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Sanfte Strategien für mehr Wohlbefinden und Gesundheit Viele Menschen leiden an Arthrosen und degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparates. Die Schulmedizin hat verschiedenste Medikamente zur Bekämpfung dieser Leiden entwickelt. Leider haben sie teilweise starke Nebenwirkungen. Die Naturheilkunde stellt eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verfügung, die Selbstheilungskräfte effektiv anzuregen und Arthrosebeschwerden sanft und nachhaltig zu lindern. Lernen Sie die wirkungsvollsten Methoden kennen, die auch zur Selbstbehandlung gut geeignet sind. Oftmals ist es sinnvoll, verschiedene Verfahren zu kombinieren. Das Buch stellt Ihnen effektive, dabei mild wirkende Behandlungsstrategien aus dem Bereich der Naturheilkunde vor. Ein zusätzliches Kapitel beschäftigt sich mit dem Thema chronischer Schmerz und wie man ihn mit mentalen Techniken beeinflussen kann.
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Seitenzahl: 88
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Dieses Buch dient der Information über Möglichkeiten der Selbsthilfe bei Arthrose. Wer sie anwendet, tut dies in eigener Verantwortung. Die Aussagen in diesem Buch wurden von der Autorin sorgfältig recherchiert und geprüft. Sie ersetzen aber keinesfalls eine ärztliche Diagnose mit therapeutischer Beratung. Ernsthafte gesundheitliche Beschwerden erfordern professionelle medizinische Behandlung. Alle Angaben in diesem Buch erfolgen daher ohne jegliche Gewährleistung und Garantie seitens der Autorin. Eine Haftung der Autorin für Gesundheitsschäden sowie Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
Vorwort
Was ist Arthrose?
Pflanzenheilkunde
Heiltee
Tinktur
Frischpflanzensäfte
Wickel, Auflagen und Umschläge
Bäder
Gemmotherapie
Aromatherapie
Einreibungen
Salben
Bäder
Fußbad
Handbad
Hydrolate
Kompressen
Innere Anwendung
Homöopathie
Schüßler Salze
Kneippsche Güsse
Schlick, Schlamm, Fango und Sand
Thalasso
Fango
Moorpackungen und Moorbad
Sandbad
Teilsandbäder
Salz und Sole
Trockene Salzauflagen
Sole
Soleschlick
Blutegel
Heilpilze
Enzymtherapie
Farbtherapie
Farblampen
Hildegard von Bingen
Hausmittel
Weitere Methoden für die Arthrosebehandlung
Feldenkrais
Akupressur
Bewegung
Chronischer Schmerz und die Kraft der Inneren Bilder
Imaginationstherapie
Nachwort
Literaturliste zum Buch
Es ist erst wenige Generationen her, dass wir Menschen wussten, wie wir uns selbst behandeln können. Dieses Wissen ist in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr verloren gegangen. Wir gehen heute viel schneller zum Arzt als in früheren Zeiten, und überlegen erst gar nicht, was wir selbst für uns tun können.
Die Naturheilkunde stellt uns wirksame Möglichkeiten zur Verfügung, unsere Befindlichkeit und Gesundheit auch selbst positiv zu beeinflussen. Es ist sinnvoll, bei starken Beschwerden und quälenden Schmerzen die Hilfe der Schulmedizin in Anspruch zu nehmen. Auch sollte bereits bei beginnender Arthrose stets eine Abklärung durch einen Orthopäden stattfinden. Fast immer ist es jedoch möglich, naturheilkundliche Methoden mit konventioneller Schulmedizin zu kombinieren. Dies ist in der Regel sehr effektiv und häufig kann die Dosierung nebenwirkungsstarker Medikamente nach Absprache mit dem Arzt gesenkt werden. Bei leichteren Beschwerden können oftmals sanfte Praktiken und milde Behandlungsweisen aus dem Bereich der Naturheilkunde auch allein helfen, Beeinträchtigungen und Schmerzen zu lindern.
In diesem kleinen Buch lernen Sie eine Vielzahl von Möglichkeiten kennen, Ihre Arthrose positiv zu beeinflussen. Sie werden es selbst erleben: Durch den Einsatz einzelner oder kombinierter naturheilkundlicher Methoden können Sie Heilungsvorgänge effektiv unterstützen und Beschwerden lindern. Probieren Sie es aus!
Herzlichst
Ihre
Heike Achner
Die Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung. Zahlreiche Ursachen kommen infrage. So kann sie durch Verschleiß bedingt sein oder aber auch durch Fehl- oder Überbelastungen, Fehlstellungen, Verletzungen, Infektionen, Übergewicht, zu schwache Muskulatur, Bewegungsmangel, Stoffwechselstörungen wie Diabetes und Gicht, hormonelle Störungen und Umstellungen (z. B. Klimakterium) und auch ungesunde Ernährung. Genetische Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle.
Im Verlauf der Erkrankung wird der Gelenkknorpel dünner, an den Gelenkrändern bilden sich Knochenwucherungen. Durch die Reibung entzündet sich die Knochenhaut, was sehr schmerzhaft ist. Fehlbelastungen können Sehnen und Bänder schädigen. Oft verkrampft die Muskulatur reflektorisch. An der Gelenkschleimhaut kann es ebenfalls zu Entzündungen kommen.
Überwiegend sind Hüft-, Knie- und Sprunggelenke betroffen, aber auch Finger und Wirbelsäule erkranken häufig.
Das hervorstechende Symptom bei Arthrose ist der Schmerz. Viele Patienten klagen morgens über einen Anlaufschmerz, der mit zunehmender Bewegung verschwindet. Ist die Arthrose ausgeprägter, kann es später auch bereits bei einfachen Bewegungen zu Schmerzen kommen. Irgendwann stellen sich leider oft Dauerschmerzen ein. Der Schmerz kann ausstrahlen, so dass es zu reflektorischen Muskelverspannungen kommt.
Neben Schmerz ist die Bewegungseinschränkung ein weiteres charakteristisches Kennzeichen. Sie ist schmerzbedingt, aber durch die Umbauvorgänge im Gelenk entstehen auch mechanische Einengungen.
Kälte, Nässe und Wetterwechsel tun dem arthrotischen Gelenk gar nicht gut, die Schmerzen werden oft schlimmer. Auch eine Überbeanspruchung verstärkt die Schmerzen. Bei einer aktivierten Arthrose kommt es zum Beispiel durch mechanische Überlastung zu einer Gelenkentzündung.
Arthrose und Arthritis werden oft in einem Atemzug genannt. Aber es handelt sich um zwei unterschiedliche Gelenkerkrankungen. Arthritis ist eine schmerzhafte Gelenkentzündung, die in der Regel akut erscheint, nicht selten aber auch chronisch verläuft und immer wieder aufflammt. Bakterielle Infektionen oder Verletzungen können Auslöser sein, häufig spielen auch rheumatische Prozesse und genetische Faktoren eine große Rolle. Das Gelenk ist warm, geschwollen und rot. Vereinfacht kann man sagen, die Arthrose ist eine in erster Linie »kalte« Erkrankung, die Arthritis eine »warme«. Arthrose und Arthritis gehören jedoch beide zum sogenannten »Rheumatischen Formenkreis«. Als »Rheuma« wird umgangssprachlich die chronische Polyarthritis bezeichnet.
Sie lernen im Folgenden eine ganze Reihe von Möglichkeiten zur Selbstbehandlung kennen, die sowohl bei der Arthrose, aber auch oftmals bei der Arthritis eingesetzt werden können.
Die Heilpflanzenkunde ist vermutlich so alt wie die Menschheit selbst. Sie war empirisch, das heißt, sie beruhte auf Erfahrung. Durch Beobachten (auch von Wildtieren) und Ausprobieren wurde die Heilkraft einer Pflanze erkannt und das Wissen wurde von einer Generation zur nächsten weitergegeben.
Je nach Wirkung und möglichen Nebenwirkungen sind Heilpflanzen heutzutage frei verkäuflich oder manchmal auch verschreibungspflichtig. Viele Pflanzen wurden wissenschaftlich untersucht und ihre Heilwirkungen konnten sehr oft bestätigt werden.
Pflanzen enthalten verschiedene Inhaltsstoffe, die in unterschiedlichen Konzentrationen vorkommen und unterschiedliche Wirkprofile aufweisen. Zu den wichtigsten gehören:
Ätherische Öle (z. B. Anis, Rosmarin) antibakteriell, antiviral, entzündungshemmend u. a.
Bitterstoffe (z. B. Löwenzahn, Enzian) appetitanregend, verdauungsfördernd, entgiftend u. a.
Gerbstoffe (z. B. Eichenrinde, Hamamelis) gewebefestigend, entzündungshemmend, blutungsstillend u. a.
Schleimstoffe (z. B. Eibisch, Spitzwegerich) schleimhautschützend, hustenreizlindernd u. a.
Alkaloide (z. B. Tollkirsche, Bittersüßer Nachtschatten) betäubend, einschläfernd u. a. (zum großen Teil verschreibungspflichtig)
Glykoside (z. B. Fingerhut, Echinacea) herzstärkend, immunstärkend u. a.
Flavonoide (z. B. Birkenblätter, Weißdorn) harntreibend, herzstärkend, schweißtreibend u. a.
Saponine (z. B. Schlüsselblume, Seifenkraut) schleimlösend, sekretfördernd u. a.
Kieselsäure (z. B. Zinnkraut, Brennnessel) gewebefestigend, blutreinigend u. a.
Die Wirkungen vieler Substanzen sind bisher unerforscht. Da gibt es noch einiges zu tun.
Heilpflanzen bieten viele Möglichkeiten, arthrotische Beschwerden zu lindern. Aber nur, weil es »pflanzlich« ist, heißt das noch nicht, dass eine Behandlung stets risikolos ist. Unerwünschte Wirkungen sind auch hier möglich. Halten Sie sich vor allem an mild wirkende Pflanzen, die wenige oder keine Nebenwirkungen aufweisen.
Kurmäßige Anwendungen sind die Regel, das heißt, Sie nehmen ein Pflanzenpräparat drei bis maximal sechs Wochen ein. Manche Pflanzen brauchen einige Zeit, bis sie ihre Wirkung entfalten. Da ist ein wenig Geduld gefragt. Andere Heilpflanzen verlieren nach einigen Wochen ihre Wirkung (Gewöhnungseffekt), so dass es für den Krankheitsverlauf günstig ist, nach einiger Zeit auf eine andere Heilpflanze umzusteigen. Eine der wenigen Ausnahmen sind kieselsäurehaltige Tees, die das Bindegewebe stärken sollen. Sie können über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.
Der Begriff »Tee« stammt aus China und gelangte im 17. Jahrhundert nach Europa. Man verstand darunter zu dieser Zeit lediglich die Zubereitung aus Schwarzteeblättern. Erst allmählich wurde der Begriff erweitert und umfasste dann auch die Zubereitung aus getrockneten Pflanzenteilen. Heute verstehen wir unter »Tee« ein Getränk, im engeren Sinne einen Aufguss mit (meist heißem) Wasser.
Je nach Inhaltsstoff wird ein Heilpflanzentee auf verschiedene Weise zubereitet.
Heißer Aufguss (Infus)
Am häufigsten kommt der heiße Aufguss zur Anwendung. Dazu wird eine bestimmte Menge, in der Regel ein Teelöffel Pflanzenmaterial in eine Tasse (ca. 150– 200 ml) gegeben und mit heißem oder kochendem Wasser übergossen. Ein Teelöffel getrocknetes Kraut entspricht einem Esslöffel frischem Kraut. Dieser Aufguss muss abgedeckt fünf bis zehn Minuten ziehen. Ist der Tee nicht abgedeckt, können leicht flüchtige Inhaltsstoffe wie ätherische Öle das Weite suchen.
Die Ziehdauer spielt eine große Rolle. Bei feinen Pflanzenteilen wie Blättern oder Blüten, oder wenn Bitter- oder Gerbstoffe ferngehalten werden sollen, fällt diese Zeit eher kürzer aus, bei groben Bestandteilen wie Wurzel-, Stängel- oder Rindenstücken hingegen länger. Manchmal variiert sie auch in Abhängigkeit der Inhaltsstoffe, die sich lösen sollen.
Ein heißer Aufguss eignet sich für oberirdische Pflanzenteile wie Blüten und Blätter, manchmal auch für sehr fein geschnittene Wurzeln oder Rinden. Enthalten die Pflanzen einen hohen Anteil an ätherischen Ölen, so darf das heiße Wasser nicht mehr sprudeln, da sonst zu viele Inhaltsstoffe verlorengehen, und der Aufguss muss, wie gesagt, unbedingt abgedeckt werden.
Die Abkochung (Dekokt)
Harte Wurzel- und Rindendrogen, sowie manche Früchte und Samen, werden durch ein Dekokt, eine Abkochung, zubereitet. Mit diesem Verfahren lassen sich auch Stoffe lösen, die andernfalls in den robusten holzigen Geweben verbleiben würden. Getrocknete oder frische Pflanzenteile werden klein gehackt und mit einem Viertelliter kaltem Wasser angesetzt, das zum Sieden gebracht wird. In der Regel werden die Drogen (von Niederdeutsch »dröge« für »trocken«, also »getrocknete Pflanzenteile«) zehn bis zwanzig Minuten gekocht (immer mit Deckel) und dann abfiltriert. Sehr harte Pflanzenteile müssen evtl. etwas länger gekocht werden, bei anderen, weniger harten Kräutern reichen u. U. auch schon wenige Minuten.
Grundregeln bei Tee-Anwendungen
Der Tee sollte tagsüber warm, aber nicht zu heiß, schluckweise und im Sitzen getrunken werden (»Schlückchen für Schlückchen«). Dadurch wird dem Magen nur jeweils eine kleinere Menge zugeführt, die effektiver verarbeitet werden kann. Nehmen Sie sich Zeit und entspannen Sie sich.
Trinken Sie zwei bis drei Tassen täglich. Für viele Anwendungszwecke empfiehlt es sich, die erste Tasse morgens nüchtern zu trinken, die zweite am frühen Nachmittag und die dritte vor dem Schlafengehen.
Zucker mindert die Wirkung von Heiltees. Falls Sie den Tee ohne Süße nicht herunterbekommen, nutzen Sie lieber Honig als die bessere Alternative. Besser ist es jedoch, Sie verzichten auf das Süßen, da z. B. Bitterstoffe und auch viele ätherische Öle dadurch einen Großteil ihrer Wirkung verlieren.
Die Dosierung der Drogen sollte für hochbetagte oder sehr kranke Menschen auf die Hälfte reduziert werden.
Oft ist es empfehlenswert, mehrere Heilpflanzen zu kombinieren, also eine Teemischung zu erstellen. Es kommt hier zum sogenannten »synergistischen Effekt«, das heißt, die Kräuter ergänzen und verstärken sich gegenseitig in ihrer Wirkung.
Tinkturen sind Alkohol-Wasser-Auszüge. Die Wirkstoffe werden aus getrockneten Heilkräutern extrahiert, indem man sie in Alkohol (Ethanol) ziehen lässt. Alkohol besitzt konservierende und antimikrobielle Eigenschaften und eignet sich sehr gut, um Wirkstoffe auszulösen.
Bei innerer Anwendung nehmen Sie zwei- bis dreimal täglich zehn bis fünfundzwanzig Tropfen in etwas Wasser oder pur zu sich. Tinkturen können auch zur Einreibung genutzt werden.
Bei Frischpflanzenpresssäften ist der Anteil an Mineralstoffen höher als bei Tees. Entweder kaufen Sie frische Kräuter oder Sie sammeln Ihnen bekannte Heilkräuter und bereiten den Presssaft selbst zu.
Zur Herstellung zerkleinern Sie die Kräuter und entsaften sie mittels einer Saftzentrifuge oder Küchenmaschine. Der gewonnene Saft wird mit der fünffachen Menge Wasser oder gesäuerter Milch verdünnt. Die meisten Frischpflanzenfrischsäfte schmecken etwas sauer oder bitter. Süßen Sie sie jedoch nicht nach, das schadet der Wirkung. Der Presssaft kann jedoch mit einem gut schmeckenden Frucht- oder Gemüsesaft verdünnt werden. Brennnesselsaft wird zum Beispiel deutlich schmackhafter, wenn man ihn mit Möhrensaft mischt.