Perry Rhodan 1125: Einsatzkommando Synchrodrom - H.G. Francis - E-Book

Perry Rhodan 1125: Einsatzkommando Synchrodrom E-Book

H. G. Francis

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Beschreibung

Der Weg zur Brutstätte der Klons - Terraner greifen an Die Kosmische Hanse, von Perry Rhodan vor 426 Jahren als interstellare Handelsmacht mit völkerverbindenden Aufgaben und als Verteidigungsinstrument gegen die destruktiven Machenschaften der Superintelligenz Seth-Apophis gegründet, hat auch die Porleyter-Krise, die schwerste Prüfung ihrer bisherigen Existenz, überstanden. Doch die nächste Bedrohung folgt auf dem Fuß. Schauplatz ist der Frostrubin, wo Perry Rhodan mit seiner aus 20.000 Einheiten bestehenden Galaktischen Flotte auf die Endlose Armada trifft, die Millionen und Abermillionen Schiffe zählt. Feindseligkeiten von Seiten der Armadisten zwingen Perry Rhodan schließlich, mit seiner Flotte den einzigen Fluchtweg zu beschreiten, der noch offenbleibt: den Weg in die Galaxis M 82 - und in das absolute Chaos. Die Einheiten der Galaktischen Flotte werden voneinander getrennt, und einige gehen durch Einwirkung des Gegners verloren. Immer wieder zeigt sich dabei, dass die Armadaschmiede, die so genannten Söhne Ordobans, die zumeist als Drahtzieher im Hintergrund agieren, es auf die Vernichtung der Terraner abgesehen haben - oder auf deren Versklavung. Kein Wunder daher, dass Perry Rhodan zurückschlägt, sobald sich die Gelegenheit bietet. Instrument seines Gegenschlags ist das EINSATZKOMMANDO SYNCHRODROM ...

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Nr. 1125

Einsatzkommando Synchrodrom

Der Weg zur Brutstätte der Klons – Terraner greifen an

von H. G. Francis

Die Kosmische Hanse, von Perry Rhodan vor 426 Jahren als interstellare Handelsmacht mit völkerverbindenden Aufgaben und als Verteidigungsinstrument gegen die destruktiven Machenschaften der Superintelligenz Seth-Apophis gegründet, hat auch die Porleyter-Krise, die schwerste Prüfung ihrer bisherigen Existenz, überstanden.

Doch die nächste Bedrohung folgt auf dem Fuß. Schauplatz ist der Frostrubin, wo Perry Rhodan mit seiner aus 20.000 Einheiten bestehenden Galaktischen Flotte auf die Endlose Armada trifft, die Millionen und Abermillionen Schiffe zählt.

Feindseligkeiten von Seiten der Armadisten zwingen Perry Rhodan schließlich, mit seiner Flotte den einzigen Fluchtweg zu beschreiten, der noch offenbleibt: den Weg in die Galaxis M 82 – und in das absolute Chaos. Die Einheiten der Galaktischen Flotte werden voneinander getrennt, und einige gehen durch Einwirkung des Gegners verloren.

Immer wieder zeigt sich dabei, dass die Armadaschmiede, die so genannten Söhne Ordobans, die zumeist als Drahtzieher im Hintergrund agieren, es auf die Vernichtung der Terraner abgesehen haben – oder auf deren Versklavung.

Die Hauptpersonen des Romans

Verkutzon und Schovkrodon – Zwei Armadaschmiede auf der Spur der Unsterblichkeit.

Perry Rhodan – Der Terraner leitet den Angriff gegen den Synchrodrom MURKCHAVOR.

Track Alliance und Julio Vasca – Chefs zweier Einsatzkommandos von der THUNDERWORD.

Ter-Konnate

1.

Track Alliance wich auf den Fußballen federnd zurück, stieß dann blitzschnell vor und brachte eine Serie von kurzen Haken an. Seine Fäuste trommelten auf den Leib von Sparry und erschütterten diesen bis in die Fußspitzen hinein.

Sparry fintierte, tänzelte zur Seite und attackierte den großen, bullig wirkenden Mann mit einer Reihe von kurzen, trockenen Schlägen, als sei nichts gewesen, und machte die Vorteile, die Track meinte errungen zu haben, wieder zunichte.

»Was ist los mit dir, Track?«, schrie Allister Thomas, der korpulente Coach des Boxers. »Dies ist erst die zweite Runde. Willst du jetzt schon abbauen? Ich möchte etwas sehen, du müde Flasche.«

Track Alliance in dieser Phase des Sparringkampfs als müde zu bezeichnen, war fraglos übertrieben. Keiner der anderen Männer, die in der Halle trainierten, wäre in der Lage gewesen, den exakt und überaus hart geführten Hieben des Schwergewichtlers so lange standzuhalten.

Wenn Track Alliance Schwierigkeiten hatte, dann lag das ganz allein an seinem Gegner. Dieser ließ nicht zu, dass er sich voll entfaltete, sein Können ausspielte und seine Schläge mit ganzer Kraftentfaltung ins Ziel brachte.

Track Alliance ließ sich gegen die Ringseile fallen, duckte sich ab, blockte damit einen Schlagwirbel seines Sparringspartners ab, täuschte einen Angriff vor und brachte sich mit zwei schnellen Seitschritten in Sicherheit.

Er brauchte ein paar Sekunden Pause, um einige Male tief genug durchatmen zu können.

»Du kannst dich auf ein anderes Schiff versetzen lassen und dich dort einem anderen Team anschließen«, brüllte der Coach. »Dort kannst du dich auf die faule Haut legen. Bei mir nicht. Fighte. Boxe. Sofort.«

Track Alliance hätte sich derartiges von niemandem sonst sagen lassen. Jedem anderen hätte er augenblicklich mit den Fäusten geantwortet. Doch auf Allister Thomas hörte er, denn dieser galt als der beste Trainer der Galaktischen Flotte. Mit ihm im Ring zu arbeiten, war eine Auszeichnung. Daher lehnte Alliance sich nicht auf, sondern gehorchte. Er stürzte sich erneut auf den Gegner, der ihn mit einer gestochenen Geraden empfing, die so genau saß, dass Track Alliance plötzlich rot sah.

Er schrie in blindem Zorn auf und schlug mit aller ihm zur Verfügung stehenden Kraft zu.

In diesem Moment erschien ein schlankes, dunkelhaariges Mädchen am Ring.

»Jetzt ist aber Schluss«, rief sie. »Seid ihr wahnsinnig geworden? Dieser Bulle will Sparry wohl zertrümmern?«

Track Alliance ließ die Fäuste sinken.

»Was ist los?«, fragte er, nachdem er sich von seinem Mundschutz befreit hatte. »Was willst du hier, Lancy?«

Das Mädchen kletterte durch die Ringseile. Sie trug eine flammend rote Strumpfhose, die ihre langen Beine besonders vorteilhaft zur Geltung brachte, und eine gelbe Bluse. Das Haar fiel ihr lang bis auf die Schultern herab.

»Habt ihr den Verstand verloren?«, entgegnete sie. »Glaubt ihr, ich habe euch Sparry zur Verfügung gestellt, damit ihr ihn zu Schrott verwandelt?«

Sie legte dem robotischen Sparringspartner die Hand auf die Schulter.

»Wenn Track sinnvoll mit ihm trainieren soll, dann müsst ihr Sparry auch richtig einstellen.«

»Ich habe geahnt, dass du dich einmischen würdest«, stöhnte Allister Thomas. »Lancy, wir trainieren mit Robotern als Sparringspartner, solange ich überhaupt denken kann.«

»Quatsch«, widersprach sie mit boshaftem Unterton. »Soweit ich weiß, arbeiten Boxer schon länger als zwei oder drei Tage mit solchen Maschinen.«

»Ich kann etwas länger denken als zwei oder drei Tage«, bemerkte der Coach ärgerlich.

»Wir wollen uns darüber nicht streiten«, lächelte Lancy. »Du würdest mir ja doch nicht recht geben.«

»Was willst du?«, fragte Track Alliance. Er streifte sich einen Bademantel über. »Bist du gekommen, um hier Stunk zu machen?«

»Sie will sich nur wichtig machen«, erklärte Thomas. »SPEKO will gefragt werden.«

Lancy strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn.

»Der Roboter ist kein Sandsack, auf den man mit brutaler Gewalt einschlagen kann, sondern ein Hochleistungsinstrument, mit dessen Hilfe Boxer schnelle Reaktionen und Reflexe trainieren sollen. Natürlich schadet es nichts, wenn er mal getroffen wird, aber es ist nun wirklich Blödsinn, ihn so einzustellen, dass selbst ein mittelmäßiger Boxer wie Track ihm Körpertreffer beibringen kann.«

Track Alliance ließ sich rücklings gegen die Ringseile fallen und lachte laut auf. Er nahm dem Mädchen diese Bemerkung nicht übel. Lancy wusste sehr genau, dass er nicht mittelmäßig, sondern ein überdurchschnittlich guter Boxer war, der sich für die Flottenmeisterschaft qualifiziert hatte, deren Austragung unter den gegenwärtigen Umständen natürlich äußerst fragwürdig war.

»Du verlangst also, dass Sparry anders justiert wird?«, erkundigte sich der Coach.

»Natürlich«, bestätigte die Speed-Koordinatorin. »Er muss sich verteidigen können. Er muss so schnell sein, dass er die Schläge Tracks abblocken oder dass er ihnen ausweichen kann.«

»Das musst du uns schon überlassen«, protestierte der Coach. »Ich entscheide, wie schnell der Kampf sein soll.«

»Ich habe dafür zu sorgen, dass ihr funktionsfähige Roboter habt, aber auch dafür, dass die Maschinen nach dem Training noch in Ordnung sind«, erwiderte sie. Gleichzeitig öffnete sie eine Klappe im Rücken des Roboters und überprüfte die positronische Schaltung.

Die Speed-Koordinatorin gehörte einem ganz kleinen Kreis von Spezialisten innerhalb der Galaktischen Flotte an, deren Aufgabe es war, maschinelle Bewegungsabläufe zu überwachen und zu koordinieren. Die meisten Roboter bewegten sich mit einer schon bei der Fabrikation festgelegten Geschwindigkeit, die in Not- oder Kampfsituationen erhöht werden konnte. Bei einigen Spezialmaschinen aber reichte sie nicht aus und musste dem Bedarf entsprechend erhöht werden. Wurde die Geschwindigkeit, mit der ein Roboter arbeitete, jedoch erheblich verändert, dann waren eine Reihe von anderen Eingriffen nötig, damit die verschiedenen Bewegungsabläufe denen im Innern des Automaten angepasst werden konnten.

So war Lancy der Ansicht, dass Sparry, der Trainingsroboter der Boxer, für die meisten Teilnehmer in der Schwergewichtsklasse ausreichend schnell war, nicht jedoch für Track Alliance und einige andere.

Als sie nun die Einstellung vornahm, warf sie dem Boxer einen flüchtigen Blick zu, und plötzlich begriff sie. Track Alliance hatte Sparry vor dem Training langsamer eingestellt, um sich nicht ganz so anstrengen zu müssen wie bei den meisten Übungen.

»Dummkopf«, flüsterte sie ihm zu. »Wenn du schon so faul bist, dann geh' wenigstens etwas sanfter mit ihm um.«

Track grinste offen, da Allister Thomas sich abgewendet hatte und es nicht sehen konnte.

»Ich ziehe dir die Hosen stramm«, drohte er mit gedämpfter Stimme.

»Dazu müssen Männer kommen«, konterte sie. »Mit dir nehme ich es immer noch auf.«

Er lachte so laut, dass der Coach aufmerksam wurde.

»Da stimmt doch etwas nicht«, sagte er.

Plötzlich war Track Alliance in arger Bedrängnis. Doch Allister Thomas kam nicht dazu, ihm die Leviten zu lesen, denn das Hauptschott der Halle öffnete sich, und Archille Guardiano, der Decksverantwortliche, kam herein.

Track Alliance wusste sofort, dass etwas Ungewöhnliches geschehen war.

»Wir brechen das Training für heute ab«, sagte er.

Allister Thomas presste die Lippen zusammen und schwieg. Er war ein Mann, der sich nicht so leicht einschüchtern ließ. Wenn er jedoch mit Archille Guardiano zu tun hatte, war er gehemmt und unsicher, und er zog es vor zu schweigen, damit niemand merkte, wie es in ihm aussah.

Der Decksverantwortliche war ein hagerer Mann mit Hohlwangen und schütterem, schwarzen Haar. Seine Augen waren von unbestimmbarer Farbe, aber unübersehbarer Härte. Guardiano war ein Spieler, dem man eine goldene Hand nachsagte, und er war eine der beherrschenden Persönlichkeiten der THUNDERWORD. Diese war eines der fünf Großraumschiffe der THEBEN-Klasse, die unter dem Kommando von Perry Rhodan jenem Raumsektor entgegeneilten, in dem ein Synchrodrom ausgemacht worden war. In ihrer Begleitung flogen 20 Leichte Kreuzer und 20 Korvetten.

Jeder an Bord wusste, dass die THUNDERWORD sich einem Synchrodrom näherte und dass irgendeine Art von Einsatz eingeleitet werden würde, wenn sie ihr Ziel erreicht hatten.

Wenn Archille Guardiano in die Trainingshalle der Boxer kam, dann konnte das nur einen Grund haben. Perry Rhodan hatte ihn aufgefordert, ein Einsatzkommando zusammenzustellen, und der Decksverantwortliche hatte es getan. Er kam jetzt, um diejenigen zu verständigen, die daran teilnehmen sollten.

»Wir haben auf dich gewartet«, sagte Track Alliance. Er kletterte durch die Ringseile und ging Guardiano entgegen. »Ich hoffe, du hast gute Nachrichten für uns?«

»Moment mal«, rief der Coach erbleichend. »Du hast Archille doch wohl nicht gebeten, dich einzuteilen?«

»Genau das hat er getan«, erklärte Terry Goan, der unvermittelt am Ring auftauchte. Der schlanke, blonde Mann blinzelte Alliance vergnügt zu. Er hatte die Aufgaben eines Managers für den Boxer übernommen, handelte für ihn die Kämpfe aus und tat alles, was in seiner Macht stand, seinen Schützling auf den ersten Platz der Rangliste zu bringen.

Allister Thomas war mit ihm überhaupt nicht einverstanden und machte keinen Hehl daraus.

»Ich glaube, ich bin im Irrenhaus«, stöhnte der Trainer. »Bist du total verrückt geworden?«

»Lassen wir Archille doch erst einmal zu Wort kommen«, schlug Terry Goan vor. »Wir wissen ja noch gar nicht, was er uns zu sagen hat.«

Guardiano hatte gelassen abgewartet. Jetzt fuhr er sich mit dem Handrücken über den Mund und eröffnete seinen Zuhörern dann: »Wir fliegen einen Synchrodrom an. Sobald wir nahe genug heran sind, werden wir versuchen, das Ding zu erobern. Dafür sind zunächst zwei Einsatzkommandos vorgesehen. Wir brauchen einen Draufgänger wie Track. Er wird das erste Kommando führen. Dazu gehören Terry Goan, Bonny Scarr und Scunny le Grand.«

»Großartig«, erwiderte Alliance und schüttelte dem Decksverantwortlichen die Hand. »Archille, du weißt, dass ich schon lange darauf gewartet habe, zu einem Außeneinsatz zu kommen. Ich habe diese Expedition schließlich nicht mitgemacht, um immer nur an Bord zu bleiben.«

»Wofür haben wir trainiert?«, fragte Allister Thomas erbittert. »Jetzt war alles vergeblich.«

»Das siehst du falsch, Allister«, bemerkte Terry Goan ruhig. In seinen blauen Augen blitzte es auf. »Du bist Tracks Trainer, und du machst deine Arbeit ausgezeichnet. Wenn Track gewinnen will, braucht er jedoch auch die Sympathien des Publikums.«

»Die sportliche Leistung zählt«, empörte sich der Coach.

»Die Psychologie ist genauso wichtig«, erwiderte Terry Goan lächelnd. »Nach dem Einsatz kann ich Track als einen ganzen Kerl verkaufen, der draußen gekämpft hat und durch das Feuer gegangen ist und der aus diesem Grund keine Furcht kennt. Sein Gegner wird ein Niemand gegen ihn sein.«

»Du hast gesagt, dass es zwei Einsatzkommandos geben wird«, sagte Lancy rasch, bevor irgend jemand Stellung zu den Worten Goans nehmen konnte. »Wer leitet das andere?«

»Piano«, antwortete Archille Guardiano.

Track Alliance setzte sich auf einen Hocker und prustete los, als habe der Decksverantwortliche eine geradezu umwerfend komische Bemerkung gemacht.

*

Julio Vasca bewegte sich selbstvergessen im Klang der Jazz-Rhythmen. Er schien sich aus seiner Umgebung losgelöst zu haben, als ob nichts außer der Musik existierte.

Ähnlich verhielten sich die anderen Männer und Frauen der Jazz-Gymnastikgruppe. Auch für sie zählten nur noch Musik und Bewegung. Seelische und körperliche Spannungen fielen von ihnen ab, so dass ihnen eine tiefgreifende Erholung und Kräftigung möglich wurde.

Julio Vasca blieb entspannt und ruhig sitzen, als die Musik plötzlich abbrach. Erst als die anderen Männer und Frauen sich erhoben, blickte er über die Schulter zur Tür, durch die der Decksverantwortliche Archille Guardiano hereingekommen war, und von wo aus er die Multiphonanlage abgeschaltet hatte.

»Piano, ich muss mit dir reden«, rief Guardiano.

Julio Vasca erhob sich und ging zur Tür. Er war ein wenig ungehalten über die Störung, ließ sich das jedoch nicht anmerken. Bei Archille Guardiano war er sich nie sicher, ob dieser Rücksicht nahm, solange es ihm möglich war, oder ob er tat, was ihm gerade in den Kram passte. Er wusste lediglich von ihm, dass er ein Spieler war, der selten verlor.

»Du wirst einen triftigen Grund haben, hier so hereinzuplatzen«, sagte er.

»Habe ich«, erwiderte der Decksverantwortliche. »Du wirst ein Einsatzkommando leiten.«

Julio Vasca nickte. Die Nachricht schien ihn nicht zu berühren, denn in seinem schmalen Gesicht zeichneten sich weder Zustimmung noch Ablehnung, weder Freude noch Ärger ab.

»Gehen wir nach draußen«, schlug er vor, »damit die anderen weitermachen können.«

Guardiano war einverstanden. Er ließ Vasca an sich vorbeigehen und schloss die Tür hinter sich, als sie auf dem Gang waren, auf dem sich sonst niemand aufhielt.

Mit knappen Worten setzte er ihm die Aufgabe auseinander, die er zu erledigen hatte.

»Wir nähern uns dem Punkt, den wir anhand der erbeuteten Koordinaten als Standort eines Synchrodroms ausgemacht haben«, erläuterte er. »Natürlich denkt Rhodan nicht im Traum daran, den Synchrodrom blind anzugreifen. Er weiß, dass er listig und behutsam vorgehen muss, wenn er sein Ziel erreichen will.«

»Kannst du mir dieses Ziel einmal klar und deutlich formulieren?«

Archille Guardiano blickte ihn überrascht an. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er das Gefühl gehabt, dass Julio Vasca ihm überhaupt nicht zuhörte.

»Natürlich«, sagte er. »Das Ziel ist: Vernichtung aller eventuell existierenden Rhodan-Synchroniten und jeglicher noch im Besitz der Armadaschmiede befindlichen Zellen Rhodans.«

»Mehr nicht?«

»Mehr nicht«, bestätigte Guardiano. »Das reicht ja wohl auch, oder?«

Julio Vasca wiederholte, was der Decksverantwortliche als Aufgabe des Einsatzkommandos angeführt hatte, als könne er es sich sonst nicht fest genug einprägen.

»Wie kommen wir an den Synchrodrom heran?«, fragte er.

»Die Armadaschmiede wissen, dass die Galaktische Flotte im Konfettieffekt kreuz und quer durch die Endlose Armada versprengt worden ist. Sie betreiben daher auch in vorderster Front Jagd auf die Schiffe der Galaktischen Flotte.«

»Das ist mir bekannt.«

»Eines der fünf Großraumschiffe, die ORGON, ist dem Kommando von Clifton Callamon unterstellt worden. Sie hat einen Spezialauftrag. Sie soll ein versprengtes Schiff der Galaktischen Flotte mimen, eines, das erhebliche Störungen in seinem Triebwerkssystem hat.«

»Ich verstehe«, bemerkte Vasca, den man wegen seines sanften Wesens, und weil er einige Musikinstrumente beherrschte, Piano nannte. »In dieser Verfassung soll die ORGON in der Nähe des Synchrodroms auftauchen.«