Pablo und Louisa - Cornelia Forndran - E-Book

Pablo und Louisa E-Book

Cornelia Forndran

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Beschreibung

Die Geschichte von Pablo und Louisa beschäftigt sich mit der Frage, wie sich die Menschen mit ihrem Blick auf die Liebe unterscheiden, wie und ob man seinem Glauben an die Liebe trauen kann und mit dem Gedanken, was man bereit ist zu geben und warum.

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Seitenzahl: 24

Veröffentlichungsjahr: 2013

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- für Gerda L. -

c.f.

*

Der Regen brachte Dunkelheit und Kälte. Der junge Hirte hatte den Mantel fest um den Körper gespannt, der große Olivenbaum, unter dem er stand, gewährte ihm nur wenig Schutz. Seine Schafe drängten die Leiber aneinander, die Kälber krochen unter ihre Mütter und die Böcke starrten ins Leere. Die Monate des Regens waren fast vorüber und Pablo sehnte sich nach dem trockenen, kräftigen Grün des Frühlings, das in der Sonne glänzte. In der Ferne erkannte er Louisa. Mit schnellen Schritten erklomm sie den Hügel, doch waren ihre Bewegungen heute unruhig, ein wenig steif, dachte Pablo bei sich.

Der Regen wurde stärker und lief über das Gesicht des jungen Hirten, als er die Hände nach Louisa ausstreckte. Sie berührte nur kurz seine Finger und vergrub die Hände dann in den eigenen Taschen. Er wusste, dass die plötzliche Kälte in ihm nicht von außen kam.

- Ich werde in die Stadt gehen, Pablo. Die Frau eines Hirten zu sein, das ist nicht das, was ich mir erträumt hatte. Ein Wanderer ist ins Dorf gekommen. Ich werde ihn begleiten. -

Pablo beobachtete, wie sich ihre Silhouette in der Dunkelheit verlor und spürte die Wärme der Liebe, die er für sie empfand.

Die Tage wurden länger, die Wolken zogen weiter und Pablo trieb die Schafe in die grünen Täler, verweilte stets drei Tage und drei Nächte und ging dann weiter, hinauf in die Berge, bis seine Füße beinahe im Schnee steckten. Oft war er hier mit Louisa gegangen. Sie hatten im hohen Gras unter dem klaren Himmel gelegen, die Fische in den Seen gezählt und waren in die Kronen der Bäume gestiegen. Pablo wusste, dass sie zu ihm gehörte. Der Sommer war trocken, die Sonne brannte heiß und als er die Schafe am Fluss rasten ließ und sein Spiegelbild auf der Oberfäche verschwamm, entschied er, in die Stadt zu gehen, zu Louisa.

*

So kam es, dass der junge Hirte eines Winters Pfastersteine unter den Sohlen spürte. Mächtige Automobile ließen das Wasser der Pfützen tanzen und feine Damen und Herren stolzierten in Pelzen durch die Straßen. Pablo zog eine Karte aus der Tasche. Er wendete das steife Papier, spielte damit in den Händen und ließ dann seine Blicke über die Worte von Louisa gleiten.

- Lieber Pablo, - hatte sie geschrieben

- das Leben in der Stadt ist aufregend. Die Menschen hier sind elegant und beherrschen lange, kluge Worte. Ich wohne in dem einzig roten Haus. Es ist prächtig. In Liebe, Louisa. -

Pablo strich mit den Fingern über die Zeilen, steckte sie zurück in den Mantel und lief durch die Straßen. Er studierte die Farben der Häuser, die unter den Wolken stumm und schwer wirkten. Als das rote Haus am Ende einer Straße erschien, wurden seine Schritte langsamer. Blaues Holz umrahmte die polierten Gläser und ließ das Rot erstrahlen. Er läutete, doch Louisa