Perry Rhodan 1180: Das Clansgericht - H.G. Francis - E-Book

Perry Rhodan 1180: Das Clansgericht E-Book

H. G. Francis

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Beschreibung

Duell der Mutanten - das tödliche Spiel um die Freiheit beginnt Wir blenden zurück in den Mai des Jahres 427 NGZ - in die Zeit also, da die Menschen auf der im Grauen Korridor gefangenen Erde den Angriffen Vishnas, der abtrünnigen Kosmokratin, erlegen sind. Schauplatz des Geschehens ist die ferne Galaxis M 82, in der die Endlose Armada und Perry Rhodans Galaktische Flotte operieren. Letztere hat inzwischen auf ihrer Suche nach dem Lenker oder der Zentralstelle der Endlosen Armada die ersten beiden Pforten des Loolandre passiert, und die Besatzung der rund 20.000 Schiffe, zu denen noch die Expedition der Kranen gestoßen ist, scheinen die Wirren der verschobenen Wirklichkeit hinter sich gelassen zu haben. Dies gilt fürs erste! Doch schon bei der Annäherung an Pforte drei beginnen erneut die Schwierigkeiten für die Terraner. Chmekyr, der Pförtner, taucht in tausendfacher Version an Bord der Raumschiffe auf, treibt seine üblen Spiele mit den Menschen und bringt die ganze Flotte in Gefahr. Doch auch die letzte Pforte wird überwunden. Das Chaos weicht, und die Flotte erreicht den Vorhof des Loolandre. Dort aber warten neue Gefahren. Was mit einem Eindringling in den Vorhof letztlich geschieht - darüber entscheidet DAS CLANSGERICHT ...

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Nr. 1180

Das Clansgericht

Duell der Mutanten – das tödliche Spiel um die Freiheit beginnt

von H. G. Francis

Wir blenden zurück in den Mai des Jahres 427 NGZ – in die Zeit also, da die Menschen auf der im Grauen Korridor gefangenen Erde den Angriffen Vishnas, der abtrünnigen Kosmokratin, erlegen sind.

Schauplatz des Geschehens ist die ferne Galaxis M 82, in der die Endlose Armada und Perry Rhodans Galaktische Flotte operieren. Letztere hat inzwischen auf ihrer Suche nach dem Lenker oder der Zentralstelle der Endlosen Armada die ersten beiden Pforten des Loolandre passiert, und die Besatzungen der rund 20.000 Schiffe, zu denen noch die Expedition der Kranen gestoßen ist, scheinen die Wirren der verschobenen Wirklichkeit hinter sich gelassen zu haben.

Dies gilt fürs erste! Doch schon bei der Annäherung an Pforte drei beginnen erneut die Schwierigkeiten für die Terraner. Chmekyr, der Pförtner, taucht in tausendfacher Version an Bord der Raumschiffe auf, treibt seine üblen Spiele mit den Menschen und bringt die ganze Flotte in Gefahr.

Doch auch die letzte Pforte wird überwunden. Das Chaos weicht, und die Flotte erreicht den Vorhof des Loolandre. Dort aber warten neue Gefahren.

Die Hauptpersonen des Romans

Perry Rhodan – Seine Galaktische Flotte ist auf dem Weg zum Loolandre.

Iralasong – Clanskopf der Irtuffen.

Gryden-Holmes – Clanskopf der Fyrer.

Gucky und Organ – Zwei Psi-Giganten im Duell.

Clifton Callamon

1.

Iralasong war so überrascht, dass er aufsprang.

»Was redest du da?«, schrie er mit grollender Stimme. »Das ist eine verdammte Lüge.«

Der Bote hatte einen hammerförmigen Kopf mit weit vorspringendem Unterkiefer, an dessen Unterseite tropfenförmig vier Augen saßen. Darüber wölbte sich buckelförmig das Oberteil des Kopfes mit dem kleinen Mund. Seitlich am Vorderteil des Kopfes saßen die blau glänzenden Hörorgane, von denen lange Fransen herabhingen. Dieser sehr eigentümliche Kopf thronte auf einem Körper, der einem runden Sitzkissen glich und nur zwei winzige Arme und zwei breit ausladende Füße hatte.

»Ich kann nichts dafür, dass es so geschehen ist«, beteuerte der Bote mit bebender Stimme. »Ich habe nur meiner Pflicht genügt, dich, Herr, schnell und richtig zu informieren. Wenn dir die Nachricht nicht gefällt, werde ich das nächste Mal erwägen, ob es besser ist, sie dir zu verschweigen.«

»Das fehlte gerade noch«, schnaubte Iralasong. »Also – du behauptest, dass die fremde Flotte mit dem riesigen Raumschiff an der Spitze aus dem Formenergie-Bunker entkommen ist und sich nun weiter dem Loolandre nähert?«

»So ist es, Herr«, bestätigte der Bote. »Gryden-Holmes selbst hat den Befehl gegeben, den Bunker aufzubrechen, so dass die Flotte daraus freikommen konnte.«

»Dieser Narr«, fluchte der Herrscher der Irtuffen. »Kaum ist er Clanskopf, da begeht er die größte Dummheit seines Lebens. Weißt du, warum er es getan hat?«

Der Bote hob die kleinen Ärmchen, um anzuzeigen, dass er keine verlässliche Information hatte.

»Man behauptet, dass Gryden-Holmes den Armadaprinzen bei den Fremden gesehen hat.«

»Den Armadaprinzen?«, lachte Iralasong. »Bist du toll?«

»Er wird sich geirrt haben, Herr. Die Fremden werden ihn mit einem Trick hereingelegt haben. Der Fyrer hat sich täuschen lassen.«

»Ja. Das glaube ich auch.«

Iralasong war ein humanoides Wesen, das auf den ersten Blick drei Beine zu haben schien. Das, was wie ein drittes Bein wirkte, war jedoch nur die Stütze für Tringlejo, den Symbionten, der als gewaltiger Buckel auf dem Rücken Iralasongs hockte, und den er zuweilen auch sein »schlechtes Gewissen« nannte. Jeder Irtuffe hatte einen solchen Symbionten, paranormal begabte Wesen, die ihren Herren geradezu hündisch ergeben waren.

»Gryden-Holmes hat die Flotte freigegeben«, wiederholte Iralasong mit zornbebender Stimme. Seine gelben Augen blitzten. »Nun gut. Wenn dieser Narr meint, das tun zu müssen – von mir aus.«

Der Clanskopf lief rot an vor Wut.

»Aber ich lasse sie nicht durch«, fuhr er mit metallisch klingender Stimme fort. »Bei mir kommt diese Flotte nicht vorbei, und wenn der Teufel selbst an Bord sein sollte.«

»Du solltest dich nicht so aufregen, Herr«, stammelte der Bote. »In deinem Alter kann ...«

Weiter kam er nicht. Der Clanskopf der Irtuffen stürzte sich auf ihn, packte ihn am Hals und schleuderte ihn von sich. Der Bote flog durch die Luft und landete inmitten einer Ansammlung kostbarer Vasen, die allesamt zu Bruch gingen.

»Ich bin nicht alt«, stöhnte Iralasong. »Wer es wagt, noch einmal so etwas zu behaupten, den bringe ich eigenhändig um!«

»Ich bin weit davon entfernt, so etwas zu sagen«, krächzte der Bote erschrocken und massierte sich den Hals. »Oder auch nur zu denken, Herr. Ich wollte nur ...«

»Sei still und verschwinde, du Narr.«

Iralasong wartete, bis der Bote hinausgeeilt war, dann ging er langsam zu einem Spiegel und blickte hinein. Gelbe, kalte Augen mit winzigen Pupillen starrten ihn an. Er hatte eine scharf gekrümmte Nase, die fast wie der Schnabel eines Raubvogels wirkte. Die oberen Zähne standen weit über die Unterlippe hinaus. Es waren spitze Reißzähne, die einem Raubtier alle Ehre gemacht hätten. Zottiges, braunes Haar fiel ihm tief in die Stirn. Spuren des Alters waren allein an den zahllosen Falten zu sehen, die sein Gesicht durchzogen. Doch Iralasong war noch kein alter Mann. Er war hundertzwanzig Jahre alt und hatte eine weitere Lebenserwartung von etwa achtzig Jahren. Doch das schien ihm nicht genug zu sein. Oder fürchtete er, dass er schneller alterte als andere?

Stöhnend wandte er sich vom Spiegel ab und ging zu einem Arbeitstisch hinüber, der mit zahlreichen Kommunikationsgeräten ausgestattet war.

Dem Arbeitstisch fehlte jedoch die Nüchternheit und klare Linie, die zu der hochentwickelten Technik gepasst hätte. Wie vieles im Raum, so war auch dieser Tisch mit Schnörkeln, bunten Porzellanfiguren und allerlei überflüssigen Verzierungen versehen. Ein Terraner hätte vermutlich geurteilt: »Das Ding ist mit unerträglichem Kitsch überladen.«

Iralasong jedoch fand den Tisch ausgesprochen schön. Er griff nach der winzigen Figur einer unbekleideten Irtuffin und bog sie zur Seite. Einer der Monitorschirme erhellte sich, und ein breites, aufgeschwemmtes Gesicht erschien.

»Kommandant Elsebog«, rief der Clanskopf. »Die Flotte der Fremden ist durchgebrochen. Dieser Fyrer-Narr hat sie durchgelassen. Halte sie auf. Sofort.«

»Ich soll sie vernichten?«

»Nein. Noch nicht. Du sollst sie vorläufig nur aufhalten. Wir haben etwas mit ihrem Kommandanten zu verhandeln.«

»Ich habe verstanden, Herr.«

»Dann rede nicht länger herum, sondern handle endlich«, brüllte Iralasong und schaltete ab.

»Manchmal habe ich es nur mit Narren zu tun«, ächzte er.

Du solltest deinen Kommandanten ein wenig genauer im Auge behalten, empfahl Tringlejo, der Symbiont.

»Du hast recht«, erwiderte Iralasong. »Der Kerl sieht genusssüchtig aus.«

Die Tür öffnete sich, und eine schlanke, ungemein schöne Frau kam herein. Sie hatte ausdrucksvolle, gelbe Augen, und ihre Zähne ragten kaum über die Unterlippe hinaus. Grübchen in den Mundwinkeln erweckten den Eindruck ständigen Lächelns.

»Veraleß«, rief der Clanskopf. Er sprang auf und eilte der Frau entgegen, um sie sogleich in die Arme zu ziehen. Doch sie schob ihn sanft von sich.

»Nicht doch«, hauchte sie errötend. »Wir sind nicht miteinander verheiratet, mein Lieber.«

»Verheiratet!«, stöhnte er. »Du weißt doch, wie schwierig das für mich ist. Ich muss die Töchter der Clanskerne berücksichtigen, diese hässlichen Hexen. Wenn ich schon heirate, muss ich eine von ihnen nehmen, oder ich bringe alle Clanskerne gegen mich auf.«

»Ich weiß«, wehrte sie ihn ab. »Du hast es mir schon oft erzählt.«

»Du bist zauberhaft, Liebes, aber leider nicht die Tochter eines Clanskerns. Wenn ich dich heiraten würde, müsste ich mit Mordanschlägen rechnen. Irgendeiner der Clanskerne würde sogleich versuchen, mich aus dem Weg zu räumen, um selbst Clanskopf zu werden. Mord und Totschlag unter den anderen Clanskernen wären die Folge, denn nicht ein einziger von ihnen hat die Befähigung, mein Nachfolger zu werden.«

»Natürlich nicht.«

Er zog sie in seine Arme und küsste sie leidenschaftlich.

»Warum können wir denn nicht auch so die Freuden der Liebe auskosten?«, fragte er.

Tief errötend schüttelte sie den Kopf und löste sich aus seinen Armen.

»So sehr ich dich liebe, Iralasong, aber das geht nicht. Denke an meine Ehre. Wie könnte ich das Zimmer mit dir teilen, ohne mit dir verheiratet zu sein? In der Machtnische gäbe es kein anderes Thema mehr als mich.«

»Lass sie doch reden«, erwiderte er. »Das wäre nichts als purer Neid.«

»Aber wo wäre der Unterschied? Würden die Clanskerne nicht auch gegen dich intrigieren, wenn ich das Zimmer mit dir teilte?«

»Nein. Eine Geliebte müssten sie mir schon zugestehen. Ich darf sie nur nicht heiraten.«

»Du kannst nicht ewig unverheiratet bleiben. Ein Clanskopf muss heiraten.«

»Ich weiß.« Er lachte dumpf. »Wahrscheinlich werde ich irgendwann eine von diesen Hexen nehmen. Meine wahre Göttin aber wirst du sein.«

»Dann steht mir also ein Leben als Geliebte bevor?« Sie senkte traurig den Kopf. »Nein, Iralasong, das ertrage ich nicht.«

Sie eilte hinaus, ohne dass er sie aufhalten konnte.

»Und doch wirst du meine Geliebte werden«, murmelte er. »Wer könnte mir schon widerstehen?«

*

Nachor von dem Loolandre erholte sich verblüffend schnell von den Einwirkungen, die die negative Formenergie auf ihn gehabt hatte. Sein Auge verheilte innerhalb weniger Stunden, und die Sehkraft kehrte in voller Stärke zurück.

Er blieb in der Hauptleitzentrale, als fürchte er, abermals einem Anschlag zum Opfer zu fallen, während viele andere sich zurückzogen. Neben Waylon Javier und Perry Rhodan waren schließlich nur noch Fellmer Lloyd, Gucky und Jercygehl An in der Zentrale. Darüber hinaus arbeiteten noch einige Männer und Frauen an den verschiedenen Leitständen.

Die BASIS und die anderen Schiffe, die eingeschlossen gewesen waren, hatten den Bunker aus Formenergie hinter sich gelassen. Auf den Bildschirmen war zu erkennen, dass sich das schimmernde Gebilde allmählich auflöste. Auch der übrige Teil der vereinigten Flotten konnte nun nachrücken, bewegte sich allerdings nicht so schnell wie gewohnt. Nach wie vor schien man sich durch einen zähen Brei zu bewegen, in dem die Triebwerksleistungen zum Teil neutralisiert wurden. In wenigen Minuten hätte die Flotte das Zentrum des Loolandre erreicht, wenn sie mit Überlichtgeschwindigkeit hätte fliegen können. Doch das war ihr noch nicht möglich.

Jercygehl An machte Rhodan auf einen Ortungsreflex aufmerksam, der allmählich deutlicher wurde.

Aus dem düsteren und diffusen Bereich des Vorhofs des Loolandres näherte sich ihnen etwas.

»Was kann das sein?«, fragte Rhodan. »Hat jemand eine Ahnung?«

Der Armadaprinz schüttelte den Kopf.

»Tut mir leid«, entgegnete er. »Ich kann keinen Hinweis geben. Ich erinnere mich nicht an die Zustände im Vorhof.«

»Ein Gedankenchaos erfüllt das Ding«, behauptete Gucky. »Ich kann keinen klaren Gedanken herausfiltern. Es ist viel Aggressivität dabei.«

»Du meinst, wir haben es mit einem Raumschiff zu tun, das uns angreifen will?«, fragte Rhodan.

»Nicht unbedingt.«

Rhodan blickte Fellmer Lloyd fragend an, doch der Telepath hob bedauernd die Schultern.

»Wir gehen auf volle Verteidigungsbereitschaft«, befahl Rhodan.

»Volle Bereitschaft«, bestätigte der Mann mit den Kirlian-Händen Sekunden später. »Diesmal werden sie uns nicht überraschen.«

»Ein Kommandant ist an Bord«, sagte der Ilt plötzlich. »Ich meine nicht den Kommandanten des Schiffes, sondern den Oberkommandierenden der Streitmacht der Irtuffen. Der Kerl denkt jedoch nicht an Kampf.«

»Woran denkt er?«, fragte Javier.

»Fressen, Saufen, Weiber«, antwortete Gucky respektlos.

»Dafür haben seine Begleiter nichts anderes als Kampf im Sinn«, fügte Fellmer Lloyd hinzu. »Seltsam.«

»Was ist seltsam, Fellmer?«, fragte Rhodan. Er blickte den Telepathen forschend an, der sich aufs äußerste konzentrierte.

»Sie denken nicht an einen Kampf Raumschiff gegen Raumschiff, sondern an Duelle zwischen Einzelkämpfern.« Er seufzte. »Es ist nicht leicht, etwas herauszufiltern. Sie können sich zum Teil recht gut abschirmen. Ich glaube aber nicht, dass das absichtlich geschieht.«

»Eine unwillkürliche Reaktion«, fügte Gucky hinzu.

»Wie sehen sie aus?«, fragte Waylon Javier.

»Sehr unterschiedlich«, erklärte Fellmer Lloyd. »Ich habe wenigstens zehn Spezies herausgefunden, die nichts miteinander zu tun zu haben scheinen.«

»Zwölf«, gab der Ilt als Ergebnis seiner Bemühungen an.

Fellmer Lloyd ging zu einem der Bildschirme, nahm einen Stift und zeichnete die Figur eines Irtuffen nach den Angaben, die Chmekyr, der Pförtner, der plötzlich erschienen war, ihm machte. Die Hamiller-Tube nahm die Zeichnung an, und verbesserte sie im Dialog mit dem Telepathen, bis eine nahezu fotografisch genaue Darstellung des Irtuffen auf dem Bildschirm entstand.

»Das ist der Oberkommandierende Elsebog«, erklärte Lloyd danach.

Gefährlich. Unbeugsam. Tückisch und mit militärischen Mitteln ausgerüstet, die uns klar überlegen sind, teilte Chmekyr mit.

»Bei ihm sind etwa dreißig so genannte Experten«, sagte der Mausbiber. »Soweit ich bisher erkennen konnte, sind das Wesen unterschiedlichster Art, die der Clanskopf Iralasong regelrecht herangezüchtet hat. Sie sind zum Teil paranormal begabt.«

»Welche Fähigkeiten haben sie?«, fragte Rhodan.

»Da fragst du mich zuviel. Das weiß ich noch nicht.«

»Chmekyr, kannst du uns mehr sagen?«

Nein. Tut mir leid.

»Sie melden sich«, sagte Waylon Javier. »Ich habe den Herrn auf dem Bildschirm.«

Während der Ortungsreflex schärfere Konturen bekam, erschien auf dem Hauptbildschirm der überlebensgroße Kopf eines humanoiden Wesens mit gelb leuchtenden Augen, einer breiten Nase mit weit ausladenden Nasenflügeln, buschigen Augenbrauen und vier schwärzlichen, bis fast an das Kinn herabreichenden Zähnen. Dichtes, nahezu weißes Haar, das bis auf die Schultern herabfiel, umrahmte das Gesicht, das aufgedunsen wirkte.

»Kommandant Elsebog«, sagte der Mann. »Elsebog vom Clan der Irtuffen aus der Machtnische Wavz. Ich bin gekommen, um euch zu sagen, dass euer Weg hier zu Ende ist.«

Perry Rhodan trat näher an den Schirm heran.

»Ich bin Rhodan«, erwiderte er gelassen. »Gryden-Holmes war anderer Ansicht als du. Er hat den Weg gerade freigegeben. Den Armadaprinzen behindert man nicht.«

Nachor von dem Loolandre erhob sich aus dem Sessel, in dem er gesessen hatte, und stellte sich neben Rhodan, so dass der Irtuffe ihn deutlich sehen konnte. Elsebogs Augen verengten sich, und die Brauen zogen sich über der Nase zusammen.

»Er ist beeindruckt«, wisperte Gucky, »aber er wird seinen Entschluss nicht ändern, weil er sich gegen seine Befehle nicht auflehnen kann.«

»Wir werden kämpfen«, erklärte der Kommandant der Irtuffen. Hinter ihm zog eine düstere, spindeldürre Gestalt vorbei. Sie war grün. Allerlei Ranken, die mit spitzen Dornen versehen waren, hingen an ihr herunter.

»Wir sind einem Kampf noch nie ausgewichen, Elsebog«, erwiderte Rhodan. »Du brauchst nur das entsprechende Zeichen zu geben, dann schießen wir dich mit deinem Raumschiff ins Nichts.«

Der Irtuffe lachte dröhnend.

»Du Narr«, rief er schließlich. »Glaubst du wirklich, dieses eine Raumschiff ist alles, was wir Irtuffen haben? Wage es nur, auf mich zu schießen, und du hast eine Flotte am Hals, die größer und mächtiger ist als alles, was du aufbieten kannst.«

»Du solltest mir erklären, wie der Kampf aussehen soll, den wir führen werden«, erwiderte Rhodan. »Vielleicht begreife ich dann eher.«

»Ich lasse euch nur passieren, wenn ihr jemanden präsentiert, der stärker ist als mein mächtigster Kämpfer, gewaltiger als Organ, der Unbesiegbare.«

»Wie soll der Zweikampf aussehen, und wo soll er stattfinden?«

»Organ wird auf der gläsernen Ebene gegen euren Mann kämpfen«, erläuterte der Irtuffe. »Wie der Kampf aussehen wird? Nun, das werdet ihr erfahren, sobald die beiden in der gläsernen Arena stehen. Nur eins noch sollt ihr wissen: Organ, der Unbesiegbare, hat zweihundertsechzehn Psi-Fähigkeiten, und er wird sie alle nutzen, um seinen Gegner zu zerschmettern!«

Rhodan schien unbeeindruckt zu sein.

»Was ist, wenn Organ gewinnt?«, fragte er.