Mr. Benson (Klassiker der schwulen SM-Literatur) - John Preston - E-Book

Mr. Benson (Klassiker der schwulen SM-Literatur) E-Book

John Preston

4,3

Beschreibung

Ein Meilenstein der SM-Literatur: New York, irgendwann in den Siebzigern. Sexuelle Exzesse prägen schwule Kneipen wie das Mineshaft, wo noch erlaubt ist, was gefällt. Mit seinen 25 Jahren und einer knackigen Figur fällt es Jamie nicht schwer, Nacht für Nacht Männer aufzureißen. Bis er eines Abends Mr. Benson begegnet, einem muskelbepackten Lederkerl, der auf Jamies eitles Gehabe nicht hereinfällt. Denn was Mr. Benson sucht, ist ein Sklave - ein Mann, der bereit ist, für seinen Meister alles aufzugeben, der sich ihm unterwirft und erfährt, was es heißt, die Grenzen zwischen Schmerz, Lust und Liebe zu sprengen.

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Heute lache ich beim Gedanken an die Typen in der Szene, die sich immer über ihren Freund beschwerten. Sie jammerten über ihren Stress, wenn der andere am Wochenende schlecht drauf war, oder über die hinterlassenen Spuren, wenn sie einmal im Monat so hart rangenommen wurden, wie sie es sich seit vier Wochen wünschten. Sie hatten keine Ahnung, was ein richtiger »Meister« war.

Sie hatten nie Aristoteles Benson kennengelernt. Er ist mein Meister, und ich bin sein Sklave; da könnt ihr Gift drauf nehmen.

Früher war ich genauso wie die anderen. Ich hatte dieselben Illusionen, dieselbe Oberflächlichkeit. Leder- und Jeanskerle, so dachte ich, seien nur am Wochenende heiße Typen; dass es im wirklichen Leben um Arbeit und Erfolg gehe. Heute weiß ich, dass Erfolg bedeutet, Mr. Bensons Schwanz zu spüren, so oft und so intensiv, wie es nur geht.

Und nach dem Wochenende sehnte ich mich nicht nur der Entspannung halber, sondern auch wegen des Sex. Früher war es noch zum Einkaufen, zum Putzen und zum Brunch mit Bekannten gut. Heute ist das Wochenende die Hölle, die ich für Mr. Benson durchschreiten muss.

Ich erinnere mich noch an unsere erste Begegnung. Ich war damals fünfundzwanzig und hielt mich für ein echt heißes Teil. Ihr kennt schon diesen Typ: frisch geklont, mit Schnäuzer, einem niedlichen Arsch, einem Lächeln im Gesicht und einem Schlüsselbund auf der rechten Seite; mehr brauchte ich nicht, um einen Daddy für die Nacht aufzureißen. Ich gehörte zu denen, die immer davon ausgehen, dass sich das Rollenverhalten aufs Schlafzimmer beschränkt und dass man mir morgens ein Frühstück servieren würde.

Ich bin eins achtundsiebzig und hatte von jeher einen ganz gut entwickelten Körper; vielleicht nicht gar so muskulös wie jetzt, da Mr. Benson mir ein festes Trainingsprogramm auferlegt, aber ich hielt mich in Form, sorgte dafür, dass niemand das übersah. Meine Jeans waren so eng wie nur möglich; meine weißen T-Shirts sogar noch enger. Selbst im Winter hatte ich unter meiner Jacke nie mehr als ein T-Shirt an.

Also, eines frühen Samstagabends stehe ich gerade in irgendeiner Pseudo-Lederbar Nähe Christopher Street, trinke ein Bier und bin auf einen netten Kerl scharf, da marschiert Mr. Benson zur Tür herein.

Ich weiß noch, wie ich ihn zum ersten Mal sah. Ich plauderte gerade mit ein paar Bekannten über deren Gartenhandlung, und er stand in der Ecke und beobachtete mich. Er lächelte nicht, wirkte aber auch nicht unfreundlich oder abweisend. Er sah mich ganz einfach nur an, mit aller Ruhe. Heute weiß ich, dass er abgeschätzt haben muss, ob er meinen Willen beugen und mich brechen könnte – nein, ob er mich überhaupt brechen wollte. Mr. Benson stellte seine Fähigkeiten niemals in Frage.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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