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Das ist meine Sicht in meinem Licht, in einem Lauf, durch Täler hinauf. Ihr werdet begreifen auf meinem Weg, durch alle Zeiten, dass nichts vergeht. Alle Veränderung gibt ein neues Bild frei in anderer Erscheinung, panta rhei.
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Seitenzahl: 23
DEUTSCHER LYRIK VERLAG (DLV)
Helmut G. Nikolai
Lyrik
deutscher lyrik verlag (dlv)
Für Katharina und Christian
»Feuerbaum«, Helmut G. Nikolai (2021)
Oh, ihr wollt den Fluss vermessen,Zeit und Raum, selbst Landschaft.Ihr seid von euch so besessen,von eurer fragwürdigen Botschaft,der Welt einen Sinn zu geben?Ich rede nicht vom Klima –Langeweile steuert euer Streben.Ihr selbst seid die Gefahr.
Seh zwei Kinder spielen,unbefangen lachen,tanzen den Reigenmit Blumen im Haar.Komm, lass uns gehndort drüben zum Bach,um uns zu erfrischen,mit kühlem Nass.
Ich werde mich offenbaren,denn nur Kinderverstehen meine Sprache.Erkennen meine Bilderund lauschen meiner Weise.Wellen schlagen ans Ufer leise.
Sie gehören zu den wenigen,die meinen Sinn verstehen.Den Lauf nicht begradigen,keinen Frevel an mir vergehen.
Sophia und Alexanderwussten die Zeit zu deuten,es gibt nur ein Miteinander,Natur nicht verleugnen.
Die schönsten Bilderder Vergänglichkeitkehren im Innersten wieder,werden wahrhaftig Wirklichkeit.
Zeit ist nicht ein Wink,es ist der Augenblick,der das Ganze durchdringt,Grenzen der Zeit verrückt.
So begannen wir unsern Weg,ohne dass Zeit vergeht.
Sophia
Willst du deinen Weg weisen,Natur uns preisen,in der Veränderung,in ständiger Erneuerung?
Alexander
Was ich nicht versteh,ich kann sie nicht erkennen?Ist nicht alles, was ich seh,mit Illusion zu benennen?
Der Fluss
Nehme mit all deinen Sinnen auf,so wird in deinem Innersten wahr,und du begreifst meinen Lauf,was einst und morgen geschah.
Kommt an meine Uferins Wasser springen.Das Glück wird unser,fröhliche Lieder wir singen.
Illusion’ werd ich euch rauben,wenn meine wilden Wellenstürzen hinab und rauschen,dem Chaos werde ich mich stellen.
Nichts hält mich aufin meinem gewaltigen Lauf.
Tage werden länger,Wind wird wärmer.Es duften die Blüten,die Luft durchfluten.Frühling atmet ein,wer will mit mir sein?
Zeit ist kein Menschenwerk,mein Schicksal wird nichtvon Menschen bestimmt,dem Anthropozän.
Das ist meine Sichtin meinem Licht,in einem Lauf,durch Täler hinauf.
Ihr werdet begreifenauf meinem Weg,durch alle Zeiten,dass nichts vergeht.
Alle Veränderunggibt ein neues Bild freiin anderer Erscheinung,panta rhei.
Kommt, Sophia, Alexander,erkennet die Bildervon Zeit und Raum,das Ewige zu schaun.
So begann der Fluss, mannigfaltige Bilder von seinem Verlauf von der Quelle bis zur Mündung zu offenbaren.
Hoch über dem Pass,in Eis geboren,erquickendes Nassins Freie strebend.
Alles fließt,von Anfang an.
Ist es der Regenoder das Eis,die Wolken,der Beweis?
Alles fließt,von Anfang an.
In der Quelleein Traum entsteht.Klar in aller Stilledie Natur belebt.
Alles fließt,von Anfang an.
Dort drobenaus dem Stein,lustig toben,als wäre ich allein.