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Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,5, Universität Leipzig (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Einführung in die Philosophie und ihr Studium, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit den 1990er Jahren wurden auf europäischer sowie nationaler Ebene verstärkt umfangreiche Bildungsreformen durchgeführt, die das deutsche Bildungssystem wesentlich geprägt haben. Im Schulwesen soll durch "Kompetenzorientierung" die Fähigkeit entwickelt werden, Wissen nicht nur zusammenhanglos aufzunehmen, sondern dieses vielmehr situativ zu bewerten und anschließend praktisch in flexiblen Kontexten anzuwenden, "Bildungsstandards" hingegen zielen auf eine gewisse Einheitlichkeit von Inhalten ab, sodass Transparenz und Überprüfbarkeit der Lernergebnisse von Schülern gewährleistet sind. Gleiches gilt in Bezug auf den Bologna-Prozess im Hochschulwesen, wo die Vergleichbarkeit von Bildungsabschlüssen vereinfacht und Studiengänge modularisiert wurden, damit Abschlüsse nun um ein bis zwei Jahre schneller erreicht werden können. Um diese und weitere Neuerungen ist eine hitzige Debatte entbrannt, die bis heute anhält. Die grundsätzliche Kritik an den Bildungsreformen gilt dem Verdacht, dass – trotz der aus pädagogischer und didaktischer Perspektive durchaus schlüssigen Argumentation für diverse Änderungen – Sonderinteressen der Wirtschaft verfolgt werden. Aus philosophischer Sicht stellt sich dabei die Frage, inwiefern es sich dabei wirklich um Reformen im Sinne der Denker der Aufklärung handelt, also solche die darauf abzielen, Missstände zu beheben und dabei Allgemeininteressen berücksichtigen.
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