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Ein Blick auf die Uhr ließ Sex noch zu. Hosen glitten zu Boden. Karla seufzte leise. Sie spürte Paulas Atem im Nacken. In die Stille hinein vibrierte ihr Handy. 'Du brichst Herzen.' Prosa oder Lyrik Bild oder Puzzle Lied oder Medley 75 UltraShorties - eine Geschichte
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Seitenzahl: 37
Veröffentlichungsjahr: 2016
für dich
Versprechen
Universität
Disco
Maisfeld
Sport
Date
Meeting
Nacht
Namenlos
Beklemmung
Erstarrt
Langeweile
Nächte
Konferenz
Aufatmen
Vorfreude
Der Vortrag
Der Blick
Der Abend
Fahrstuhl
Ungeküsst
Erster Kuss
Abschied
Display
Universität II
Eine Stunde
Die Klingel
Zarte Berührung
Parkplatz
Gefährlich
Fahrten
Ich schlafe mit dir
Kein Wort
Morgen
Es geht nicht
Weg
Tag um Tag
Sehnsucht
Endlos
Kummer
Liebeskummer
Unerfüllt
Der Schal
Der Schal II
Winter und Sommer
Erfüllt
Bahngleis
Tiefgarage
Nimm mich
Schweigen
Abschied
Raus
Urlaub
Sommernacht
Drei
Morgen
Wassertropfen
Dankbar
Neuanfang
Am Fenster
Neuanfang II
Berührt
Maskenball
Aufregung
Träume
Die Türen
Traum
Rhythmus
Paula
Warten
Nachricht
Das Fenster
Briefpapier
Eins
Erinnerungen
Es klopfte an Karlas Tür. Eigenartig beklemmt drückte sie die Klinke nach unten. Der Spion gab nur Schemen her.
Das mit kleinen Locken umrahmte Gesicht auf der Schwelle versetzte ihr einen Stich.
Die verlorenen, weit aufgerissenen Augen waren voller Liebe und Verlangen. Die Frau rieb sich kaum merklich die Handflächen.
Nervös.
Unbeholfen.
Karla erinnerte sich weder an Namen noch Alter. Nur an diesen Schnee, der in jener Nacht in großen Flocken die Stadt zudeckte. Er ließ den Himmel rosa schimmern, obwohl bereits tiefe Dunkelheit herrschte.
'Ich habe dir nichts versprochen',
flüsterte Karla und schloss leise die Tür.
Montag. Auf den glatt polierten Böden spiegelte sich das Neonlicht.
Studenten huschten auf leisen Sohlen in ihre Kurse, die wenigen Geräusche hallten verloren ins Nichts. Die Muster ihrer warmen, bunten Jacken wirkten fast stillos zwischen den einfarbigen Wänden, Türen und großen Fenstern des ehrwürdigen Gebäudes. Leise lächelnd ging Karla langsam durch den ihr bekannten Geruch von Putzmittel und altem Gemäuer,
so wie sie es immer machte, während sie die schuldbewussten Blicke der Nachzügler erwiderte.
Mit Fürsorge.
Hoffnung.
Liebe.
Grelle Lichter.
Dunkelheit.
Frauen tanzten wie die bunten Farben durch den Raum, gaben sich den hemmungslos lauten Bässen und Tönen der Boxen hin, die wie schwerelos im Raum hingen.
Karla spürte die Hände der Frauen, die wie zufällig ihren Rücken, Po, Bauch und Hüfte berührten. Ihre Nähe, ihren Blick suchten. Sie entzog sich immer wieder, ging weiter, zur anderen Seite der Bar, nahm das Begehren mit sich.
Andere Frauen, neue Blicke und zarte Berührungen. Der Saal leerte sich Tanz um Tanz. Sie ging zur Garderobe.
Mantel.
Treppe.
Kühle.
Allein.
Die Sonne stand im Zenit. Karla schlängelte sich zielsicher durch die hohen Pflanzen, die akkurat und schweigend in langen Reihen standen.
Sie erreichte die Frau, die schwer atmend und mit glänzenden Augen auf sie wartete. Die Decke fiel auf die Erde. Sie standen dicht voreinander. Ihre Körper bebten. Zarte Küsse wurden sofort wild und leidenschaftlich.
Hosen glitten zu Boden.
Die langen Blätter, die den Mais in den Spitzen umhüllten, lagen wie ein löchriges Dach über ihnen.
Die Frau biss zart in Karlas Hals, während sie selbst die hellblauen Flecken zwischen dem Grün mit ihren Augen in sich aufnahm.
Karlas Knie wurden weich. Sie war im Rausch. Sie drang in sie ein, behutsam, bestimmt.
Das Stöhnen der Frau benebelte ihre Sinne, ließ sie das Leben und die Weite fühlen. Kostbare Wasserperlen rannen ihr über den Rücken.
So standen sie,
verschmolzen,
vereint.
Langsam bewegten sich ihre Körper, bis ihre Beine nachgaben.
Der Ball pfiff durch die Luft und knallte laut gegen das Weiß des Courts. Ihre Schritte hallten in dem kleinen Raum, ihre Sohlen quietschten durch die kurzen Wechsel ihrer Schritte.
Ihre Freundin traf den Ball in der Mitte ihres Schlägers und gab ihn hart an die Wand zurück.
Karla lief ins Leere und fluchte leise.
Sie kämpften verbissen, schenkten einander keinen Punkt,
keinen Millimeter.
Sie spürte den Schweiß auf ihrer Haut und die Kraft ihres Körpers, der sie durchs Leben trug.
Sie lächelte.
Die Frau hing an ihren Lippen, obwohl sie selbst nichts sagte.
Die gesprochenen Worte schwebten im Raum, der gefüllt war mit gierigen Körpern, zu großen Kronleuchtern und dumpfer Musik.
Karla lächelte aus Höflichkeit, was ihr Gegenüber zum Strahlen brachte. Ein unterdrücktes Seufzen legte sich schwer auf Karlas Herz.