Opa, wat seyn Flousen? - Rosi Nieder - E-Book

Opa, wat seyn Flousen? E-Book

Rosi Nieder

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Beschreibung

Nach dem beliebten ersten Band „Opa, wat seyn Noupen?“ mit den heiteren Mundart-Dialogen zwischen Opa und Enkel hier eine weitere Ausgabe, zusätzlich mit Hochdeutsch-Untertiteln. Zum Lesen und Vorlesen, zum Schmunzeln und Genießen, auch als Anregung für Sketche. Eine Würdigung der moselfränkischen Mundart, ein Stück Heimat, aber auch ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Veränderung innerhalb der Generationen

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Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie. Detaillierte bibliographische Daten im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar. 

Nachdruck oder Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Verlages gestattet. Verwendung oder Verbreitung durch unautorisierte Dritte in allen gedruckten, audiovisuellen und akustischen Medien ist untersagt. Die Textrechte verbleiben beim Autor, dessen Einverständnis zur Veröffentlichung hier vorliegt. Für Satz- und Druckfehler keine Haftung. 

Impressum 

Rosi Nieder, »Opa, wat seyn Flousen?« 

www.edition-winterwork.de 

© 2016 edition winterwork 

Alle Rechte vorbehalten. 

Zeichnungen: Theo Nieder 

Umschlag: Rosi Nieder 

Druck/E-BOOK: winterwork Borsdorf 

ISBN Print

Opa, wat seyn Flousen? 

Rosi Nieder 

Opa, wat seyn Flousen? 

Jensi: Et Lisa hot erzellt, dem Sandra sein Motter wär roosen iwer dat Jennifer, weil dat däm Sandra immer Flousen an de Kopp säzen deet. Opa, wat sein Flousen?“ 

„Lisa hat gesagt, dass Sandras Mutter sauer ist mit Jennifer, weil die der Sandra immer Flausen in den Kopf setzen würde. Opa, was sind Flausen?“ 

Opa: „Flousen, dat sein gäkisch Ideen, verreckt Gedanken am Kopp. Wenn eemes wunnisch denkt, wat hän alles machen kinnt, wenn ähn bessi iwer de Wolken schwebt. Wenn dat Jennifer däm Sandra Flousen an de Kopp säzt, dan säät dat däm vielleicht, et kinnt… Schönheitskönigin genn oder en berühmt Sängerin oder su eppes.“ 

„Flausen, das sind verrückte Ideen und Gedanken im Kopf. Wenn jemand wunders denkt, was er alles machen könnte, wenn jemand 

etwas über den Wolken schwebt. Wenn die Jennifer der Sandra Flausen in den Kopf setzt, dann sagt sie ihr vielleicht, sie könnte… Schönheitskönigin werden oder eine berühmte Sängerin oder so etwas.“ 

Jensi: Äwer dat Sandra ass goar net su schien unn singen kann et och net.“ 

„Aber die Sandra ist gar nicht hübsch und singen kann sie auch nicht.“ 

Opa: „Eben, deswäjen wären dat jo och nimmen Flousen. Hirngespinste, Treemerei. Dat woar jo och nimmen e Beispiel.“ 

„Eben, deshalb sind das ja auch nur Flausen. 

Hirngespinste, Träumerei. Das war ja auch nur ein Beispiel.“ 

Jensi: „Also, wenn eych weilen zo dir sohn diet, datt dou bestimmt noch su en ganz jung Freundin kree kinns, su en Model, wat ganz doll ousseht, diet eych dir dan och Flousen an de Kopp sätzen?“ 

„Also wenn ich jetzt zu dir sagen würde, dass du sicher noch so eine ganz junge Freundin finden könntest, so ein Model, das ganz toll aussieht. Würde ich dir dann auch Flausen in den Kopf setzen?“ 

Opa lacht: „Nee, nee, an meinem Alter looßen eych mir keen Flousen mie an de Kopp säzen. Su eenen at goar net. Eych brouch keen Freundin, die mein Tochter sein kinnt oder mein Enkelin.“ 

„Nein nein, in meinem Alter lasse ich mir keine Flausen mehr in den Kopf setzen. Solche schon gar nicht. Ich brauche keine Freundin, die meine Tochter oder gar meine Enkelin sein könnte.“ 

Jensi: „Joo, äwer om Fernseh gettet ofter aal Männer mat su ner geiler Chicka. Die Mama hot gesoot, dän gäkijen Ami mat däne komischen Hoaren, dän hätt och su e jung Model-Dippchi als Frau. Unn su e poar aaler Foßballstars unn su en decken Manager, die hätten och viiiel junger Frauen…“ 

„Ja, aber am Fernsehn gibt es öfter alte Männer mit so einer geilen Chicka (Jugendsprache für hübsches Mädel). Die Mama hat gesagt, der verrückte Ami, der mit der merkwürdigen Frisur, der hätte auch so ein junges Model zur Frau. Und so einige alte Fußballstars und ein dicker Manager, die hätten auch viiiel jüngere Frauen…“

Opa: „Eych net! Eych honn jo mei Bäbchi.“ 

„Ich nicht! Ich hab ja mein Bäbchen.“ 

(Anmerkung: Bäbchen – die ‚aal Schrappnell‘, wie Tante Berta Opas neue Freundin bezeichnet hatte, war der Grund für Opas ‚Noupen‘ aus Band I) 

Jensi: „Äwer dat as baal su alt wie dou. Unn extra schien as et och net.“ 

„Aber die ist fast so alt wie du. Und extra schön ist sie auch nicht.“ 

Opa: „Mier ass et schien genooch. Eych seyn jo och net mie su schien.“ 

„Mir ist sie schön genug. Ich bin ja auch nicht mehr so schön.“ 

Jensi: „Opa, wat dietste dan zo mier sohn, wenn dou mir Flousen an de Kopp sätzen diets?“ 

„Opa, was würdest du denn zu mir sagen, wenn du mir Flausen in den Kopf setzen würdest?“ 

Opa: „Hmm…(er überlegt) Vielleicht, dat dou mol en berühmte Schauspieler gews? Dat sohn eych äwer net zo dir. Eych säzen neemes Flousen an de Kopp.“ 

„Hmm… vielleicht, dass du einmal ein berühmter Schauspieler wirst? Das sage ich aber nicht zu dir. Ich setze niemandem Flausen in den Kopf.“ 

Jensi: „Phhe, Opa, dat seyn doch keen Flousen. Dat genn eych doch suwiesu. Dou säß doch immer, eych kinnt su goot schauspielern. Dan kaanste meich am Kino gucken oder om Fernseh. Unn dan setzen eych an sämtlichen Talkshows unn seyn ganz berühmt - unn reich! Unn eych foaren en Ferrari. Hahaha!“ 

„Phhe Opa, dass sind doch keine Flausen. Das werde ich doch sowieso. Du sagst doch immer, ich könnte so gut schauspielern. Dann kannst du mich im Kino anschauen oder im Fernsehen. Und dann sitze ich in sämtlichen Talkshows und bin ganz berühmt – und reich. Und ich fahre einen Ferrari! Hahaha!“ 

Opa beugt sich ganz nahe an Jensis Kopf und pustet feste. 

Jensi: „Opa, wat ass? Eych hon mier doch goar net wiehgedohn!“ 

„Opa, was ist? Ich hab‘ mir doch gar nicht wehgetan!“ 

Opa (lächelt): „Eych well dier nimmen die Flousen ous dem Kopp wegbloosen.“ 

„Ich möchte dir nur die Flausen aus dem Kopf pusten!“ 

Frehschoppen 

Sonntags gegen Mittag kommt Jensi zu seinem Opa. Seine Mutter hat zu Hause einen großen Rollbraten gemacht und lässt fragen, ob Opa auch zum Essen kommen möchte. 

Opa: „Ooch nee, eych sey meed, eych diet mich weile lewer bessi opt Sofa läjen.“ 

„Ach nein, ich bin müde, ich würde mich jetzt lieber eine Weile aufs Sofa legen.“ 

Jensi: „Wiesu dat dan? At su freh om Daach?“ 

“Wieso das denn? Schon so früh am Tag?“ 

Opa: „Eych kumme krot vom Frehschoppen.“ 

„Ich komme gerade vom Frühschoppen.“ 

Jensi: