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Lochlyre Castle, das düstere schottische Schloss des Krimiautors Jon Stuart, ist Schauplatz der "Mystery Week": Ein gestellter Mord gibt Rätsel auf. Doch kaum betreten die Mitspieler das Castle, spüren sie, dass etwas anders ist als sonst. Denn während der letzten "Mystery Week" kam Jons Frau ums Leben, und der dunkle Verdacht, Jon seit nicht ganz unschuldig, überschattet plötzlich den Event. Nur eine Frau ist fest von Jons Unschuld überzeugt: die attraktive Sabrina Holloway, die mit ihm vor seiner Ehe eine stürmische Affäre hatte. Aber auch sie kann sich der bedrohlichen Atmosphäre nicht erwehren. Wird es wieder ein Opfer geben? Die "Mystery Week" beginnt - unheimlicher und mörderischer als je zuvor.
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Seitenzahl: 425
Alle Rechte, einschließlich das der vollständigen oder auszugsweisen Vervielfältigung, des Ab- oder Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten und bedürfen in jedem Fall der Zustimmung des Verlages.
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Heather Graham
stammt aus Florida und bereiste Europa, Asien und Afrika, bevor sie sich der Schriftstellerei widmete. 1982 veröffentlichte sie ihren ersten Roman und hat seitdem zahlreiche Auszeichnungen für ihre Werke erhalten, die in 15 Sprachen übersetzt wurden. Ihre Romane erscheinen regelmäßig auf den amerikanischen Bestsellerlisten.
HEATHER GRAHAM
Mörderspiel
Roman
Aus dem Amerikanischen von Margret Krätzig
Titel der nordamerikanischen Originalausgabe:
Never Sleep With Strangers
Copyright © 1998 by Heather Graham Pozzessere erschienen bei Mira Books, Toronto
Published by arrangement with
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HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Konzeption/Reihengestaltung: fredebold&partner gmbh, Köln
Umschlaggestaltung: pecher und soiron, Köln
Titelabbildung: pecher und soiron, Köln
Autorenfoto: © by Harlequin Enterprises S.A., Schweiz/
Don Schenk
Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling
ISBN 978-3-95576-172-1
www.mira-taschenbuch.de
eBook-Herstellung und Auslieferung: readbox publishing, Dortmundwww.readbox.net
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Cassandra Stuart war schön, und sie wusste es. Sie konnte andere manipulieren, und auch das wusste sie. Wenn sie ihn doch nur dazu bringen könnte, sich umzudrehen und sie anzusehen…
„Jon! Jon!“
Sie wusste, dass er sie gehört hatte, doch er blieb nicht stehen. Diesmal war er wirklich wütend auf sie. Während sie ihn beobachtete, ging er weiter den Kiesweg zum See hinunter. Vielleicht hatte sie den Bogen diesmal überspannt, aber sie wollte einfach nicht hier im Hinterland leben, in diesem gottverlassenen, entlegenen Flecken von Schottland. Trotz der berühmten Gäste und der nicht minder berühmten Wohltätigkeitsveranstaltung. Schließlich waren es seine Gäste und seine Veranstaltung. Sie hasste das Landleben, sie wollte nach London.
Allerdings kannte sie ihren Mann und wusste, was jetzt in ihm vorging. Er hatte geahnt, dass es übel endete, dass sie grob und unleidlich werden und allen den Tag verderben würde. Zur Hölle mit ihm! Trotz allem wollte er nicht nachgeben! Seit Jahren war er Gastgeber dieser Veranstaltung. Er machte seine Pläne und lebte sein Leben. Die Krimi-Woche war bereits in vollem Gang. Außerdem hatte er gesagt, gleichgültig, wie entzückend seine Frau vielleicht sein mochte – und dabei hatte er schrecklich sarkastisch geklungen –, er wolle verdammt sein, wenn er sich von einer Frau, egal von welcher, auf der Nase herumtanzen ließe.
„Jon!“
Er vermied es zurückzublicken, damit er sie nicht anschauen musste.
Denn er durchschaute, was sie vorhatte. Er traf seine Vorkehrungen und machte ihr Spiel nicht mit. Er ließ sich nicht mehr von ihr manipulieren.
Deshalb würde sie abreisen. Heute noch. Die endgültige Trennung sollte der letzte Trumpf sein, den sie aus dem Ärmel zog. Ihre Abreise brachte ihn hoffentlich zur Vernunft, was ihr Schmollen und ihre Auflehnung bisher nicht geschafft hatten.
Doch zuerst sollte er zu ihr zurückkommen. Sie wollte ihn lieben, leidenschaftlich und verzehrend, und ihm klarmachen, dass er ohne sie nicht existieren konnte. Sie würde ihm sagen, dass sie ihn brauchte, und sie würde ihn daran erinnern, warum er sie geheiratet hatte. Sie konnte ihn glücklich machen, sie konnte ihn zum Lachen bringen, und sie war verdammt gut im Bett. Auch wenn sie sich gerade einen Liebhaber zugelegt hatte, weil sie es einfach nicht mehr ertrug, wie abwesend Jon manchmal wirkte, wenn er mit seinen Gedanken bei einer anderen war. Komm zurück! dachte sie wütend. Lass dich ein letztes Mal von mir verführen, damit du mich nicht vergisst, damit du vielleicht…
Sie würde warten, bis er fort war. Dann würde sie packen und ihm einen Brief hinterlassen mit der Anrede: „Mein geliebter Schatz“. Sie würde ihm erklären, dass sie im London Hilton auf ihn wartete, falls er sich seinen langweiligen Freunden entziehen konnte. Und vielleicht, aber nur vielleicht, kam er dann zu ihr. Er konnte ein solcher Narr sein! Sie wusste etliches mehr über seine Gäste und den gesamten Haushalt als er. Sie wusste, wer mit wem schlief. Und warum. Genau genommen, dachte sie lächelnd, kenne ich einige der Anwesenden sehr gut. Sogar intim, könnte man sagen.
Und trotzdem war da diese entsetzliche Eifersucht in ihrem Herzen.
„Jon, komm zurück!“ rief sie wieder und empfand, abgesehen von Gefühlen der Machtlosigkeit und des Verlustes, die ihr in letzter Zeit so vertraut geworden waren, eine neue, sonderbare Angst. „Jon. Bitte komm zurück! Oder du wirst es bereuen!“
Ihr Tonfall war gleichermaßen provozierend wie ärgerlich. Trotzdem ging Jon weiter. Er war groß, mit schwarzem Haar und breiter, muskulöser Brust. Ein attraktiver Mann, den sie soeben verlor.
Panik beschlich sie. Er ahnte, dass sie eine außereheliche Beziehung hatte. Wusste er, dass sie es ihm nur heimzuzahlen versuchte, weil sie sicher war, dass auch er eine Affäre hatte?
„Jon! Jon, verdammt!“
Ihr Ton wurde bockiger. Sie stand in der oberen Etage auf dem Balkon des großen Schlafzimmers und blickte über den hinteren Hof. Ihre Privaträume waren hübsch eingerichtet. Sie waren Ende des siebzehnten Jahrhunderts umgebaut und vor einigen Jahren von Jon selbst noch einmal modernisiert worden. Der halbrunde, geräumige Balkon gestattete Ausblicke zu drei Seiten des Anwesens. Von der Rückfront hier blickte man direkt hinab auf einen eleganten Brunnen mit einem wertvollen Marmorposeidon in der Mitte, komplett mit Dreizack. Obwohl der Winter rasch nahte, blühten noch Rosen längs des Plattenweges, der den Brunnen umgab und hinter dem Rosenbogen in einen Kiesweg überging, der bis zum See hinabführte.
Die Wände des großen Schlafzimmers waren mit antiken Teppichen behängt. Es gab einen großen Kamin, aber auch eine moderne Warmwasserheizung. Auf einem Podest stand ein riesiges Himmelbett. Eine Ebene tiefer als das Schlafzimmer, gleich hinter einem mittelalterlichen Torbogen befanden sich ein großes Bad mit Whirlpool und eine Sauna. Außerdem verfügte Cassandra genau wie Jon über ein großes Ankleidezimmer mit Einbauschränken.
„Was gibt es an alledem auszusetzen?“ hatte Jon sie gereizt und gekränkt gefragt.
Die Inneneinrichtung war in der Tat vom Feinsten. Trotzdem war ihr das Landleben zuwider. Dieser Winkel Schottlands war eben nicht London, Paris, New York oder auch nur Edinburgh.
Und genau deshalb gefiel es ihm hier so gut, hatte er erwidert.
Und Jon entfernte sich immer mehr.
Sie spürte Tränen in den Augen brennen und war verblüfft über die plötzliche Gefühlsaufwallung. Wieso machte er sich mehr aus einem Haufen Steinen und seinen idiotischen Freunden als aus ihr? „Jon! Jon! Verdammt, Jon!“
Er hatte von Scheidung gesprochen, weil sie für ihr Zusammenleben keinen gemeinsamen Nenner mehr fanden. Aber er konnte sich nicht einfach so scheiden lassen. Das durfte er nicht! Sie hatte ihm bereits gesagt, dass sie ihm das unmöglich machen würde. Sie würde ihn durch den Schmutz ziehen und unzählige finstere Geheimnisse über ihn und seine Freunde preisgeben.
„Jo…“
Sie wollte ihn wieder rufen, merkte jedoch, dass jemand hinter ihr stand.
Sie fuhr herum, um zu sehen, wer ins Zimmer geschlüpft war. „Du? Verdammt! Raus mit dir! Hat er dich geschickt? Mach, dass du aus meinem Zimmer kommst! Aus unserem Zimmer! Ich bin seine Frau. Ich bin die, die mit ihm schläft! Raus hier!“
Sie wandte sich rasch wieder ab, um vom Balkon hinunterzusehen. „Jon!“
Sie hörte eine hastige Bewegung. Etwas raschelte wie von einer leichten Brise bewegt, und sie fuhr erneut herum.
Und erkannte, dass sie ihrem Killer in die Augen starrte.
„O Gott!“ keuchte sie und begann verzweifelt zu rufen.
„Jon! Jon! Jon!“
Sie spürte den Druck des Geländers im Rücken und schrie auf.
Dann fiel sie.
Und sah ihren eigenen Tod.
Jon Stuart war zornig. Richtig zornig. Er hatte vorgehabt, endgültig zu gehen. Doch etwas in Cassandras Stimme ließ ihn plötzlich aufmerken, und er drehte sich rasch um.
Und da war sie.
Und fiel…
Es sah aus, als würde sie fliegen. Sogar jetzt wirkte sie, wie stets, elegant. Sie trug einen weißen Seidenmorgenmantel, der sich um ihren Körper aufblähte. Ihr ebenholzfarbenes Haar bekam durch den goldenen Sonnenschein blauschwarze Glanzlichter. Sie fiel in geradezu dramatischer Grazie und Schönheit.
Und nur Sekundenbruchteile nach der sinnlosen Erkenntnis, dass er absolut nichts für sie tun konnte, wurde ihm bewusst, dass sie starb. Schreiend, seinen Namen kreischend stürzte sie zur Erde.
Und beendete ihr Leben in Poseidons Armen, hingegossen wie eine launische Göttin. Die Augen geschlossen, das schwarze Haar und der schneeweiße Morgenmantel in der Brise flatternd, sah es fast aus, als würde sie schlafen, außer…
Der Dreizack hatte sie durchbohrt.
Und der schneeweiße Morgenmantel färbte sich langsam rot.
Mit hämmerndem Herzen begann Jon zu laufen, rief sie und rannte verzweifelt schneller, als könnte er sie rechtzeitig erreichen und ihr helfen, obwohl er wusste…
Wieder schrie er ihren Namen.
Erreichte sie und hielt sie in den Armen.
Und ihr Blut ergoss sich über ihn.
Während ihre toten Augen ihn in stummem Vorwurf anstarrten.
Drei Jahre später
Die Szene wirkte sehr gruselig. Eine junge Frau in mittelalterlichem Gewand war auf eine Folterbank gespannt. Ihr langes blondes Haar fiel über den Mechanismus der Folterapparatur. Ein dunkelhaariger Mann mit Bart beugte sich halb über sie.
Die Tochter des Earl of Exeter, stand auf dem Schild darüber, auch bekannt als Streckfolter. Das Gerät war nach dem Mann benannt, der am geschicktesten Geständnisse aus seinen Opfern herausgeholt hatte.
Der Künstler, der für die Gestaltung dieser Wachsfiguren verantwortlich zeichnete, war ebenfalls geschickt gewesen. Die Blondine auf dem hölzernen Marterinstrument war bezaubernd mit einem zarten, klassisch schönen Gesicht und großen blauen Augen, in denen die Angst vor der Qual zu lesen stand. Jeder mit normalen Instinkten verspürte den Wunsch, sie zu retten. Hingegen spiegelten die Gesichtszüge des Folterknechtes neben ihr das reine Böse wider. Seine Augen funkelten in sadistischer Vorfreude auf die Schmerzen, die er ihr zufügen würde.
Viele der dargestellten Szenen im Kellergewölbe waren hervorragend gestaltet und erzählten die alte Geschichte der Unmenschlichkeit des Menschen gegenüber dem Menschen. Doch diese eine übertraf alles.
Zumindest nach Jon Stuarts Auffassung. Er lehnte schweigend in einer Nische an der Wand, und seine Anwesenheit fiel durch das Dämmerlicht ringsum kaum auf. Nachdenklich betrachtete er die Szene und beobachtete die blonde junge Frau, die nun davor stand.
Sie entsprach in Aussehen, Haarfarbe und Figur der Blonden auf der Folterbank, eine junge Frau mit einer üppigen blonden Haarpracht, die ihr lose über Schultern und Rücken hinabfiel. Sie war schlank und hatte eine wunderbare Figur, was Jeans und enger Pullover betonten. Ihre Gesichtszüge waren sehr feminin, mit einer schmalen, geraden Nase, hohen Wangenknochen, schönen blauen Augen und vollen, sinnlichen Lippen. Auch sie betrachtete die Szene mit einem gewissen Interesse – und mit Argwohn. Es schien, als wolle sie auflachen, wie um sich zu beschwichtigen, dass es ja nur Wachsfiguren seien, die sie da betrachtete. Denn die Szene wirkte beängstigend, und sie stand allein hier im Halbdunkel. Glaubte sie zumindest.
Sabrina Holloway.
Er hatte sie seit über dreieinhalb Jahren nicht mehr gesehen. Obwohl er etwas überrascht war, sie gerade hier anzutreffen, freute ihn ihre Anwesenheit. Seine letzte Einladung zu jener schicksalhaften Krimi-Woche hatte sie seinerzeit höflich abgelehnt. Damals war Cassandra gestorben.
Ob Sabrina es nun erkannte oder nicht, jedenfalls hatte sie Joshua als Modell für die Blonde auf der Folterbank gedient.
Joshua Valine arbeitete seine Figuren stets nach dem Vorbild lebender Menschen aus seinem Bekanntenkreis. Irgendwann hatte er Jon gegenüber mal erwähnt, dass er Sabrina Holloway in Chicago kennen gelernt habe. Dabei hatte er so verliebt geklungen, dass Jon es seinerzeit nicht über sich brachte, ihm zu gestehen, er kenne sie ebenfalls. Dabei verstand er Joshuas Schwärmerei für Sabrina nur zu gut. Er selbst war auch mehr als angetan gewesen, als er sie damals kennen lernte. Ehe…
Nun ja, es gab viel zu bewundern – oder zu begehren – an Miss Holloway. Er war nicht als Einziger ihrem Charme erlegen. Sie hatte auch die Aufmerksamkeit von Brett McGraff auf sich gelenkt. Die Folge waren eine stürmische Romanze, eine kurze Ehe und eine skandalträchtige Scheidung gewesen.
Jon beobachtete sie und war froh über die Distanz zwischen ihnen. Sabrina Holloway war von einer seltenen Grazie und Schönheit. Trotz seines Einsiedlerdaseins in den letzten Jahren hatte er ihre Karriere in Zeitungen und Journalen verfolgt. Zumal sich die Reporter der Klatschpresse auf Brett McGraffs letzte skandalumwitterte Scheidung von einem so schönen jungen Wesen geradezu gestürzt hatten.
Als er Sabrina Holloway kennen lernte, hatte sie ihn schlichtweg bezaubert mit ihrer Unschuld und ihrer Begeisterungsfähigkeit. Sie war faszinierend gewesen. Heute sah sie die Welt zweifellos nicht mehr durch die rosarote Brille. Sie war eindeutig gereift. Sie war…
Spektakulär. Eleganter denn je. Dabei wirkte sie nachdenklich, wenn nicht gar weise.
Woher willst du das denn wissen? fragte Jon sich ironisch.
Sie kann genauso gut zu einem hartherzigen, selbstsüchtigen Luder geworden sein, belehrte er sich in einem Anflug von trockenem Humor. So ging es manchmal im Leben. Immerhin hatte sie ihn damals mit eiserner Entschlossenheit verlassen. Und in all dem Medienrummel um ihre Scheidung und trotz manch schockierender Situation hatte sie sich wacker gehalten.
Dennoch umgab sie eine sonderbar fesselnde Aura von Kultiviertheit und Unschuld. Obwohl gerade er, bei Gott, auf die harte Tour gelernt hatte, dass ausgerechnet die zart und zerbrechlich wirkenden Frauen die schlimmsten Schwarzen Witwen sein konnten.
Sabrina stammte von einer Farm im Mittleren Westen, wie Jon sich erinnerte. Dabei musste er lächeln. Sie besaß viel Wärme, zugleich war sie zurückhaltend. Dennoch hatte es Momente gegeben, in denen sie alle Zurückhaltung aufgab. Immer dann hatte er geglaubt, sie schon ein Leben lang zu kennen. Sie war fesselnd und doch bodenständig, unverkrampft und von natürlicher Schönheit. Als sie sich begegneten, war sie vierundzwanzig gewesen und frisch vom Land gekommen. Letzten Monat war sie achtundzwanzig geworden. Ausreichend Zeit, zu lernen, härter zu werden, sich zu verändern. Wenn nur…
Nun ja, es war eine andere Zeit gewesen damals, ein anderer Ort, ein anderes Leben. Er hatte sich klug verhalten und ihr keine Märchen erzählt.
Sie hatte auch keine hören wollen.
Dennoch…
Er ärgerte sich über seine Verunsicherung, die er zugleich ungerechtfertigt fand. Brett McGraff war auch hier. Sie und McGraff waren tatsächlich verheiratet gewesen. Er hingegen hatte keine Rechte ihr gegenüber. Und doch…
Zum Teufel, es war sein Haus, seine Party. Und er beabsichtigte, sich all seinen Gästen zu widmen. McGraffs Anwesenheit würde die Wiederbegegnung mit Sabrina nur umso spannender machen.
Andererseits – hatte sie mit alledem überhaupt etwas zu tun? Vielleicht hätte er ihren Namen lieber von der Gästeliste streichen sollen. Aber er hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass sie kommen würde. Und alle anderen steckten schließlich mit drin. Trotzdem wünschte er plötzlich, er hätte nicht riskiert, sie wie die übrigen zu ahnungslosen Teilnehmern an einem heiklen Spiel zu machen.
Doch er hatte das Räderwerk in Gang gesetzt, und ihm blieb keine Wahl mehr. Entweder er machte weiter, oder er verlor den Verstand. Und es gab noch andere, denen er Wahrheit und Gerechtigkeit schuldete, nicht nur sich selbst. Es ging nicht in erster Linie um ihn. Er hatte versprochen, es zu wiederholen, auf genau dieselbe Weise.
Vielleicht sollte er sich einfach fern halten von Miss Sabrina Holloway. Von allen Anwesenden war sie allein eindeutig unschuldig.
Er bezweifelte, dass es ihm möglich sein würde, ihr aus dem Weg zu gehen. Dann machte er sich klar, dass sie auf eigenen Wunsch hier war. Alle waren sie bereitwillig gekommen, begierig auf sein Mörderspiel. Einige aus Freude am Spaß, andere um der Publicity willen. Cassie, die eingefleischte Journalistin, hatte ihm mal gesagt: „Lass dir nie die Chance auf ein Foto entgehen, Darling!“ Ihm war aufgefallen, dass weitaus die meisten Schriftsteller, Schauspieler, Musiker oder Künstler genau nach diesem Motto handelten. Und, um im Bild zu bleiben, diese Woche war eine Riesenchance für Fotos. Sogar die zurückhaltenden Typen, die sich nicht immer in den Vordergrund drängten, mochten darauf nicht verzichten.
Konkurrenzkampf bestimmte das Leben. Und der Bekanntheitsgrad des Namens konnte den Unterschied ausmachen zwischen Verhungern und gesundem Einkommen.
Sabrina Holloway hat allerdings ungewollt bereits genügend Publicity eingeheimst, überlegte er. Die Ehe mit und die Scheidung von Brett McGraff hatte sie geradewegs ins öffentliche Bewusstsein katapultiert. Trotzdem war sie ihren Weg unbeirrt weitergegangen. Obwohl die Steigerung ihres Bekanntheitsgrades ihrer Karriere zweifellos einen Aufschwung brachte, erhielt sie auch von angesehenen Kritikern beachtliches Lob für ihre Bücher.
Er war einige Zeit nicht in den Staaten gewesen, deshalb wusste er nicht, wer sonst noch die Runde durch die Talkshows machte. Doch offenbar traf sie mit ihren viktorianischen Thrillern bei vielen Lesern den richtigen Nerv. Außerdem war sie jung und schön. Und die Medien stürzten sich mit Vergnügen auf Persönlichkeiten mit Sex-Appeal und Bildschirmpräsenz.
Er wollte schon auf sie zugehen, als er merkte, dass eine andere Frau auf ihn zukam. Susan Sharp. Er stöhnte innerlich auf und erwog einen schnellen Rückzug über die Geheimtreppe hinter ihm. Seine Vorfahren waren Jakobiter gewesen und hatten das Schloss mit einer Vielzahl von Geheimtüren, -gängen und Fluchtwegen ausgestattet.
Doch er floh nicht. Er wollte seine Geheimnisse noch bewahren und blieb still stehen, während Susan sich heranpirschte, offenbar frohlockend über ihr Glück, ihn allein zu erwischen.
„Da schau an“, sagte sie glücklich. „Darling! Hier steckst du also. Im Dunkeln. Wie erfreulich. Wie verrucht erfreulich. Gib mir einen Kuss, Darling. Wir haben dich alle so vermisst.“
Sabrina Holloway betrachtete die beunruhigende Szene und staunte über ihren Realismus. Die Frau auf der Folterbank sah aus, als wolle sie jeden Moment den Mund öffnen und losschreien. Ihr Blick wirkte abwesend, als versuche sie, das Entsetzliche zu verdrängen, das ihr drohte. Sabrina hörte geradezu, wie der Mann von seinem Opfer verlangte, sie solle ihre Sünden bekennen und sich die Qual der Streckfolter ersparen.
Ein sonderbares Zittern kroch ihr den Rücken hinauf.
Mein Gott, das Tableau war hervorragend gemacht und ging ihr unter die Haut. Es gab noch andere Besucher der Ausstellung im Kellergewölbe von Lochlyre Castle, darunter Freunde. Doch im Augenblick fühlte sie sich hier im Halbdunkel stehend gehörig verunsichert. Man stelle sich vor, die Lichter gingen aus…
Dann wäre sie allein im Finstern mit ihm… dem dunkelhaarigen Folterknecht mit seinem schmalen Oberlippenbart und den sadistischen Augen, der sein Opfer so bösartig anstarrte. Die Figuren waren so realistisch gestaltet, dass man sich leicht vorstellen konnte, wie sie in der Dunkelheit zum Leben erwachten. Sie würden sich bewegen, gehen, schleichen und ihre tödlichen und zerstörerischen Waffen anwenden.
Hände legten sich auf ihre Schultern, und sie hätte fast aufgeschrien. Sie zuckte zusammen, doch irgendwie unterdrückte sie den Schrei, der sich ihrer Kehle entringen wollte.
„Nun, meine Liebe?“
Sie erschauerte noch einmal, immer noch unsicher, jedoch nicht mehr so ängstlich. Brett McGraff trat neben sie und legte ihr lässig einen Arm um die Schultern. Sie schämte sich fast, dass seine bloße Anwesenheit ihr ein Gefühl von Sicherheit vermittelte, wenn sie sich dabei auch alles andere als behaglich fühlte.
Sie war hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, sich an ihn zu klammern, und dem Drang, seinen Arm wegzustoßen. Wie üblich löste Brett erstaunlich widersprüchliche Gefühle bei ihr aus. Manchmal machte er sie regelrecht wütend. Und dann wieder war sie gegen seinen sinnlichen Charme, der sie seit ihrer ersten Begegnung anzog, durchaus nicht immun. Meistens reagierte sie jedoch nur leicht gereizt und nicht gerade nachsichtig auf ihn.
„Es wirkt sehr realistisch“, sagte sie leise. „Es macht mir richtig Angst.“
„Gut.“
„Warum?“
„Ich möchte, dass du Angst hast.“
„Ach ja?“
„Angst könnte dich ein bisschen anlehnungsbedürftiger machen.“ Er zog sie fester an sich und flüsterte ihr rau ins Ohr: „Man hat uns jeweils ein eigenes Zimmer im Schloss zugewiesen. Unser Gastgeber scheint zu vergessen, dass wir verheiratet waren. Aber ich würde dir in den langen, unheimlichen Nächten gern Gesellschaft leisten.“
„Waren ist das alles entscheidende Wort“, belehrte sie ihn. „Wir waren mal verheiratet vor über drei Jahren, für ganze zwei Wochen.“
„Aber es dauerte länger als zwei Wochen, uns scheiden zu lassen“, widersprach er einschmeichelnd. „Und vergiss nicht, wie viel wir in unseren herrlichen Flitterwochen zusammen erlebt haben.“
„Brett, unsere Ehe endete, während wir noch in den Flitterwochen waren“, erinnerte sie ihn.
Er ließ sich nicht abschrecken. „Und nun werden wir wieder richtig gute Freunde“, erwiderte er voller Zuversicht.
Unwillkürlich zuckte ein Lächeln um ihre Mundwinkel. Brett war groß und attraktiv, mit widerspenstigen braunen Haaren, passenden dunklen Schlafzimmeraugen und einem lakonischen Charme, der ihn zum Medienidol hatte werden lassen. Er schrieb Medizinkrimis, was ihm kommerziellen Erfolg und wohlwollende Kritiken einbrachte. Seine Bücher trugen ihm ein kleines Vermögen ein. Dennoch gelang es ihm, nur gelegentlich ärgerlich arrogant zu sein.
Sabrina hatte ihn nach dem Verkauf ihres zweiten Buches kennen gelernt, noch ehe es auf den Markt gekommen war. Das war kurz nach seiner Scheidung von seiner dritten Frau gewesen. Zu behaupten, sie wäre damals naiv gewesen, wäre eine maßlose Untertreibung. Sie hatte gerade versucht, eine unglückliche Beziehung zu überwinden.
Ihre stürmische Romanze hatte in Flitterwochen in Paris geendet. Zu der Zeit war in Frankreich gerade Bretts neuester Roman erschienen. Zunächst war sie nur amüsiert gewesen über die vielen Frauen, die auf nicht gerade dezente Weise Interesse an ihrem Mann bekundeten. Weniger amüsiert hatte sie dann allerdings die Erkenntnis, wie viele von denen er bereits gut, um nicht zu sagen, intim kannte. Als geborene Optimistin, die sich nach einer glücklichen Zukunft sehnte, hatte sie dennoch beschlossen, mit Bretts Vergangenheit zu leben.
Es hatte sie nicht einmal so sehr gestört, wie wenig seine Verflossenen Rücksicht darauf nahmen, dass er eine neue Ehefrau hatte. Schließlich konnte sie ihm das Verhalten der anderen nicht zum Vorwurf machen. Beunruhigt hatte sie Bretts Gleichgültigkeit gegenüber dem Unbehagen, das sie in ihrer Position empfand. Er war ein guter Liebhaber, er konnte amüsant und charmant sein, er brachte sie zum Lachen, und er liebte sie, wenn sie sich verloren und unsicher fühlte.
Doch Brett konnte auch selbstbezogen, ja selbstsüchtig und regelrecht gemein sein. Stundenlang war er mit der üppigen Besitzerin eines großen Buchladens verschwunden gewesen und hatte dann noch unwirsch reagiert, als seine junge Frau sich erkundigte, was er eigentlich treibe. Er teilte ihr mit, er sei schließlich Brett McGraff, und ihm würden gewisse Avancen gemacht. Sie solle sich nicht daran stören, sondern froh und dankbar sein, dass er schließlich sie geheiratet und zu seiner Frau gemacht habe.
Sabrina war fassungslos gewesen und dann wütend auf sich selbst. Sie hatte verzweifelt nach einem Partner gesucht, der sie ihre unglückliche Liebe vergessen ließ und ihr Leben ausfüllte. Dabei hatte sie einen schrecklichen Fehler begangen. Sie hatte Brett gern gehabt und geglaubt, sie könnten es zusammen schaffen. Doch sie hatte sich geirrt. Sie gab vor allem sich selbst die Schuld, nicht erkannt zu haben, wie weit ihre Vorstellungen von Liebe und Ehe auseinander lagen.
Brett war die Veränderung an ihr aufgefallen, und er hatte versucht, sie mit seinen Verführungskünsten zu beschwichtigen…
Der Rest war die Hölle gewesen.
Sie wollte nicht daran denken. Sie hatte damals ein paar wertvolle Lektionen gelernt und ihm vielleicht sogar einige erteilt. Bis heute konnte er nicht glauben, dass sie ihn verlassen und die Scheidung eingereicht hatte, ohne einen roten Heller von ihm zu verlangen. Wenn sie sich in den folgenden Monaten auf verschiedenen Verlagsempfängen begegnet waren, hatte er ihre Nähe gesucht. Er nannte sie immer noch seine Frau, und sie konnte manchmal sogar darüber lächeln, mit welchen Argumenten er immer wieder versuchte, sie ins Bett zu bekommen. Sie solle mit ihm schlafen, weil sie verheiratet waren, weil sie schon miteinander geschlafen hatten und weil es nicht gut sei, mit Fremden zu schlafen. Weil sie ihn schon kenne – und weil es deshalb auch keine hässlichen kleinen Überraschungen gebe. Weil er gut im Bett sei, und dass sie zugeben müsse, dass er wirklich gut sei, eben weil er so viel Erfahrung habe. Weil jeder dann und wann Sex brauche. Und da sie eine süße, puritanische Prüde sei, die von einer Obstfarm stamme und nicht leicht intime Kontakte knüpfe, solle sie sich lieber mit ihm auf die Befriedigung dieses Urbedürfnisses einlassen.
Bisher hatte sie ihm widerstehen können.
Zweifellos war sie nicht verlockender als andere Frauen auch, doch sie war diejenige, die ihn verlassen hatte, daher blieb sie eine ständige Herausforderung für ihn.
„Ernsthaft, möchtest du dir nicht einen Raum mit mir teilen, solange wir hier sind?“ fragte er.
„Nein“, erwiderte sie schlicht.
„Gib’s zu. Es macht Spaß, mit mir zu schlafen.“
„Wir haben unterschiedliche Vorstellungen von Spaß.“
„Sieh dich um. Das hier ist ein unheimlicher Ort“, gab er zu bedenken.
„Nein, danke, Brett.“
„Ich kann mich auch benehmen.“
„Das bezweifle ich. Außerdem erinnerst du mich an eine Warnung, die meine Mutter immer ausgesprochen hat: Lass die Finger von Spielsachen, von denen du nicht weißt, wo sie herkommen.“
Er erwiderte grinsend: „Autsch! Aber wenn du bei mir geblieben wärst, wüsstest du genau, wo ich herkomme.“
„Brett, ich wusste während unserer Ehe nie, wo du gerade herkamst. Und ich war wirklich nicht so schrecklich beschäftigt, dass du mir hättest verloren gehen können. Ich denke, es ist dir nie in den Sinn gekommen, dass Ehe Monogamie bedeutet.“
„Denkst du, das gilt für alle?“
„Brett, ich kann anderen Menschen nicht vorschreiben, wie sie verheiratet zu sein haben. Ich weiß nur, was ich für mich möchte.“
Er schnaubte. „Wenn du nur wüsstest, wie viele Leute Seitensprünge begehen. Leute, von denen du es nie annehmen würdest.“
„Mein Lieber, ich will mir das gar nicht vorstellen.“
„Deine eigenen Freunde!“ beharrte er.
„Brett…“
„Also gut, in Ordnung. Aber wenn du später Klatsch von mir hören willst, werde ich schweigen wie ein Grab und dich im Dunkeln tappen lassen. Es sei denn, natürlich, du kannst diese ganze Ehekiste eine Weile vergessen und willst nur Spaß haben. Meine Absichten sind allerdings ehrenwert. Ich würde dich wieder heiraten.“
Sie stöhnte auf. „Wie ich schon sagte, wir haben unterschiedliche Auffassungen von Spaß und Ehe.“
„Prima. Spiel nur die Spröde. Aber wenn es dir hier zu unheimlich wird, wirst du in mein Bett kriechen wollen, und dann ist es vielleicht schon belegt.“
„Sollte mich nicht wundern.“
„He, beschwere dich nicht. Immerhin habe ich dich zuerst gefragt. Und sicher willst du nicht mit einem Fremden schlafen.“
„Brett, ich habe mit dir geschlafen, und ich kann mir wirklich niemand vorstellen, der mir fremder ist.“
„Sehr witzig. Das wird dir noch Leid tun, meine Süße. Du wirst schon sehen.“ Er schüttelte bekümmert den Kopf und wandte sich der Szene vor ihnen zu. „Erstaunlich, was“, sagte er leise und betrachtete die Figuren, den Arm immer noch um Sabrina gelegt.
„Ja, sehr lebensecht“, stimmte sie zu.
„So sehr, dass ich bei diesem Licht sogar auf die Täuschung hereinfallen könnte. Und ich war immerhin mit dir verheiratet.“
„Wovon sprichst du?“
„Na, wovon denn wohl? Du starrst die ganze Zeit diese Szene an.“ Er seufzte voller Ungeduld. „Sabrina! Sieh sie dir doch genau an! Das bist du.“
„Was?“
„Süße, bist du blind geworden, seit du mich verlassen hast?
Schau genau hin. Diese Frau dort, das bist du. Bis aufs i-Tüpfelchen. Die blauen Augen, das blonde Haar, das hübsche Gesicht. Die gute Figur.“ Er senkte die Stimme. „Und der süße Hintern.“
„Ihren Hintern kannst du gar nicht sehen.“
„Also gut, also gut, das gebe ich zu. Aber das da bist du. Sie ist dein Ebenbild.“
„Sei nicht albern…“ Sabrina begann zu protestieren, ließ den Satz jedoch unbeendet und furchte die Stirn.
Allmächtiger, Brett hatte Recht! Die Wachsfigur hatte eine alarmierende Ähnlichkeit mit ihr. Erneut liefen ihr Schauer über den Rücken.
„Das ist gut!“ flüsterte Brett heiser. „Ich spüre dich zittern. Du bist verunsichert, nervös und ängstlich. Du wirst nicht die ganze Nacht allein sein wollen in diesem unheimlichen alten Schloss. Du wirst zu mir kommen. Die Nacht wird hereinbrechen, die Wölfe werden heulen, und du wirst ängstlich schreiend, Schutz suchend von deinem Schlafzimmer in meines rennen.“
Es ist nur ein Abbild in Wachs, sagte sich Sabrina. Und doch durchliefen sie kalte Schauer. Die Frau dort auf der Folterbank, das war sie. Der Künstler hatte die Figur so gut gestaltet, dass Muskeln und Venen im Arm des Opfers lebensecht hervortraten, während sie sich gegen die Seile wehrte, die sie auf der Streckbank festhielten.
Die Angst in ihren Augen war überzeugend.
Der stumme Schrei auf ihren Lippen war fast hörbar.
Brett flüsterte ihr warnend zu: „Du wirst nicht allein sein wollen.“
Aus der Dunkelheit hinter ihnen wandte eine tiefe, wohltönende Männerstimme ein: „Nun ja, allein wird sie wohl kaum sein.“
Sabrina kannte diese Stimme.
Sie fuhr herum und sah sich ihrem Gastgeber gegenüber.
Sein Blick ruhte einen Moment forschend auf ihr. Dann lächelte Jon freundlich und fügte hinzu: „Ernsthaft, Brett, sie wird wohl kaum allein sein, wenn man bedenkt, dass zehn Schriftsteller anwesend sind – wir natürlich eingeschlossen –, dazu ein Künstler und meine Assistentin. Und die Angestellten des Schlosses nicht zu vergessen, die alle hier wohnen.“
Es klang amüsiert. Sabrina entwand sich Bretts Arm und ließ Jon Stuart nicht aus den Augen. Es war viel Zeit vergangen seit ihrer letzten Begegnung.
„Jon“, erwiderte Brett überrascht, eine Spur Gereiztheit im Ton. Die beiden waren angeblich Freunde, dennoch schien Brett nicht eben erfreut über Jon Stuarts Auftauchen.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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