Nathanael - Dirk Meierewert - E-Book

Nathanael E-Book

Dirk Meierewert

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Beschreibung

Dieses Buch ist eine besondere Reise und sie verändert Dein Leben, wenn Du bereit dazu bist! Dieses Buch zeigt nicht nur den Erkenntnisprozess im Außen, sondern auch im Innern. Es offenbart einen Weg, der Dir die Tore in eine neue Zeit öffnet, einem Leben der Erfüllung. „Nathanael“ ist eine Zusammenfassung vieler Erfahrungen und wichtiger Erkenntnisse, die Dir die Augen öffnen und erfahren lassen, auf welchem Fundament dieses erfolgreiche Leben aufbaut. Es erweitert Deinen Horizont, lässt Dich über den Tellerrand sehen und führt Dich zu verloren gegangenen Werten unserer Zeit zurück.

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Dieses Buch ist all jenen gewidmet, die auf der Suche nach neuen Wegen und Veränderungen in ihrem Leben sind. Es soll Möglichkeiten aufzeigen, Motivation sein und hier und da Anstöße für erste Schritte und neue Betrachtungsweisen geben.

Für alle anderen Menschen, die bereits auf dem neuen Weg sind, dient es als Bestätigung oder Gedankenanstoß für neue Richtungen und Betrachtungen ihrer Veränderungen, ebenso im Bezug auf ihr Umfeld.

Das Buch ist intuitiv geschrieben worden und enthält einige Botschaften, die für viele Menschen neu sind, für andere bereits vertraut oder in Vergessenheit geraten. Es zeigt verloren gegangene Werte auf und führt zu ihren Ursprüngen zurück. Einen jeden Menschen sie zugänglich zu machen und neue Horizonte und Sichtweisen zu eröffnen, ist das Anliegen dieses Buches.

Ich danke all jenen Wegbegleitern, die mir in der Entstehungsphase zur Seite standen und mit ihren konstruktiven Gesprächen den Inhalt des Buches untermauerten und bereicherten.

Besonderer Dank gilt Monika Paetzold für ihre großartige Unterstützung und Zeit, die sie für dieses Buch investiert hat! Des Weiteren danke ich ganz herzlich meinen Eltern und engen Freunden für die Motivation und kritischen Betrachtungen des Inhaltes!

Dieses Buch ist für jeden Einzelnen und legt einen Erfahrungsschatz in Deine Hände, mit dem Du neue Wege finden und Dein Leben erfolgreich und glücklich gestalten kannst. Nimm Dir Zeit für Dich und dieses Buch!

Alles Liebe und Gute dafür!

Nur wer den Weg zu sich selbst findet und geht, wird ihn auch zu Anderen finden.

Dirk M.,2006

Inhaltsverzeichnis

Kapitel I

Kapitel II

Kapitel III

Kapitel IV

Kapitel V

Kapitel VI

Kapitel VII

Kapitel VIII

Kapitel IX

Kapitel X

Kapitel XI

Kapitel XII

6 Monate später…

I.

1

Die Sonne scheint mit voller Kraft durch den Spalt der Vorhänge ins Zimmer. Als wolle sie mir die verloren gegangene Energie mit aller Macht zurück geben, die ich in den letzten Monaten eingebüßt hatte. Mich ermutigen, aufzustehen und die Dinge anzugehen und alles zu verändern, was in meinem Leben notwendig war.

Nach dem Aufstehen öffne ich die Vorhänge und werfe einen großen Schatten ins Zimmer. Er steht für die Größe der Last, die ich trage und verdeutlicht mir einmal mehr, dass es Zeit ist, mich mit mir selbst zu beschäftigen. Das war auch der Grund, warum ich die Großstadt verlies und auf die Insel zurück kehrte. Hier auf Rügen kann ich entspannen, neue Energie tanken und kreativen Gedanken ihren freien Lauf lassen. Damit die neuen Projekte auch den gewünschten Erfolg bringen.

Mein Leben war bis dato teils erfolgreich und teils mit großen Fragezeichen und Misserfolgen versehen. Ich kam nach dem Verlust der Arbeit und der Frage „Was nun?“ zu dem erschütternden Ergebnis, dass ich zwar ein Leben lebte, es aber nicht das Meine war! Alles, was geschah, ließ mich aus der Position eines Beobachters heraus betrachten. Als wenn ich nur ein Bruchteil des Lebens war, eine Nebenrolle hatte, aber nicht die Hauptfigur. Die sollte man schon in seinem eigenen Leben spielen. Ich lebte zu sehr für andere Menschen, machte mein Glück von ihrem abhängig und unternahm alles, um den Anderen zu gefallen und wohl gesonnen zu sein. War immer zur Stelle, wenn es die Zeit erlaubte und in vielen Situationen, in denen ich jemanden gebraucht hätte, alleine. Die große Leere dieser Augenblicke erfasste nun mein ganzes Leben. Die Frage „War das jetzt alles?“ trieb mich dazu, die Großstadt zu verlassen und auf die Insel zu fahren. Mir endlich einmal Zeit für mich zu nehmen. Gedanken darüber zu machen, wie es weitergehen soll und wohin ich wirklich will?!

Selbstverständlich beschäftigte mich bis zu meiner Ankunft gestern hier im Hotel die Frage „Ist es nicht besser, in Deinem Zustand der Ermüdung und Zweifel, die Zeit mit Deinen Freunden zu verbringen?“. Aber genau in dieser Situation sollte man die Zeit mit sich selbst verbringen und offen und ehrlich mit allen Erlebnissen und Gedanken umgehen.

Die Sonne schenkt Kraft und ein wohliges Gefühl, den Wunsch, spazieren zu gehen und die Natur zu genießen. Deshalb erledige ich schnell meine Morgentoilette, gehe in den Speiseraum und nehme mein Frühstück ein. Kurz darauf finde ich mich an der Strandpromenade wieder. Doch hier ist es mir zu laut, viel zu viel Trubel. Ich beschließe, weiter weg zu spazieren, entlang eines alten Deiches, der neu gestaltet wurde und einen herrlichen Blick auf den Selliner See gestattet. Hier ist es erstaunlicher Weise ruhig und ich spüre nur den leichten Wind, der von der See her herüber weht. Er macht die angehende Hitze des Tages erträglich und gestattet eine Pause auf einer Bank mit Blick zum See.

Ich freue mich über das sommerliche Wetter. Gestern spiegelten der Regen und die Tiefhängenden Wolken mein inneres Gemüt wieder. Heute will mir die Sonne die Kraft und das Licht zurückgeben, die ich brauche, um meinen Weg zu finden.

2

Ich habe von der Bank aus einen weitreichenden Blick und keine Menschenseele weit und breit. Ich bin ganz für mich allein und zum ersten Mal nach langer Zeit gefällt es mir. Kein Kommen und Gehen, absolute Stille. Nur der herrliche Ausblick auf den See und ich. Auch wenn es mir schwer fällt, Wege zu meinem Inneren zu finden, beginne ich mich zu entspannen. Immerhin schon mal ein erster Schritt nach vorn.

Plötzlich stützt sich jemand neben mir auf die Lehne der Bank, schaut zum See und sagt: „Ein wunderschöner Tag, ein toller Ausblick, nicht wahr?“

Wo kam der her? – Ich bin völlig überrascht! Ich habe ihn weder von der einen, noch von der anderen Seite kommen sehen.

Er schmunzelt nur und fragt weiter: „Darf ich mich neben Dich setzen?“

Nun schlägt es 13! Jetzt duzt er mich auch noch!

Noch bevor ich antworte, sitzt er bereits neben mir auf der Bank. Er lehnt sich gemütlich zurück und schaut mich lächelnd an: „Ich weiß, dass Du Dich jetzt fragst, wer ich wohl bin und warum ich mich nicht auf eine andere Bank gesetzt habe?! Sind doch genügend frei.“ Dabei zeigt er nach links und rechts.

Meine Gedanken kann er auch noch lesen. Kneift mich bitte einmal einer!

„Wer bist…“ – „Du ist schon in Ordnung!“, ergänzt er die Frage. „Ich bin stets bei Dir, an Deiner Seite. Aber Du hast mich bis heute noch nicht wahr genommen oder erkannt.“

„Aha…“, rutscht es mir nur so heraus. Rätselstunde halten wir nun auch noch.

Er lacht ein wenig. „Nein, nein, keine Rätselstunde. Das soll fürs Erste als Erklärung reichen. Du wirst im Laufe der Zeit noch die Erkenntnis gewinnen.“

Wie jetzt? Er will mich länger begleiten? Ich stehe auf.

„Ich dachte, Du willst Dein Leben verändern? Deshalb bin ich hier.“, wirft er ein, als ich gerade losgehen will. Ich sehe ihn genau an und erst jetzt fällt mir auf, dass ein Leuchten aus seinen azurblauen Augen mir entgegen schwingt. Er ist ein wirklich hübscher junger Mann, mit einem fesselnden Charisma. Alles an ihm scheint perfekt. Als hätte ihn Michelangelo persönlich geformt, als letztes großes Meisterwerk. Jede Frau würde sofort dahin schmelzen. Jeder Mann, der auf Männer steht, ihn solange umwerben, bis er endlich zustimmt. Er lächelt indes immer noch und bittet mich, mit einer kurzen Handgeste, wieder Platz zu nehmen.

Also, was ist? Willst Du nun Dein Leben verändern? Jetzt hast Du die Chance dazu! Deshalb bist Du doch auf die Insel gekommen. Ich setze mich wieder hin, ohne von seinem Blick zu weichen.

„Lass uns reden! Zwar weiß ich um Deiner Missstände, aber reden wir darüber!“, eröffnet er das Gespräch. „Du siehst Dich gerade in einer scheinbar endlosen Leere und weißt nicht, wohin Du gehen sollst und wie Dein Leben jetzt aussehen wird!? Das ist richtig. …und in solch einer Situation auch normal.“

„Wie meinst Du das? Normal?“

„Wenn Du Dich auf etwas konzentrierst, es immer wieder besonders gut erledigen möchtest und den größten Teil des Tages damit verbringst, so setzt Du nicht nur all Deine Energie und Kraft in die Sache, sondern bist über die erledigte Arbeit hinaus damit verbunden. Du machst Dir über gewisse Geschehnisse und noch zu erledigende Aufgaben Gedanken und kannst nicht wirklich abschalten. Du setzt weiterhin Deine Energie in diese Arbeit, obwohl Du sie für Deine privaten kreativen Projekte bräuchtest. Deshalb kommen sie nicht richtig voran, oder machen Dich unzufrieden und Du verwirfst sie und beginnst mit neuen. Kannst Du mir folgen?“

„Ich weiß noch nicht, worauf Du hinaus willst? Auch wenn es verständlich klingt. Du hast Recht und ich kann Dir folgen.“

„Gut. In den letzten Jahren drehte sich Dein Leben größtenteils um Deine Arbeit. Auch nach Feierabend gab es Gespräche mit Mitarbeitern über die Geschehnisse und oft nicht nachzuvollziehenden Entscheidungen dort. Wenn Du daheim warst, drehten sich Deine Gedanken weiterhin darum und ein Teil Deiner Freizeit verbrachtest Du mit Mitarbeitern. Kurzum, der größte Teil Deines Lebens spielte sich im Energiefeld Deiner Arbeit ab. Sie nahm Einflüsse auf viele Entscheidungen und raubte damit die Energie für Deine eigenen Projekte. Du funktionierst fortwährend als Zahnrad in der großen Maschinerie.

Selbst noch in dem Zeitraum, wo Du Dir gewiss warst, dass es so nicht weiter gehen konnte. Du hattest intensiver mit Deinen kreativen Objekten begonnen und dennoch fehlte Dir oft die Motivation, die Energie dafür. Du drehtest Dich immer weiter in dem Strudel des Einflusses Deiner Arbeit. Auch wenn Du stetig dafür gekämpft hast, nicht nach unten gezogen zu werden. Oftmals klappte es, aber zum Ende hin ließ es mehr und mehr nach. Deine Kräfte waren aufgebraucht. Bis Du Dich zu Deinem Urlaub hinüber rettetest. Dennoch konntest Du auch in der Woche nicht richtig abschalten. Deine Projekte kamen voran, aber eben nicht so, wie Du es Dir gewünscht hattest. Berichtige mich bitte, wenn ich etwas falsch mitbekommen habe!“

Ich nicke nur bestätigend und mir wird durch seine Worte immer mehr bewusst, wie stark ich ein anderes Leben verfolgte, statt bei mir zu bleiben.

„Nun kam der Zeitpunkt, dass dieses Zahnrad in der Maschinerie, also Du, nicht mehr die Leistung erbrachte, wie es sollte. Sprich, Du warst gänzlich ausgebrannt und erschöpft.

Da Ihr in einer Leistungsgesellschaft lebt, wo nur der Erfolg zählt und wie viel durch Dich in die Kassen gekommen ist, wurdest Du ausgetauscht. Das Zahnrad heraus genommen und durch ein neues, jüngeres ersetzt. Denn Ihr lebt nicht nur in einer Leistungs-, sondern auch in einer Wegwerfgesellschaft. Was Ihr mit den Lebensmitteln, die Eurer Meinung nach nicht mehr gut sind, und vielen anderen Dingen, die ihren Zweck aus Eurer Sicht nicht mehr erfüllen, macht, wird auch mit Euch vollzogen. Es ist dabei egal, wie es Dir geht oder welche Sicht Du auf die Dinge hast. Bringe Deine Leistung, wenn nicht, dann gehe! Gefällt Dir dieses System nicht, dann weißt Du, wo die Tür ist! Draußen warten genug Andere, die an Deine Stelle treten wollen. Bis sie ausgebrannt sind und erkennen, dass dieses Leben nicht wirklich zu ihnen gehört.

Ich kann Dich beruhigen, es geht vielen Menschen so. Deshalb irren sie auch durch die Welt und wissen nicht, wohin sie gehen sollen. Sie fragen sich alle nach dem Sinn des Lebens, aber können ihn nicht finden. Weil sie verkehrte Wege bei der Suche gehen.

Du fühlst Dich jetzt leer und orientierungslos. Da wiederhole ich mich gern noch einmal: Das ist normal und oftmals auch gut so!“

Ich schaue ihn mit großen fragenden Augen an. Wie jetzt?

Er lächelt wieder. „Dadurch hast Du die Möglichkeit, den richtigen Weg zu finden und vor allem zu gehen.“

„…und welcher ist der richtige Weg?“

„Das werde ich Dir im Laufe des Gespräches noch erläutern. Ich frage Dich: Fiel Dir in der letzten Zeit in Deiner Umgebung irgendetwas auf? Mal abgesehen, dass Deine Mitarbeiter den gleichen Kampf wie Du vollführten.“

„Nein, mir fällt gerade nichts ein. Was meinst Du?“

„Gibt es nicht momentan viele Veränderungen bei Freunden und Bekannten in Deiner näheren Umgebung und darüber hinaus?“

„Ja, das schon. Aber was hat das mit mir zu tun? Ich meine… na ja, mit mir direkt? Es ist doch ihr Leben und sie müssen es ebenso gut meistern, wie ich.“

„Gut, ich hole mal etwas weiter aus. Du kennst die Offenbarung des Johannes aus dem Neuen Testament?“

Ich bin verwundert. „Du meinst die Bibel? – Ja, die habe ich auszugsweise gelesen. Interessant und doch irgendwie, wie ein Märchenbuch.“

Jetzt lacht er. Was war daran so witzig?

„Was schildert denn die Offenbarung des Johannes?“, fährt er fort.

„Na ja, sie beschreibt die Apokalypse. Soweit ich mich erinnern kann.“

„Richtig. Johannes schildert in ihr die Apokalypse. Der letzte große Kampf zwischen Gut und Böse. Den Untergang der Zivilisation, die Ihr Euch aufgebaut habt.“

„Aber ist sie denn überhaupt noch aktuell? Ich meine, am Beginn des Jahres 2000 passierte genauso wenig, wie am 21. Dezember 2012.“

„Ich sehe, wir werden das vorher mal genauer beleuchten, damit wir die Geschehnisse besser erklären können!

3

Vor ungefähr 3 Millionen Jahren begann der Ursprung der Menschen. Sie lebten in Einklang mit der Natur. Jagten und nahmen sich, was sie zum Leben brauchten und hausten in Höhlen und Unterschlüpfen, die die Natur im Laufe der Zeit erschaffen hatte. Auch wenn dieses Leben heute als schwer und kläglich erscheint, so war es doch ein erfolgreiches. Die Menschen lebten in Einklang, voll Demut und Respekt mit dem, was die Erde zu bieten hatte. Sie beuteten sie nicht aus. Dieses Leben war deshalb erfolgreich, weil sie ihre Erfahrungen und Jagdtechniken an die nachfolgenden Generationen weitergaben. Somit entwickelte sich der Mensch, stellte sich aber nicht über die Natur und ihren Schätzen. Sie schafften keinerlei Vorräte an, sondern jagten und sammelten nur, was sie für das Stillen ihres Hungers benötigten. Wenn sie kein Tier erlegten, aßen sie Früchte der Pflanzen, wie Beeren, Knollen oder bestimmte nahrhafte Gräser. Erfolgreich auch deshalb, weil sie bis heute überlebten. Noch immer leben sie im Einklang mit der Natur. Sie benutzen Pfeil und Bogen und Speere, um ihre Beute zu erlegen. …und auch heute schaffen sie sich keinen Vorrat an. Wenn es an dem einen Ort für sie nicht mehr sinnvoll ist, ziehen sie weiter. Hinterlassen aber eine intakte Natur. Wie Nomadenstämme ziehen sie durchs Land.

Aber vor ungefähr 20000 Jahren begannen einige Menschen mit dem Ackerbau und wurden sesshaft. Sie schafften sich Vorräte an, weil sie mehr ernteten, als sie verbrauchten. Sie machten sich das Land zu Eigen und wenn es nicht ausreichte, veränderten sie weitere Landstriche zu ihren Gunsten. Kleine Orte entstanden, die Bevölkerung wuchs ständig an und mit der Zeit wurden daraus erste Städte. Der Ursprung der Zivilisation, in der auch Du heute lebst.

Da die Masse der Ackerbauern stetig anstieg, benötigten sie mehr Land. Somit verdrängten sie die Anderen, die im Einklang mit der Natur lebten, aus ihren Lebensräumen. Wenn sie nicht gehen wollten, wurden sie kurzerhand eliminiert. Die Zivilisation breitete sich auf allen Kontinenten aus, auf der Suche nach fruchtbaren Landstrichen, um sie zu kultivieren. Wie Ihr es so gern nennt.

Überall entstanden Städte, entwickelte sich das Handwerk und auf den Landstrichen kleinere Ortschaften der Bauern. Es gab erste Ältestenräte, aus denen mit der Zeit Anführer wurden und die aus ihren Erfahrungen, ihrer Weisheit heraus richteten und lenkten. Es gab seit Jahrhunderten schon immer jemanden, der das Sagen hatte und das Volk ihm und seinen Gesetzgebungen folgte. Diese Maschinerie dreht sich schon seit ewig langer Zeit. Aus diesen Anführern gingen Dynastien von Königen und Pharaonen auf verschiedenen Kontinenten der Erde hervor. Das Volk gehorchte weiterhin. Lebte nach den erlassenen Gesetzen und wer dagegen verstieß, spürte die Macht der Herrschenden. Menschen bewegten sich jahrhundertelang in dieser Maschinerie und sorgten dafür, dass sie nicht mehr still steht. Bis in unsere heutige Zeit. Selbst nach Aufständen oder gar Revolutionen, schweren Krisen und Kriegen kam wieder jemand an die Macht, der das Volk präsentierte und später doch nur lenkte und seine Macht ausnutzte. ,Gib dem Menschen Macht und er missbraucht sie.’, schrieb Karl Marx in seinem ,Kapital’. Weil er diese Strukturen erkannte und zum Schluss kam, dass es egal ist, wem du die Macht in die Hände legst. Sie vergessen schnell, wer ihnen dieses Privileg gab und für wen sie agieren sollten. Untereinander schoben sie sich weitere Privilegien zu und agitierten in diesem Sinne auch mit anderen Herrschern. Damit entstand die Politik. …und wer sich nicht an Absprachen hielt oder den Respekt verlor, der lernte ihn mit Waffen zu spüren. Denn wenn sie einmal diese Privilegien besaßen und auslebten, gaben sie sie ungern wieder her.“

„Das ist wohl wahr!“, werfe ich ein. „Das erlebt man heutzutage in der Politik mehr als genug.“

„Diese Struktur verfeinerte sich über die letzten Jahrhunderte. Politik ist ein personelles Agieren auf Verstandsebene, also ohne dem Herzen, zum Wohle bestimmter Personen. Die Demokratie, wie sie einst in Griechenland in den Kinderschuhen stand, gibt es heute nicht mehr. Die, die regieren, haben schon vor hunderten von Jahren den Bezug zu ihrem Volk verloren. Das ist heute nicht anders…“

Ich nicke nur betätigend und frage mich die ganze Zeit: Was hat das nun mit meiner Situation zu tun?

„Man muss das große Ganze verstehen, um zu wissen, welchen Platz man einnimmt und welchen Weg man gehen will! Die Schere zwischen Arm und Reich gab es schon immer: im Römischen Reich, im Mittelalter, Feudalismus, Kapitalismus und auch im Sozialismus, wie die Geschichte bewiesen hat. Nur dass beim Letzteren die Scherenblätter ziemlich nahe standen. Wobei sie bei den anderen geschichtlichen Gesellschaften viel weiter auseinander lagen und noch heute liegen. Das war oft der Nährboden für Revolutionen, Aufstände und Kundgebungen, ob nun friedlich oder sogar gewaltvoll. Eure Zivilisation kränkelt seit Anbeginn und ihre Krankheit wurde nie geheilt. Sie konnte sich über die Jahrhunderte weiter entwickeln und ausbreiten. Denn der Mensch glaubte schon immer, dass die Völker, die im Einklang mit der Natur leben, kein ehrwürdiges und menschliches Dasein führen. Sie sind wie Wilde, zu zähmende Personen, die einmal ein menschliches, würdiges Leben führen sollten. Ihr habt dabei zwei wichtige Komponenten vergessen! Denn zu dieser Krankheit entwickelten sich zwei große Fehler bei den zivilisierten Menschen: sie verloren die Demut und die Menschlichkeit. Beides wurde als Schwäche deklariert. Dabei sollten alle Menschen der Zivilisation niemals vergessen:

Menschlichkeit ist keine Schwäche! Sie ist, wenn nicht sogar, die größte Stärke der Menschen. Demut bedeutet mit Respekt und wertvoll, dankbar mit dem umzugehen, was einem gereicht oder ermöglicht wird. Niemals zu vergessen, woher man kam, wer einem die Privilegien ermöglichte und für wen man diese ausübt. Wenn Ihr das in Eurer Zivilisation schon mal berücksichtigt, dann beginnt Ihr langsam Eure Krankheit zu heilen.

Leider rast Ihr mit immenser Geschwindigkeit auf den Abgrund zu, immer schneller werdend, weil Ihr mehr und mehr wollt und die Maschinerie bald explodiert und zerfällt. Es gibt bereits erste, die abspringen und erkennen, dass dies nicht der Weg ist, die Verheißung, die Euch stetig gepredigt wird. Eure Eroberungen und Euer Wunsch, alles beherrschen zu wollen, geben Euch keine Macht, sie nehmen Euch nur alles, was zum Fortbestehen notwendig ist. Auch wenn Ihr in fernen Galaxien nach einem Ersatz für die Erde sucht, Ihr werdet der Krankheit auf der Ersatzerde neuen Nährboden geben. Bis auch dort alles ausgeschöpft und zum Scheitern verurteilt ist. Ihr müsst den Erkenntnisprozess beginnen, verstehen, was Euch bis hierher gebracht hat und dann endlich erste Schritte unternehmen, um das Ruder herum zu reißen und Euch vom Abgrund weg zu bewegen.

4

Sicherlich kannst Du das nicht alleine bewerkstelligen. Wenn aber nur jeder Einzelne bei sich selbst beginnt und die Situation erkennt, seinen Weg korrigiert und vor allem mit seinem Herzen sieht und handelt, dann könnt Ihr in der Gemeinschaft vieles bewegen. Denn die große Masse besteht aus vielen Einzelnen.

Wenn alle Menschen auf der Welt eine Woche lang nur mit dem Herzen sehen würden, aus ihm heraus handelten und entschieden, gebe es 98 Prozent weniger Probleme auf der Erde. Das wäre doch einmal ein großartiger erster Schritt vom Abgrund weg.

Du fragst Dich noch immer, was das mit Deiner Situation zu tun hat? Dann sage mir doch bitte mal, wo Du Dich in dieser zivilisierten Welt befindest?!“

Ich schaue ihn irritiert an. Wie jetzt? …doch dann überlege ich und komme zu einem ernüchternden Ergebnis: „Ich stand immer auf der Seite derer, die die Maschinerie in Gang hielten, bis die Kräfte nicht mehr ausreichten und meine Gesundheit mir einen Strich durch die Rechnung machte.“

„Dabei solltest Du nicht außer Acht lassen, dass Dir Dein Körper viele Signale sendete und Dich darauf aufmerksam vorbereitete!“

„…und ich habe es ignoriert. Dachte immer, wird schon nicht so schlimm sein! Bis der Knall kam. Dann hatte ich mir vorgenommen, alles zu verändern, aus anderen Blickwinkeln zu betrachten und mich nicht mehr so in den Sog hinein ziehen zu lassen.“

„…und hat es funktioniert? Konntest Du dieser Energie wirklich widerstehen?“

„Anfangs klappte es, aber mit der Zeit war alles wieder wie vorher. Einmal drin, kannst Du Dich dieser Kraft nicht entziehen…“

Es herrscht kurze Stille. Wir schauen zum See und lassen die Natur auf uns wirken. Dann fährt er fort: „Ihr Menschen lebt im Außen. Euer Leben richtet sich nach Begehrlichkeiten, materiellen Dingen, die Ihr besitzen wollt. Euer Herrscherinstinkt entwickelte sich bei jedem Einzelnen von Euch. Ihr messt Euren Gesellschaftsstatus an dem, was Ihr habt. Nicht, was Ihr seid. Die ganzen Werte haben sich verschoben. Ihr könnt nicht mehr die Schönheit und Vollkommenheit der Natur um Euch herum erkennen. Weil genau diese Schönheit in Euch liegt und Ihr habt den Bezug zu Ihr in Euch verloren. Wie wundervoll ein Mensch wirklich ist, erkennt man nicht daran, wie er aussieht und was er trägt. Sein Handeln und Umgehen mit Menschen und den Dingen lässt seine wahre Größe erkennen, seine Schönheit und Anmut. Das macht ihn wundervoll, weil es aus seinem Inneren kommt, von seinem Herzen. Aber Ihr sehnt Euch nach mehr, lauft den Begehrlichkeiten hinterher, die Euch noch durch Eure Medien schmackhaft gemacht werden. Damit treibt Ihr die Masse weiter an, die beharrlich auf den Abgrund zurast und nicht erkennen und stoppen will. Ihr füttert durch Euer Euer Leben im Außen den Motor der Masse, damit er mehr und mehr verbrennen kann und Ihr schneller werdet. Eure Zivilisation überholt sich selbst auf der Außenspur, mit absoluter Höchstgeschwindigkeit.

Nun erkennst Du vielleicht, was ich vorhin damit meinte, dass nur jeder Einzelne bei sich beginnen kann. Denn Ihr seid die Masse.“

Ich nicke zustimmend und erkenne, dass mein Weg gewiss nicht zurück in die Maschinerie führt, für die ich die letzten Jahre hart gearbeitet habe!

„Ihr müsst die Werte neu definieren, von Eurem Herzen aus, nicht von Eurem Verstand! Du hast eine wunderschöne Wohnung zur Miete, sehr geschmackvoll eingerichtet. Hast Du Dir einmal die Zeit genommen und sie genauer betrachtet? Ihre Schönheit und Werte erkannt und warst dankbar dafür, dass Du sie Dir so schön herrichten konntest?“

Ich schaue zum Boden und schweige. Er hat Recht! Ja, er hat absolut Recht! Ich bin jeden Tag in diese Wohnung gekommen, um dort zu schlafen, Freunde zu empfangen und zu leben. Morgens wieder heraus und die Wohnungstür zugeschlossen. Ohne nur einmal darüber nachzudenken, woher ich sie so einrichten konnte. Ich fühle mich gerade ein bisschen schlecht und schäme mich, dass ich all das für selbstverständlich angesehen habe. Denn es ist nicht selbstverständlich! Es gibt Menschen, denen es schlechter geht, viel schlechter. Die gar nichts besitzen, außer einer Matratze unter einer Brücke und den Sachen, die sie tagtäglich anhaben.

„Du musst Dich nicht zerfleischen oder tadeln! Das sollte meine Erläuterung nicht auslösen. Sie sollte Dich wachrütteln und Dir zu erkennen geben, dass Deine Situation bei Weitem nicht so aussichtslos ist, wie sie Dir noch gestern Abend auf dem Weg auf die Insel erschien. Es liegt immer an Dir selbst, was Du aus der Situation machst. Natürlich darfst Du Dich ein wenig bemitleiden, das ist völlig in Ordnung und gehört zum Erkennungsprozess dazu. Dadurch erkennst Du Deinen vergangenen Weg, beleuchtest ihn und ziehst Deine Lehren und Schlüsse daraus. Aber es darf nicht zu einem Dauerzustand werden und Du solltest nicht in der Vergangenheit hängen bleiben! Du lebst im hier und jetzt und alles was vorher geschah, unterlag einer Notwendigkeit, damit Du an diesem Punkt ankommen konntest. Du kannst über den Weg des Erkennungsprozesses auch mit dem Vergangenen abschließen und Dich von seinen energetischen Einflüssen befreien. Nimm das Geschehene an, sei dankbar dafür und nutze die Lehren und Schlüsse daraus als Potential für den Neubeginn! Dann wirst Du den alten Kreislauf verlassen und neue Wege beschreiten.“

„Das klingt gut.“ Ich setze mich wieder gerade hin und auch mein Blick sieht zuversichtlicher aus.

„Ich führe Dich gern auf den Weg, wenn Du es wirklich möchtest und bereit dafür bist! Er wird Dein Leben verändern, Deine Sichtweisen und Dir den Weg zum Herzen eröffnen. Du wirst Prinzipien über Bord werfen und alles neu für Dich ebnen oder strukturieren. Wie Du es gern nennen möchtest.“

„Das will ich! Oder sollte ich eher ,möchte ich’ sagen?“ Ich bin mir nicht ganz sicher…

Er lächelt: „Will ich passt besser… Diesmal ist es keine Begehrlichkeit, wie sonst. Sondern das Einsehen, dass Du den Weg ändern musst und willst, damit Du endlich Dein Leben lebst. Aus dem Inneren heraus und vor allem Dein eigenes Leben.“

Ich nicke zuversichtlich und lächle ein wenig, was ihn sichtlich freut.

„Du hattest mich gefragt, wer ich bin? Das habe ich Dir kurz erklärt. Du kannst mich Nathanael nennen, wenn Du mich persönlich ansprechen magst. Das ist mein Name.“

„Sehr gern, Nathanael. Ich bin froh, dass ich Dich getroffen habe!“

Er nickt dankend und lächelt immer noch.

„Doch eine Frage beschäftigt mich noch…“

„Stell sie!“

„Sind diese Menschen, die im Einklang mit der Natur lebten und heute teilweise noch leben, in Ihrer Evolution voran gekommen? Ich meine… Na ja, so wie wir?“

„Du meinst durch Euren technischen Fortschritt?“

„Ganz genau. Er hat uns viele Erkenntnisse gebracht.“

„Bevor ich Deine Frage beantworte, möchte ich noch kurz auf Euren Fortschritt eingehen. Er hat Euch sicherlich vieles erleichtert, Erkenntnisse gebracht. Doch was hat er dem Menschen an sich gegeben? Ihr könnt zum Mond fliegen, bald auch zum Mars. Warum könnt Ihr nicht miteinander weiter voran schreiten? Euer Fortschritt findet ebenso im Außen statt, wie Euer Leben. Der technische Fortschritt hat Euch voran gebracht, aber der Mensch alleine ist zurück geblieben und vielfach vereinsamt. Was bringt es Euch, wenn Ihr mit Euren Handys nebeneinander sitzend kommuniziert, anstatt Euch anzuschauen und zu reden? Müsst Ihr in jeder Minute Eures Lebens erreichbar sein? Wenn Ihr miteinander ausgeht, seid Ihr stets mit Eurem Kommunikationsmittel beschäftigt, aber viel zu selten mit Euch selbst. Ihr seid abhängig von der Welt im Außen und habt deshalb verlernt, in Euer Inneres zu hören. Ihr trefft Entscheidungen und diskutiert sie mit Anderen aus, stellt sie öffentlich zur Schau. Anstatt auf Euer Herz zu hören und die Entscheidungen mit einem wohlwollenden Bauchgefühl zu treffen. Denn dann sind sie die Richtigen und führen Euch auf den Weg, der der Eure ist.

Da diese Völker, die im Einklang mit der Natur leben, so etwas nicht besitzen, haben sie die Kommunikation auf direktem Wege nicht verlernt und reden miteinander. Sie stellen ihr Leben nicht zur Schau. Denn sie sind eins mit der Natur und den Gesetzmäßigkeiten des Lebens. Sicherlich haben sie sich nicht in dem immensen Tempo entwickelt, wie die Zivilisation. Aber die Evolution ging weiter, somit auch ihre Entwicklung. Sie gaben ihre Erfahrungen an ihre Nachkommen weiter, die sie angewandt und verbessert haben. Denn sie mussten sich auf die Veränderungen ihrer Umwelt einstimmen, die die Zivilisation von Außen hervorgebracht hatte. Dennoch entwickeln sie sich im Einklang mit der Natur weiter und leben ihre Traditionen, die ihnen von ihren Vorfahren übermittelt wurden. Sie halten sie in Dankbarkeit und Demut aufrecht, weil sie wissen, dass sie ihr Leben und ihren Platz absichern. Insofern nicht die Zivilisation meint, alle Landstriche der Erde beherrschen zu müssen.

Also, ja, sie haben sich weiter entwickelt und werden es auch in der Zukunft. Mit Dankbarkeit und Demut, im Einklang mit der Natur, die ihr Zuhause und Ernährerin ist. Wenn Ihr, die Zivilisation, es zulasst.“

II.

1

Nathanael ging wieder, wie er kam. Ich weiß zwar nicht genau, wie er es macht, aber ich hatte ihn gestern seit dem Gespräch nicht mehr gesehen. Vielleicht wollte er mir nur etwas Zeit zum Nachdenken geben. Damit alles sacken kann und ich mir über das Eine oder Andere Gedanken mache. Das tat ich. Nach dem Mittagessen ging ich am Strand spazieren und merkte, wie ich die vielen Urlauber aus einem anderen Blickwinkel betrachtete. Hier ein Streit, da ein quengelndes Kind und es wiederholte sich mehrfach, während ich auf dem feuchten Sand an der Masse vorbeilief. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, nicht dazu zu gehören. Dieses Gespräch hatte etwas in mir verändert. …und ja, ich fühlte mich sehr wohl damit. Auch heute noch.

Heute bin ich mit dem Fahrrad weiter weg gefahren, mehr ins Mönchgut hinein. Am Rand einer Wiese, mit Blick auf die Ostsee, finde ich eine Bank und niemand weit und breit zu sehen. Optimale Bedingungen für ein weiteres Gespräch, das ich mir mehr als wünsche. Vielleicht sogar vom Herzen her? Ich weiß es nicht. Kann es noch nicht richtig deuten.

Also sitze ich und genieße den Blick auf die See. Bienen und Hummeln summen, fliegen von Blüte zu Blüte und einige Schmetterlinge reihen sich in den Reigen mit ein.

„Ein sehr schönes Plätzchen, Flecken Erde.“

Nathanael ist da. Ich freue mich! Woher er kam, weiß ich nicht und ich versuche es auch nicht mehr zu erkunden. Nehme es einfach an und freue mich, dass er da ist!

Er nimmt wieder rechts neben mir Platz und lächelt mich an: „Ist es Dir gestern noch gut ergangen?“

„Ja, …ich fühle mich ganz anders. Sehe seit unserem Gespräch gewisse Dinge aus einer anderen Sicht.“

„…und gefällt Dir die neue Sichtweise?“

„Sie ist neu, teilweise fremd, aber lässt mich Vieles anders erkennen, als zuvor. Kurzum: ja!“

„Die Frage ist: Fühlt es sich gut für Dich an? Kannst Du damit umgehen?“

„Absolut! Ja.“

Nathanael lächelt zufrieden. „Bist Du für den weiteren Erkennungsprozess bereit?“

„Ich brenne förmlich danach! Freue mich drauf!“

Er macht es sich bequem und schaut über die Wiese. „Was erkennst Du beim Anblick dieses Stücks Land?“

Hmm… Ich schaue es mir genauer an. „Bienen, Wespen, Hummeln und Schmetterlinge fliegen von Blüte zu Blüte, Vögel kreisen darüber, manche landen im Gras und steigen später wieder auf in die Lüfte. Ich würde sagen, ein reges Treiben, wie man es von einer intakten Natur kennt.“

„Gehe tiefer hinein! Welchen Zusammenhang bilden sie? Öffne Deine Augen und beginne zu sehen!“

Ich beobachte konzentriert das Treiben. Kann aber nichts weiter erkennen. „Ich weiß nicht genau, was Du meinst?!“

Er mustert mich kurz. „Du musst lernen, Deine Augen zu öffnen, Deinen Blick zu schärfen und zu erweitern! Ich erkläre Dir den Zusammenhang an Hand dieses kleinen Stücks Land. Denn hier erkennst Du genau die wichtigste Gesetzmäßigkeit auf Erden: das Gesetz des Lebens. Ihm kann sich niemand entziehen, auch nicht der Mensch! Selbst wenn er meint, für ihn träfe es nicht zu. Er irrt sich gewaltig, wie Du erkennen wirst! …und Du wirst verstehen, warum die Völker, die im Einklang mit der Natur leben, erfolgreich sind und überleben.“