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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,7, Freie Universität Berlin (Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Nation, Nationalismus, kollektive Identität als Kategorien der modernen politischen Theorie und politikwissenschaftlicher Forschung, Sprache: Deutsch, Abstract: Nationalstaaten haben im 21. Jahrhundert mit einem großen Gegner zu kämpfen: Der zunehmenden Internationalisierung. Innerhalb der Europäischen Union sind im Gesetzgebungsprozess weitgehende Kompetenzen von der nationalstaatlichen auf die supranationale Ebene verlagert worden. Das diesem Prozess auch Kritik und Ablehnung entgegengebracht wird, zeigt sich nicht zuletzt im negativen Abstimmungsverhalten von Frankreich und den Niederlanden beim Referendum zur EU-Verfassung im Frühsommer 2005. Nur allzu oft wird suggeriert die EU sei ein herzloses bürokratisches Monster, dessen Leib, gleich dem eines Schwarzen Loches jegliche belebte und unbelebte Materie absorbiert und die Luft zum Atmen nimmt. Wenn der Bezugsrahmen des Nationalstaats aufgelöst wird, beziehungsweise seine Relevanz schwindet, wo lässt sich so etwas wie nationale Identität überhaupt noch realisieren? Ähnlich dem uns wohlbekannten gallischen Dorf, das nicht aufhört dem Eindringling Widerstand zu leisten, gibt es einen Bezugsrahmen, in dem der Nationalstaat wenig von seiner alten Rolle eingebüßt hat. Dieser Bezugsrahmen wird durch die Fußballnationalmannschaften gebildet, die eine Unterkategorie des Bereichs Sport sind, gleichsam aber dessen populärstes Beispiel. Auch wenn der Fußballsport selbst von der Globalisierung massiv beeinflusst wird, man denke beispielsweise nur an die Zahl der ausländischen Spieler in der Bundesliga oder die globale Vermarktung einzelner Spieler wie David Beckham, hat sich auf Ebene der Nationalmannschaften ein Konzept erhalten, das geradezu statisch an den Begriff des Nationalstaates gekoppelt ist. Das Recht als Nationalspieler in ein Trikot zu schlüpfen, ist formal gesehen streng an die Staatsangehörigkeit des jeweiligen Landes gebunden. Die Internationalisierung der Lebenswelten ist hier also an einem formalen Kriterium eingeschränkt und bietet Raum um nationale Eigenarten, Vorstellungen, Klischees und bestimmte Symbole, kurz eine nationale Identität aufrecht zu erhalten. Diese These verlangt danach, auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüft zu werden. Und genau damit wird sich diese Arbeit beschäftigen. Im einem ersten Schritt werden die theoretischen Grundlagen geliefert. Ausgangspunkt ist der Ansatz Benedict Andersons, dass Nationen vorgestellte konstruierte Gemeinschaften (imagined communities) sind. Es wird jedoch nur die Bedeutung für Nationalstaaten untersucht.3Nationale Identität ist demnach auch eine Konstruktion. [...]
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