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Während des bitterkalten nordamerikanischen Winters leitet Emilio Renzi an der elitären Taylor University ein Seminar über W. H. Hudson. Gefangen im skurrilen Elfenbeinturm der Universität, wo die Kollegen Intrigen schüren und der einbeinige Dekan Don D'Amato einen Hai im Keller hält, lässt sich Renzi auf eine Affäre mit der brillanten Professorin Ida Brown ein. Doch dann ist Ida auf einmal tot - und das FBI beginnt zu ermitteln. Ist Ida Brown Opfer eines Serienkillers geworden? Hatte sie Kontakt zu einer terroristischen Zelle? Und wieso ist es bei der Jagd auf Massenmörder hilfreich, James Joyce gelesen zu haben? Renzi findet nach dem Tod seiner Geliebten keine Ruhe und geht den überforderten Agenten zur Hand: Bald schon eröffnen sich vor ihm die paranoiden Abgründe der US- amerikanischen Gesellschaft. Was vermeintlich als sentimentale campus novel beginnt, verwandelt sich unversehens in einen Kriminalroman mit Anleihen bei Thrillern aus Hollywood - und in das Psychogramm eines kaltblütigen Täters mit revolutionären Ideen.
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Seitenzahl: 319
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RICARDO PIGLIA
Aus dem argentinischen Spanischvon Carsten Regling
Verlag Klaus Wagenbach Berlin
Die spanische Originalausgabe erschien 2013 unter dem Titel El camino de Ida bei Anagrama in Barcelona.
Die deutschen Zitate aus Joseph Conrads Der Geheimagent sind von Fritz Lorch übersetzt und der Manesse-Ausgabe von 1994 entnommen worden.
Die Arbeit des Übersetzers Carsten Regling wurde durch ein Stipendium des Deutschen Literaturfonds unterstützt.
Dieses Werk wurde im Rahmen des SUR-Programms zur Förderung von Übersetzungen des Außenministeriums der Republik Argentinien verlegt.
Obra editadia en el marco del Programa SUR de Apoyo a las Traducciones del Ministerio de Relaciones Exteriores, Comercio Internacional y Culto de la República Argentina.
E-Book-Ausgabe 2015
© Ricardo Piglia c/o Guillermo Schavelzon & Asoc., Agencia Literaria
© 2015 für die deutsche Ausgabe: Verlag Klaus Wagenbach,
Emser Straße 40/41, 10719 Berlin
Alle Rechte vorbehalten. Jede Vervielfältigung und Verwertung der Texte, auch auszugsweise, ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt insbesondere für das Herstellen und Verbreiten von Kopien auf Papier, Datenträgern oder im Internet sowie Übersetzungen.
ISBN: 978 3 8031 4178 1.
Auch in gedruckter Form erhältlich: 978 3 8031 3269 7.
Ein literarisch bewanderter Serienkiller sprengt Universitätsprofessoren mit Briefbomben in die Luft – das FBI tappt im Dunkeln. Ricardo Piglia erfindet den amerikanischen Kriminalroman neu und bietet ein anspielungsreiches Lesevergnügen.
Während des bitterkalten nordamerikanischen Winters leitet Emilio Renzi an der elitären Taylor University ein Seminar über W. H. Hudson. Gefangen im skurrilen Elfenbeinturm der Universität, wo die Kollegen Intrigen schüren und der einbeinige Dekan Don D’Amato einen Hai im Keller hält, lässt sich Renzi auf eine Affäre mit der brillanten Professorin Ida Brown ein. Doch dann ist Ida auf einmal tot – und das FBI beginnt zu ermitteln.
Ist Ida Brown Opfer eines Serienkillers geworden? Hatte sie Kontakt zu einer terroristischen Zelle? Und wieso ist es bei der Jagd auf Massenmörder hilfreich, James Joyce gelesen zu haben? Renzi findet nach dem Tod seiner Geliebten keine Ruhe und geht den überforderten Agenten zur Hand: Bald schon eröffnen sich vor ihm die paranoiden Abgründe der US- amerikanischen Gesellschaft.
Was vermeintlich als sentimentale campus novel beginnt, verwandelt sich unversehens in einen Kriminalroman mit Anleihen bei Thrillern aus Hollywood – und in das Psychogramm eines kaltblütigen Täters mit revolutionären Ideen.
Ins Weiße zielenRoman
Ein Mordopfer, das mit Zwillingsschwestern unter einer Decke steckt, ein Japaner als Tatverdächtiger, ein zwielichtiger Staatsanwalt, ein Jockey, der sein Pferd mehr liebt als sein Leben, und ein Kommissar im Irrenhaus – in der Pampa ist die Hölle los.
Ein Mordopfer, das mit Zwillingsschwestern unter einer Decke steckt, ein Japaner als Tatverdächtiger, ein zwielichtiger Staatsanwalt, ein Jockey, der sein Pferd mehr liebt als sein Leben, und ein Kommissar im Irrenhaus – in der Pampa ist die Hölle los.
Aus dem argentinischen Spanisch von Carsten ReglingQuartbuch. Gebunden mit Schutzumschlag. 256 Seiten
Künstliche AtmungRoman
Eine Familiengeschichte über mehrere Generationen, die durch die Landschaften des Exils bis nach Europa führt.
Aus dem argentinischen Spanisch von Sabine GiersbergQuartbuch. Gebunden. 224 Seiten
Brennender ZasterRoman
Piglia erzählt die wahre Geschichte der Verbrecherbande um Nene Brignone, Gaucho Dorda, Cuervo Mereles und Malito – und macht daraus einen packenden Roman.
Aus dem argentinischen Spanisch von Leopold FedermairWAT. 192 Seiten
Der GoldschmiedErzählungen
Raffinierte Detektivgeschichten, Liebeskummer und -freuden, mysteriöse Tauchgänge vor der argentinischen Küste – diese Sammlung zeigt den Facettenreichtum Piglias und führt ein in das Werk des großen argentinischen Autors.
Ausgewählt und aus dem Argentinischen Spanisch übersetzt von Carsten Regling und Sabine GiersbergS∀LTO. Rotes Leinen. Fadengeheftet. 144 Seiten
Ernesto Sabato, Der TunnelRoman
»Der Tunnel« ist der existentialistische Roman nicht nur der argentinischen, sondern der gesamten lateinamerikanischen Literatur – Vergleiche mit den großen Werken eines Jean-Paul Sartre, Albert Camus oder auch Max Frisch sind durchaus angebracht.
Aus dem argentinischen Spanisch von Helga CastellanosWAT. 160 Seiten
Lucía Puenzo, WakoldaRoman
Gepeinigt von einem beängstigenden Perfektionswahn und auf der Flucht durch Argentinien bietet sich einem deutschen Arzt die Möglichkeit, seine alptraumhaften Ideen zu verwirklichen.
Aus dem argentinischen Spanisch von Rike BolteWAT. 208 Seiten. Auch als E-Book erhältlich
Edgardo Cozarinsky, Die Braut aus OdessaErzählungen
Sieben wunderschöne Erzählungen über Emigranten im 20. Jahrhundert. Ihre Spuren führen von Odessa nach Buenos Aires, von Wien und Budapest nach Lissabon und Paris. Mit diesen elegant ineinander verflochtenen Geschichten wird Edgardo Cozarinsky erstmals in Deutschland vorgestellt.
Aus dem argentinischen Spanisch von Sabine GiersbergQuartbuch. Gebunden mit Schutzumschlag. 160 Seiten
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Verlag Klaus Wagenbach Emser Straße 40/41 10719 Berlinwww.wagenbach.de
Für Germán GarcíaAuf die Rückkehr
Dieser verlorene Reichtum, er ist unendlich.Edgar Bayley
1
Damals lebte ich mehr als ein Leben, bewegte mich in parallelen Welten: Es gab die Freunde, die Liebe, den Alkohol, die Politik, die Hunde, die Bars, die nächtlichen Spaziergänge. Ich schrieb Drehbücher, die keiner verfilmte, übersetzte die immer gleichen Kriminalromane, bearbeitete trockene philosophische (oder psychoanalytische!) Werke, unter die andere ihren Namen setzten. Ich fühlte mich verloren, vereinsamt, bis ich plötzlich an einer nordamerikanischen Universität landete und in eine Geschichte hineingezogen wurde, von der ich hier erzählen möchte.
Ich erhielt das Angebot, ein Semester als visiting professor an der elitären Taylor University zu unterrichten; ein Kandidat war abgesprungen, und weil sie mich von früher kannten und sich an mich erinnerten, schrieben sie mir. Wir einigten uns, machten einen Termin aus, aber mir kamen Zweifel, und ich schob meine Abreise immer wieder hinaus. Ich hatte keine Lust, ein halbes Jahr am Ende der Welt zu vergeuden. Etwas später, Mitte Dezember, erhielt ich eine Mail von Ida Brown, verfasst in der Syntax alter Telegramme: Alles geregelt. Bitte senden Sie den Seminarplan. Erwarten Ihre Ankunft. An dem Abend herrschte eine fürchterliche Hitze, ich nahm eine kalte Dusche, holte mir ein Bier aus dem Kühlschrank und machte es mir im Sessel vor dem Fenster bequem; die Stadt glich einer opaken Masse aus fernen Lichtern und disharmonischen Klängen.
Ich lebte getrennt von meiner zweiten Frau und wohnte in einer Wohnung in Almagro, die mir ein Freund für eine Weile überlassen hatte. Ich hatte derart lange nichts veröffentlicht, dass eine blonde Frau, die ich eines Abends am Ausgang eines Kinos unter irgendeinem Vorwand ansprach, völlig verblüfft reagierte, als sie erfuhr, wer ich war. Sie hatte geglaubt, ich sei tot. (»Oh, man hat mir erzählt, Sie wären in Barcelona gestorben.«)
Eine Zeitlang hielt ich mich mit der Arbeit an einem Buch über W. H. Hudsons Zeit in Argentinien über Wasser, aber das Projekt kam nicht voran; ich war erschöpft, lustlos, und ein paar Wochen tat ich überhaupt nichts, bis mich eines Morgens Ida Brown anrief. Wo ich steckte? In einem Monat begännen die Vorlesungen, ich müsse sofort aufbrechen. Alle warteten auf mich, übertrieb sie.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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