und Filmzitate direkt in die Analyse mit einzubeziehen und nicht im Anhang beizufügen. [...]

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Inhaltsverzeichnis
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MEMENTO ist ein Film der seine Geschichte in Etappen rückwärts erzählt, mit einer zusätzlichen, zeitlich versetzten, vorwärts laufenden Parallelebene, geschnitten im Montagemuster der Parallelmontage1. Ein Puzzle-Thriller im Film Noir Genre, der das Publikum herausfordert mitzudenken und auch über den Kinobesuch hinaus essentielle Fragen an den Zuschauer stellt.

Das klingt jetzt alles ziemlich wirr und es ist in der Tat Skepsis angebracht, ob das ganze funktionieren kann und sowas wie eine Spannungskurve bei dieser Erzählweise überhaupt denkbar ist. Und es stellt sich natürlich die viel wichtigere Frage, ob das überhaupt nötig gewesen ist und inwiefern es der Story hilft bzw. dem Zuschauer schadet2. Den eines dürfte dem Leser hier schon auffallen (ohne den Film überhaupt gesehen zu haben): nach dem ersten Ansehen des Filmes versteht man maximal die Hälfte. Zweimal ansehen ist also Pflicht.

Im Folgenden wird nun der Film beschrieben, und auf seine Struktur sowie die Vermittlung des Inhaltes hin untersucht. In diesem Zusammenhang erschien es mir wichtig den Filminhalt, Filmprotokoll und Filmzitate direkt in die Analyse mit einzubeziehen und nicht im Anhang beizufügen.

1Vergl. H. Beller zu „Montagemuster und Klassifikationsversuche“ / S. 23

2Vergl. P. Wuss zur „begrenzten Kapazität menschl. Informationsaufnahme“ S. 421 - 423

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Ein furchtbarer Mord wird auf der Leinwand zurückgedreht. Das Tatortmotiv auf einem Polaroidfoto verschwindet, das Fotopapier wird wieder von der Kamera geschluckt, Blitzlicht leuchtet auf. Blut, Knochensplitter und Hautfetzen vereinigen sich wieder zu einem menschlichen Antlitz. Der Lauf der Pistole zieht sich zurück aus einem zuckenden Mund.

Das sind die Eröffnungssequenzen von MEMENTO, dem Thriller von Christopher Nolan (USA 2001). Die rückwärtslaufenden Bilder des Anfangs sind eine Metapher für den Pulsschlag der Zeit im Film.

Leonard Shelby4(Guy Pearce) ist ein Mann ohne Gedächtnis. Er trägt teure Anzüge europäischer Designer und fährt einen Jaguar Sedan, steigt in billigen, anonymen Motels ab und zahlt seine Rechnungen stets mit Bündeln von Bargeld. Seine einzige Beschäftigung ist ein Rachefeldzug: Er will den Mann aufspüren und töten, der seine Frau vergewaltigt und ermordet hat. Die Polizei hat seine Verdächtigungen in den Wind geschlagen und sein Leben ist somit zum Kreuzzug für Gerechtigkeit geworden, der seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt. Doch der Verlust seines Kurzzeitgedächtnisses erschwert die Suche nach dem Killer erheblich. Seit der Nacht, in der seine Frau ermordet wurde, leidet er an einer seltenen Form von Gedächtnisverlust. Er weiss nicht, was vor 15 Minuten geschehen ist, wo er ist, wohin er geht und - warum.

Als ehemaliger Versicherungsdetektiv ist sich Lenny seines Handicaps durchaus bewusst. Aber er bringt die nötige Disziplin auf, damit umzugehen. Seine Motivation sind die Erinnerung an die grausamen letzten Momente im Leben seiner Frau. Getrieben von seinem traumatischen Verlust hat er sich sein Leben neu geordnet, mit Karteikarten, Fotografien, Aktenordnern, Notizzetteln, Tatoos und obsessiven Gewohnheiten. All dies Hilfsmittel haben nur den Zweck, ihm eine neues Gefühl für Raum und Zeit zu vermitteln und ihn fest an seine Mission zu binden. Wenn er vor dem Spiegel steht, sieht er die Botschaft, die er sich eintätowiert hat und die sein Leben bestimmen soll: „Find him and kill him“. Ein Mann ohne Erinnerung, auf der Suche nach einem Mörder und der Bereitschaft zu töten - eine Zeitbombe.

3Helkon Pressecenter / Verleihfirma

4im Folgenden mit Lenny oder L. abgekürzt