Narrative der Depression - Henrike Vogel - E-Book

Narrative der Depression E-Book

Henrike Vogel

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 2,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Die „American angst“ (oder als Äquivalent die „German angst“) grassiert, „the Age of Anxiety“, das Jahrhundert der Angst ist ausgerufen. Steigende soziale Ungleichheit, Krieg und Terror, prekäre Lebensumstände formen unseren Alltag. Millionen von Menschen erkranken an abnormer Traurigkeit, Leere, Hoffnungslosigkeit: der psychiatrische Begriff für das Krankheitsbild heißt Depression. Doch worum handelt es sich bei der plakativ betitelten „Depressions-Epidemie“: um eine individuelle, vererbbare Krankheit, um ein kollektives soziales Phänomen, um historisch verwurzelte, inter- und transgenerationale Traumata, um ein profitorientiertes Zuschreibungsmodell der Pharmaindustrie? Die Narrative der Depression sind vielfältig und komplex. Die vorliegende Arbeit versucht, Konzepte abseits des medizinischen Modells vorzustellen und auf der Suche nach Verknüpfungen das commonsense-Wissen über Depression zu erweitern und zu rekonzeptualisieren. Im ersten Kapitel wird das „harmful dysfunction“-Modell (im Folgenden HD-Modell genannt) von Allan Horwitz & Jerome Wakefield (2007) als Beispiel für das medizinische Modell eingeführt. Im nächsten Schritt wird diesem Ann Cvetkovichs holistischer Ansatz aus „Depression – A Public Feeling“ (2012) entgegengestellt. Dies geschieht in drei Unterkapiteln, die sich mit den Themen „Defamiliarizing depression” – Acedia und Spiritualität, Kapitalismus, Kolonialismus & Unterdrückung sowie Depression als Sackgasse & Quelle politischer Mobilisierung beschäftigen. Im dritten Kapitel werde ich schließlich anhand von Cvetkovichs alternativen Perspektiven Horwitz & Wakefield einer kritischen Betrachtung unterziehen und dafür argumentieren, dass die angeführten Modelle keineswegs unvereinbar sind, sondern Cvetkovich vielmehr eine elementare Ergänzung und Erweiterung für die Auseinandersetzung mit dem Phänomen Depression darstellt. Zuletzt wird ein Ausblick auf die Thematik gegeben und die aus der Arbeit resultierenden Implikationen auf die Diskussion um Depression an der philosophisch-psychologischen Schnittstelle zusammengefasst.

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