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Ousía Band3: Sternenvagabunden Der Astronom Calvin-Jasper Melchor landet in einem Straflager, nachdem er von seinem ersten Ausflug ins All zurückgekommen ist. Unter unmenschlichen Bedingungen muss er dort zusammen mit anderen Häftlingen nach Diamanten schürfen. Die Strapazen werden immer schlimmer, da ereignet sich eine merkwürdige Begebenheit. Calvin-Jasper steht auf einmal im Mittelpunkt einer außerirdischen Präsenz, die versucht auf ihrer eigenen Art und Weise Kontakt mit ihm aufzunehmen. Die eBook to Go Reihe Regelmäßig erscheinende, ausgewählte Romane in einer handlichen Form für dein Handy Pressemitteilung eBook to Go http://www.openpr.de/news/904219.html eBook to Go blog-shops: https://verlag-store-sverlagjg.blogspot.de/ https://verlags-verkaufs-store-ebooktogo.blogspot.de/ https://e-books-ohne-kopierschutz.blogspot.de/
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Seitenzahl: 102
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eBook to Go
Ousía
Band 3
Sternenvagabunden
Jens F. Simon
© 2016 Jens F. Simon
Illustration: S. Verlag JG
Verlag: S. Verlag JG, 35767 Breitscheid,
Alle Rechte vorbehalten
Mit Genehmigung des Autors als Neuauflage in der eBook to Go Reihe.
Der vollständige Roman ist erschienen unter dem Titel: SternenStraße von Jens Frank Simon
1.Auflage
ISBN: 978-3-95745-542-0
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Inhalt:
Im Straflager
Der Diamant
Geheimnisvolle Kräfte
Das Volk der Dyh
Bandenkrieg
Das Diamantenvolk
Eine neue Welt
Happy End
Wünsche bleiben oftmals unerfüllt, insbesondere wenn es sich dabei um Utopien handelt. Das Universum ist jedoch unendlich und somit sind auch den sonderbarsten Dingen keine Grenzen gesetzt.
Die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen und es war noch recht kalt, als der Aufseher mit lauter, schriller stimme „Aufstehen“ rief. Calvin-Jasper Melchor lag noch immer am Rande der Hausruine, genauso, wie er sich letzte Nacht dort niedergelassen hatte.
Er hatte die letzten fünf Stunden traumlos geschlafen. Sein Magen knurrte. Er hatte gestern nicht viel zu essen bekommen.
Er war einfach zu müde gewesen, um sich noch nach der harten Arbeit um das wenige Essen zu streiten und zu prügeln.
Seit einigen Wochen wurde immer weniger Essen ausgegeben, als es für alle Gefangene im Lager reichen würde. Vielleicht hatte man vor, der Gerechtigkeit nachzuhelfen?
Calvin-Jaspers Gedanken gingen zurück an den Tag, als er hier eingeliefert worden war.
Er war wegen Trunkenheit am Steuer und fahrlässiger Körperverletzung zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt worden, dabei hatte er lediglich zwei Bier getrunken. Auch Dr. Franklin und der Anwalt der Stiftung hatten nichts mehr für ihn tun können.
Für ihn war das hier überhaupt kein wirkliches Gefängnis, als vielmehr ein Lager für Zwangsarbeit unter den menschenunwürdigsten Bedingungen, die man sich nur vorstellen konnte.
Hier im Straflager in der Nähe von Amsterdam, Südafrika. Swaziland war keine zehn Kilometer entfernt. C.J. war, wie seine Mitgefangenen, jeden Tag im Tagebau eingesetzt und schürfte nach Diamanten.
Bis zu 14 Stunden täglich und teilweise in der glühenden Hitze nur mit Bickel und Hacke ausgestattet, musste er ein bestimmtes Stück ihm zugeteilter Bodenfläche bearbeiten.
Er hielt kurz inne und schaute zu den einzigen schattenreichen Plätzen in der näheren Umgebung.
Dort standen zwei einsame Schirmakazien. Sie dienten dem Wachpersonal als ständiger Unterstand.
Die Gefangenen hingegen schufteten in der heißen Mittagssonne. C.J. schaufelte schnell weiter, bevor so ein fetter Wachmann ihn auf seine Liste für Widerspenstige setzen konnte.
Dass es solch eine Liste gab, war zwar nicht offiziell bekannt, jedoch wusste jedermann von ihrer tatsächlichen Existenz.
Jeder Wachmann hatte seine besonderen Vorlieben, wie er die Sträflinge malträtieren konnte; insbesondere über die Maßen strapazieren konnte, um sie gefügiger zu machen.
Oder nur um seine potenziell vorhandenen sadistischen Neigungen nachzugehen. Und davon gab es bei Gott wirklich genug.
Manchmal kam es C.J. mittlerweile schon so vor, als dass unter dem Wachpersonal die größeren Verbrecher waren und nicht unter den Gefangenen.
„Hey, nicht einschlafen. Du musst noch einen Meter tiefer, wenn du heute was zu essen haben willst.“
Der Dicke Harry, wie die Gefangenen den Wärter nannten, grinste zu C.J. herüber, wobei er andauernd mit einem schweißnassen Taschentuch durch sein aufgedunsenes Gesicht wischte.
C.J. tat ihm den Gefallen. Er musste seine Kräfte einteilen, sonst würde er bis zum Sonnenuntergang nicht durchhalten. Und heute benötigte er unbedingt etwas zwischen die Zähne.
Der Flüssigkeitsverlust unter dieser verdammten afrikanischen Sonne war enorm.
Alle zwei Stunden kam ein Wasserträger aus der Kantine und brachte warmes, abgestandenes Wasser vorbei.
Aber für die Gefangenen war es jedes Mal eine Erholung auch nur eine Handvoll davon trinken zu dürfen. Sie lebten eigentlich nur von einer Stunde zu anderen und hielten durch, weil es in jeder zweiten Stunden das Wasser gab.
Alles in ihrem Leben reduzierte sich auf das Graben und die Wasseraufnahme.
Selbst die Gedanken verloren sich mit der Zeit. C.J. konnte sich nicht vorstellen, dass er früher in seinem alten Leben mal hätte sagen können, dass seine Gedanken hätten ausgesetzt.
Jetzt konnte er es. Sein Körper bewegte sich ohne dass er es bewusst wahrnahm. Immer wieder die gleichen Bewegungen. Anfangs waren seine Gedanken noch abgeschweift.
Er hatte sich geistig zurückversetzt, in sein vorheriges Leben. Aber das lag jetzt schon mehr als ein Jahrhundert zurück; jedenfalls ein gefühltes Jahrhundert.
In Wirklichkeit waren es erst acht Wochen. Weitere vierundvierzig Wochen lagen noch vor ihm.
Aber daran dachte er im Augenblick nicht. Sein Geist schien wie leer gefegt. Immer wieder die gleichen Armbewegungen, immer wieder die gleiche Körperdrehung.
In der Hitze traute sich kein Gedanke mehr an die Oberfläche seines Bewusstseins.
Erst als die allabendliche Sirene zum Arbeitsende aufrief, kroch der Geist wieder hervor und drängte den Körper zu einer letzten, großen Anstrengung.
Es ging zum Essenfassen. Wer zu spät kam, hatte das Nachsehen und wieder einen leeren Magen. C.J. drängte sich nach vorne, durch die anwachsende Schlange aus ebenso zerschlagenen und ausgelaugten Körper, wie der seine.
Hin zur Baracke der Essensausgabe.
Er setzte sich in eine schattige Ecke, neben einem noch ziemlich heißen Felsen und versuchte so langsam wie möglich die einfache Suppe mit dem halben Stück Brot hinunterzuwürgen.
Anfangs hatte er sehr schnell gegessen und war in der Nacht mit Magenkrämpfen belohnt worden. Anfängerfehler. Er holte sich noch einen Becher Wasser, diesmal war es frisches Quellwasser aus einer unterirdischen Quelle in der Nähe des Arbeitslagers.
Das Essen lag ihm schwer im Magen, obwohl er doch langsam gegessen hatte. Im Hintergrund der alten Ruine hörte er, wie sich ein Gefangener übergab.
„Typischer Anfänger“, mit diesem Gedanken und dem Heulen einer entfernten Hyäne legte C.J. sich an die fast gleiche Stelle, die er heute in der Früh verlassen hatte.
Der Sand war zwar noch warm, aber das würde sich in der relativ kalten Nacht verlieren. Eine Decke hatte er nicht mehr; gestohlen in der zweiten Nacht seiner Einlieferung.
So grub er einen Unterleib einen halben Meter in den sandigen Boden ein. Eine Maßnahme, die ihm seit Anfang an jede Nacht einen zwar kurzen aber tiefen Schlaf bescherte.
Einige andere Gefangene hatten es ihm bereits nachgemacht. C.J. war und blieb jedoch ein Einzelgänger.
Nach einer weiteren traumlosen Nacht wachte er mit steifen Knochen auf. Etwas schläfrig blickte er um sich und stellte fest, dass er heute sogar vor dem allgemeinen Wecken wach geworden war.
Keine zwei Minuten später ertönte der Weckruf mit lauter, sich überschlagender Stimme.
Ein Wächter ging durch die sich erhebenden Männer und rief: „Trupp drei und vier versammelt sich vor der Essensausgabe. Keine Angst, es gibt nichts extra. Ihr bekommt nur einer anderen Arbeitsstelle zugeteilt.“
C.J. gehörte zu Trupp drei.
Als er an der geschlossenen Essensausgabe ankam, standen dort bereits andere Häftlinge und einige hatten sogar schon etwas Essbares ausgeteilt bekommen. Ein Gerangel war im Gange.
Die stärkeren unter ihnen schlugen brutal zu, und C.J. glaubte schon, die ersten ernsthaften Verletzungen zu erkennen, als ein Schuss fiel.
„Ihr Gesindel, stellt euch gefälligst in Reih und Glied auf. Wo habt ihr das Essen her?“
Da natürlich niemand etwas sagte, wurde der Wärter noch ungehaltener: „Euch wird das Vergnügen noch vergehen. Ab heute werdet ihr unter Tage eingesetzt. Drüben in der alten TORIBA Miene ist euer neues Arbeitsgebiet. Der Stollen steht zwar schon seit Jahren leer. Die obersten Bosse haben jedoch beschlossen, dort weiter nach Diamanten zu graben. Das richtige Betätigungsfeld für solche Typen wie euch.“
Er lachte laut und sein Kollege fiel mit ein.
„Es geht los“, schrie er und beide drängten die Häftlinge in die angezeigte Richtung.
„Wenigstens keine Sonne mehr.“ Die Gedanken von C. J. fingen an zu kreisen.
Ein anderer Sträfling drängte sich neben ihn. C.J. sah nur kurz zur Seite. Es war Jason, der Kahlkopf. Hatte er nicht im Affekt seinen besten Freund erschlagen?
C.J. konnte sich nicht mehr genau erinnern. Die verdammte Sonne.
„Calvin, jetzt warte doch, du rennst, als würde es um dein Leben gehen. Du kommst noch früh genug in das Loch.“
C.J. tat ihm den Gefallen und verminderte seine Geschwindigkeit.
„Ich sage dir, das geht nicht gut aus. Ich habe gehört in der alten TORIBA Miene spukt es.“
C.J. stieß ein kurzes Lachen aus.
„Lach nicht, du wirst dich noch wundern. Wenn wir erst einmal dort drin sind, kommt keiner von uns mehr lebend heraus.“
Er schaute kurz zu den Wachen. „Die wollen uns wohl alle loswerden. Diese Schweine.“
„Was ist da vorne los? Ihr da in der zweiten Reihe. Maul halten. Ich will nichts mehr hören.“
Jason war zusammengezuckt, als er den dicken Harry erkannte.
Schweigsam gingen sie weiter.
An der Miene angekommen, fiel C.J. zuerst der wirklich schlechte Zustand des Stollens auf.
Im vorderen Bereich, direkt am Eingang, war bereits ein Stützpfeiler eingeknickt. An beiden Seiten des Zugangs standen jeweils zwei aus unbehauenen Baumstämmen bestehende Stützen. An der linken Seite hielt jetzt nur noch eine Stütze die tonnenschwere Last des Felsgesteins.
C.J. schätzte die Höhe des Stollens auf höchstens ein Meter Fünfzig.
Das bedeutet entweder kriechen oder gebeugt gehen.
„Jeder nimmt sein Werkzeug vom Karren und stellt sich vor dem Mieneneingang auf. Aber hoppla, das geht auch schneller.“
Jason hatte sich neben C.J. aufgestellt. Er wusste zwar nicht, wie er zu der Ehre dieser neuen Anhänglichkeit kam, aber es war ihm auch egal.
Die Sonne brannte schon recht gut an diesem Morgen. C.J. wollte nur aus dieser verdammten Hitze heraus. Da würde er auch ein gebeugtes Arbeiten in Kauf nehmen.
Die ersten Mithäftlinge waren bereits im Stollen und prüften leidlich die Befestigungen.
„Macht schon. Die Stützen sind massive Leichtbaustreben, das sieht man doch. Also los, an die Arbeit. Du Mike gehst mit zwei Mann vor. Die anderen machen den Eingang sauber.“
Die Arbeit wurde aufgeteilt. C.J. ging mit Mike tiefer hinein, während Jason im vorderen Teil verblieb.
Merkwürdigerweise war ihm das überhaupt nicht Recht. C.J. fiel es nur am Rande auf. Dann hatte er es wieder vergessen.
Sie hatten Öllampen bekommen und drangen immer tiefer in den Berg ein. Ein ganzer Schwarm Ratten kam ihnen entgegen und Mike schlug mit dem Spaten nach ihnen.
„Verflixtes Ungeziefer. Macht dass ihr wegkommt.“
„Hey Mike warte. Denk doch an unser Abendessen. Das wäre eine Bereicherung. Einmal wieder richtiges Fleisch zwischen die Zähne zu bekommen.“
Der dritte im Bunde war Big Rony. Er dachte immer nur ans Essen. Aber in diesem Fall hatte er nicht so ganz Unrecht.
„Die rennen uns schon nicht davon. Lasst uns erst einmal das Ende dieses verdammten Tunnels erreichen“, C.J. ignorierte die Nager und konnte gerade noch den Kopf einziehen, sonst wäre er in einen hervorstehenden Balken gelaufen.
„Achtung“, seine Warnung kam zu spät. Er gab einen Schlag und Geröll löste sich von der Decke, während Big Rony einen fürchterlichen Schmerzensschrei von sich gab.
„Passt besser auf, ihr Trottel, sonst kommt noch der ganze Berg herunter.“
Mike duckte sich, bekam aber den meisten Staub und die meisten Steine ab. Es knirschte verdächtig laut in dem Stützgebälk über ihnen.
„Scheiß Miene.“ Big Rony schüttelte ebenfalls Staub von der Schulter.
An seiner Stirn war ein roter Fleck zu sehen, der erkennbar größer und dicker wurde.
C.J. war bereits einige Meter weiter gegangen und mittlerweile am Ende des Stollens angekommen.
Hier lag noch ein Haufen alter Erde und Steine. Er stellte die Lampe vorsichtig auf einen größeren Stein und schaut sich seine neue Arbeitsstätte etwas genauer an.
Immer wieder kamen von oben kleinere Steine herunter. Es rieselte ein ständiger Strom von Staub, gemischt mit kieselsteingroßem Felsgestein.
„Das wird hier nichts. Hier bleibe ich keine fünf Minuten.“
Big Rony wollte sich gerade umdrehen, als er in seinem Rücken einen Druck spürte.
„Du bleibst gefälligst da, wo du bist.“ Hinter ihm stand ein Aufseher und hielt den Neuroschocker gegen seinen Rücken gepresst.
„Genau hier werdet ihr weitergraben. Jeff und die anderen sind dabei, neues Holz für die Abstützung zu liefern. Bis dahin solltet ihr schone einige Meter weiter sein.“
Er schaute nach oben. „Das hält schon, keine Angst.“
Er schaute Mike an: „Ihr werdet den Abraum per Hand aus der Miene befördern. Ich schicke euch noch zwei weitere Helfer.“
Mike nickte lediglich. John hatte begonnen, mit der Hacke kräftig zuzuschlagen, sodass noch mehr Geröll von der Decke fiel.
Der Aufseher blickte nur kurz zu ihm hin, dann war er bereits wieder verschwunden.
„Scheiß Feigling, der.“
Big Rony nahm sich ebenfalls einen Bickel.
„