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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Theorien, Modelle, Begriffe, Note: 1,0, Universität Siegen, Veranstaltung: Filmtheorie, Sprache: Deutsch, Abstract: Der ‚Klassiker’ Hot Shots! hat 1991 vorgeführt, wie es geht, mittlerweile gibt es so gut wie kein Genre mehr, dass noch keine parodistische Verarbeitung erfahren hat. Filmparodien haben Konjunktur und locken Millionen von Zuschauern in die Kinos. Es ist offensichtlich, dass die Werke in vielerlei Hinsicht alles andere als niveauvoll sind und meist haufenweise platte und geschmacklose Witzeleien enthalten. Außerdem scheinen sie viele filmische Regeln des klassischen Hollywood-Kinos bewusst zu missachten. Wie kommt es dennoch, dass diese Filme solch enorme Publikumserfolge werden konnten bzw. können, und welche Konsequenzen hat die parodistische Form somit für die Filmrezeption? Zur Beantwortung dieser Fragen macht sich vorliegende Arbeit zum Ziel, Parodien bezüglich ihrer außergewöhnlichen formalen Eigenarten zu untersuchen. Hierbei wird hauptsächlich interessant sein zu erforschen, wie Parodien mit eingefahrenen Filmkonventionen umgehen. Als theoretischer Ansatz, anhand dessen die Genretechniken untersucht werden können, bieten sich vor allem formal-orientierte Konzepte an. Ein Mann genießt aufgrund derartiger theoretischer Denkanstöße seit einiger Zeit besonders große Popularität: der amerikanische Filmwissenschaftler David Bordwell. Bordwell hat sich im filmtheoretischen Diskussionsraum der 80er Jahre einen Namen als Hauptvertreter des Neoformalismus gemacht. Seine Ansätze sind kognitiv orientiert und versuchen, „das interaktive Verhältnis von Zuschauer und filmischer Textstruktur zu bestimmen und den Prozeß filmischer Textverarbeitung schematheoretisch zu modellieren.“ Der Filmtheoretiker nimmt dabei insbesondere Bezug auf die geschichtliche Poetik des Films, reflektiert also die methodologischen Grundlagen der Ausbildung von filmischen Stilen in ihrer zeitlichen Entwicklung. Seine Überlegungen beschäftigen sich somit nicht nur mit reiner Filmtheorie, sondern auch -analyse und -geschichte. Ziel Bordwells neoformalistischer Ausführungen ist es, eine möglich geschlossene filmische Theorie zu liefern, die das Medium mit all seinen formalen, stilistischen, technischen und rezeptionsästhetischen Details erfasst. Es gilt nun im Folgenden zu beleuchten, wie sich Bordwells Kategorien und theoretische Entwürfe mit dem Genre der Parodie vertragen. Sind sie auch auf diese Filmform anwendbar? Oder ergeben sich hier vielleicht unvereinbare Widersprüchlichkeiten? Diese Überlegungen stellen den Ausgangspunkt meiner Arbeit dar.
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